Opel und Stellantis treiben Zukunft an: "Grüner" Campus Rüsselsheim wird das Herzstück für E-Mobilität und Forschung in Deutschland
Das Projekt, das Opel und Stellantis Germany gemeinsam mit dem Immobilienentwickler VGP realisieren, ist ein Leuchtturmprojekt im Rahmen der Initiative "Made for Germany". Der grEEn-campus – dessen "EE" für "Employees" und "Environment" steht – soll ein technologisches Vorbild für eine nachhaltige Zukunft der Produktion und Entwicklung werden.
Innovation und moderne deutsche Arbeitsumgebung
Der neue Campus setzt sich aus mehreren Bauwerken zusammen. Er umfasst ein fünfstöckiges Verwaltungsgebäude und ein großes Forschungs- und Entwicklungszentrum samt Designstudio. Im Hightech-Areal entstehen künftig Prototypen und neueste Fahrzeugkonstruktionen für die elektrische Ära des Konzerns.
Die Gebäude sind auf flexibles Arbeiten und gemeinschaftliche Zusammenarbeit ausgelegt. Die Mitarbeiter erwartet eine "modern german Arbeitsumgebung" mit viel natürlichem Licht und hochwertigen Materialien. Opel-CEO Florian Huettl betonte, man schaffe eine Perspektive für die nächsten Generationen. Der Campus in Deutschland ist Teil eines europäischen Netzwerks mit weiteren Standorten in Poissy (Frankreich) und Mirafiori (Italien).
Trotz der positiven Symbolik und der Worte des CEOs waren am Rande des Festakts auch kritische Bedenken zu hören. So wurde angemerkt, dass die Opel-Belegschaft in den vergangenen zehn Jahren auf inzwischen nurmehr knapp 8.000 Mitarbeiter halbiert wurde. Hinzu kommt die Sorge um den Opel-Partner Segula, dem die Insolvenz droht.
Radikale Nachhaltigkeit und größtes Brownfield-Projekt
Der Fokus liegt auf radikaler Nachhaltigkeit und CO2-neutralem Betrieb. Für den gesamten Campus wird die DGNB-Zertifizierung in Gold angestrebt. Die Energieversorgung ist zukunftsweisend: Ein begrüntes Dach mit integrierter Photovoltaikanlage und eine bodennahe Geothermieanlage zur Kühlung decken den Energiebedarf. Zudem wird Wert auf die Einsparung von CO2-Emissionen während der Konstruktion (Embodied Carbon) und die Verwendung nachhaltiger Baustoffe gelegt.
Der Bau findet auf dem Gelände des früheren Opel-Werks statt. Die Revitalisierung des Areals ist umfassend: Es handelt sich um das "größte Brownfield-Projekt in der Unternehmensgeschichte" von VGP. Die restlichen, nicht mehr benötigten 700.000 Quadratmeter Fläche hat VGP bereits 2023 übernommen. Der Einzug der ersten Beschäftigten ist für den Jahreswechsel 2026/27 geplant, mit einer Fertigstellung bis 2027. Die fehlenden genauen Angaben zu den Gesamtkosten für den Neubau wurden am Rande ebenfalls kritisch vermerkt.
Quelle(n)
