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Samsung arbeitet an Galaxy Phone mit Hexa-Cam-Array und spannenden neuen Möglichkeiten

Eine Hexa-Cam im künftigen Samsung Galaxy-Phone mit beweglichen Kameras - zumindest mal als Patent.
Eine Hexa-Cam im künftigen Samsung Galaxy-Phone mit beweglichen Kameras - zumindest mal als Patent.
Uns stehen in den nächsten Jahren noch jede Menge spannender Neuheiten bei Smartphone-Kameras ins Haus. Ein Beispiel liefert Samsung mit seinem jüngsten Patent zum Thema beweglicher Kameras in einem Hexa-Cam-Array, das aus fünf Weitwinkel- und einer Periskop-Zoom-Optik besteht.

Gerade erst wurde bekannt, dass eine chinesische Firma das erste Zoom-Objektiv mit variabler Brennweite in eine 5,9 mm Periskop-Optik verpackt hat - für echten optischen Zoom im Smartphone. Aber auch Samsung hat offenbar einige Ideen auf Lager, wie man die steigende Anzahl an Kamera-Modulen in unseren Handys noch besser nutzen kann. Ein Patent, das von der WIPO am 11. Juni veröffentlicht wurde, beschreibt auf 55 Seiten ein Hexa-Cam-Array bestehend aus fünf Weitwinkel-Kameras mit einer Telefoto-Optik für Zoom.

Das Spannende daran ist aber nicht nur die Anzahl an Kameras, eine Penta-Cam mit fünf Kameras gibt es etwa bereits im Nokia 9 oder nun auch im neuen Huawei P40 Pro+ - nein, das interessante an diesem Konzept sind die hier beweglich integrierten Sensoren. Wie die Grafik ganz unten zeigt, können die fünf Weitwinkel-Kameras mit jeweils 28 mm Brennweite äquivalent zur Seite kippen und damit plötzlich ein viel größeres Sichtfeld abdecken, alle fünf Kameras können individuell gesteuert und in unterschiedliche Richtungen drehen. 

Ein künftiges Samsung Galaxy Phone könnte ein Hexa-Cam-Array mit beweglichen Linsen bieten.
Ein künftiges Samsung Galaxy Phone könnte ein Hexa-Cam-Array mit beweglichen Linsen bieten.

Anwendungsmöglichkeiten des beweglichen Kamera-Arrays

Das hat laut Samsung-Patent mehrere Anwendungsmöglichkeiten. Erwähnt werden etwa Panorama-Aufnahmen mit oder ohne Pano-Bokeh-Effekt, letzteres ein Panorama-Bild mit bewusst unscharfem Hintergrund. Auch eine bessere Belichtung in dunklen Umgebungen, ein erweiterter Dynamikumfang oder variable Brennweiten sind durch ein derartiges Kamera-Array mit entsprechenden Software-Algorithmen denkbar, schreiben die Samsung-Techniker. Zu bedenken sind allerdings potentielle Einschränkungen durch hohe Produktionskosten, hohen Energiebedarf sowie Platzbedarf der beweglichen Komponenten. 

Als Master-Slave-Konfiguration könnten Sensoren mit weniger Megapixeln zusammenarbeiten, um höher auflösende Ergebnisse zu erzielen, vier 32 Megapixel-Sensoren wären so theoretisch einem 108 Megapixel-Sensor überlegen und könnten gemeinsam ein überlappendes Bild mit mehr Details liefern - was in dieser Form sehr an die Computational Photography-Bemühungen der Firma Light mit ihrer L16-Kamera erinnert, die nach dem Nokia 9 nun de facto begraben wurden. In Kombination mit der Telefoto-Kamera sollen auch bessere Zoom-Aufnahmen gelingen, Zeitlupen-Videos mit hoher Framerate könnten von einer Synchronisation der einzelnen Kameras profitieren. Wie immer bei derartigen Patenten gilt: Ob Samsung diese Ideen weiter verfolgt und in kommende Produkte einfließen lässt, ist nicht garantiert.

Bewegliche Kamera-Sensoren in Samsungs Hexa-Cam-Array hätten einige Anwendungsmöglichkeiten.
Bewegliche Kamera-Sensoren in Samsungs Hexa-Cam-Array hätten einige Anwendungsmöglichkeiten.
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Autor: Alexander Fagot, 17.06.2020 (Update: 17.06.2020)