Einer der weltweit führenden Akkuhersteller hat nach der Forschungs- und Entwicklungsphase mit der Massenproduktion seiner Feststoff-Akkus begonnen. Die Herstellung von Festkörperzellen in großen Mengen ist nach wie vor extrem teuer. Das ist auch der Grund, warum Tesla-Zulieferer wie CATL oder Panasonic nicht als praktikable Alternative für Elektroauto-Batterien ansehen, zumindest nicht vor 2030. Stattdessen sollen die Akkus eher für kleinere Geräte wie Drohnen geeignet sein.
Passenderweise hat Eve Energy nun eine Fabrik zur Massenproduktion von Festkörper-Akkus angekündigt. Dort sollen die 10Ah-Zellen mit schwefelbasiertem Festelektrolyten zu 60Ah-Akkus zusammengefügt werden. Diese sollen dann unbemannte Luftfahrzeuge (UAVs), humanoide Roboter im Stil des Tesla Optimus sowie IoT-Geräte mit Strom versorgen.
Festkörper-Akkus sind eine ideale Lösung für solche Anwendungsfälle, da sie bei gleicher Größe wie herkömmliche Lithium-Ionen-Akkus mit flüssigem Elektrolyt eine wesentlich höhere Energiedichte bieten. Die Festkörperzellen von Eve Energy erreichen beispielsweise eine Energiedichte von 300Wh/kg, was eine deutliche Steigerung gegenüber den etwas über 200Wh/kg in aktuellen Drohnen und humanoiden Robotern darstellt.
Das Verhältnis von Leistung zu Gewicht ist besonders bei Drohnen wie der DJI Mini 4 Pro (ab 639 Euro im Preisvergleich) von großer Bedeutung, da der Akku oft bis zu 40% des Gewichts ausmachen kann. Der kanadische Hersteller Avidrone hat beispielsweise im Mai seine erste Cargo-Drohne mit einem Feststoff-Akku von Factorial vorgestellt und die Vorteile der Technologie dabei hervorgehoben.
Feststoff-Akkus bieten nicht nur mehr Leistung bei gleicher Größe, sondern funktionieren auch bei extremen Temperaturen besser, da sie kein flüssiges Elektrolyt enthalten, das einfrieren oder zähflüssig werden könnte. Dies und die bessere thermische Stabilität machen die Akkus perfekt für Drohnen und Roboter, die unter den verschiedensten Bedingungen geflogen oder betrieben werden müssen.
Eve Energy plant, im kommenden Jahr eine Produktionskapazität von 100 MWh für Festkörperbatterien zu erreichen und strebt an, die Energiedichte auf 400 Wh/kg zu steigern. Auch wenn dies im Vergleich zu den Gigafactories für Elektroauto-Akkus von Tesla eher wie ein kleiner Probelauf erscheinen mag, sind die Akkus für viel kleinere Geräte gedacht. Die wichtigste Erkenntnis ist, dass sich die Festkörper-Technologie mittlerweile von der Prototypen- in die Massenproduktionsphase bewegt.
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