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Nur ein Fitness-Tracker ist sein Geld wert! Fitness-Armband Xiaomi Mi Band 4 und Samsung Galaxy Fit e im Test

Low-Budget-Smartbänder im Vergleich. Unterschiedlicher könnten beide Fittness-Wearables nicht sein, obwohl sie beide mit etwa 30 bis 40 Euro gleich viel kosten. Wir haben das Mi Band 4 und Galaxy Fit e getestet und berichten, wie sich beide Fitnessarmbänder im Alltag schlagen.
Fitness-Tracker Xiaomi Mi Band 4 und Samsung Galaxy Fit e im Test.

Mit der Mi-Band-Serie hat der chinesische Hersteller Xiaomi das Fitnessarmband-Segment fast schon revolutioniert. Lange Laufzeiten, viele Funktionen gepaart mit einem günstigen Preis verschaffen den Mi-Fitness-Trackern ein sehr gutes Verhältnis aus Preis und gebotener Leistung. Wenig verwunderlich, dass sich viele Wearable-Interessenten für dieses Gesamtpaket entscheiden. Laut Xiaomi wurde das Mi Band 4 innerhalb von 8 Tagen insgesamt 1 Million Mal verkauft. Mit der Galaxy Fit e möchte nun auch Samsung dieses Low-Budget-Segment erreichen und sich als Alternative zu den preiswerten Mi-Band-Fitnesstrackern empfehlen.      

Die Samsung Galaxy Fit e wird zu einer UVP von knapp 40 Euro in den Farben Schwarz, Gelb sowie Weiß auf dem deutschen Markt angeboten, ist aber mittlerweile etwa 5 Euro günstiger im Handel erhältlich. Alternativ gibt es noch das besser ausgestattete Schwestermodell, die Galaxy Fit, für 99 Euro. In China ist das Xiaomi Mi Band 4 für 169 Yuan, umgerechnet 22 Euro, als NFC-Version für umgerechnet 30 Euro erhältlich. In Deutschland liegt der Preis des Fitnessbandes bei etwa 39 Euro. Bei unserem Leihsteller Trading Shenzhen kann das Mi Band 4 beispielsweise für 43 Euro aus dem EU-Lager, die China-Version ab 29 Euro, erworben werden.   

Beide Fitnessbänder überwachen den Schlaf, Bewegungen sowie die Herzfrequenz. Informationen über das Nutzungsverhalten, wie Schritte oder Puls, können direkt auf den OLED-Displays zusammen mit anderen Systembenachrichtigungen aus Android oder iOS angezeigt werden. Außerdem lassen sich zusätzliche Informationen in der entsprechenden Smartphone-Anwendung einsehen und auswerten.

Xiaomi Mi Band 4 Samsung Galaxy Fit e
Maße 47 x 17 mm 40,2 x 16,0 mm
Gewicht 22 g 15 g
Display AMOLED, Farbe, 0,95 Zoll, 120 x 240 Pixel PMOLED, Monochrom, 0,74 Zoll, 28 x 64 Pixel
Akku 135 mAh 70 mAh
Sensoren Beschleunigungssensor, Gyroskop, HR Sensor Beschleunigungssensor, HR Sensor
Konnektivität Bluetooth 5.0, NFC Bluetooth 5.0
Schutz 5 ATM 5 ATM, MIL-STD-810G

Gehäuse - Galaxy Fit e und Mi Band 4 wasserdicht bis 5 ATM

Das Xiaomi Mi Band 4 ist etwa größer als die Samsung Galaxy Fit e
Das Xiaomi Mi Band 4 ist etwa größer als die Samsung Galaxy Fit e
Xiaomi Mi Band 4 (links) und Samsung Galaxy Fit e (rechts) am Arm tragend
Xiaomi Mi Band 4 (links) und Samsung Galaxy Fit e (rechts) am Arm tragend

Sowohl das Xiaomi Mi Band 4 als auch die Samsung Galaxy Fit e bestehen aus zwei Komponenten: einer Displayeinheit sowie aus einem Silikonarmband. Im Fall des Mi Bandes können aufgrund des gleichbleibenden Grunddesigns die Armbänder des Vorgängers weiterhin genutzt werden. Das Material der Armbänder ist sehr elastisch und der Tragekomfort auf der Haut angenehm – hier gibt es kaum nennenswerte Unterschiede zwischen den beiden Fitness-Trackern. Bei dem Verschlusssystem und  der Armbandlänge allerdings schon. Das Mi Band 4 hat den wesentlich einfacher schließbaren Mechanismus. Mit der Galaxy Fit e ist das einhändige Umbinden des Fitness-Trackers schwieriger. Auch die Länge des Fit-e-Bandes lässt uns etwas an der Massentauglichkeit zweifeln. Bei einem normal bis schmalen Männerhandgelenk beziehungsweise Armumfang ist nur noch eins 1 von insgesamt 11 Löchern am Armband frei.       

Das Gehäuse der Navigationseinheit besteht bei beiden Fitness-Trackern aus Kunststoff und ist gegen Staub und Wasser bis zu 5 ATM geschützt - somit können die Fitnessarmbänder bedenkenlos in die Dusche oder das Freibad mitgenommen werden. Die Galaxy Fit e ist außerdem gemäß des US-Militärstandards MIL-STD-810G gegen äußere Einflüsse wie mechanische Stöße oder Temperaturschwankungen (-40°C bis 63°C) geschützt. Mit einem Gewicht von nur 15 und 22 Gramm fallen beide Wearables nach einiger Zeit des Tragens kaum noch auf. 

Auf der Unterseite der Displayeinheit sitzen die Sensoren sowie eine Kontaktfläche für die Ladestation, mit der die Bänder mittels eines USB-Kabels und Ladecase mit Strom versorgt werden.

Ausstattung - beide Fitnessarmbänder setzen auf Bluetooth 5.0

Auf der Unterseite sitzt der Sensor für die Messung des Herzschlages
Auf der Unterseite sitzt der Sensor für die Messung des Herzschlages

Das Xiaomi Mi Band 4 wie auch die Samsung Galaxy Fit e besitzen eine Vibrationseinheit zur haptischen sowie ein OLED-Display zur optischen Anzeige von Benachrichtigungen, die beim verbundenen Smartphone eingehen. Statt Bluetooth 4.2 LE, wie beim Vorgänger, ist das Mi Band 4 mit dem neueren Bluetooth 5.0-Protokoll ausgestattet – gleiches gilt für den Fitness-Tracker aus dem Hause Samsung. Besteht via Bluetooth eine Verbindung zum Smartphone, werden Anrufe, SMS- und App-Benachrichtigungen übermittelt. Eine Weckfunktion durch Vibration ist bei beiden Bändern ebenfalls integriert. Allerdings lassen sich diese nur via App konfigurieren.  

Im Gegensatz zur Samsung Galaxy Fit e erscheint, neben dem „normalen“ Mi Band 4, eine Variante des Wearables mit einem NFC-Chip und eingebautem Mikrofon. Hiermit lassen sich der eigene Assistent starten und kontaktlos bezahlen. Da der verknüpfte Dienst Alipay in Europa noch eher selten angetroffen wird, dürfte sich diese Variante des Fitness-Trackers für Deutschland aber nur bedingt lohnen. Immerhin kann bei manchen Händlern, wie Galeria Kaufhof, WMF und den Drogeriegrößen: dm, Müller und Rossmann, bereits mit Alypay kontaktlos bezahlt werden. 

Neben einem Beschleunigungsmesser verfügt das Mi Band 4 über einem Herzfrequenz-Sensor auf der Gehäuseunterseite sowie ein Gyroskop. Letzteres besitzt die Galaxy Fit e nicht. 

Funktionen & Bedienung - Galaxy Fit e zeigt sich etwas rudimentär

Die Bedienung des Mi Band 4 erfolgt auf dem OLED-Panel via Wischgesten. Mit einer Geste von oben nach unten wird das Menü geöffnet, ein Wischen von links oder rechts lässt die Musiksteuerung erscheinen. Über den berührungsempfindlichen Sensor unterhalb des Displays sind zudem „Zurück“-Befehle möglich. Wesentlich rudimentärer kommt das Galaxy Fit e-Armband daher. Mittels einer kurzen Berührung des touch-sensitiven Bildschirms kann durch einige Menüpunkte, wie die Anzahl der Schritte, die Schlafmessung oder verbrauchte Kalorien, gelangt werden. Welche Informationen auf dem Display angezeigt werden sollen, wird in der App vom Nutzer konfiguriert.

Aktiviert werden beide Fitness-Tracker entweder über einen kurzes Tippen auf den Bildschirm, im Fall des Mi Band 4 auf den berührungsempfindlichen Sensor, oder durch das Heben des Armes als „Raise-to-Wake“-Funktion.

Sowohl das Galaxy Fit e wie auch das Mi Band 4 bieten eine automatische Erkennung von ausgewählten Aktivitäts-Modi wie Laufen oder schnelles Gehen. Auch die Erfassung von Schwimmeinheiten ist dank der Wasserdichtheit möglich. Der Pulssensor beider Wearables erlaubt außerdem eine Aufzeichnung des Pulses. Im Gegensatz zum Mi Band 4 kann letzteres bei der Galaxy Fit e nicht vom Handgelenk gestartet oder beendet werden. Hierfür ist die Smartphone-Anwendung notwendig. Beim Xiaomi-Band können zwar einzelne Pulsmessungen aktiviert werden, eine durchgehende Aufzeichnung kann jedoch derzeit nur durch eine Aktivität vom Fitness-Tracker oder mittels Mi-Fit-Anwendung gestartet werden. Möchte man die englische Mi-Band-4-Systemsprache auf Deutsch anpassen, muss allerdings auf eine Custom-Mi-App ausgewichen werden.   

Die aufzeichneten Schritte und ermittelten Pulsdaten lagen im Testzeitraum mehr oder weniger auf einem Niveau, wobei die Galaxy Fit etwa 10 bis 20 Prozent höhere Schrittzahlen ausgibt, was uns allerdings etwas zu hoch vorkommt. Ohne die Herzfrequenzen mit einem professionellen Messinstrument abgeglichen zu haben, wirken die Pulsmessungen plausibel. Auch die Schlafüberwachung funktioniert im Test zuverlässig. Die Schlafzeiten sowie kurze Wachphasen wurden von beiden Geräten gut erkannt, sodass die gewonnenen Daten recht zuverlässig anmuten.

Software - Fitnessarmbänder nur mit App richtig nutzbar

Die Galaxy Fit e kann mit Smartphones ab Android 5.0 sowie iOS 9.0 oder höher genutzt werden. Das Xiaomi Mi Band 4 setzt mindestens Android 4.4 oder iOS 9.0 voraus. Zum Verbinden der Fitness-Tracker mit dem Smartphone ist eine entsprechende App nötig, die kostenlos aus dem jeweiligen App Store heruntergeladen werden kann. Bei der Galaxy Fit e handelt es sich um die Samsung-Galaxy-Wearable-App (Android) beziehungsweise Samsung-Galaxy-Watch-App (iOS), beim Mi Band um die Mi-Fit-Anwendung. 

Der Galaxy-Fitness-Tracker erfasst im Zusammenspiel mit der Samsung eigenen Wearable- und Health-App verschiedene Bewegungsarten und erlaubt die Auswertung derselben, zudem lassen sich u.a. Widges und Benachrichtigungen verwalten. 

Gleiches gilt auch für die Mi-Fit-App von Xiaomi. Insgesamt stehen 3 Hauptseiten zur Auswahl, in denen Einstellungen getätigt und Nutzerdaten eingesehen werden können. Unter iOS können die erfassten Daten auch nach Apple Health übertragen werden. Im Gegensatz zur Galaxy Fit e lassen sich die Watch-Faces beim Mi Band 4 individualisieren.  

Display - Galaxy Fit e und Mi Band 4 mit OLED- Bildschirm

Eines der neuen Hauptfeatures des Mi Band 4 ist das 0,95 Zoll große Farbdisplay, welches mit 120 x 240 Pixeln auflöst. Anders als beim Monochrom-Display der Galaxy Fit e kann das AMOLED-Panel des Xiaomi-Trackers 16.000 Farben darstellen. Ebenso ist das PMOLED-Bildschirm des Samsung-Bandes mit 0,74 Zoll deutlich kleiner und mit 128 x 64 Pixeln schlechter aufgelöst. Einzelne Pixel sind bei genauer Betrachtung gut erkennbar, das stört bei der Nutzung der monochromen Anzeige aber nur wenig.

 Im Gegensatz zum Xiaomi-Fitness-Tracker sind verschiedene Helligkeitsstufen des Displays bei der Galaxy Fit e nicht einstellbar, sodass auch bei der Außennutzung mit der nativen Leuchtkraft des Panels ausgekommen werden muss. Die relativ geringe Leuchtkraft sorgt bei schattigen Bedingungen für eine vernünftige Ablesbarkeit im Freien. Reflexionen auf der spiegelnden Oberfläche oder eine direkte Sonneneinstrahlung können jedoch nicht ausgeglichen werden. 

Die maximale Helligkeit des Panels im Xiaomi Mi Band 4 konnte uns dagegen auch bei heller Umgebung größtenteils überzeugen. Bei direkter Sonneneinstrahlung muss das Fitnessarmband mit einer Hand etwas beschattet werden, um Inhalte kontrastreich erkennen zu können. 

Wie bei OLED-Fitness-Armbändern üblich, zeigt sowohl das Display des Mi Band 4 als auch Galaxy Fit e im Test ein PWM-Flimmern zur Leuchtkraftregulierung. Hierbei wird die Beleuchtung des Bildschirmes periodisch ein- und ausgeschaltet, um die Luminanz eines Bildschirms zu steuern. 

Aufgrund des ausgeprägten PWM war keine Fotoaufnahme des Displays der Galaxy Fit e bei hellen Bedingungen möglich.  

Xiaomi Mi Band 4 bei Sonne
Xiaomi Mi Band 4 bei Sonne
Xiaomi Mi Band 4 bei Bewölkung
Xiaomi Mi Band 4 bei Bewölkung
Xiaomi Mi Band 4 und Samsung Galaxy Fit e in Wohnräumen
Xiaomi Mi Band 4 und Samsung Galaxy Fit e in Wohnräumen

Akkulaufzeit - Nur das Mi Band 4 überzeugt

Während der Lithium-Polymer-Akku des Xiaomi Mi Band 4 135 mAh fasst, beträgt die Nennladung der Galaxy Fit e nur 70 mAh. Laut Samsung soll die Energieversorgung für eine Nutzungszeit von etwa 7 Tagen bei normalem Gebrauch, bis zu 13 Tagen bei geringer Verwendung sorgen. Im Test konnten wir diese Laufzeiten allerdings nicht erreichen. Bei einer dauerhaften Bluetooth-Verbindung reduzierte sich die Akkuanzeige unseres Testgerätes um etwa 15 Prozent pro Tag – und das ohne die Herzfrequenz zu messen und bei nur sehr wenig eingegangenen Benachrichtigungen. Mit aktivierter Pulsmessung verliert die Galaxy Fit e etwa 1 Prozent pro Stunde.

Deutlich besser schneidet das Mi Band 4 ab. Laut Xiaomi soll der Energiespeicher den Fitness-Tracker bis zu 20 Tagen mit Strom versorgen. Bei geringer Nutzung reduzierte sich die Akkuanzeige während unseres Tests um etwa 3 Prozent pro Tag. Nutzt man alle Funktionen des Fitness-Trackers, wie die Überwachung des Schlafes, viele Nachrichteneingänge, die Messung des Pulses während 30-minütigen Workouts, reduziert sich die Laufzeit bei maximaler Displayhelligkeit deutlich stärker. Wir kommen auf etwa 10 Prozent pro Tag. Bei normaler Nutzung sind im Mittel die angegebenen drei Wochen Laufzeit des Mi Bandes also durchaus möglich.      

Die Ladedauer beider Armbänder beträgt etwa 1,5 bis 2 Stunden.

Fazit - Mi Band 4 top, Galaxy Fit e ...

Im Test: Xiaomi Mi Band 4 vs. Samsung Galaxy Fit e. Testgeräte zur Verfügung gestellt von Trading Shenzhen und Samsung Deutschland.
Im Test: Xiaomi Mi Band 4 vs. Samsung Galaxy Fit e. Testgeräte zur Verfügung gestellt von Trading Shenzhen und Samsung Deutschland.

Einmal mehr ist die neuste Generation der Mi-Band-Serie das Maß der Dinge in puncto Preis-Leistung bei Fitness-Trackern. Das Paket, welches der chinesische Hersteller für etwa 30 Euro schnürt, bietet eigentlich kaum Kritikpunkte.

Mit dem Xiaomi Mi Band 4 findet die Samsung Galaxy Fit e ihren Meister. 

Die Verarbeitungsqualität des Armbandes ist ansprechend, die Laufzeiten lang, die maximale Helligkeit des Farbpanels auch bei sonnigem Wetter ausreichend hoch und für die Nacht gibt es eine Regulierung der Leuchtkraft des Displays. Für die nächste Generation könnte Xiaomi jedoch über eine integrierte Positionsbestimmung mit einem GPS-Modul nachdenken. Angesichts der verwendeten OLED-Technologie und sehr langer Laufzeiten wäre außerdem eine Art Always-On-Funktion als Option wünschenswert gewesen.  

Die Galaxy Fit e macht, was ein Fitness-Armband soll – es zeichnet zuverlässig die Aktivitäten des Nutzers auf. Im Vergleich zu dem Mi Band 4 bietet der Samsung-Fitness-Tracker aber weniger fürs Geld. Alle oben genannten positiven Aspekte des Xiaomi-Bandes könnten – mit Ausnahme der Verarbeitung – als Negativpunkte aufgezählt werden. Darüber hinaus hat uns die Steuerung der Herzfrequenz-Messung über die Smartphones-App und der Armbandverschluss der Galaxy Fit e nicht gefallen. Zudem fallen die aufgezeichneten Schritte des Samsung-Tracker unserer Meinung nach etwas zu hoch aus. 

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Autor: Marcus Herbrich, Daniel Schmidt, 20.07.2019 (Update: 11.01.2023)