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Test Asus C90S (AK001C) Power-Notebook

Das Asus C90S ist ein portables 15.4" Hochleistungs-Notebook mit Overclocking-Funktionalität und Desktop CPU zum günstigen Preis. Welche Nachteile der Laptop aufweist erfahren Sie in unserem ausführlichen Test.

Asus C90s Turbo Engine

Deckel in Hochglanz-Finish und nützliches Zubehör

Mit dem Hochleistungs-Notebook Asus C90S (AK001C) stellt sich auf Notebookcheck ein Notebook zum Test vor, das ursprünglich vom Hersteller als Notebook-Basis (Barebone) zum Selber-Aufrüsten propagiert war. Die C90-Serie gelangt mittlerweile mit starkem Desktop-Prozessor (!) und der Möglichkeit zur Übertaktung (Overclocking) als vorkonfiguriertes Modell Asus C90S (AK001C) in den Handel. Natürlich waren wir gespannt, wie sich der bärenstarke 15.4-Zoll-Bolide von Asus besonders hinsichtlich der Gesamtleistung in unserem Test-Parcour schlagen wird.

Im Gegensatz zu seinen beiden 15.4-zölligen Kollegen, den Gaming-Notebooks Asus G1 und G1S, die schon wegen des futuristischen Designs und zahlreicher optischer Spielereien auffallen, übt sich das Asus C90S (AK001C) in Punkto Gehäuse-Design mit schnörkellosem schwarz-silbernen und anthrazitfarbenen Farbenspiel in fast schon vornehmer dezenter Zurückhaltung. Auf den ersten Blick könnte man daher meinen, ein ganz übliches und unspektakuläres Business-Notebook vor sich zu haben. Doch Asus spendiert dem C90S als optisches Highlight einen Hochglanzdeckel, der es im wahrsten Sinne in sich hat: Hinter durchsichtigem, Acryl-ähnlichem Kunststoff sorgt eine Folie mit wellenförmig verlaufenden Punkten für modernes und interessantes Hochglanz-Finish. Asus nennt diese Verfahrenstechnik „IMR“ (In-mold Roller).

Zusätzlich spendiert Asus dem Käufers seines massigen 15.4-Zoll-Notebooks eine edel wirkende Geschenkbox und eine für das C90S passende gepolsterten Tasche mit einem an dunklen Samt erinnernden weichen Überzug. Damit erledigt sich für den Anwender auch gleich die Suche nach einer passenden Schutztasche, in die das immerhin 3,16 Kilogramm schwere Desktop-Replacement-Notebook (DTR) mit seiner nach hinten rund vier Zentimeter überstehenden und „Turbo Engine“ getauften Lüfterkonstruktion hineinpasst. Im Profil erinnert der Ablufttunnel dabei durchaus an einen über die hintere Gehäusekante hinausragenden Zusatz-Akku. Ansonsten bleiben die Abmessungen des Asus C90S (AK001C) mit 36,8 x 30,3 x 3,3 bis 4,8 Zentimetern durchaus in einem für 15.4-Zoll-Notebooks üblichen Rahmen.

Neben dem eigentlichen Notebook und der Geschenkbox mit Schutztasche finden wir im Karton unseres Asus C90S (AK001C) aber noch weiteres ansprechendes und nützliches Zubehör vor. Sowohl Grafikanwender als auch Spielernaturen dürfen sich besonders über die hochwertige Computermaus MX518 des schweizerischen Peripherieherstellers Logitech freuen. Die MX518 gehört mit ihrer hohen Präzision und hohen möglichen  Bewegungsgeschwindigkeit von mehr als 4.5 m/s sowie ihrer kommoden DPI-Umschaltung auf Knopfdruck noch immer zu den definitiv besten Eingabegeräten auf dem Maus-Markt.

Weiterhin hat Asus gleich zwei (!) Mikrofasertücher für Display und Deckel, einen Klettband-Kabelbinder, ein Modemkabel mit Telefonadapter sowie einen S-Video- und einen USB-Adapter in das Paket gelegt. Dazu gibt es noch ein sehr ausführliches Benutzerhandbuch in deutscher Sprache und eine Kurzreferenz sowie ein kleines Softwarepaket in Form einer halbwegs aktuellen OEM-Version des beliebten Brennprogramms Nero Burning Rom und einem vollständigen Satz Recovery-Medien für das Asus C90S (AK001C). Gerade letztere sind heute leider nicht mehr selbstverständlich. Asus toppt das Ganze noch mit einer Recovery-Option via Festplatte. Will der Anwender beispielsweise bei einem Virenbefall sein Notebook schnell in den Auslieferungszustand zurückversetzen, genügt ein Reboot mit anschließendem Drücken der F9-Taste um die Neuinstallation von der Festplatte zu starten – vorbildlich!

Solides Chassis und saubere Verarbeitung

Trotz des vergleichsweise hohen Gewichtes von über drei Kilogramm sind Stabilität und Verwindungssteifigkeit der Geräteober- und -unterschale beim Asus C90S (AK001C) durchwegs in Ordnung. Auch der Chassisunterbau des Asus-Notebooks wirkt in Relation zum Gerätegewicht subjektiv nicht zu weich abgestimmt. Als Gehäusematerialien kommen angesichts des avisierten Endkundenpreises erwartungsgemäß verschiedene Kunststoffe zum Einsatz, an der Verarbeitungsqualität gibt es aber nichts auszusetzen. Natürlich bleiben aber auch beim opulent ausgestatteten Asus C90S (AK001C) kunststofftypische Knarrgeräusche nicht aus. Diese halten sich beim C90S aber im absolut akzeptablen Bereich. Auch haptisch haben wir an den verwendeten Kunststoffmaterialien im Vergleich zu Notebooks anderer Hersteller in dieser Preis- und Leistungsklasse nicht wirklich etwas zu meckern.

Etwas Vorsicht sollte man beim Deckel des Notebooks walten lassen, der dem empfindlichen Flachbildschirm nur wenig Schutz bietet. Bereits geringer Druck auf der oberen Rückseite des Display-Deckels genügt, um auf der Sichtseite des eingeschalteten LCDs deutliche Bildstörungen zu verursachen. Wer sein Asus C90S auf Reisen oder die nächste LAN-Party mitzunehmen plant, sollte beim Verstauen im Rucksack besonders darauf achten, dass keine schweren oder gar spitzen Gegenstände gegen den Displaydeckel des Notebooks drücken können. Obwohl die Deckelkonstruktion des Asus C90S (AK001C) ganz ohne mechanische Verriegelungen wie Kunststoffhaken auskommt, schließt der Deckel unseres Testgeräts zuverlässig und liegt auch satt und plan auf der Geräteoberschale auf. Übrigens: Das braune Mikrofasertuch mit feiner Struktur sollte man zur Reinigung der für Fingerabdrücke und Staub sehr empfänglichen durchsichtigen Kunststoffoberfläche des Deckels stets in der Notebooktasche dabei haben.

Beim Schreiben auf den 87 Einzeltasten der Tastatur des Asus C90S (AK001C) kommt bei den Redakteuren keine Hochstimmung auf. Zwar spielen gerade bei der haptischen Beurteilung einer Tastatur sicherlich auch persönliche Vorlieben eine Rolle, allerdings können wir durch den Testpool der Redaktion auch die Tastaturen verschiedener Notebooks hinsichtlich Haptik und Mechanik direkt vergleichen. In Hinblick auf Ergonomie, Layout und mechanische Anmutung kann die Tastatur des Asus C90S im Test nicht voll überzeugen und wir bezweifeln, dass Vielschreiber die tägliche Tipparbeit am C90S wirklich kommod erledigen können.

Zum einen sind die linke untere Funktions- (Fn) und Strg-Taste vertauscht, zum anderen findet sich oben rechts ganz außen statt der Entfernen-Taste (Entf) das Pendant für Pause / Unterbrechung (Unterbr) – da sind anfängliche Tippfehler vorprogrammiert. Zudem federt die Tastaturfläche deutlich durch und die recht wackelig auf der Unterkonstruktion sitzenden Tasten lassen insgesamt einen definierbaren Anschlag und genauen Druckpunkt vermissen. Vielschreibern, die das Asus C90S (AK001C) als echtes Desktop-Replacement - also als Ersatz für den heimischen PC - einsetzen wollen, empfehlen wir daher die Anschaffung einer hochwertigen externen (Multimedia-)Tastatur.

Das unterhalb der Tastatur etwas asymmetrisch zur linken Geräteseite hin platzierte  Touchpad des Asus C90S (AK001C) bietet eine im Vergleich zu anderen 15.4-Zoll-Notebooks recht großflächige Navigationsfläche, mit der sich der Mauszeiger im Test flink und präzise bewegen lässt. Die Lackierung und Oberfläche des Touchpads hat aber einen gravierenden Nachteil: Der Mausfinger wird wegen der hohen Reibungskräfte des Glanzüberzuges beim Navigieren schon nach wenigen Millimetern jäh gestoppt. Die beiden Pad-Tasten in gebürsteten Metall-Design schlagen hingegen angenehm kurzhubig an und besitzen einen knackigen Druckpunkt. Der zwischen den beiden Pad-Tasten platzierte Fingerabdrucksensor soll nebst integriertem Trusted Platform Module (TPM) Datendieben das Leben schwer machen. Wer den Mauszeiger statt mit dem integrierten Touchpad lieber mit der zum Lieferumfang gehörenden Computermaus Logitech MX518 über den Bildschirm jagen will, kann das Touchpad des Asus C90S (AK001C) einfach via Schnelltaste „Touchpad Lock Key“ abschalten.

Massig Schnittstellen

Bei den Schnittstellen und der Zusatzausstattung lässt das Asus C90S (AK001C) so manches teurere 17-zöllige Desktop-Replacement-Notebook ganz schön alt aussehen.

Das C90S punktet auf der linken Geräteseite (von hinten) mit Modem- und LAN-Port sowie je einem VGA-, S-Video- und HDMI-Anschluss. Besonders die hoch auflösende Multimedia-Schnittstelle HDMI (High Definition Multimedia Interface) ist eine feine und zugleich zukunftssichere Anschlussform, die heute praktisch an allen modernen LCD-Fernsehgeräten sowie bei Blu-Ray- und HD-DVD-Spielern zu finden ist. Über HDMI lassen sich beispielsweise auch hoch auflösende Bildsignale (HDTV) vom Notebook an entsprechend geeignete HDTV-Geräte übertragen.

Ein weiteres kleines Highlight an einem Notebook ist der externe SATA-Anschluss (External SATA oder eSATA) des C90S. Eine externe Serial-ATA-HDD mit dieser eSATA-Buchse verbunden und schon kann man bei Datensicherungen (Backups) von deutlich höhere Übertragungsraten als bei den deutlich langsameren USB-2.0- und IEEE1394/Firewire-Verbindungen profitieren.

Danach folgen die beiden obligatorische Buchsen für Mikrofon und Kopfhörer, wobei letzterer auch eine S/PDIF-Unterstützung (Sony/Philips Digital Interface) für digitale Tonsignale mitbringt. Aber damit nicht genug. Der vor allem bei Videoperipherie übliche IEEE1394/Firewire-Standard kommt dank einem entsprechenden Port ebenfalls nicht zu kurz. Im davor platzierten Antenneneingang unseres Testgerätes steckt allerdings ein Gummiblindstopfen – einen TV-Tuner hat unser Asus C90S (AK001C) also nicht an Bord. Den Abschluss der vielen Anschlüsse an der linken Seiten bilden eine USB-2.0-Buchse und ein ExpressCard-Slot, der sowohl ExpressCards mit 34 als auch 54 Millimetern Breite und 26 Pins verarbeiten kann.

Weit übersichtlicher präsentieren sich die Schnittstellen an der Frontseite. An der linken vorderen Gerätekante neben dem Touchpad finden sich vier Status-LEDs, die den Geräte- (An, Schlafmodus (Suspend-to-RAM), Aus/Hibernation (Suspend-to-Disk)) und Batterie- beziehungsweise Ladezustand sowie den Betrieb von Bluetooth und Wireless-LAN (kombinierte LED) anzeigen. Der E-Mail-Indikator blinkt beim Erhalt einer oder mehrerer neuer Nachrichten. Rechts daneben findet sich ein praktischer 8in1-Speicherkartenleser, der mit den Formaten MemoryStick (MS), MemoryStick Pro (MS-Pro), MemoryStick Duo (MS-Duo), MemoryStick Pro Duo (MS-Pro-Duo), MultiMediaCard (MMC), SecureDigital (SD), Mini SecureDigital (miniSD) und xD PictureCard (xD) umgehen kann. Die fast mittig integrierte Öffnung für den Infrarot-Port (Infrared Port, IrDA) war bei unserem Testkandidaten mit einer Kunststoffblende versehen. Eingerahmt werden die Schnittstellen an der Vorderseite des C90S durch zwei Stereolautsprecher. Wunderdinge in Sachen Klangqualität sollte man von den beiden Miniquäkern des Asus C90S (AK001C) aber nicht erwarten. Nach einem kurzen Soundcheck sind wir den dünnen Klang satt und greifen lieber zum Kopfhörer.

An der rechten Geräteseite gibt es bis auf das optische Laufwerk keine Schnittstellen. Dafür hat Asus an der Rückseite des C90S (AK001C) eine Öffnung für ein Kensington-Kabelschloss, den obligatorischen Netzanschluss sowie zwei weitere USB-2.0-Schnittstellen – insgesamt damit drei – integriert. Der Rest der Rückseite wird selbstbewusst von der gewaltigen und voluminösen „Turbo Engine“ und ihren vier (!) verbauten Lüftern beansprucht.

Kommunikationsausstattung, Webcam, Fingerabdrucksensor und TPM-Modul

Auch bei der Kommunikationsausstattung bietet das Asus C90S (AK001C) alles, was man heute zur adäquaten drahtlosen und kabelgebundenen Verbindungsaufnahme mit der Umwelt benötigt.

Kabellose Verbindungen zum heimischen Netzwerk und zum Internet kann das Asus C90S über die integrierte WLAN-Karte etablieren, die den neuen und derzeit bis zu 300 MBit/s schnellen 802.11n-Draft-Standard (802.11a/b/g/n) unterstützt. Laut Pressemeldung von Asus Deutschland wird das Asus C90S (AK001C) mit einer Intel Next-Generation Wireless-N WLAN-Karte ausgeliefert, in unserem Testgerät ist aber ein Atheros Wireless-LAN-Modul AR5008X mit AR5416/AR5133-Chipsatz verbaut.

Für kabelgebundene Kommunikation kann das C90S eine Gigabit-LAN-Schnittstelle nutzen. Bei einer entsprechend schnellen Gegenstelle im heimischen Kabelnetzwerk lassen sich so Datenraten um 30 MByte/s erreichen. Wenn lediglich eine analoge Telefonleitung verfügbar ist, können zur Not auch über das integrierte 56K-Modem Daten versandt werden oder im Internet gesurft werden.

Die integrierte drahtlose Bluetooth-Schnittstelle rundet die vollständige Kommunikationsausstattung des Asus C90S (AK001C) ab. Bluetooth erfreut sich stetig steigender Beliebtheit im Markt stehen immer mehr Peripheriegeräte wie Bluetooth-Headsets zur Verfügung, die mit dem Notebook  ganz ohne lästigen Kabelsalat drahtlos zusammenarbeiten. Werden Wireless-LAN und/oder Bluetooth nicht benötigt, lassen sich beide Schnittstelle auch zusammen oder einzeln via Tastenkombination Fn+F2 deaktivieren.

Wer sich gerne selbst in den immer populärer werdenden Videoportalen mit kleinen Clips in Szene setzt, kann beim Asus C90S (AK001C) dafür gleich die im oberen inneren Displayrahmen integrierte und mit zwei Megapixel auflösende Webcam nebst links und rechts davon platzierten (Mono-)Mikrofonen nutzen. Natürlich eignet sich die Webcam auch für die mittlerweile etablierte Internet-Telefonie und den gemütlichen Videochat mit Freunden. Damit der Anwender auch immer gut im Bild ist, lässt sich die Webcam vertikal um etwa 35 Grad nach oben schwenken oder auf die Rückseite des C90S drehen.

Das Asus C90S (AK001C) verfügt auch hinsichtlich der heutzutage sicherlich nicht unwichtigen Thematik Zugriffsschutz über zwei Ausstattungsdetails, die sicherlich nicht jeder derzeit übliche Desktop-PC bieten kann. So unterstützt das C90S dank dem mittig zwischen den beide Touchpad-Tasten eingelassenen Fingerabdrucksensor eine sichere und dabei einfach durchzuführende biometrische Authentifizierung des jeweiligen Benutzers. Die Registrierung zur Aufnahme der Fingerabdrücke erfolgt beim Asus C90S im Test mittels dem Asus-eigenen Security Protect Manager Registration Wizard. Dieses Hilfsprogramm startet nach Aktivierung der TPM-Option im BIOS automatisch. Dabei verlangt das Programm mindestens die Registrierung von zwei verschiedenen Fingern, um etwa Fehlinterpretationen bei Abweichungen durch Verletzung oder Verschmutzung zu verringern. Zusätzlich offeriert das Asus C90S (AK001C) auch erweiterte Schutzfunktionen mit dem Hardware-basierten Trusted Platform Module (TPM). Allerdings ist dieses ab Werk im BIOS deaktiviert und muss vom Anwender zur Nutzung manuell aktiviert werden. Zuvor sollten allerdings die entsprechenden Passagen im Handbuch gründlich durchgelesen werden, um etwaige Datenverlusten durch Fehlbedienung zu vermeiden.

Brachiale Prozessorleistung dank Desktop-CPU und Overclocking

Die Kenndaten des Asus C90S (AK001C) klingen verrückt – zumindest für ein 15.4-zölliges Notebook. Als Prozessor arbeitet im C90S kein Notebook-Prozessor, sondern eine waschechte Desktop-Zweikern-CPU: Intels Core 2 Duo E6600 mit einer Taktfrequenz von 2,4 Gigaherz pro Kern. Der E6600 verfügt über einen 1.066 Megaherz schnellen Front Side Bus (FSB) und kann vier Megabyte Second-Level-Cache für beide Rechenkerne nutzen (shared L2-Cache).

Allerdings stellt sich angesichts verfügbarer und leistungsstarker Notebook-Prozessoren wie beispielsweise dem Intel Core 2 Duo Mobile T7600 mit 2,33-GHz-Taktung, dem T7700 (2,4 Gigaherz) und dem Core 2 Duo T7800 mit 2,6 Gigaherz, 4 MByte L2-Cache und FSB800 sofort die Frage, was ausgerechnet eine Desktop-CPU mit hohem Stromverbrauch in einem Notebook sucht.

Immerhin weisen die Desktop-Prozessoren wie der E6600 eine höhere Thermal Design Power (TDP) als vergleichbare Notebook-Prozessoren auf. Für den E6600 wird von Intel die maximal abgegebene Wärmeleistung (TDP) mit satten 65 Watt beziffert. Das ist schon eine gehörige Wärmelast, die das Kühlsystem des Prozessors und damit das Notebook abführen muss. Bei einem großvolumigen 17- oder gar 19-Zoll-Notebook könnte man sich dies noch alles halbwegs vorstellen. Aber bei einem 15.4-Zoll-Notebook wie dem Asus C90S (AK001C)...?

Im direkten Vergleich verbrät selbst die schnelle Mobile-CPU Intel Core 2 Duo T7800 „nur“ rund 34 Watt. Dabei stellt Intel keine zusätzlichen Anforderungen an die Kühlsysteme bestehender Santa-Rosa-Notebooks, also Notebooks der vierten und aktuellsten Generation der Centrino-Mobilplattform von Intel. Damit passt also selbst ein T7800-Bolide von der Wärmelast her als Prozessor-Upgrade in aktuelle Santa-Rosa-Notebooks mit 800 MHz FSB hinein, eine leistungsstärkere Kühllösung braucht man dafür jedenfalls nicht. Zudem ist ein Notebook im 15-Zoll-Format mit einer T7800-CPU sicherlich nicht untermotorisiert.

Selbst bei Intels neuestem Core 2 Extreme Mobile Prozessor X7900 mit sagenhaften 2,8 Gigaherz und einem Front Side Bus von 800 Megaherz beträgt die TDP-Last im Vergleich zu den 65 Watt des E6600 bei gleichzeitig frei einstellbarem Multiplikator „nur“ magere 44 Watt. Damit hängt die erzielbare Taktfrequenz also letztendlich lediglich von der Leistungsfähigkeit des jeweiligen Kühlsystems eines betreffenden Notebooks ab. Der X7900 ist also sowohl von seinen Leistungsdaten her als auch wegen des vergleichsweise günstigen TDP-Wertes eigentlich ein Übertakter-Traum. Allerdings sollte man hier auch nicht vergessen, dass so manches Notebook insgesamt weniger Strom braucht als solch ein Prozessor-Bolide alleine.

Warum bietet Asus also dann überhaupt ein Notebook im 15-Zoll-Format mit Desktop-CPU an? Eine Rolle für diese Entscheidung mag sicherlich der im Vergleich zu reinrassigen Notebook-CPUs deutlich geringe Preis für - von der Leistung her - vergleichbare Desktop-Prozessoren sein. Ein E6600 ist derzeit schon für rund 200 Euro zu haben, ein deutlich leistungsschwächerer T7700 kostet immerhin noch knapp 300 Euro. Ganz zu schweigen vom Extrem-Prozessor X7900, für den derzeit Preise von rund 610 Euro kursieren. Kurzum: Eine Desktop-CPU bietet für wenig Geld verdammt viel Leistung.Auf weitere Aspekte im Zusammenhang mit Desktop-CPUs, wie dem seit langem populären Übertakten oder auch „Overclocking“ sowie dem einfachen Austausch und Upgrade von Kernkomponenten wie CPU und Grafikkarte will im Falle des Asus C90S (AK001C) zumindest Asus Deutschland nicht konkret eingehen. Weder auf der deutschen Homepage des Herstellers noch in der offiziellen Pressemeldung zum Asus C90S findet sich ein Hinweis auf die Overclocking-Funktionalität und den einfachen Austausch von Kernkomponenten beim Asus C90S. Auf unsere diesbezügliche Nachfrage hin bei der deutschen Presseagentur von Asus Deutschland wurde uns lediglich geantwortet, dass das Asus C90S (AK001C) hierzulande als vorkonfiguriertes Notebook mit hoher Leistung angeboten werde. Die Pressestelle von Asus selbst hielt sich gar komplett bedeckt.Ganz anders hingegen sieht es international aus. So bewirbt Asus beispielsweise auf seiner Global-Seite das C90S als „Tailor-Made For Extreme Performance“ (Maßgeschneidert für extreme Leistung) und hält auch nicht mit Superlativen in punkto „Overclocking“ und Aufrüstung des C90S hinterm Berg. Hier preist Asus beispielsweise ganz offen eine Übertaktung des C90S auf bis zu 2,93 Gigaherz an. Zudem präsentiert Asus in einem kleinen Flash-Trailer zum C90S das „innovative“ ACE Door (Accessible, Convenient, Effortless) des C90S, was so viel wie „zugänglich, bequem, mühelos“ bedeutet. Gemeint ist natürlich der großflächige Wartungsdeckel an der Unterseite des Asus C90S (AK001C), den der Anwender nach dem Lösen einiger Schrauben ganz einfach abnehmen kann. Und in der Tat hat der Anwender dann einen kommoden Zugriff auf praktisch alle relevanten Kernkomponenten wie CPU, Grafikkarte, HDD und Lüfter des C90S. So gerät also beispielsweise die Reinigung des Notebooks, aber eben auch der Austausch von Komponenten rein vom Zugang her zum Kinderspiel.Letztendlich konnten wir den Grund für die offensichtliche Zurückhaltung von Asus Deutschland hinsichtlich Übertaktung und Modularität beim Asus C90S (AK001C) nicht final klären. Ob Asus etwaige rechtliche Streitigkeiten bei Garantieleistungen für Schäden durch Übertaktung und Umbau fürchtet oder möglichst umgehen will, können wir nicht sagen. Auch bei der Beantwortung der Frage, wie die konkreten Regelungen diesbezüglich für Deutschland aussehen, müssen wir bis dato passen. Wir werden – sollte uns hierzu noch eine offizielle Stellungnahme von Asus Deutschland ins Haus flattern – diese selbstverständlich im Testbericht nachtragen. Bis dahin kann man Interessenten für das Asus C90S (AK001C) mit Absichten zum Übertakten und Aufrüsten nur anraten, sich vorher die Garantiebedingungen vom Hersteller bestätigen zu lassen.

Auf den globalen Webseiten von Asus findet man die Angabe, dass das Asus C90S (AK001C) mit Prozessoren bis hin zum Intel Core 2 Extreme X6800 (4MByte L2-Cache, 2,93GHz, 1.066 MHz FSB) und damit einer TDP von 75 Watt (!) ausgerüstet werden kann. Ob dieser Prozessor dann das kleine Gehäuse des Asus C90S (AK001C) oder eher das 90-Watt-Netzteil zum Schmelzen bringt, konnten wir mangels einer entsprechenden CPU im Test nicht klären. Jedenfalls scheint das Asus C90S auch schon mit dem E6600 und entsprechender Übertaktung hinsichtlich Erwärmung und Stabilität an seiner Leistungsgrenze angelangt. Aber dazu im weiteren Verlauf des Testberichts mehr.

Wie im vorherigen Kapitel beschrieben, hat unser C90S-Notebook einen Core 2 Duo E6600 mit einer Taktfrequenz von 2,4 Gigaherz unter der Haube. Als technologische Plattform kommt laut  Asus ein Intel 945G Express Chipsatz zum Einsatz, der einen 1066, 800 und 533 MHz FSB unterstützt. Auch für ausreichend Hauptspeicher ist bei unserem Asus C90S gesorgt: Satte 2 GByte DDR2-667-RAM sind im Test an Bord. So ausgestattet laufen im Test praktisch alle Multimediaarbeiten und Computerspiele auch unter Windows Vista ohne lästiges Festplatten-Swapping. Auch intensives Multitasking mit mehreren verschiedenen Anwendungen meistert das Notebook trotz des Speicherhungers von Windows Vista mühelos. Laut Hersteller kann das Asus C90S (AK001C) auf bis zu 3 Gigabyte RAM aufgerüstet werden, dazu müsste einer der beiden bereits vorhandenen Speicherriegel aber weichen.

Beim Asus C90S (AK001C) kann mit dem Asus-Tool „Turbo Gear“ an der Leistungsschraube der CPU gedreht werden. Als Betriebsmodi bietet das Leistungs-Tool „Power Saving“ (Stromsparmodus), „Standard“ (System wird nicht übertaktet), „Gaming“ (etwa 10 Prozent Übertaktung) sowie „Overclocking“ (bis maximal 2,93 GHz) an. Die ermittelten Testwerte wurden – soweit im Testbericht nicht explizit erwähnt – alle im „Standard“-Modus ermittelt.

Der E6600 erreicht im Cinebench 2003 mit Standardtakt bei Single-CPU 408 und bei Multiple-CPU einen Wert von 747 CB-CPU. Ein Intel Core 2 Duo T7300 (2 GHz) im Asus F3SV erreichte hier beim Rendern beispielsweise 347 respektive 635 CB-CPU. Damit erreicht der E6600 des C90S bei Auslastung beider CPU-Kerne im Cinebench 2003 eine rund 18 Prozent höhere Renderleistung als der T7300.

Auch im Crystal Mark 2004R2 übertrifft der höher getaktete E6600 bei ALU- (20.491) und FPU-Test (22.247) den schwächer motorisierten Notebook-Prozessor T7300 (17.800/18.918) deutlich. Natürlich ist der 2,4 GHz schnelle E6600 auch bei Super PI mit 1382 Sekunden flotter unterwegs.

Weitaus interessanter als die reinen Prozessor-Benchmarks sind aber kombinierte und mehr an der täglichen Praxis orientierte Benchmarks. Im Endeffekt bestimmt die Gesamtleistung eines Notebooks ja neben der reinen CPU-Leistung auch das Zusammenspiel und die Performance weiterer Komponenten wie Grafikkarte, Festplatte und Hauptspeicher untereinander. Und da kann beispielsweise das Asus F3SV trotz deutlich schwächerer CPU ganz gut mit dem Asus C90S (AK001C) mithalten. So erreicht das C90S im kombinierten Test PCMark05 zwar 5.173 Punkte, das F3SV kann hier aber mit knapp 5.000 Punkten überraschend gut Paroli bieten. Bei der Gesamtwertung des Crystal-Mark-Tests heimst das Asus C90S (AK001C) dann dank seiner Desktop-CPU mit 92.539 Punkten für ein 15.4-Zoll-Notebook zweifelsohne einen Spitzenwert ein. Allerdings kann es sich damit nicht die Krone ergattern. Diese behält nach wie vor das Dell Inspiron XPS M1710, das mit dem mittlerweile schon betagten und weitaus schwächerem Mobilprozessor Intel Core Duo T2600 mit einer Taktfrequenz von 2,13 GHz (Codename Yonah) und dank Nvidias ehemaligem Grafikmonster Geforce Go 7900 GTX zum damaligen Testzeitpunkt 104.766 Punkte erreichte.

Reizt man aber zusätzlich die Übertaktungs-Option des Asus C90S (AK001C) voll aus, dann kann man wirklich nur noch von brutaler, ja brachialer Prozessorleistung in einem 15.4-zölligem Notebook sprechen. Wir jagen unser Testgerät – nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Overclocking (siehe nächstes Kapitel) - auf maximal 2.997,82 MHz hoch, ein paar Tests können wir dann noch kurz vor der Abholung des Testgerätes bei stabilen 2.992,36 MHz durchlaufen lassen. Im CPU-Part des 3DMark05 erhalten wir statt 11.183 (Standardtakt) nun 12.962 CPUMarks und beim CPU-Bench des 3DMark06 statt 1.971 dann 2.458 Punkte – eine fette Steigerung um fast 25 Prozent. Respekt!

Wie im vorherigen Absatz kurz angerissen, hatten wir bei unserem Testgerät Probleme, mit Hilfe des Asus-Tools „Turbo Gear“ im Modus „Overclocking“ auf eine höhere Taktung als rund 2.763 MHz zu kommen. Auf Anfrage bei Asus wurde uns – leider erst nachdem das Asus C90S (AK001C) schon wieder auf dem Weg zurück zum Hersteller war - empfohlen, entweder die neue BIOS-Version C90S0801.rom  einzuspielen oder statt dem 90-Watt- ein 120- oder 135-Watt-Netzteil auszuprobieren. Allerdings sind wir der Sache schon vorher auf den Grund gegangen und kamen im Folgenden zu weiteren überraschenden Ergebnissen.

Durch die in einigen Anwenderforen propagierte Deaktivierung der Intel-Speed-Step-Funktion im BIOS des Asus C90S (AK001C) sollen sich System- und Programmabstürze bei verschiedenen Benchmarks vermeiden sowie die korrekte Übertaktungs-Funktionalität sicherstellen lassen. Leider hatte dies bei unserem Testgerät keine Auswirkung auf das grundsätzliche Lastverhalten der E6600-CPU sowie der Peripherie. Grundsätzlich taktete unser Asus C90S (AK001C) im Modus „Gaming“ auf etwa 2.636 MHz und bei Turbo-Gear-Funktion „Overclocking“ auf rund 2.763 MHz hoch. So weit, so gut.

Allerdings wird der normale Anwender wohl annehmen, dass nach Deaktivierung der Speed-Step-BIOS-Option zum einen das „Throttling“ der CPU sowie das gleichzeitige Heruntersetzen des Multiplikators in Idle-Phasen (Windows Desktop) unterbunden wäre und damit die CPU stets den vollen Dampf beispielsweise bei 3D-Spielen zur Verfügung stellt. Da der E6600 neben Enhanced Halt State (C1E), EIST (Enhanced Intel Speedstep Technology) auch den Intel Thermal Monitor 2 zur Energie- und Temperaturregelung unterstützt sehen wir uns das CPU-Verhalten mit CPUIDs CPU-Z-Versionen 1.29 und 1.41 sowie Rightmarks CPU Clock Utility (RMClock) näher an.

In den drei Modi „Standard“, „Gaming“ und „Overclocking“ taktet unser Asus C90S (AK001C) in Lastpausen herunter und senkt auch den CPU-Multiplikator bis auf den Wert 6 ab. Konkret erhalten wir Idle-CPU-Taktraten von 1.600 MHz (Standard), 1.757 MHz (Gaming) und 1.842 MHz (Overclocking). In den Turbo-Gear-Stufen „Gaming“ und „Overclocking“ erhöht sich aber dabei sowohl der FSB von 1.067 MHz als auch die Bus-Geschwindigkeit von 267 MHz auf dann 1.172 / 293 (Gaming) respektive 1.228 / 307 MHz (Overclocking). Will man dem Riva Tuner Glauben schenken, bleiben die Betriebsparameter der Grafikkarte - GPU-Core- und Speicher-Takt - davon unberührt.

Daher nutzen wir Rightmarks CPU Clock Utility (RMClock) und deaktivieren unter den „Advanced CPU settings“ kurzerhand den Enhanced Halt State (C1E). Nunmehr taktet unser Asus C90S (AK001C) auch im Idle-Betrieb nicht mehr herunter. Allerdings erreichen wir auf diese Art im Overclocking-Modus mit dem „Turbo Gear“-Tool nach wie vor keine höhere Taktrate als rund 2,76 GHz. Also sehen wir uns nach anderen Möglichkeiten zur Übertaktung um. Ein kurzer Blick auf das Mainboard des Asus C90S (AK001C) genügt und wir entdecken den Clock-Generator CY28551 von Cypress Semiconductor Corp., der von Cypress in Zusammenarbeit mit dem Mainboard-Spezialisten ASUSTeK Computer Inc. entwickelt wurde. Als separates Overclocking-Tool wählen wir CPUIDs ClockGen, da dieses den PLL CY28551 unterstützt. Auf diese Weise übertakten wir unser Asus C90S (AK001C) auf maximal 2.997,82 MHz – also knapp 3 GHz (!) - und schaffen es sogar,  Aquamark3 und 3DMark03 durchlaufen zu lassen. Da uns das stets parallel mitlaufende Core Temp aber schon im moderaten „Gaming“-Modus teils CPU-Temperaturen von bis zu 76 (!) Grad Celsius aufzeichnet, wollen wir auf Nummer sicher gehen und reduzieren den CPU-Takt unseres Asus C90S im Test mittels GlockGen auf stabil laufende 2.932,4 MHz (Bus: 326 MHz, FSB: 1.303 MHz) für weitere Tests mit der Grafikkarte.

Alle folgenden Benchmarks wurden ohne Übertaktung des Asus C90S ermittelt.

3DMark 2001SE Standard
23334 Punkte
3DMark 03 Standard
9729 Punkte
3DMark 05 Standard
6021 Punkte
3DMark 06 Standard Score
3209 Punkte
Hilfe
PCMark 05 Standard
5173 Punkte
Hilfe
160 GB - 5400 rpm
Minimale Transferrate: 19.6 MB/s
Maximale Transferrate: 44.2 MB/s
Durchschnittliche Transferrate: 35.5 MB/s
Zugriffszeit: 16.5 ms
Burst-Rate: 100.8 MB/s

Mittelklassegrafik Nvidia Geforce 8600M GT bremst den Replacement-Boliden aus

Mit der starken Desktop-CPU E6600 und dem beachtlichen Übertaktungspotential ist das Asus C90S (AK001C) vom Hauptprozessor her auch für anspruchsvoller Aufgaben in 2D- und 3D-Grafikwelten optimal gerüstet. Angesichts der heutzutage ohnehin sehr rechenstarken Doppelkern-CPUs von AMD und Intel und schnellem RAM und Massenspeichern stellen aber besonders bei Notebooks die mobilen Grafikkarten immer wieder das Nadelöhr in Spielen dar.

Bei Grafikkarten für Desktop-, Spiele- und Workstation-PCs müssen die Hersteller weder groß auf den Energieverbrauch noch besonders intensiv auf die Wärmelast der mittlerweile zu wahren Transistormonstern gewachsenen Grafikkarten achten. Denn bei PC-Gehäusen ist mehr Platz als im Notebook vorhanden und bei Bedarf kann ins PC-Gehäuse einfach ein stärkeres Netzteil eingebaut werden. So vereint beispielsweise Nvidias Desktop-Grafikkarte Geforce 8800 GTX (G80) auf einem Chip fast 700 Millionen (!) Transistoren. Als Empfehlung sollte ein Netzteil für eine Geforce 8800 GTX und Geforce 8800 Ultra mindestens 30 Ampere bei 12 Volt liefern können – das sind satte 360 Watt. Weit mehr als die kleinen, meist 50 bis 120 Watt starken Netzadapter für Notebooks bereitstellen können. Für Grafikkarten, die in Notebooks Verwendung finden, müssen die Hersteller daher stets auf einen weit moderateren Stromverbrauch  und eine viel geringere „Heizleistung“ als bei den Desktop-Pendants achten.

Die im Asus C90S (AK001C) integrierte Notebook-Grafikkarte Geforce 8600M GT (G84M) von Nvidia integriert immerhin noch fast 300 Millionen Transistoren, zeichnet sich aber dank Stromsparfunktionen durch eine geringe Wärmeentwicklung und einen niedrigen Stromverbrauch aus. Die Geforce 8600M GT ist DirectX10-fähig und eignet sich als Mittelklassegrafik dank integriertem Videoprozessor VP2 besonders für Multimedia-Aufgaben wie dem Abspielen des HD-Videoformats (High Definition) H.264. Mit einer entsprechend angepassten Player-Software und aktivierter Hardware-Beschleunigung entlastet der Videoprozessor beim Dekodieren von HD-H.264-Filmen den Hauptprozessor (CPU) erheblich.

Für professionelle Mehrbildschirm-Umgebungen und 3D-Anwendungen ist die Nvidia Geforce 8600M GT weniger geeignet. Hierfür fehlt es zum einen an der Treiberunterstützung, zum anderen bietet Nvidia für professionelle Anwender spezielle Grafiklösungen an. Dies ist die Quadro-NVS-Serie für Mitarbeiter an Finanzmarktplätzen und Call-Centern sowie die Quadro-FX-Modelle für 3D-/Videoarbeiten am Filmset und CAD sowie 3D-Konstruktion in der Industrie oder Wissenschaft.

Wenn man seine Ansprüche in Bezug auf Bildverbesserungen wie Kantenglättung (Antialiasing, AA), Texturfilterung (anisotrope Filterung, AF) sowie Einsatz von Licht-, Pixel- und Shader-Effekten gering hält, ist die Geforce 8600M GT natürlich auch zum Spielen aktueller 3D-Games geeignet. Kommende Top-Games wie Crysis und Call of Duty 4 zwingen - dank neuer Grafik-Engines wie beispielsweise Cryteks CryEngine 2 – aber auch eine Geforce 8800 GTX bei hohen Bildauflösungen wie 1.680 mal 1.050 Bildpunkten und höchster Bildqualität hinsichtlich spielbarer Bildwiederholraten locker in die Knie. Für Spieletitel wie Anno 1701, Command & Conquer 3 und Need for Speed Carbon mag die Geforce 8600M GT bei 1.024er Auflösungen daher noch ausreichen, aber für die kommenden Spielegenerationen fehlt es der Mittelklasse-Grafik schlicht an Grafik-Power.

Die Geforce 8600M GT (G84M) im Asus C90S besitzt das MXM-II-Format (Mobile PCI Express Module V2.0) und darf laut Nvidia als Limit rund 25 Watt Leistung verbraten. Grundsätzlich bleibt es dem jeweiligen Notebook-Hersteller überlassen, ob er die Nvidia 8600M GT mit langsamem DDR2- oder schnellerem DDR3-Videospeicher ausrüstet. Asus hat sich beim C90S (AK001C) für 512 MByte dedizierten DDR2-VRAM entschieden, der in allen „Turbo Gear-“Stufen außer „Power Saving“ um etwa 13 Prozent – hier 450 MHz (Referenztakt: 400 MHz), also effektiv 900 MHz - übertaktet ist. Warum Asus dem starken C90S nicht gleich eine 8600M GT mit den bei Referenztakt 700 MHz um rund 10 Prozent performanteren DDR3-Speichern spendiert hat, bleibt unklar.

Auch der Takt des Grafikkerns (GPU) ist bei unserem C90S auf 540 MHz (Referenz: 475 MHz) erhöht, die Shader laufen mit 1.080 MHz (Referenz: 950 MHz). Beide Komponenten liegen damit ebenfalls um etwa 14 Prozent über der jeweiligen Referenztaktung von Nvidia. Allerdings scheint damit das Thema Overclocking bei der 8600M GT in unserem C90S auch schon nahezu ausgereizt. Sowohl GPU als auch der DDR2-Speicher reagieren auf unsere weiteren Übertaktungsversuche mittels ATITool sehr empfindlich. Zwar können wir in mehreren Versuchen noch ein paar Prozent plus an Core- und Speichertakt herauskitzeln, aber damit ändert sich die Grafikleistung nur unwesentlich. Zudem wollen wir wegen der dann sehr hohen Temperaturen der Grafikkarte von über 80 Grad natürlich keinen Hardwareschaden riskieren.

Die üblichen synthetischen Grafik-Benchmarks führen wir wie schon die anderen Tests im Standard-Modus durch und prüfen danach punktuell, welcher Leistungsschub durch gezieltes Übertakten zu erreichen ist. Den Anfang macht Aquamark3, hier erzielt das Asus C90S (AK001C) 88,6 Frames/s. Mit den Standardtreibern und Übertaktung schrammen wir haarscharf an 104.000 Punkten (104,0 Frames/s) vorbei. Sicherlich wäre mit allerneuesten Grafiktreibern gerade bei derlei Benchmarks noch weit mehr rauszuholen. Im 3DMark03 erhalten wir 9.729 (Standardtaktung) und 10.710 Punkte bei extremem Overclocking, sowie im 3DMark05 6.021 respektive 6.573 Punkte. Gerade im 3DMark06 wird die Limitierung des Asus C90S (AK001C) durch die Mittelklassegrafik 8600M GT deutlich. Trotz starkem Desktop-Prozessor E6600 erhalten wir mit Standardtakt lediglich 3.209 Punkte. Auch im Overclocking-Modus kommen wir „nur“ auf einen Wert von 3.465. Hier macht sich besonders der relativ langsam getaktete GDDR2-RAM bemerkbar – schade!

Nüchtern betrachtet bleibt das Asus C90S (AK001C) bei den Grafiktests unterm Strich hinter den Erwartungen zurück. Zwar wird das C90S nicht als ausgewiesenes Zocker-Notebook angepriesen, doch werden gerade die möglichen Interessenten für ein übertaktbares Notebook mit Desktop-CPU gerade in Punkto Spieleleistung mehr erwarten.

Was bleibt, ist die Hoffnung (!) auf ein mögliches Upgrade der MXM-II-Grafikeinheit. Aber auch hier sieht es für das C90S nicht gerade rosig aus. Zum einen spezifiziert selbst die globale Asus-Webseite für das C90S als derzeitige Obergrenze das schon verbaute 8600M-Grafikmodul („...Module up to GeForce 8600M GT 256MB/512MB...“) - die deutsche Webseite informiert darüber erst gar nicht. Zum anderen sind C90S-Benutzer an die 25 Watt und den Formfaktor des MXM-II-Slots gebunden. Abgesehen davon sind  MXM-Grafikmodule hierzulande derzeit schlecht (wenn überhaupt) von Asus Deutschland oder von Händlern zu bekommen. Im Ausland sieht das anders aus.

Eine deutlich flottere Geforce 8700M GT passt in das C90S wegen der mit 35 Watt zu hohen Leistung und des größeren MXM-III-Formfaktors nicht hinein. Letztendlich bleibt Kaufinteressenten wegen mangelnder seriöser und offizieller Informationen über mögliche Grafikkarten-Upgrades derzeit bloß die Spekulation. Zwar lassen sowohl ATI als auch Nvidia für den späten Herbst / Winter für die anstehenden Top-Games und deren riesigen Durst nach Grafikleistung auch neue Grafikchips für Notebooks erwarten, realistisch betrachtet wird sich aber schon wegen dem 25-Watt-Leistungslimit für das C90S wohl nichts grundsätzlich etwas am Leistungsdefizit hinsichtlich der Grafikperformance ändern.

Wer sich ob der verzwickten Situation die Haare rauft, sollte einfach abwarten und kühlen Kopf bewahren. Immerhin sind aktuelle Grafikkarten nicht DirectX10.1-fähig und die Grafikkartenhersteller sind schon wegen Microsofts Vorgaben genötigt, rasch neue und das DirectX10.1-Format unterstützende Grafikchips auf den Markt zu werfen. Vielleicht ist dabei ja auch etwas interessantes im MXM-II-Formfaktor für Besitzer eines Asus-C90S-Notebooks dabei.

Flotte, große Festplatte und Standard-DVD-Brenner

Die in unserem Asus C90S (AK001C) integrierte 160-GByte-Festplatte von Seagate ist ein ganz aktuelles Laufwerk der neuen 5400.3-Momentus-Serie. Die ST9160821AS verfügt über ein modernes Serial-ATA-Interface und nutzt zum schnellen Zwischenpuffern von Daten 8 MByte Cache. Als Rotationsgeschwindigkeit nennt Seagate für die ST9160821AS 5.400 U/min. Im direkten Vergleich zu den Laufwerken anderer Hersteller schlägt sich die Seagate ST9160821AS im Asus C90S hervorragend. Im Leistungsindex von Windows Vista klettert die ST9160821AS auf 4,7 Punkte. Hier erreichen trägere 5.400er HDDs meist gerade einmal 4,0 bis 4,4 Punkte. Mittels HD Tune prüfen wir die durchschnittliche Transferleistung der ST9160821AS im Vergleich zur 2,5-zölligen Referenzfestplatte Seagate Momentus 7200.1 (ST910021AS) mit 7.200 U/min und sind positiv überrascht. Die schnellen Kernkomponenten des C90S und die flotte Seagate-Platte harmonieren perfekt und liefern als durchschnittliche Transferrate satte 35,5 MByte/s ab. Damit schließt die Momentus 5400.3 ganz nah zu den rund 38 MByte/s der 7200.1 auf.

Dies bemerkt man auch bei der ganz alltäglichen Arbeitsgeschwindigkeit des Notebooks. Ladezeiten beim Öffnen beziehungsweise Speichern großer Bild- oder Videodateien und beim Starten von Anwendungen fallen unter Vista spürbar kürzer aus als bei so manch anderem Fabrikat in der Festplattenklasse mit 5.400 U/min. Trotz der vergleichsweise flotten Gangart ist die Notebook-Festplatte im Betrieb angenehm leise und im Vergleich zu den vier Lüftern praktisch nicht zu hören. Lediglich die Zugriffsgeräusche der HDD sind in Lastpausen des Asus C90S im Test für sensible Ohren zu vernehmen.

Als weiterer Massenspeicher kann beim Asus C90S (AK001C) der integrierte DVD-Brenner Matshita UJ-850S (Panasonic OEM) mit 8-fach-Speed genutzt werden, der mit allen derzeit wichtigen Formaten umzugehen weiß. Zusätzlich kann der Matshita UJ-850S aber auch das für professionelle Datensicherungen wichtige Format DVD-RAM beschreiben und lesen. Dank der vorgesehenen Lebensdauer von mindestens 30 Jahren sind DVD-RAMs für Langzeitarchivierung die sicherere Alternative zu DVD±R(W)s. Bei Bedarf beschreibt der Matshita UJ-850S auch doppelschichtige DVD±R-DL-Rohlinge mit bis zu 4facher, wiederbeschreibbare DVDs mit 6facher und übliche einlagige DVDs mit immerhin 8facher Geschwindigkeit.

Sehr kurze Akkulaufzeit und sehr hohe Geräusch- und Temperaturentwicklung

Das Asus C90S (AK001C) ist selbst für ein Desktop-Replacement ein echter Stromfresser und beileibe kein akustischer Leisetreter. Zudem kann man sich mit dem Asus C90S getrost die Raumheizung sparen. Trotz seines noch portablen 15.4-Zoll-Formfaktors ist das Asus-Notebook am besten im stationären Betrieb am Stromnetz aufgehoben, für mobiles Arbeiten ist die Akkulaufzeit des potenten Asus-Notebooks im Test einfach zu kurz.

Mit dem 53,28 Wattstunden starken Lithium-Ionen-Akku kann man angesichts des immensen Stromhungers des C90S von satten 65,3 Watt (!) im Idle-Betrieb eigentlich nur Mitleid haben. Den 4.800mAh starken Akku saugt das Asus C90S (AK001C) im wirklich anspruchslosen Reader’s Test des Battery Eaters schon nach rund 1 Stunde und 13 Minuten komplett leer. Beim Classic-Test macht das Asus C90S schon nach rund 1 Stunde mit dem Akku Schluss, unter voller Auslastung bei verschiedenen 3D-Tests auf Akkustrom kommen wir nur noch knapp über eine halbe Stunde. Wer auf Leistung und Displayhelligkeit verzichten kann, wird allerdings mit dem „Power Saving“-Modus die Akkulaufzeit noch etwas verlängern können. Echte Ausdauerqualitäten darf man bei einem Desktop-Replacement-Notebook wie dem Asus C90S aber nicht wirklich erwarten.

Ein besonders heißes Thema ist die Temperaturentwicklung des Asus C90S (AK001C). Wir empfehlen in diesem Zusammenhang - und das ist kein Scherz - vor allem das Netzteil des Asus C90S im Auge zu behalten! Grundsätzlich erwärmen sich zwar die Netzteile aller Notebooks im Test erfahrungsgemäß mehr oder minder stark, beim Asus C90S (AK001C) bekamen wir aber echte Panik. Der heiße Strombrikett hat uns im Test auf einer handelsüblichen, abwaschbaren Kunststofftischdecke liegend dieselbe doch glatt ruiniert. Offensichtlich hat die extreme Hitzeentwicklung des Netzteils die Oberfläche der Kunststoffdecke aufgeweicht, die dann in Folge ungewöhnliche Wellenmuster annahm. Konkretes Nachmessen mit dem Infrarottemperaturmessgerät attestiert dem Netzteil sagenhafte 74 (!) Grad - Wahnsinn!

Aber auch direkt am Notebook geht es beim Thema Temperatur richtig zur Sache. Wie gewohnt ermitteln wir unserem berührungslos arbeitenden Infrarottemperaturmessgerät die Messwerte. Auf der Geräteoberseite erreicht das Asus C90S (AK001C) im linken Bereich der Tastatur bei einer Umgebungslufttemperatur von 18,1 Grad zwischen 40 und 42 Grad. Auch die linke Handballenauflage wird mit knapp 37 unangenehm warm. Auf Dauer wird dies wohl selbst frierenden Fingern zu viel, daher wird man auch aus diesem Grund lieber mit einer externen Tastatur arbeiten wollen. Noch heißer geht es erwartungsgemäß an der Rückseite des Asus F3M (AP032C) zu. Im Bereich der üppig dimensionierten „Turbo Engine“ erreicht das C90S locker 55 Grad. Auch an der Geräteunterseite im Bereich der Festplatte messen wir rund 42 Grad. Bei diesen Gehäusetemperaturen möchte wohl bestimmt niemand mehr das Notebook auf dem Schoß betreiben.

Die Beurteilung der Geräuschentwicklung des Asus C90S (AK001C) haben wir uns bis zum Schluss des Kapitels aufgehoben, damit Sie die Fakten der hohen Temperaturentwicklung beim Asus C90S hier mit berücksichtigen können. Es wird aber wohl sowieso niemand ein geringes Betriebsgeräusch von einem 15.4-zölligem Notebook erwarten, in dem eine waschechte Desktop-CPU wie der E6600 steckt. Zudem lässt schon die wuchtige und ausladend nach hinten hinausragende „Turbo Engine“ mit ihren vier (!) Minilüftern erahnen, dass beim Asus C90S (AK001C) Schwerstarbeit beim Abtransport der Luft aus dem engen Notebookgehäuse zu verrichten gilt.

Das Asus C90S (AK001C) als Desktop-Replacement mit Overclocking-Möglichkeit wird wohl schon wegen der speziellen Zielgruppe in der Praxis wenig im Büro anzutreffen sein. Klar und deutlich für diejenigen, die dies dennoch in Erwägung ziehen sollten:

Das Asus C90S (AK001C) ist laut!

Die Lüfter laufen mit einem kraftvollen Geräusch an, dass an startende, potente Turbinen erinnert, und verstummen bis zum Ausschalten des notebooks im Test nicht.

Besonders bei wechselnden Lastsituationen, bei denen in kurzer Abfolge eine sehr hohe CPU-Leistung gefolgt von vergleichsweise geringer Beanspruchung erfolgt - beispielsweise beim kurzen Retuschieren von Digitalfotos und folgender Formatkonvertierung. Wer hier zügig einen Bilderstapel abarbeitet, erntet dafür vom Asus C90S ein stetig an- und abschwellendes Lüftergeräusch – und das kann schon nach kurzer Zeit gehörig auf die Nerven gehen.

Bei Belastungssituationen, die entweder eine kontinuierlich geringe CPU-Beanspruchung wie das Lesen von Texten oder eine konstant hohe Leistung verlangen, stört die Geräuschkulisse des C90S aber wegen des vergleichsweise gleichförmigen Geräuschcharakters der Lüfterbatterie weniger als anfangs vermutet.

Trotzdem ist der Hochlastbetrieb nichts für empfindliche Ohren. Während beim Zocken die laute Geräuschentwicklung des C90S dank Kopfhörer wohl weniger stört, ist die Geräuschbelastung beim Rendern von Videoclips oder 3D-Szenen auf Dauer doch ausgesprochen anstrengend. 

Akkulaufzeit
Idle (ohne WLAN, min Helligkeit)
1h 13min
Last (volle Helligkeit)
1h 05min

Oberflächentemperaturen

Max. Last
 42.3 °C38.2 °C27 °C 
 39.7 °C35.5 °C27 °C 
 28.2 °C30 °C27 °C 
Maximal: 42.3 °C
Durchschnitt: 32.8 °C
37.7 °C54.7 °C39.3 °C
25.6 °C34.2 °C42 °C
26.5 °C °C35.6 °C
Maximal: 54.7 °C
Durchschnitt: 32.8 °C
Raumtemperatur 18.1 °C
(±) Die Durchschnittstemperatur auf der Oberseite unter extremer Last ist 32.8 °C. Im Vergleich erhitzte sich der Durchschnitt der Geräteklasse Multimedia v7 auf 31.2 °C.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia v7).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 54.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.1 °C).
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-1.2 °C).

Spiegeldisplay mit hoher Auflösung

Als Display kommt beim Asus C90S (AK001C) ein stark spiegelndes 15.4-zölliges Notebook-LCD (Color Shine, Glare Type) von CMO (Chi Mei N154Z1-L02) im Breitbildformat zum Einsatz. Außergewöhnlich: Es bietet mit 1.680 x 1.050 Bildpunkten (WSXGA+) eine sehr feine Auflösung. Wegen der spiegelnden Oberflächenbeschichtung ist das Display des Asus C90S ergonomisch als sehr bedenklich einzustufen. Auf den Monitor fallendes Gegenlicht wird fast ungefiltert von der Oberfläche des Displays zurückgeworfen. Allerdings relativieren sich die von Reflexionen ausgehenden Störungen dank einer hohen durchschnittlichen Leuchtdichte von fast 180 cd/m² etwas.

Bei der Blickwinkelabhängigkeit stellen wir horizontal im Vergleich zu anderen Displays dieses TN-Typs (Twisted Nematic) eine übliche Blickwinkelabhängigkeit fest. Vertikal sind hingegen vergleichsweise geringe Kipp- und Neigewinkel möglich. Insgesamt beurteilen wir die Blickwinkelabhängigkeit beim Asus C90S (AK001C) daher als befriedigend. Nicht zuletzt wegen der spiegelnden Oberflächenbeschichtung (Color Shine, Glare Type) wirken die Farben im Klassenvergleich mit matten Displays subjektiv sehr brillant. Die Farben wirken kräftig und satt, ohne dabei einen zu „aufgestylten“ Eindruck zu hinterlassen.

Auch im direkten Sichtvergleich zu unserem Referenz-TFT Viewsonic VP2030b kann das Breitbild-Display des C90S-Notebooks überzeugen. Die Farbneutralität des Notebook-Bildschirms ist bis auf eine leicht wärmere Grundtönung überzeugend ausgefallen. Portraitfotos mit schwierig darzustellenden Hauttönen wirken auf dem LCD des C90S sehr natürlich und zeigen im Vergleich zu unserem farbkalibrierten Referenz-Display kaum Unterschiede. Insgesamt fällt die Farbwiedergabe für ein Notebook-Display dieser Panel-Klasse sehr positiv ins Auge.

Weniger gut hat uns hingegen sowohl subjektiv als auch messtechnisch die Helligkeitsverteilung des 15.4-zölligen Notebook-Displays gefallen. Mittels unserer objektiven 9-Zonen-Leuchtdichtemessung messen wir im Netzbetrieb zwischen dem hellsten Bildbereich in der Mitte des LCDs (201,0 cd/m²) und dem dunkelsten Messsegment rechts unten in der Bildecke (157,4 cd/m²) immerhin eine Abweichung von 21,7 Prozent. Bei Akkubetrieb ist der Helligkeitsunterschied zwischen diesen beiden Segmenten mit 18,16 Prozent (145,4 / 119,0 cd/m²) etwas geringer.

Subjektiv fällt uns bei voller Displayhelligkeit und weißem Bildhintergrund eine bei unserem Notebook im Test vorhandene deutliche Schlierenbildung auf. So wirkt die Ausleuchtung beim längeren Betrachten etwas unausgewogen. Zum einen fällt am unteren Bildrand genau in der Mitte ein deutlich hellerer Lichthof auf, während an den Bildrändern entlang unregelmäßig gestreute, etwas dunkler wirkende Bildbereiche den Eindruck von leichten Abdunkelungen vermitteln. Bei schwarzem Bildschirmhintergrund schlägt die Displaybeleuchtung bei hellster Leuchtstufe am unteren Rand genau wie bereits beim weißen Hintergrund beschrieben sehr deutlich durch.

Hinsichtlich der Grundhelligkeit des TFT-Displays schafft Asus mit dem C90S (AK001C) knapp den Einzug in die Oberliga seiner Klasse. Im Netzbetrieb beträgt die Leuchtdichte gemittelt 177,2 cd/m². Für Innenräume daheim reicht die Grundhelligkeit aus, um auftretende Spiegelungen von Decken- und Wandleuchten weniger störend wirken zu lassen. Im Akkubetrieb bricht die Helligkeit allerdings auf deutlich geringere 128,5 cd/m² ein. Das schont zwar den sowieso schon arg gestressten Akku, führt aber bei der Qualität der Bildwiedergabe zu subjektivem Punktabzug.

 

Speziell interessiert uns bei den TN-Panels natürlich die Wiedergabe von Grau- und Farbverläufen. Dank Dithering und FRC (Frame Rate Control) schaffen aktuelle TN-Panels auch eine höhere Farbzahl von 16,2 oder 16,7 Millionen Farben, allerdings sind in der Praxis doch Unterschiede bei der Wiedergabe von Farb- und Grauwertabstufungen festzustellen. Im Falle des C90S-Notebooks sieht es diesbezüglich allerdings positiv aus, wir bemerken nur geringes Banding und Dithering. Sehr nahe beieinander liegende Farb- und Grauwerte löst das Widescreen-Display des Asus C90S im Vergleich zum VP2030b zwar teilweise nicht auf (Cyan, RGB = (0, 255, 255)), allerdings lösen andere Notebook-Displays mit TN-Panel diese Aufgabe auch nicht viel besser.

Beim kurzen Spielecheck sind beim TFT-Monitor des C90S an den Kanten sich bewegender Objekte keine augenfälligen hellen Umrandungen (Korona-Effekt) zu sehen. Auch Verzögerungen von Bild-Frames (Input-Lag) oder eine Verzögerung des Mauszeigers (Maus-Lag) traten im Kurztest nicht auf. Die Reaktionszeit des TFTs geht für uns dabei subjektiv in Ordnung, jedenfalls verzeichnen wir beim Kurzcheck mit der ETQW- und S.T.A.L.K.E.R.-Demo keine augenfälligen Probleme hinsichtlich Schlierenbildung.

Unterm Strich kann uns das hoch auflösende 15,4-zöllige Breitbild-Display des Asus C90S (AK001C) in vielen Bewertungspunkten überzeugen. Die Bildqualität ist für Multimediaanwendungen und Videofilme hervorragend. Selbst an die Foto- und Bildbearbeitung darf man sich mit dem C90S herantrauen. Abzüge gibt es lediglich bei der Homogenität der Helligkeitsverteilung und bei der Ergonomie des spiegelnden Displays. Dafür punktet das TFT wieder mit einer im Netzbetrieb hohen Grundhelligkeit von fast 180 cd/m² - schön!

182
cd/m²
186.4
cd/m²
186
cd/m²
174.2
cd/m²
201
cd/m²
184.4
cd/m²
157.4
cd/m²
166
cd/m²
157.4
cd/m²
Ausleuchtung des Bildschirms
Maximal: 201 cd/m² (Nits) Durchschnitt: 177.2 cd/m²
Ausleuchtung: 78 %
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)

Fazit

Das Asus C90S (AK001C) ist ein Desktop-Replacement-Notebook der ganz extremen Sorte und ganz bestimmt kein Notebook für jedermann. Dank 15.4-Zoll-Formfaktor wirkt das C90S-Notebook im Test unscheinbar, hat es aber in Form einer waschechten Desktop-CPU faustdick unter der Haube. Die extreme Prozessorleistung zum günstigen Preis ist beim Asus C90S das Hauptargument für mögliche Käufer. Andere Qualitäten wie die Möglichkeiten zur Übertaktung und der modulare Aufbau für spätere System-Upgrades werden zumindest von Asus Deutschland schlicht unter den Teppich gekehrt.

Weiterhin kann das Asus C90S als 15.4-zölliges Notebook mit einem nahezu mustergültigen Schnittstellenangebot aufwarten. Neben HDMI bietet das C90S-Notebook sogar einen eSATA-Anschluss für die schnelle Verbindung zu externen Speichermedien. Auch bei der Kommunikationsausstattung hat das C90S mit Gigabit-LAN, WLAN und Bluetooth alles an Bord, was ein mobiler Notebook-Begleiter heute braucht.

An der Serienausstattung, die Asus dem C90S (AK001C) mit auf den Weg gibt, dürfen sich andere Hersteller gerne ein Beispiel nehmen. Neben einer edlen Geschenkbox mit Notebook-Tasche legt Asus mit der MX518-Maus einen der besten Nager ins Paket dazu. Dokumentation und die Ausstattung mit Recovery- und Programm-Medien sowie die schnelle Festplatten-Recovery-Option verdienen uneingeschränktes Lob!

Argumente, die gegen das C90S-Notebook sprechen, sind die trotz günstigem Gehäuseformfaktor nur rudimentär vorhandene Mobilität wegen der extrem kurzen Akkulaufzeit, die enorme Geräusch- und Temperaturentwicklung und die im Vergleich zur restlichen Leistung schwache Mittelklasse-Grafik. Dafür bietet das Asus C90S mit seinem hochauflösenden Breitbild-Display für Multimedia und Videofilme einen Augenschmaus.

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Im Test Asus C90S Notebook
Im Test Asus C90S Notebook

Datenblatt

Asus C90S
Prozessor
Intel Core 2 Duo (Desktop) E6600 2 x 2.4 GHz, Conroe
Grafikkarte
NVIDIA GeForce 8600M GT - 512 MB VRAM, Kerntakt: 540 MHz, Speichertakt: 450 MHz, GDDR2, Pixelshader: 1080 MHz
Hauptspeicher
2048 MB 
, 2x 1024 MB DDR2-667 Nanya NT1GT64U8HB0BN-3C 5-5-5-15
Bildschirm
15.40 Zoll 16:10, 1680 x 1050 Pixel, Colorshine, Chi Mei N154Z1-L02 (CMO), spiegelnd: ja
Mainboard
Intel 945PM
Massenspeicher
160 GB - 5400 rpm, 160 GB 
, 5400 U/Min, Momentus 5400.3 ST9160821AS
Soundkarte
Realtek ALC883
Anschlüsse
1 Express Card 54mm, 3 USB 2.0, 1 Firewire, 1 VGA, 1 HDMI, 1 S-Video, 1 Modem, 1 Kensington Lock, 1 eSata, Audio Anschlüsse: Mikrofon, Kopfhörer, Card Reader: MS, MMC, SD, xD, eSATA, Fingerprint Reader, TPM-Modul, Webcam
Netzwerk
Marvell Yukon 88E8056 10/100/1000 (10/100/1000MBit/s), Atheros AR5008X Wireless Network Adapter (a/b/g/n = Wi-Fi 4/), Bluetooth 1
Optisches Laufwerk
Matshita DVD-RAM UJ-850S
Abmessungen
Höhe x Breite x Tiefe (in mm): 48 x 368 x 303
Akku
53 Wh Lithium-Ion, Asus Li-Ion Battery Pack A32-C90, 4800mAh, 11.1 V
Betriebssystem
Microsoft Windows Vista Home Premium 32 Bit
Sonstiges
Logitech MX518 Maus, Handbuch, Video-Adapterkabel, Tasche, Asus Turbo Gear und weitere Systemtools, Ahead Nero 7 OEM Suite, Systemwiederherstllungsmedien, 24 Monate Garantie, Pickup & Return Service
Gewicht
3.16 kg, Netzteil: 390 g
Preis
1400 Euro

 

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Asus C90S-AK001C (EU)

 

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Pro

+helles & brillantes Display
+integrierte Webcam
+hochauflösendes Display
+zur Wartung leicht zugänglich
+Recovery-Medien dabei
+umfangreiches Zubehör
+viele Schnittstellen
+Zusatzmaus Logitech MX518
+Übertaktungsmöglichkeit
+TPM-Modul
+Fingerabdruckscanner
+eSATA-Anschluss
+Bluetooth
+große Festplatte
+formatfreudiger DVD-Brenner
+integrierter Speicherkartenleser
+HDMI- & analoger VGA-Ausgang
+Festplatten-Recovery
+sehr schneller Prozessor
 

Contra

-sehr lautes Lüftergeräusch
-kein Standard-Tastaturlayout
-Haptik und Mechanik der Tastatur
-hohe Reibungskräfte Touchpad
-schwache Lautsprecher
-GDDR2-Speicher Grafikkarte
-hohe Temperaturentwicklung
-Mittelklassegrafik
-extrem kurze Akkulaufzeit
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Autor: Ronald Thiefenthäler (Update: 11.02.2014)