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Nachtmodus im iPhone 12: So gut werden Fotos im Dunkeln

Das iPhone macht richtig gute Fotos im Dunkeln. Aber stimmt das auch für alle Kameras?
Das iPhone macht richtig gute Fotos im Dunkeln. Aber stimmt das auch für alle Kameras?
Apple hat den Nachtmodus für seine neuesten iPhones überarbeitet, nun kann ihn auch das Ultraweitwinkelobjektiv nutzen. Wir haben einen nächtlichen Foto-Spaziergang mit dem iPhone 12 unternommen und wollen herausfinden, wie gut der verbesserte Nachtmodus funktioniert.

Nachts entwickeln viele Ansichten eine besondere Magie und die Kamera in Apples iPhone 12 ist richtig gut darin, diese einzufangen, das wird bei unserem Spaziergang zu später Stunde schnell klar. Der verbesserte Nachtmodus soll dabei helfen: Er erlaubt Belichtungszeiten von bis zu 6 Sekunden und mehr und zeigt ein Fadenkreuz in der Mitte, damit man das Foto einigermaßen ruhig halten kann.

Die Stabilisierung ist dabei eines der Highlights, auch ohne Stativ gelingen sehr scharfe Bilder. Vor allem die Kontraste gefallen uns gut. Schwierig wird es erst in sehr dunklen Situationen und bei nahen Details, wie das Detailfoto der Kirchentür zeigt: Hier wird das Bild kriselig und auch etwas unscharf.

Sehr gut wiederum finden wir die Aufnahme des Mondes, der deutlich durch die Wolken zu sehen ist. Auch die Farbdarstellung ist dramatisch, besonders der samtblaue Nachthimmel beim Anblick des Kirchhofs. Das alles entfernt sich zwar leicht vom Anblick, den man in der Realität hat, macht sich aber auf einem Foto sehr gut.

Aufnahme Hauptkamera Nachtmodus
Aufnahme Hauptkamera Nachtmodus
Aufnahme Hauptkamera Nachtmodus
Aufnahme Hauptkamera Nachtmodus
Aufnahme Hauptkamera Nachtmodus
Aufnahme Hauptkamera Nachtmodus
Aufnahme Hauptkamera Nachtmodus
Aufnahme Hauptkamera Nachtmodus
Aufnahme Hauptkamera Nachtmodus
Aufnahme Hauptkamera Nachtmodus
Nahaufnahme Hauptkamera Nachtmodus

Vergleicht man eine Aufnahme mit und ohne Nachtmodus, so fallen deutlich stärkere Kontraste und wesentlich mehr Details im Bild auf. Auf Kosten der Schärfe geht die lange Belichtung dabei nicht, im Gegenteil.

Der Nachtmodus aktiviert sich automatisch und schlägt eine Belichtungszeit vor, man kann diese aber auch manuell verlängern oder verkürzen. Auch ein komplettes Ausschalten des Nachtmodus ist natürlich möglich. Die Automatik funktioniert sehr gut: Ob man nun die vom iPhone vorgeschlagenen 3 Sekunden nimmt, oder manuell auf 6 Sekunden stellt, macht keinen sichtbaren Unterschied.

In Situationen, in denen kaum Licht oder nur Mondlicht vorhanden ist, stößt das iPhone 12 natürlich auch an seine Grenzen. Die Statuen vor der Backsteinwand zeigen zwar noch Farben, die das Auge in dieser Lichtsituation kaum wahrnehmen kann, allerdings geht die Schärfe hier doch merklich zurück. Auch hier hilft eine verlängerte Belichtungszeit nur wenig. Die Flusslandschaft im Mondlicht sieht völlig anders aus, als das Auge sie wahrnimmt, sie wirkt beinahe wie am Tage, allerdings ist hier das Bildrauschen extrem stark.

Aufnahme Hauptkamera Nachtmodus
Aufnahme Hauptkamera Nachtmodus
Aufnahme Hauptkamera ohne Nachtmodus
Aufnahme Hauptkamera ohne Nachtmodus
Nachtmodusaufnahme 3 Sekunden
Nachtmodusaufnahme 6 Sekunden
Nachtmodus bei sehr wenig Licht
Nachtmodusaufnahme 3 Sekunden
Nachtmodusaufnahme 6 Sekunden
Nachtmodusaufnahme Mondlicht

Im Vergleich zu früheren iPhones bzw. iOS-Versionen kann der Nachtmodus nun auch mit der Ultraweitwinkelkamera genutzt werden. Aber man muss klar sagen: Am meisten Spaß macht es im Dunkeln mit dem Hauptobjektiv zu fotografieren. Die Ultraweitwinkelkamera macht deutlich unschärfere und weniger detaillierte Fotos, das wird sogar auf dem iPhone-Display ohne Vergrößerung sichtbar. In Sachen toller Farbdarstellung hinkt die Ultraweitwinkelkamera zwar nicht hinterher, aber Fotos aus der Hauptkamera werden im Nachtmodus aus der Hand dank OIS deutlich besser.

Auch die Frontkamera kann den Nachtmodus nutzen, wobei hier der Frontbildschirm zur Aufhellung genutzt wird. Gegenüber dem normalen Fotomodus sind die Bilder deutlich besser aufgehellt, die Farbdarstellung gefällt uns weiterhin gut, ein deutliches Rauschen ist bei der Frontkamera aber bei wenig Licht nicht zu vermeiden.

Aufnahme Nachtmodus Hauptkamera
Aufnahme Nachtmodus Hauptkamera
Aufnahme Nachtmodus Ultraweitwinkelkamera
Aufnahme Nachtmodus Ultraweitwinkelkamera
Aufnahme Nachtmodus Hauptkamera – maximaler Zoom
Aufnahme Nachtmodus Selfiekamera

Vorläufiges Fazit

Mit dem Nachtmodus macht das iPhone 12 bei nächtlichen Straßenszenen und Restlicht wirklich sehr gute Fotos. Die Farbgebung wird vom Smartphone im Vergleich zur Realität noch etwas dramatisiert, das macht sich natürlich sehr gut für den Hausgebrauch. Profis, die ihre Fotos selbst bearbeiten wollen, werden da weniger begeistert sein.

Man muss auch klar sagen, dass die Ultraweitwinkelkamera mit dem Nachtmodus schlechter zurecht kommt, als die Hauptkamera. Wohl vor allem, weil sie ohne optische Bildstabilisierung auskommen muss, ein Stativ kann also helfen. Auch die Frontkamera macht mit dem Nachtmodus ordentliche Bilder, hier ist das Bildrauschen aber deutlich höher als beim Hauptobjektiv.

Insgesamt ist der Nachtmodus eine tolle Sache für alle, die ohne viel Aufwand tolle Bilder im Dunkeln machen wollen. Bei totaler Dunkelheit stößt aber auch das iPhone an seine Grenzen.

Mehr Konfigurationsmöglichkeiten für Profis wären nett gewesen, aber dafür ist Apples Kamera-App ohnehin nicht bekannt.

In unserem Testbericht zum iPhone 12, der bald verfügbar ist, gehen wir noch weiter auf die Kameraleistung des iPhone 12 ein und bewerten diese abschließend.

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Autor: Florian Schmitt, 31.10.2020 (Update:  4.11.2020)