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Nach schlechter Bewertung für iPhone und iPad: Apple kritisiert EU-Energielabel für Smartphones

Das Apple iPad Pro erhält die schlechteste Wertung beim neuen EU-Energielabel. (Bildquelle: Apple, bearbeitet)
Das Apple iPad Pro erhält die schlechteste Wertung beim neuen EU-Energielabel. (Bildquelle: Apple, bearbeitet)
Nachdem die meisten Apple iPads, inklusive des aktuellen iPad Pro mit Apple M4, die schlechteste mögliche Bewertung beim neuen EU-Energielabel erhalten haben, kritisiert Apple die Europäische Union. Die Kritik ist zumindest in ein paar Bereichen durchaus gerechtfertigt.

Seit dem 20. Juni müssen alle Smartphones und Tablets, die in der Europäischen Union verkauft werden, ein Energielabel tragen, das ähnlich wie bei Haushaltsgeräten künftig bei allen Händlern und Onlineshops dargestellt werden muss. Wie wir bereits berichtet haben, wurden bisher Energielabels für 603 Smartphones und Tablets ausgestellt, von denen 142 die bestmögliche Wertung "A" erhalten konnten. Keine dieser Bestwertungen ging an Apple.

Während das iPhone 16 Pro (ca. 1.019 Euro auf Amazon) immerhin die Bewertung "B" erhalten konnte, gibts für die meisten iPad-Modelle nur die Wertung "G" – die schlechteste Bewertung, welche die EU vorgesehen hat. Wie der Vergleich der Labels zwischen iPhone und iPad zeigt, gibts für das Tablet vor allem massive Abzüge, weil ein iPad Stürze kaum übersteht, und nicht wasserfest ist. Das Energielabel attestiert dem aktuellen iPad Pro eine mittelmäßige Reparatur-Bewertung von "C" – eine recht großzügige Wertung, wie ein Blick auf den iFixit-Teardown zeigt. Abzug gibt es auch dafür, dass Apple keine Software-Updates garantiert.
 

So wird die Akkulaufzeit getestet, die auf dem EU-Energielabel ausgewiesen wird.
So wird die Akkulaufzeit getestet, die auf dem EU-Energielabel ausgewiesen wird.


Als Reaktion auf die Einführung des EU-Energielabels hat Apple ein 44-seitiges Dokument veröffentlicht, das die eigene Test-Methodologie erläutert – und die Vorgaben der Europäischen Union kritisiert. Laut Apple hätten die Testwerte ausgereicht, um dem iPhone 16 Pro in den Bereichen Energieeffizienz und Sturzresistenz jeweils eine um eine Stufe bessere Bewertung zu geben, aber um Unklarheiten in den Testvorgaben zu berücksichtigen, hat sich Apple selbst jeweils um eine Stufe schlechter eingestuft.

Das zeigt schon eines der Probleme des EU-Energielabels: Alle Tests werden von den Herstellern von Produkten selbst durchgeführt, und nur in Einzelfällen von der EU kontrolliert. Apple kritisiert vor allem, dass die Vorgaben teils vage sind und unterschiedlich interpretiert werden können, was zu verschiedenen Test-Methodologien und damit auch zu unterschiedlichen Bewertungen zwischen Herstellern führt. Das ist nicht untypisch für die EU, denn es handelt sich dabei erst um "vorläufige" Vorgaben, die aktualisiert werden, sobald ausreichend Daten und Feedback von Herstellern vorliegt.

Laut Apple wären die Vorgaben teils aber so vage, dass diese kaum noch Sinn ergeben. Beispielsweise kann die Bewertung, wie gut ein Produkt Stürze übersteht, um bis zu drei Stufen "geschönt" werden, je nachdem, wie die Test-Parameter ausgelegt werden. Denn die EU setzt einen Sturz auf eine Stahlplatte voraus, macht aber keine Angaben zu Härtegrad oder Oberflächenstruktur, was sich massiv auf die Resultate auswirken kann. Außerdem werden nur Resultate von fünf Stürzen vorausgesetzt, was laut Apple zu wenig wäre, um zuverlässige Resultate zu erhalten.
 

Apple iPad Pro (M4)
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Apple iPhone 16 Pro Max
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Autor: Hannes Brecher, 23.06.2025 (Update: 23.06.2025)