Nachdem Apple erst kürzlich seine neuesten Smartphone-Modelle iPhone 17, iPhone 17 Pro (Max) und das iPhone Air vorgestellt hat, ist nun auch der Umweltbericht der neuen Modelle verfügbar. Diese bieten ein altbekanntes Bild: Apple setzt teilweise auf recycelte Materialien, verwendet zum Teil Strom aus erneuerbaren Energiequellen und hebt die Energieeffizienz der neuen Geräte hervor. Ähnliches vermitteln die Nachhaltigkeits-Seiten anderer Smartphone-Hersteller (hier etwa jene Samsungs).
Klar ist, dass es zwar lobenswert ist, dass es überhaupt Bemühungen in dieser Hinsicht gibt, die Maßnahmen aber bei Weitem nicht ausreichen, um Smartphones als "nachhaltig" in irgendeiner Hinsicht zu bezeichnen. Abgesehen vom klassischen Greenwashing liefern die Umweltberichte aber dennoch teils sehr interessante Informationen.
Die meisten Emissionen entstehen bei der Produktion
So lässt sich erkennen, dass ein Großteil der Treibhausgas-Emissionen bereits bei der Herstellung entsteht, je nach Modell zwischen 70 und 90 Prozent der Gesamtemissionen. Hierfür ist auf der einen Seite die Rohstoffgewinnung verantwortlich, insbesondere aber auch der Stromverbrauch bei der Verarbeitung der zuvor gewonnenen Rohstoffe. Einer der Gründe, warum der Stromverbrauch die Emissionen so signifikant beeinflusst, ist, dass der Energiemix in den Produktionsländern (meist in Asien) oft sehr stark von fossilen Brennstoffen dominiert wird.
Auswirkungen der unterschiedlichen Bauteile
Jene Bauteile, die für den weitaus größten Teil dieser Emissionen verantwortlich sind, sind die integrierten Schaltkreise und Platinen. Dazu gehören etwa der Prozessor sowie die Grafik- und Speicher-Chips. Rund 75 Prozent des ökologischen Fußabdrucks der Produktion sollen auf diese Komponenten zurückgehen. Das liegt daran, dass die Halbleiterfertigung extrem energieintensiv ist. Dazu trägt auch bei, dass, je kleiner die Transistoren und Knoten der Chips werden, desto größer der Energieaufwand bei der Herstellung wird. Dies ist paradox, da der Sinn kleinerer Chips (mit etwa 2 nm) zum Teil der geringere Energieverbrauch im Betrieb ist.
Ein ebenfalls wichtiger Emissionsfaktor ist der Akku. Die Batterieproduktion erfordert nicht nur den energieintensiven Abbau von Materialien wie Kobalt oder Lithium, auch beeinflusst die Lebensdauer des Akkus die Gesamtbilanz indirekt sehr stark. Oft ist ein nachlassender Akku der Hauptgrund für den Ersatz eines ansonsten einwandfrei funktionierenden Smartphones, wodurch die Produktion eines neuen Geräts ausgelöst wird. Auch das Display und das Gehäuse (Casing) sind für einen großen Teil der Emissionen verantwortlich.
Integrierter Speicher beeinflusst Umweltbilanz stark
Besonders energie- und ressourcenintensiv ist dabei aber insbesondere die Produktion der Speicherchips, da die Vielzahl der in SSD-Speichern verbauten Chips komplizierte Fertigungsverfahren benötigt. Dies führt dazu, dass die Kapazität des integrierten Speichers eines Smartphones einen starken Einfluss auf die Treibhausgas-Emissionen hat. Die Herstellung von weiteren 64 GB internem Speicher soll dabei den ökologischen Fußabdruck des Smartphones um bis zu 5 kg Kohlenstoffdioxid-Äquivalent (CO2e) erhöhen.
Um diesen Wert in Relation zu setzen: Die Basiskonfiguration des iPhone 17 Pro Max (Geizhals) verursacht 67 kg an CO2e, das 2-TB-Modell kommt auf 134 kg. Das bedeutet, dass die Treibhausgas-Emissionen doppelt so groß sind, obwohl alle anderen Komponenten (Prozessor, Akku, Display, Kamera, etc.) gleich sind.
Somit lohnt es sich beim nächsten Smartphone-Kauf nicht nur aus ökonomischer Sicht, die Anschaffung des Modells mit größerer Speicherkapazität zu hinterfragen, sondern auch aus ökologischer. Vielleicht gibt es ja doch die ein oder anderen Bilder, die gelöscht werden können oder Apps, die nicht benötigt werden. Die Wahl des Modells mit weniger integriertem Speicher schont dann nicht nur das Geldbörserl, sondern auch die Umwelt.
Quelle(n)
eigene Recherche; u. a. Umweltbericht iPhone Air, iPhone 17 Pro
Bildquelle: Tim Reckmann via ccnull.de













