Hands-On: Acer Aspire 5739G Notebook im Test
Die neue Mittelklasse
.Kompakt, mobil und gleichzeitig leistungsstark sollen sie sein - Multimedianotebooks haben es mitunter am schwersten, die Wünsche der Kunden zu befriedigen. Eine wichtige Rolle spielt natürlich auch der Preis, sollen sich doch so viele Interessenten wie nur möglich das Gerät leisten können. In all diesen Punkten positioniert sich das neue Acer 5739G ganz gut, zieht aber vor allem mit einem Merkmal das allgemeine Interesse auf sich: Die neue Nvidia Geforce GT 240M Grafikkarte.
Das Acer Aspire 5739G ist in vielen verschiedenen Ausstattungen erhältlich. Diese unterscheiden sich vor allem durch die unterschiedlichen verwendeten Prozessoren, sowie die eingesetzten Grafikchips. Diesbezüglich zählt unser Testmodell (734G32Mn), ausgestattet mit Intel P7350 CPU mit 2.0 GHz, der neuen Geforce GT 240M von Nvidia, einer 320Gb Harddisk und 4GB DDR3 Arbeitsspeicher zu den interessanteren Varianten, vor allem auch aufgrund des Preises: ab 800 Euro ist man dabei.
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Details
Gehäuse & Design
Nach dem Test des größeren Bruders, des Aspire 8935G, steht nun ein optisch sehr ähnliches Notebook vor uns. Das 5739G zeigt dieselbe aktuelle Gestaltungslinie, die als durchwegs attraktiv gewertet werden kann.
Farblich wird das Notebook in schwarz und stahlgrau abgestuft, und durch einen hochglänzenden metallic-blau lackierten Displaydeckel und einzelne blaue LEDs in Szene gesetzt. Dies passiert allerdings mit Maß und Ziel, sodass das 5739G keinesfalls verspielt wirkt.
Werkstoff Nummer eins ist wie gehabt Kunststoff, dieser allerdings in einer nahezu hochwertigen Form. Die Oberflächen greifen sich durchwegs gut an, und stützen diesen ersten positiven Eindruck. Auch bei der Stabilität kann das Gehäuse punkten. Unter Druck sind an der Baseunit nur unwesentliche Verformungen zu provozieren, auch in oftmals kritischen Bereichen, wie etwa dem Schacht des optischen Laufwerks. Das Display gibt sich nicht ganz so stabil und zeigt mögliche Bildveränderungen unter Druckeinwirkung.
Auch hinsichtlich Verarbeitung wirkt das Aspire 5739G in Anbetracht der Preisklasse recht passabel. Einzig eine offenbar im Assembling-Prozess übersehene, nicht ganz eingerastete Wartungsklappe an der Unterseite, war bei unserem Testsample zu beanstanden. Mit Hilfe eines Schraubendrehers lässt sich dies aber schnell beheben. Klar, unter kritischem Auge einer allfälligen Qualitätskontrolle sollte dies eigentlich nicht passieren…
Anschlussausstattung
Im Prinzip findet man beim kompakteren 5739G alle Ports dort, wo sie auch im wesentlich größeren 8935G zu finden waren – überwiegend an der linken Seitenkante. Hier sammeln sich der Netzanschluss, LAN, VGA und HDMI, eSATA/USB, 2xUSB und die Audio-Ports (lt. Acer mit S/PDIF Support!).
Rechter Hand tummeln sich noch ein Modem Port, der Antennen-Anschluss (sofern das Modell mit einem integrierten TV-Tuner ausgestattet ist), das optische Laufwerk sowie ein weiterer USB Anschluss im vorderen Bereich. An der Vorderkante kommt letztlich noch ein Cardreader zum Einsatz.
Insgesamt geht die Ausstattung sehr in Ordnung. Lediglich der fehlende Firewire Port könnte für einige wenige User für etwas Verstimmung sorgen. Auch die Konzentration der Ports an der linken Gehäuseseite ist für Linkshänder nicht optimal.
Eingabegeräte
Die Tastatur fällt ebenso sehr ähnlich (wenn nicht sogar ident) zum 18.4 Zoll Aspire 8935G aus. Dazu gehört auch ihre völlig plane Oberfläche mit der vergleichsweise recht glatten Lackierung. Dies ist sicher ein Punkt, der etwas gewöhnungsbedürftig ist. Das Tippgefühl an sich bewerten wir subjektiv als gut, zeigen doch die einzelnen Tasten einen eher kurzen Hubweg mit dennoch deutlichem Druckpunkt.
Weitere Kritikpunkte bei den Eingabegeräten sind die besonders klein ausgefallenen Pfeiltasten (nur halbe Tastenhöhe), die bei diversen Games unangenehm werden können. Nicht anfreunden konnten wir uns abermals mit der Lautstärkeregelung in Form einer berührungssensitiven Zone oberhalb der Tastatur, die allerdings trotzdem deutlich besser anspricht, als bei so manchen Konkurrenzmodellen.
So unsere Probleme hatten wir in den ersten Stunden Betrieb auch mit dem Touchpad. Der Mauszeiger sprang oftmals ungewollt hin und her, und speziell Drag-and-Drop Befehle wurden zur Geduldsprobe. Ursache dürfte hier das Zusammenspiel von nicht optimalen Treibereinstellungen und ungewollt ausgelösten multi-gesture Befehlen sein.
Display
Zum Einsatz im Aspire 7539G kommt ein 15.6-Zoll LED Display mit spiegelnder „Acer CineCrystal“ Oberfläche und einer Auflösung von 1366x768 Pixel, also 16:9 Kinoformat. An die von Acer angegebene Helligkeit von 220-nit konnten wir bei unseren ersten Messungen nicht heran kommen. Maximal 185.6 cd/m² lieferte unser Mavo-Monitor Messgerät im unteren, zentralen Messbereich.
Mit einem Schwarzwert von 1.18 cd/m² ist dem verbauten Panel ein maximal möglicher Kontrast von 157:1 zuzuschreiben, ein nur unterdurchschnittliches Ergebnis. Subjektiv fallen vor allem die eher engen Blickwinkel sowie die auch in Innenräumen teils unangenehmen Spiegelungen auf.
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Ausleuchtung: 87 %
Kontrast: 149:1 (Schwarzwert: 1.18 cd/m²)
Leistung
Mit der Core 2 Duo P7350 von Intel kommt ein Prozessor der aktuellen Penryn Architektur in unserem Testgerät zum Einsatz. Mit einer Frontsidebus Anbindung von 1066 MHz und 3MB L2-Cache steht er seinen höherwertigen Kollegen um nichts nach. Lediglich die Taktung mit 2.0 Ghz könnte speziell bei Games doch etwas höher ausfallen. Positiv: Der Chip weist einen TDP-Wert (Thermal Design Power) von nur 25W auf, was ihm (wie der gesamten Intel Pxxx Reihe) einen besonders energieeffizienten Betrieb bescheinigt.
Highlight ist zweifelsohne die brandneue Nvidia Geforce GT 240M Grafikkarte. Ausgestattet mit 48 Shader Einheiten und 128 Bit Speicherbus positioniert sie sich leistungstechnisch zwischen der hauseigenen Geforce 130M und der 9700M GTS Grafikkarte. Als Basis dient hier der GT216 Kern, was auch wesentliche Verbesserungen zu den Vorgänger Chips dieser Leistungsklasse mit sich bringt. Mehr zur GT 240M Grafikkarte von Nvidia erfahren Sie wie immer in unserem Vergleich mobiler Grafikkarten.
Im ersten Benchmarktest erreichte das Acer Aspire 5739G 5813 Punkte im 3D Mark 2006 Benchmarktest. Damit reiht sich der Grafikchip vorerst knapp über einer vollausgestatteten 9600M GT Grafikkarte und doch deutlich hinter der Geforce 9700M GTS und der Konkurrenz von ATI, der Mobility Radeon HD4650 ein.
In diesem Zusammenhang muss aber erwähnt werden, dass das vorliegende Notebook mit der Intel P7350 CPU bei weitem nicht an die Prozessoren der Vergleichsgeräte heran kommt, und eine stärkere CPU hier mit Sicherheit für ein besseres Ergebnis sorgen würde. Ein zweiter Punkt ist, dass die GT 240M Grafikkarte im Aspire 5739G nur über DDR3 Videospeicher verfügt. Dieser bremst ebenso und bleibt damit hinter der Performance anderer Grafikkarten, ausgestattet mit dem schnelleren GDDR3 Speicher (32-Bit Anbindung), zurück. Bei Top-Ausstattung dürfte die GT 240M damit noch etwas Boden nach oben hin gut machen.
Nvidia integriert CUDA und PhysX, wodurch die Grafikkarte bei speziellen Anwendungen (etwa Video Codierung oder Physikeffekte) den Hauptprozessor entlasten kann und diese Vorgänge deutlich schneller abgearbeitet werden können. In den Genuss dieser Features kommt man allerdings nur bei speziellen Anwendungen oder Games (Mirror’s Edge, Mass Effect, Fury, Gothic 3,…).
Auch der aktuelle 3D Mark Vantage Benchmarktest unterstützt PhysX, was den Nvidia Grafikkarten natürlich einen Vorteil einräumen kann. Im Detail erreichte das 5739G mit PhysX 2624 Punkte im Gesamtscore. Im Vergleich zum Durchlauf ohne PhysX ist das ein Plus von 26%. Gut zu erkennen in den Einzelergebnissen ist auch der Benefit des CPU-Scores von PhysX, auch im Vergleich zur HD4650.
Spieleleistung
Spannend war natürlich auch, wie sich der neue Grafikchip in Punkto praktischer Gaming Performance im Vergleich zum engeren Konkurrenten von ATI, der Mobility Radeon HD 4650, schlägt. Anbei ein Vergleich eines ersten Tests anhand einiger aktueller Games.
Call of Duty 4
Beim standardisierten Durchlauf einer Passage im ersten Single-Player Level kann man gut erkennen, dass die Framerate mit der des mySN MG6 (ausgestattet mit HD4650 Grafik) annähernd ident ausfällt. Abschnittsweise liegt die GT 240M voran während in anderen Teilen die HD4650 die Nase vorne hat. Insgesamt fällt der Unterschied aber unwesentlich aus.
Racedriver GRID
Wesentlich deutlicher unterscheiden sich aber die beiden Kurven beim Rennspiel GRID. Während einer Runde für das BMW-Team Deutschland (Demoversion), liegt das mySN MG6 mit 4650 Grafik doch deutlich voran und bleibt im absolut flüssigen Bereich um 45 Fps.
Das Aspire 5739G tümpelt hier mit der GT 240M im Bereich um 30 Fps herum, womit sich das Game zwar noch im spielbaren Bereich bewegt, allerdings subjektiv durchaus flüssiger sein könnte.
FEAR 2
Beim Grusel-Shooter FEAR 2 fällt das Fazit wieder eher zweigeteilt aus. Teils liegen beide Grafikkarten gleich auf, teils die HD 4650 voran. Die sich wiederholenden massiven Einbrüche der ATI HD4650 konnten wir allerdings beim Aspire 5739G mit GT240M Grafik nicht beobachten.
Emissionen
Lautstärke
Bereits nach einigen Stunden Betrieb fällt auf, dass der Lüfter des 5739G praktisch ständig in Betrieb ist und auch hörbar läuft. Bei Office Arbeiten mit minimalen Leistungsanforderungen bleibt die Lautstärke des Notebooks allerdings im vertretbaren Bereich.
Im praktischen Gaming Betrieb fällt die Geräuschkulisse ebenso akzeptabel aus. Aufgefallen ist allerdings, dass bei maximaler Auslastung des Notebooks über mehrere Stunden, der Lüfter unangenehm zu pulsieren beginnt und eine sehr unangenehme Geräuschkulisse verursacht.
Temperatur
Während das Notebook ohne Last komplett unter 30°C bleibt, fallen die Erwärmungen unter Last doch sehr respektabel aus. Im linken hinteren Bereich der Oberseite erreicht das Gehäuse Spitzenwerte von bis zu 44°C und an der Unterseite im Bereich des Lüfters sogar bis zu 52°C.
Akkulauzeit
Ausgestattet mit einem 45 Wh Akku ermöglicht das Aspire 5739G auch einen beschränkten mobilen Einsatz. Im ersten Test konnten wir im praxisnahen WLAN-Surfbetrieb bei maximaler Displayhelligkeit, allerdings im Energiesparmodus und aktivierter Acer Powersmart Option, rund 220 Minuten Laufzeit erreicht werden, also etwa 3.5 Stunden. Dies ist durchwegs ein brauchbarer Wert.
Fazit
Das Acer Aspire 5739G präsentiert sich als kompakter, stylischer Begleiter, mit einem spannenden Preis/Leistung Verhältnis. Das Gehäuse kann in Anbetracht der Preisklasse durchaus überzeugen und bietet ein attraktives Äußeres mit einer guten Stabilität. Auch die Anschlussausstattung mit HDMI und eSATA Port geht sehr in Ordnung.
Die Tastatur zeigt ein ebenso optisch vielversprechendes Äußeres, allerdings muss man sich mit den vergleichsweise glatten Tasten sowie den stark verkleinerten Pfeiltasten arrangieren. Nicht ganz anfreunden konnten wir uns allerdings mit dem Touchpad, welches sich im ersten Test etwas widerspenstig gab.
Das Display konnte anhand seiner ersten Messergebnisse nicht vollends überzeugen. Hier dürfte letztlich auch der Kostendruck etwas spürbar werden.
Attraktiv ist durchaus die verbaute Kombination aus Intel CPU und Nvidia GT 240M Grafik, die in Zukunft sicher in vielen weiteren günstigen Multimedia-Notebooks zum Einsatz kommen wird. Leistungstechnisch kann sie ihren Vorgänger, die Geforce 9600M GT, klar hinter sich lassen, allerdings dürften die aktuellen Mittelklassechips von ATI (HD4650) weiterhin die Nase vorne behalten.
Für sparwillige User mit Gaming-Ambitionen ist das Acer 5739G durchaus einen Blick wert, hält sich die Liste mit alternativen kompakten Notebooks mit ATI HD4650 Grafik bisher noch eher in Grenzen.
Einen gewohnt umfangreichen Test finden Sie in Kürze auf notebookcheck.com. Stay tuned!
Vielen Dank der Firma Notebook.de die uns freundlicherweise das Testgerät zur Verfügung gestellt haben. Hier können Sie das Gerät konfigurieren und auch kaufen.