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Erfahrungsbericht GITEX Europe 2025 - Wie wir die Torwartmaschine überlisteten

Erfahrungsbericht GITEX Europe 2025
Erfahrungsbericht GITEX Europe 2025
Am gestrigen 21.5. startete die erste GITEX in Berlins Messehallen, 2 weitere Tage lässt sie sich noch besuchen. Wir waren am Starttag vor Ort, haben Torwartmaschinen überlistet, mit Hologrammen gesprochen, Eiscreme abgestaubt, die Bundeswehr skeptisch beäugt und uns über die europäische/deutsche YouTube-Alternative Alugha informiert.

Die GITEX Europe 2025, eine Messe über Zukunftstechnologien und Cybersicherheit, die ursprünglich aus Dubai stammt, findet vom 21.5. bis zum 23.5.2025 auf dem Berliner Messegelände statt. Trotz Offenheit für die Allgemeinheit, ist sie vorrangig als B2B-Event konzipiert. Wir haben uns vor Ort umgeschaut.

Auf der GITEX geht es wie bei allen Messen vor allem darum gesehen zu werden, Kontakte zu knüpfen, im besten Fall sogar schon Deals abzuschließen. Einige Unternehmen ließen sich dafür Besonderes einfallen. Beispielsweise war beinahe direkt beim Hereinkommen in die erste Halle ein Fußballtor mit einer Torwartmaschine davor aufgebaut. Die Besucher konnten versuchen den Roboter-Torwart zu überwinden, allerdings hat die Maschine mit Pappwand in Menschenform über Sensoren blitzschnell die jeweilige Schussrichtung registriert und ist sofort im richtigen Winkel abgekippt, ein Vorbeikommen war kaum möglich. Wir haben die Maschine dennoch überlistet, dazu unten mehr.

Die Torwartmaschine mit blitzschneller Reaktion
Die Torwartmaschine mit blitzschneller Reaktion
Die meisten probieren es erfolglos mit Wucht
Die meisten probieren es erfolglos mit Wucht
Seltsame Performance
Seltsame Performance

Die in der Schlange stehenden Besucher konnten so jedenfalls bequem vom Unternehmensteam (ManageEngine) angesprochen werden, clevere Taktik. Ein anderes Unternehmen (NinjaOne) hat gratis Eiscreme ausgeteilt, hier war die Schlange ansprechbarer Leute noch länger, auch sehr spitzfindig. Vor dem Messegebäude saßen ein paar Leute auf dem Boden und hämmerten wie in Trance, von gelben Netzwerkkabeln umwickelt, auf ihren losgelösten Tastaturen herum. Was zunächst nach einer Protestgruppe aussah, entpuppte sich als Performance-Art, offenbar hatte eine Firma eine Künstlertruppe engagiert (oder von den Mitarbeitern selbst inszeniert?).

An einer anderen Ecke hat ein Sicherheitsberater einer Bank in einer Präsentation vorgestellt, wie sein Team Cyberangriffe auf die Bank simuliert und mit welchen Methoden Kriminelle aktuell vorgehen – spannend. In einem für die Presse nur für 5 Minuten zugänglichen Trainingsraum gab es einen teuren Mitmachkurs, wie man sich seinen eigenen KI-Agenten erstellt.

Angriffsmuster von Cyberkriminellen auf Banken
Angriffsmuster von Cyberkriminellen auf Banken
Workshop: Einen KI-Agenten erstellen
Workshop: Einen KI-Agenten erstellen

Überhaupt ging es viel um die Chancen, aber auch Gefahren von KI. Unzählige StartUps tragen „Lock“ (abriegeln, abschließen) in ihrem Firmen- oder Produktnamen, es geht um die Absicherung der wertvollen Unternehmensdaten vor Kriminellen. Es gab unzählige Cloud-Unternehmens-Managementsysteme anzuschauen. Amazons Cloud Dienst AWS ("AWS für Dummies" auf Amazon) war groß vor Ort, ebenso wie IBM, Cisco, Bosch, LG und weitere bekannte Akteure.

Auch die Europäischen Staaten, sowie die Union als Ganzes, aber auch die kooperierenden Vereinigten Arabischen Emirate haben sich vorgestellt oder sogar die Bundeswehr. Dabei geht es vor allem um die jeweiligen Staaten als vermeintlich perfekte Standorte für StartUps und Tech-Unternehmen, speziell die Förderung und Finanzierungsmöglichkeiten solcher.

Europa als Tech-STartUp-Standort
Europa als Tech-STartUp-Standort
Intelligente Städte in Dubai
Intelligente Städte in Dubai
SUV der Grenzpolizei in Dubai
SUV der Grenzpolizei in Dubai
Bundeswehr
Bundeswehr

Aber auch Nachhaltigkeitsaspekte spielten eine Rolle, beispielsweise wie man eine Stadt grün gestaltet und Feuchtigkeit darin hält. Auch spezielle Fördermöglichkeiten für in Berlin und Brandenburg ansässig StartUps mit grüner Technologie wurden vorgestellt.

Tatsächlich gab es für Consumer wenig zu sehen, es gab wenige Ausnahmen wie eine große Hologrammsäule mit sprachinteraktiver, antwortender KI-Agentin im Inneren. Die GITEX ist doch ziemlich eindeutig eine Messe, die hauptsächlich auf Business2Business ausgelegt ist. Spannend ist sie trotzdem.

Ansätze für green citys
Ansätze für green citys
Mit interaktivem Hologramm sprechen
Mit interaktivem Hologramm sprechen

Achja, noch kurz zur Fußballmaschine: Uns ist aufgefallen bzw. hatten wir den Verdacht, dass die Maschine ihre Sensordaten nur einmalig an einem bestimmten Ort erfasst und sich nicht nachkorrigiert. Wenn man es also schafft, dass der Ball nach dem Passieren dieses Erfassungsortes noch einmal seine Richtung ändert, so könnte man den Torwart schlagen. Während also alle anderen Teilnehmer, die wir beobachteten, versuchten den Ball mit Wucht am Torwart vorbeizuzimmern, probierten wir es mit einem Chipball, der also leicht emporgehoben nach oben steigt, sich wieder nach unten neigt und vor dem Torwart auf dem Boden aufkommt und wieder abprallt. Im zweiten von drei Versuchen hat es dann tatsächlich funktioniert: Wir haben den Ball angechipt, der Torwart schmiss sich hin, der Ball tippte kurz vor dem Torwart auf den Boden und hoppelte dann über die liegende Pappfigur drüber hinweg ins Tor! Ein Mini-Softball war unsere Belohnung.

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Autor: Christian Hintze, 22.05.2025 (Update: 24.05.2025)