Der Concept C, der im September auf der IAA Mobility in München debütierte, wird als mögliche Neudefinition des elektrischen Zweisitzer-Segments gehandelt. Das Konzeptfahrzeug mit Straßenzulassung soll Design, Geschwindigkeit und Emotion in den Mittelpunkt stellen und Fahrspaß unter freiem Himmel mit der Eleganz eines Hardtops verbinden.
Der Concept C als Antwort auf die Krise
Der neue Audi-Chef Gernot Döllner nutzte die Präsentation des Concept C in Mailand für eine ungewöhnliche und offene Selbstkritik, die man von CEOs kaum hört. Angesichts sinkender Gewinne und schwacher Kundenzufriedenheit in den USA gipfelte seine Rede in dem Satz: "Wir haben den richtigen Weg verloren." Die neue Studie ist damit mehr als nur ein Design-Statement; sie ist ein Zeichen der Offensive und soll die Neuausrichtung der Ingolstädter glaubhaft einleiten.
Der vollelektrische Zweisitzer wird als "Design-Leuchtturm" gesehen, der die neue Designphilosophie, die den Namen "Strive for Clarity" trägt, verkörpern soll. Diese Suche nach Klarheit, die Radikale Einfachheit und Reduktion auf das Wesentliche, soll das Design von Audi bis weit ins kommende Jahrzehnt prägen und die Marke wieder als "Herausforderer" im Premiumsegment positionieren.
Design-Revolution mit Shy-Tech und TT-Anleihen
Der Concept C ist nach Expertenmeinung makellos schön und gewinnt mit jeder Minute. Designer Massimo Frascella, der neue Designchef von Audi, soll das elektrische Zweisitzer-Cabrio entworfen haben, das voraussichtlich 2027 in Serie gehen soll und dann auch optisch sehr nahe an der aktuellen Studie bleiben wird. Mit einer Länge von 4,5 Metern und einem Gewicht von rund 1700 Kilogramm wird der Prototyp oft als spiritueller Nachfolger des Audi TT gesehen. Der TT als Inspirationsquelle wird von Audi offensiv betont, wobei Frascella klarstellt, dass es nicht darum geht, Elemente der Vergangenheit zu nehmen, sondern den "Geist" des starken Erbes zu erfassen.
Im Interieur setzt Audi auf den Modebegriff "Shy-Tech" (schüchterne Technik). Bedienoberflächen, Displays und digitale Elemente zeigen sich nur, wenn sie gebraucht oder wenn sich die Hand nähert. Ganz verzichtet wird aber nicht auf physische Bedienelemente. Hier werden die vier neuen Säulen der Audi-Formensprache sichtbar:
- Klarheit: Reduktion auf das Wesentliche, klare Linien und intuitive Bedienung.
- Emotionale Ausstrahlung: Ein Design, das alle Sinne anspricht.
- Technische Exzellenz: Mutige Innovationssprünge, die sich bis in haptische Bedienelemente ziehen ("Audi Click").
- Intelligentes Design: Subtil integrierte Technologie, wie das faltbare 10,4-Zoll-Display, das für eine ruhige Umgebung sorgt.
Ein prägendes Element an der Front des Elektro-Sportwagens stellt der sogenannte "Vertical Frame" dar, der bewusst als Unterscheidungsmerkmal zu horizontaleren Designs der Wettbewerber eingesetzt wird.
Plattform und Zukunft der Marke
Das Konzeptfahrzeug mit Straßenzulassung bietet einen direkten Blick auf ein zukünftiges Serienmodell. Gerüchten zufolge soll dieses Elektroauto sehr nahe an der Studie sein, inklusive des elektrischen Faltverdecks. Wer eine technische Beziehung zum elektrischen Porsche 718 vermutet, liegt richtig. Beide Fahrzeuge stehen auf der verkürzten Premium Platform Electric (PPE) des Volkswagen-Konzerns und teilen sich technische Grundlayouts wie Akkus hinter den Sitzen und Allrad- oder Heckantrieb.
Der Concept C führt die Historie legendärer Sportwagen wie TT, R8 und RS 6 fort und symbolisiert den Aufbruch der Marke in eine neue Ära der Klarheit. Das Serienfahrzeug wird zwar vermutlich kein Verkaufsschlager werden, hat aber eine wichtige Signalwirkung für die nächste Generation an Audi-Modellen.





































