Während die gegenwärtige DRAM-Krise die Preise für DDR5-Arbeitsspeicher durch die Decke schießen lässt, zeigt ein aktuelles Beispiel, dass sich Kunden nicht nur vor überteuerten Angeboten, sondern auch vor Betrug in Acht nehmen sollten – auch auf Amazon. Wie Nutzer BravoNorris gegenüber dem Hardware-Portal VideoCardz mitteilte, hatte er insgesamt vier RAM-Kits des Typs ADATA XPG Caster 32 GB DDR5-6000 CL40 über Amazon Spanien bestellt. Eines der Pakete enthielt jedoch nicht das, was draufstand.
Zwar war die Verpackung originalverschweißt und machte auf den ersten Blick einen authentischen Eindruck, doch anstatt moderner DDR5-Module befanden sich darin extrem alte RAM-Riegel aus der DDR- beziehungsweise DDR2-Ära – was das angeht, ist man sich auf Reddit nicht ganz einig. Die Module waren mit gefälschten XPG-Aufklebern versehen. Zusätzlich lag eine Metallplatte im Karton, die offenbar dem Zweck diente, das Gewicht eines echten DDR5-Kits zu imitieren. Nun steht die Frage im Raum: Wie kann das sein, wenn der Kauf doch über eine vermeintlich sichere Plattform wie Amazon erfolgt ist
Wahrscheinlich Rücksendebetrug
Als wahrscheinlichste Ursache unter Reddit-Nutzern die Masche des Rücksendebetrugs. Ein früherer Käufer könnte den echten Inhalt entnommen, alte RAM-Module eingesetzt, die Verpackung erneut versiegelt und die Ware anschließend an Amazon zurückgeschickt haben. Diese manipulierte Rücksendung wurde offenbar nicht ausreichend geprüft und später erneut als Neuware verkauft. Das ist zwar eine bekannte Betrugsmasche, dürfte in Zeiten extrem hoher Arbeitsspeicherpreise für Kunden aber besonders brisant sein.
Auch ADATA selbst hat auf den Vorfall reagiert. Der taiwanesische Speicherhersteller betont, dass Kunden möglichst nur bei autorisierten Händlern kaufen sollten. Allerdings gilt auch Amazon als autorisierter und seriöser Händler. Der Vorfall zeigt also, dass selbst große Plattformen nicht vollständig vor manipulierten Rücksendungen geschützt sind beziehungsweise keine ausreichenden Maßnahmen ergreifen. Für zusätzlichen Schutz vor Betrug verweist ADATA auf die eigene Verifizierungsseite zur Erkennung von Fälschungen. Ferner kündigte ADATA an, die Marktüberwachung zu verstärken und über soziale Kanäle stärker über Betrugsmaschen aufzuklären.
Quelle(n)
Bildquelle: Amazon







