Test Nokia 9 PureView Smartphone
Keine halben Sachen, so muss wohl das Motto gelautet haben, mit dem HMD Global sein neues Smartphone-Flaggschiff entwickelt hat. Herausgekommen ist das Nokia 9 PureView, an dessen Rückseite nicht zwei oder drei, sondern gleich fünf Kameramodule mit je 12 MP Auflösung die Aufgabe der Hauptkamera übernehmen. Das Ergebnis soll die Smartphone-Fotografie neu definieren: „Außergewöhnlicher Dynamikumfang in jeder Aufnahme“ und „unglaubliche Tiefenschärfe“, nichts Geringeres verspricht Nokia.
Die übrigen Hardware-Zutaten des auf offiziell 649 Euro veranschlagten Nokia 9 PureView werden vom Kamera-Großaufgebot fast schon in den Hintergrund gedrängt, können sich aber ebenfalls mehr als sehen lassen. Mit dem Snapdragon 845 läuft im Smartphone zwar nicht das aktuellste High-End-SoC von Qualcomm, aber dennoch ein sehr flotter Oberklasse-Prozessor. Dazu kommen 6 GB RAM, 128 GB Speicherplatz, Dual-SIM, LTE Cat. 16 und ein von Gorilla Glas 5 geschütztes Aluminiumchassis.
Ob das Nokia 9 PureView seine Bildqualitätsversprechen auch in der Praxis einlösen kann, zeigt unser Test. Dabei muss sich das Smartphone auch gegen die High-End-Konkurrenten Apple iPhone XS Max, Huawei P30 Pro, LG V40 ThinQ, Sony Xperia XZ3 und Xiaomi Mi 9 beweisen.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion.
Details
Gehäuse - Nokia 9 mit Alu-Chassis und Gorilla Glas 5
Nokia setzt bei seinem High-End-Smartphone auf ein klassisches Design ohne Notch. Das 8 Millimeter flache, nur in „Mitternachtsblau“ erhältliche Chassis des 9 PureView besteht aus gefrästem Aluminium und wird beidseitig von einer Schicht aus Gorilla Glas 5 geschützt. Das verleiht dem 172 Gramm leichten Nokia nicht nur eine hohe Stabilität, sondern macht es gleichzeitig auch staub- und wasserdicht nach IP67. Gemäß dieser Spezifizierung kann es bis zu 30 Minuten lang in 1 Meter Wassertiefe abtauchen, ohne Schaden zu nehmen.
Auf der Vorderseite gibt sich das Nokia 9 PureView optisch zurückhaltend. Ins Auge fällt aber sofort das schmale silberfarbene Aluminiumband, welches das Smartphone einrahmt und damit einen schicken Kontrast zum dunklen Chassis setzt. Dasselbe Designelement findet sich auch auf der Rückseite, die sich mit ihrer glänzenden, zu den Ecken und Kanten hin leicht abgerundeten Oberfläche das Prädikat Premium-Optik verdient.
Durch seine allseitige Glasbeschichtung ist das Nokia 9 PureView allerdings anfällig für Fingerabdrücke und bietet den Fingern (abgesehen vom Metallrahmen) nur wenig Halt. Beides ließe sich durch ein Schutzcover in den Griff bekommen, das Nokia in seinem Webshop aber nicht anbietet.
Die Rückseite wird vom wichtigsten Ausstattungsmerkmal des Nokia 9 PureView dominiert, einem Kamera-Ensemble aus 5 jeweils 12 Megapixel auflösenden Sensoren, deren Optik von Zeiss stammt. Ertasten kann man das Linsen-Quintett nicht, da es bündig mit dem Gehäuse abschließt. Lediglich der LED-Blitz ragt ganz leicht aus dem Gehäuse hervor, bringt das Smartphone dadurch aber nicht zum Wackeln, wenn es auf einer ebenen Fläche liegt. Den Fingerabdrucksensor hat Nokia in das Display integriert.
Ausstattung - Nokia 9 PureView mit UFS-2.1-Speicher, aber ohne 3,5-mm-Klinke
Im Nokia 9 PureView stecken 6 GB LPPDDR4X-RAM und ein 128 GB großer UFS-2.1-Speicher. Zieht man davon den Platzbedarf von Android 9 ab, bleiben rund 113 GB frei. Vergrößern kann man den Speicher nicht, weil das Nokia-Smartphone keinen microSD-Slot besitzt. Aufnehmen kann das 9 PureView dafür zwei Nano-SIM-Karten. Ebenfalls gut und bei einem Flaggschiff eigentlich auch selbstverständlich: Das Nokia 9 PureView unterstützt DRM Widevine L1.
Der OTG-fähige USB-C-Port unterstützt offiziell USB-3.1-Tempo, erreichte im Test aber bei Weitem nicht diese Geschwindigkeit. Beim Kopieren von Dateien zwischen PC und Smartphone waren mit dem beiliegenden USB-Kabel bestenfalls 42 MByte/s drin, also nur ein etwas besseres USB 2.0. Ein 3,5-mm-Klinkenanschluss fehlt dem Nokia 9 PureView. Nachrüsten lässt er sich aber über den beiliegenden USB-C-Adapter.
Software - Android 9 & Android One für das Nokia Smartphone
Das Nokia 9 PureView ist ein Android-One-Smartphone, heißt: Es setzt auf ein fast unverändertes Android-Betriebssystem – hier Android 9 Pie – ohne „Bloatware“ beziehungsweise andere mehr oder weniger nützliche Software-Beigaben, die wertvollen Speicherplatz fressen. Einzige Ausnahme: Die Kamera-Software kommt von HMD Global.
Mit Android One ausgestattete Smartphones kommen zwei Jahre lang in den Genuss von schnellen Betriebssystem-Updates und erhalten drei Jahre lang regelmäßige Sicherheitsupdates. Letztere sollen laut Nokia monatlich erfolgen, was bei unserem Testgerät aber nicht der Fall war. Die Android-Sicherheitsupdates befanden sich zum Testzeitpunkt (Mitte April 2019) noch auf dem Stand vom 01. Februar 2019 und waren damit nicht mehr ganz aktuell.
Kommunikation und GPS - Schnelle und präzise Ortung
Mit NFC, Bluetooth 5.0, WLAN 802.11ac und flottem LTE Cat.16 ist das Nokia 9 PureView kommunikationstechnisch sehr gut aufgestellt. Durch seine breite Frequenzabdeckung sollten Anwender auch im Ausland keinerlei Probleme damit haben, ein Mobilfunksignal zu empfangen.
Im WLAN kann das Smartphone sowohl im 2,4- als auch 5,0-GHz-Netz funken und erreicht dabei hohe Datenraten. Im Zusammenspiel mit unserem Referenz-Router Linksys EA8500 sind in Senderichtung bis zu 523 MBit/s drin, in Empfangsrichtung sogar bis zu 638 MBit/s. Damit befindet sich das Nokia 9 PureView in guter Gesellschaft, denn auch die Vergleichsgeräte funken auf einem ähnlich hohen Niveau. Die kleinen Schwankungen bei der Übertragungsrate dürften im Alltag nicht weiter auffallen.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Huawei P30 Pro | |
Huawei P30 Pro | |
Apple iPhone Xs Max | |
LG V40 ThinQ | |
Xiaomi Mi 9 | |
Nokia 9 PureView | |
Sony Xperia XZ3 | |
iperf3 receive AX12 | |
Huawei P30 Pro | |
Huawei P30 Pro | |
Xiaomi Mi 9 | |
LG V40 ThinQ | |
Nokia 9 PureView | |
Sony Xperia XZ3 | |
Apple iPhone Xs Max |
Das Nokia 9 PureView unterstützt die GNSS-Satellitensysteme GPS, GLONASS, Galileo und BeiDou und schafft es im Test, seine Position sowohl in Gebäuden als auch im Freien auf jeweils 3 Meter genau zu bestimmen.
Die gleiche Akkuratesse zeigt es auch im Alltag: Auf einer knapp 9 Kilometer langen Fahrradtour verortet uns das Nokia 9 PureView fast genauso präzise wie das Profi-Navigationsgerät Garmin Edge 500, das zum direkten Vergleich mitfährt.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Als Android-One-Smartphone verwendet das Nokia 9 PureView die Standard-Telefon-App, die einen Schnellzugriff auf die Favoriten, die letzten Anrufe und die Kontakte bietet. Die Sprachqualität ist ordentlich: Gesprächsteilnehmer können sich gegenseitig gut verstehen, was auch in lauteren Umgebungen ganz gut klappt. Zudem traten während unserer Anrufe auch keine Störgeräusche auf. Allerdings klangen die Stimmen teilweise etwas blechern, woran sich auch im Lautsprechermodus nichts änderte.
Kameras - 12-MP-Hauptkamera mit 5 Linsen, aber enttäuschender Bildqualität
Ein Telefon, fünf Kameras, die gleichzeitig an jeder Aufnahme arbeiten – so beschreibt der Hersteller das Aushängeschild des Nokia 9 PureView: eine Armada aus 5 12-MP-Kameras, die sich auf dem Backcover versammelt. Jede der Linsen löst 12 MP auf, ist mit einer Zeiss-Optik bestückt und besitzt eine Blende von f/1.82. Nachteil der festen Brennweite: Einen analogen Zoom gibt es ebenso wenig wie eine Ultraweitwinkel-Optik.
Im Mittelpunkt steht laut Nokia aber die Bildqualität: Dazu arbeiten drei der Kameras mit monochromen Sensoren zur Erhöhung des Dynamikumfangs, während die übrigen beiden Kameras über ihre RGB-Sensoren die Farbinformationen liefern. Drückt man den Auslöser, schießen alle 5 Kameras gleichzeitig ein Bild und nehmen automatisch die optimalen Einstellungen für verschiedene Bereiche der Szene vor. Anschließend werden die Bilder zu einem HDR-Gesamtfoto kombiniert, das wiederum 12 Megapixel groß ist. Videoaufnahmen sind bis zu einer Auflösung von 4K bei 30 Bildern pro Sekunde möglich. Gleiches schafft auch die 20-MP-Webcam auf der Vorderseite, die ganz klassisch „nur“ über einen Sensor verfügt.
Das Kamera-Quintett der Hauptkamera bringt ein für Profi-Fotografen interessantes Extra mit: Neben dem klassischen JPG-Format nimmt das Nokia Fotos auf Wunsch auch im RAW-Format auf und speichert sie im verlustfreien DNG-Format, damit man sie später am Smartphone oder am PC leichter nachbearbeiten kann. Zusätzlich kann die Kamera 1.200 Tiefenebenen identifizieren, was in der Praxis sehr schöne Bokeh-Effekte erlaubt. Außerdem kann man in Google Fotos den Fokus der Aufnahme auch nachträglich ändern.
Das Versprechen, eine Spitzen-Bildqualität abzuliefern, kann das Nokia 9 PureView nicht ganz erfüllen. Bei Tageslichtverhältnissen (Szenen 1 und 2) gelingen der Hauptkamera zwar gute Aufnahmen, die durch den nicht abschaltbaren HDR-Modus und dem damit einhergehenden hohen Dynamikumfang aber etwas gekünstelt wirken. Speziell in Szene 1 tut sich das Nokia zudem schwer, feine Bildstrukturen sauber abzubilden. Das gelingt etlichen Konkurrenten wie beispielsweise dem Samsung Galaxy S10 Plus weitaus besser, genauso wie die Nachtaufnahmen. Hier sieht es für das Nokia ganz düster aus: Wie die Szene 3 zeigt, kann das Smartphone Bildrauschen zwar effektiv verhindern, vermischt dabei aber auch sämtliche Bilddetails zu einem unscharfen Brei.
Ein weiterer Minuspunkt: Die Kamera-App gefällt durch zahlreiche Einstellmöglichkeiten und Bildmodi, reagiert für Smartphone-Verhältnisse aber teilweise ziemlich träge. So muss man zum Beispiel Wartezeiten von teilweise mehreren Sekunden hinnehmen, wenn man zwischen den einzelnen Bildmodi hin- und herschaltet. Gleiches kann je nach Aufnahmesituation auch beim Speichern der Bilder passieren, wenn sie intern zu einem Bild zusammengerechnet werden – dann kann es ein paar Sekunden dauern, bis man es in Google Fotos betrachten kann.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Unter kontrollierten Lichtbedingungen haben wir uns die Kamera noch einmal genauer angeschaut. Dabei überprüfen wir die Farbabbildung mit dem X-Rite ColorChecker Passport und die Bildschärfe mit unserem Testchart.
Wie der ColorChecker-Farbchart zeigt, gibt das Kamera-Quintett des Nokia 9 PureView Farben zu hell wieder, trifft Graustufen aber relativ akkurat. Die einzelnen Bildelemente des Testcharts kann das Smartphone bis in die Ecken hinein gleichmäßig wiedergeben. Allerdings macht sich hier ein Bildrauschen bemerkbar und die Konturen von feinen Strukturen sind unsauber gezeichnet.
Zubehör und Garantie - 18-Watt-Netzeil im Lieferumfang des Nokia Handys
Nokia stattet das 9 PureView mit einem modularen 18-Watt-Netzteil (5V/3A, 9V/2A, 12V/1,5A), einem USB-Kabel (Typ C auf Typ A), einem SIM-Tool, einem USB-C- auf 3,5-mm-Klinkenadapter sowie Kopfhörern aus und legt ihm eine Kurzanleitung sowie Produkt- und Sicherheitshinweise bei. Spezielles Zubehör bietet der Hersteller für sein Smartphone nicht an.
Auf das Nokia 9 PureView gibt Nokia 24 Monate Garantie, die auch den nicht auswechselbaren Akku mit einschließt. Für das Kabel, das Headset und das Ladegerät beträgt die Garantie 6 Monate. Davon unberührt bleibt die gesetzliche Gewährleistungsfrist von 2 Jahren.
Eingabegeräte & Bedienung - störrischer Fingerabdrucksensor
Der kapazitive 10-Punkt-Touchscreen des Nokia 9 PureView ist durch die Gorilla-Glas-5-Oberfläche sehr gleitfreudig und setzt Eingaben schnell und präzise um. Die vorinstallierte Tastatur Google Gboard lässt sich natürlich jederzeit durch ein anderes Keyboard aus dem Play Store ersetzen.
Den Fingerabdrucksensor hat Nokia direkt in das Display integriert, der das Gerät zuverlässig entsperrt und mit dem sich auch Käufe sowie In-App-Zugriffe autorisieren lassen. Damit eine Reaktion erfolgt, muss man mitunter jedoch stärker auf den Bildschirm drücken als bei einem klassischen Fingerabdrucksensor. Uns passierte es im Test immer mal wieder, dass wir den Finger wiederholt auflegen mussten, um eine Reaktion zu erhalten, was auf Dauer schlichtweg nervte.
Als Security-Alternative bietet sich neben der Entsperrung per PIN oder Muster auch die 2D-Gesichtserkennung an, die ebenfalls flott arbeitet. Mangels Infrarotsensor klappt das Face Unlock allerdings nur dann, wenn genügend Umgebungslicht vorhanden ist.
Display - Sehr heller OLED-Bildschirm mit 2K-Auflösung
Das 5,99 Zoll große HDR10-fähige P-OLED-Display des Nokia 9 PureView bietet eine Auflösung von 2.880 x 1.440 Pixeln (Seitenverhältnis von 2:1), was in einer hohen Pixeldichte von 538 PPI resultiert. Inhalte stellt das Smartphone damit sehr scharf dar. Einzelne Pixel lassen sich mit bloßem Auge nicht erkennen.
Mit aktiviertem Umgebungslichtsensor erreicht der gleichmäßig ausgeleuchtete Bildschirm (92%) im Durchschnitt gute 641 cd/m², während maximal 675 cd/m² drin sind. Bei einer Messung mit gleichmäßig verteilten hellen und dunklen Bildbereichen (APL50) statt reinweißem Hintergrund steigt die Helligkeit sogar bis auf 1.097 cd/m² an. Wer den Helligkeitssensor abschaltet, muss sich mit einer maximalen Leuchtstärke von 482 cd/m² begnügen.
Die Luminanz des Bildschirms lässt sich auf minimal 2,2 cd/m² absenken, was auch im Dunkeln die Augen schont. Passend dazu kann man in den Display-Einstellungen wahlweise manuell oder zeitgesteuert das „Nachtlicht“ aktivieren, das den Bildschirm zur besseren Lesbarkeit gelblich färbt. Weil ein OLED-Display einzelne Pixel abschalten und damit ein absolutes Schwarz darstellen kann, ergibt sich daraus ein theoretisch unendlich hohes Kontrastverhältnis.
Nachteil der OLED-Technologie: Zur Helligkeitssteuerung verwendet sie die Pulsweitenmodulation (PWM). Aufgrund des flachen Amplitudenverlaufs sollte das für die meisten Anwender kein Problem darstellen. Bei besonders empfindlichen Personen kann die PWM jedoch zu Beschwerden führen.
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Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 648 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 2.3 | 0.5-29.43 Ø4.94
ΔE Greyscale 2.2 | 0.5-98 Ø5.2
92.5% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.3
Nokia 9 PureView P-OLED, 2880x1440, 6" | Apple iPhone Xs Max OLED, 2688x1242, 6.5" | Huawei P30 Pro OLED, 2340x1080, 6.5" | LG V40 ThinQ OLED, 3120x1440, 6.4" | Sony Xperia XZ3 OLED, 2880x1440, 6" | Xiaomi Mi 9 AMOLED, 2340x1080, 6.4" | |
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Bildschirm | 16% | 8% | -6% | -74% | 24% | |
Helligkeit Bildmitte | 648 | 656 1% | 597 -8% | 567 -12% | 543 -16% | 593 -8% |
Brightness | 641 | 659 3% | 608 -5% | 559 -13% | 542 -15% | 587 -8% |
Brightness Distribution | 92 | 88 -4% | 89 -3% | 89 -3% | 92 0% | 94 2% |
Schwarzwert * | ||||||
Delta E Colorchecker * | 2.3 | 1.7 26% | 2.2 4% | 3.3 -43% | 6.6 -187% | 0.9 61% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 5.2 | 2.8 46% | 3.6 31% | 6.1 -17% | 11 -112% | 2 62% |
Delta E Graustufen * | 2.2 | 1.7 23% | 1.6 27% | 1.1 50% | 4.7 -114% | 1.5 32% |
Gamma | 2.3 96% | 1.998 110% | 2.23 99% | 2.46 89% | 1.835 120% | 2.27 97% |
CCT | 6592 99% | 6487 100% | 6268 104% | 6495 100% | 6817 95% | 6548 99% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 235.8 Hz | ||
Das Display flackert mit 235.8 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) . Die Frequenz von 235.8 Hz ist relativ gering und daher sollte es bei sensiblen Personen zu Problemen wie Flackern oder Augenbeschwerden führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 17212 (Minimum 5, Maximum 3846000) Hz. |
Beim Nokia 9 PureView soll die „PureDisplay“-Technologie für eine präzise Farbdarstellung sorgen. Wie die aussehen soll, kann man in den Displayeinstellungen unter dem gleichnamigen Menüpunkt festlegen. Beim voreingestellten Setting „Dynamisch“ passt das Display Farbe, Kontrast und Helligkeit automatisch den jeweils dargestellten Inhalten an. Die drei anderen Bildmodi „Grundlegend“, „Kino“ und „Lebhaft“ haben wir uns mit dem Spektralfotometer X-Rite i1 Pro 2 und der Software CalMAN genauer angeschaut.
Wer eine möglichst genaue Farbdarstellung möchte, schaltet in die Bildmodi „Grundlegend“ oder „Kino“. Bei der Graustufen- und Farbdarstellung liegen beide mit Delta-E-Werten von kleiner als 3 im Idealbereich und unterstreichen das jeweils durch eine fast perfekt getroffene Farbtemperatur. Der Bildmodus „Lebhaft“ nutzt den DCI-P3-Farbraum, vernachlässigt aber die Farbpräzision zugunsten einer knalligeren Darstellung und arbeitet mit einem erhöhten Blauanteil, was in einer etwas kühlen Farbwiedergabe resultiert.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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3.2 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 2 ms steigend | |
↘ 1.2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 11 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21.1 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
3.2 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 2 ms steigend | |
↘ 1.2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 9 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (33.1 ms). |
Im Außeneinsatz macht das helle OLED-Display eine sehr gute Figur und kann auch bei direkter Sonneneinstrahlung und trotz spiegelnder Oberfläche noch ausreichend Leuchtstärke auffahren, damit Inhalte lesbar bleiben.
Die Blickwinkelstabilität des Nokia 9 PureView ist nach allen Seiten hoch. Bei flachen Betrachtungswinkeln kommt es teilweise zu einem leichten Helligkeitsabfall oder zu einer Verschiebung der Farbdarstellung ins Bläuliche. Allerdings sind beide Effekte nur minimal und wirken sich damit auch nicht nennenswert auf die Lesbarkeit aus.
Leistung - Nokia-Telefon mit Snapdragon 845 SoC
Im Nokia 9 PureView werkelt das High-End-SoC Qualcomm Snapdragon 845, mit dem auch andere Oberklasse-Smartphones wie das LG V40 ThinQ und das Sony Xperia XZ3 rechnen. Die Achtkern-CPU setzt auf 4 Performance-Kerne mit ARM-Cortex-A75-Architektur, die bis zu 2,8 GHz takten, und vier Stromspar-Kerne basierend auf der ARM Cortex-A55 Architektur mit bis zu 1,8 GHz.
Bei den synthetischen Benchmarks liegt das Nokia 9 PureView wie erwartet auf etwa gleicher Höhe mit dem LG V40 ThinQ und dem Sony Xperia XZ3, kann ihnen gegenüber aber teilweise einen kleinen Vorsprung herausholen, so zum Beispiel im GFXBench. Schneller als das Trio unterwegs ist das Huawei P30 Pro, wird aber seinerseits vom Apple iPhone Xs Max und dem Xiaomi Mi 9 übertroffen.
PCMark for Android | |
Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Nokia 9 PureView | |
Huawei P30 Pro | |
LG V40 ThinQ | |
Sony Xperia XZ3 | |
Xiaomi Mi 9 | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (7998 - 13211, n=26) | |
Work 2.0 performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Nokia 9 PureView | |
Huawei P30 Pro | |
LG V40 ThinQ | |
Sony Xperia XZ3 | |
Xiaomi Mi 9 | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (7360 - 9868, n=27) |
Mit dem Nokia 9 PureView surft es sich gefühlt sehr flott im WWW. Bei den Browser-Benchmarks reicht es für das Smartphone aber nur für einen hinteren Platz, denn das LG V40 ThinQ und das Sony Xperia XZ3 fahren hier die etwas besseren Ergebnisse ein. Der Surf-Weltmeister im Vergleich heißt wie erwartet Apple iPhone Xs Max.
Jetstream 2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (13.8 - 351, n=157, der letzten 2 Jahre) | |
Huawei P30 Pro (Chrome 73) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73) | |
Nokia 9 PureView (Chrome 73.0.3683.90) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (22.7 - 48.9, n=4) | |
LG V40 ThinQ (Firefox 67) |
Speedometer 2.0 - Result | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (15.2 - 445, n=144, der letzten 2 Jahre) | |
Huawei P30 Pro (Chrome 73) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73.0.3683.75) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (46.4 - 54.1, n=4) | |
Nokia 9 PureView (Chrome 73.0.3683.90) | |
LG V40 ThinQ (Chrome 71) |
WebXPRT 3 - Overall | |
Apple iPhone Xs Max (Safari 12) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (38 - 304, n=83, der letzten 2 Jahre) | |
Huawei P30 Pro (Chrome 73) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73.0.3683.75) | |
Sony Xperia XZ3 (Chrome 70) | |
LG V40 ThinQ (Chrome 71) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (19 - 103, n=17) | |
Nokia 9 PureView (Chrome 73.0.3683.90) |
Octane V2 - Total Score | |
Apple iPhone Xs Max (Safari 12) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 90158, n=192, der letzten 2 Jahre) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73.0.3683.75) | |
Huawei P30 Pro (Chrome 73) | |
Sony Xperia XZ3 (Chrome 70) | |
Nokia 9 PureView (Chrome 73.0.3683.90) | |
LG V40 ThinQ (Chrome 71) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (3991 - 18275, n=28) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (2154 - 11204, n=28) | |
Nokia 9 PureView (Chrome 73.0.3683.90) | |
LG V40 ThinQ (Chrome 71) | |
Sony Xperia XZ3 (Chrome 70) | |
Huawei P30 Pro (Chrome 73) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73.0.3683.75) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (290 - 28190, n=156, der letzten 2 Jahre) | |
Apple iPhone Xs Max (Safari 12) |
* ... kleinere Werte sind besser
Für Schreib- und Leseoperationen greift das Nokia-Smartphone auf schnellen UFS-2.1-Speicher zurück. Eindrucksvoll lesen sich die Resultate jedoch nur bei sequenziellen Datentransfers, denn bei zufälligen Schreib- und Lesezugriffen schwächelt er. Wie es besser geht, zeigen das Huawei P30 Pro und das Xiaomi Mi 9. Einen Speicherkartenslot besitzt das Nokia 9 PureView nicht.
Nokia 9 PureView | Huawei P30 Pro | LG V40 ThinQ | Sony Xperia XZ3 | Xiaomi Mi 9 | Durchschnittliche 128 GB UFS 2.1 Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
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AndroBench 3-5 | 191% | 3% | 1% | 204% | 155% | 555% | |
Sequential Read 256KB | 728 | 849 17% | 690 -5% | 681 -6% | 666 -9% | 760 ? 4% | 1792 ? 146% |
Sequential Write 256KB | 200.3 | 250.8 25% | 203.9 2% | 196.1 -2% | 388.3 94% | 297 ? 48% | 1387 ? 592% |
Random Read 4KB | 132 | 174.4 32% | 130.1 -1% | 135.7 3% | 149.4 13% | 152.9 ? 16% | 270 ? 105% |
Random Write 4KB | 20.18 | 159.2 689% | 23.36 16% | 22.22 10% | 165.3 719% | 131.6 ? 552% | 298 ? 1377% |
Sequential Read 256KB SDCard | 82.6 ? | 84.9 ? | 34.2 ? | 76 ? | |||
Sequential Write 256KB SDCard | 68.2 ? | 63.1 ? | 30.4 ? | 59.6 ? |
Spiele - Für aktuelle Android-Games mehr als schnell genug
Mit seiner Qualcomm-GPU Adreno 630, die aktuell zu den schnellsten Smartphone-Pixelbeschleunigern gehört, bringt das Nokia 9 PureView aktuelle Android-Spiele mühelos zum Laufen. Wie unsere Tests mit dem Tool Gamebench zeigen, sind auch bei voll aufgedrehten Grafikdetails maximale Frameraten drin, beispielsweise konstante 30 FPS bei PUBG Mobile und 60 FPS bei Dead Trigger 2. Lagesensoren und Touchscreen arbeiten tadellos.
Der an der Fußseite sitzende Lautsprecher produziert zwar nur einen Mono-Sound, was wir im Test aber nicht als störend empfanden. Hält man das Nokia mit beiden Händen im Querformat, wird der Klang von den Handflächen reflektiert und scheint dann auch nicht mehr nur von einer Seite zu kommen.
Dead Trigger 2
PUBG Mobile
Emissionen - Kühl im Betrieb, aber Throttling unter Last
Temperatur
Äußerlich wird das Nokia 9 PureView nicht mehr als handwarm. Auch nach einer Stunde unter Volllast steigt seine Oberflächentemperatur im Test nur auf maximal 33,8 °C an. Wie der Akkutest von GFXBench zeigt, steht je nach anliegender Temperatur jedoch nicht immer die volle SoC-Leistung zur Verfügung.
Beim anspruchsvollen Manhattan-Testszenario des GFXBench beginnt das Throttling schon nach 5 von 30 Durchläufen, und ab etwa dem 10. Durchlauf beträgt der Leistungsverlust dann schon rund 30 Prozent. Beim weniger hardwareintensiven T-Rex-Szenario bleibt die SoC-Leistung dagegen praktisch konstant hoch.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 32.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 33.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der Lautsprecher des Nokia 9 PureView befindet sich rechts neben dem USB-C-Port und kann bis zu 85,7 dB(A) laut spielen. Durch seine überbetonten Mitten und Höhen produziert er allerdings einen recht dünnen Sound, der sich mit steigendem Geräuschpegel auch immer blecherner anhört. Für Videos, Musik, Spiele und Sprache gehen seine Klangkünste aber noch in Ordnung.
Wer einen besseren Sound haben will, muss entweder auf eine schnurlose (Bluetooth 5.0 + aptX) oder kabelgebundene Lösung (USB-C-Adapter) zurückgreifen.
Nokia 9 PureView Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (85.7 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 25% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (10.4% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 5.1% abweichend
(+) | lineare Mitten (5.9% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 5.5% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (5.8% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (20.2% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 28% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 9% vergleichbar, 63% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 48% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 43% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Huawei P30 Pro Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (87.5 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 27.2% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (11.9% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 2.5% abweichend
(+) | lineare Mitten (2.2% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 4.4% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (3.7% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (16.9% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 7% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 5% vergleichbar, 88% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 26% aller getesteten Geräte waren besser, 7% vergleichbar, 66% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit - Das Nokia 9 hat einen kurzen Atem
Energieaufnahme
Im Vergleich zu seinen Oberklasse-Rivalen fordert das Nokia 9 PureView über alle Nutzungsszenarien hinweg 23 Prozent mehr Strom und hat einen 10 Prozent höheren Energieverbrauch als andere mit dem Snapdragon 845 ausgestattete Smartphones. Für die Akkulaufzeiten lässt das nicht unbedingt Großartiges erwarten.
Aus / Standby | 0.06 / 0.56 Watt |
Idle | 1.65 / 2.34 / 2.43 Watt |
Last |
5.02 / 6.51 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Nokia 9 PureView 3320 mAh | Apple iPhone Xs Max 3174 mAh | Huawei P30 Pro 4200 mAh | LG V40 ThinQ 3300 mAh | Sony Xperia XZ3 3300 mAh | Xiaomi Mi 9 3300 mAh | Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 23% | 11% | 24% | 30% | 27% | 10% | 9% | |
Idle min * | 1.65 | 1 39% | 0.68 59% | 0.87 47% | 0.8 52% | 0.67 59% | 0.862 ? 48% | 0.906 ? 45% |
Idle avg * | 2.34 | 1.4 40% | 2.6 -11% | 1.39 41% | 1.2 49% | 1.26 46% | 1.728 ? 26% | 1.441 ? 38% |
Idle max * | 2.43 | 1.7 30% | 2.77 -14% | 1.41 42% | 1.5 38% | 1.29 47% | 2.07 ? 15% | 1.605 ? 34% |
Last avg * | 5.02 | 4.6 8% | 3.74 25% | 3.96 21% | 4.8 4% | 3.71 26% | 4.87 ? 3% | 6.34 ? -26% |
Last max * | 6.51 | 6.7 -3% | 6.82 -5% | 8.6 -32% | 6.2 5% | 9.3 -43% | 9.27 ? -42% | 9.35 ? -44% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Bei der Akkulaufzeit bekleckert sich das Nokia 9 PureView nicht mit Ruhm, denn seine 3.320 mAh große Lithium-Polymer-Batterie leert sich in sämtlichen Testszenarien überdurchschnittlich schnell. Klarer Schwachpunkt ist dabei die WLAN-Performance: Schon nach 8:06 Stunden geht dem Smartphone in diesem Test die Puste aus. Durch seine schwachen Akkulaufzeiten fällt das Nokia 9 PureView fast auf den letzten Platz unter den Vergleichsgeräten. Fast, denn nur das Sony Xperia XZ3 hat einen noch kürzeren Atem.
Etwas Positives gibt es dann aber doch noch zu vermelden: Das im Lieferumfang enthaltene 18-Watt-Netzteil lädt das Nokia 9 PureView in knapp 2 Stunden wieder vollständig auf. Dabei beträgt der Akku-Füllstand nach 30 Minuten bereits wieder 50 Prozent. Über eine kompatible Ladestation lässt sich das Smartphone mittels Qi Wireless Charging auch drahtlos aufladen.
Nokia 9 PureView 3320 mAh | Apple iPhone Xs Max 3174 mAh | Huawei P30 Pro 4200 mAh | LG V40 ThinQ 3300 mAh | Sony Xperia XZ3 3300 mAh | Xiaomi Mi 9 3300 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 19% | 66% | 11% | -14% | 20% | |
Idle | 1250 | 1305 4% | 1966 57% | 1140 -9% | 1270 2% | 1650 32% |
H.264 | 732 | 801 9% | 1193 63% | 659 -10% | 420 -43% | 1008 38% |
WLAN | 486 | 742 53% | 838 72% | 510 5% | 419 -14% | 546 12% |
Last | 202 | 223 10% | 344 70% | 320 58% | 202 0% | 194 -4% |
Pro
Contra
Fazit - HMD Global muss nachbessern
Das Nokia 9 PureView startet sehr ambitioniert, enttäuscht aber am Ende: Seine Fünffach-Kamera gehört in puncto Bildqualität definitiv nicht zu den Besten ihres Fachs. Hinzu kommt eine teilweise träge reagierende Kamera-App, was den positiven Gesamteindruck der Smartphone-Optik weiter schmälert.
Bleibt zu hoffen, dass HMD Global beide Baustellen mit einem Software-Update in den Griff bekommen kann. Schade, denn im innovativen Ansatz, die Bilder von drei Monochrom- und zwei RGB-Sensoren miteinander zu verschmelzen, steckt viel Potenzial. Unbestritten sind außerdem die Qualitäten des Kamera-Quintetts, wenn es um Bokeh-Aufnahmen geht.
Das Nokia 9 PureView verschenkt mit seiner innovativen Fünffach-Kamera viel Potenzial und gehört leider definitiv nicht zu den besten Smartphone-Optiken.
Derzeit kann die Empfehlung aber nur lauten, sich nach einem anderen Smartphone umzuschauen, wenn eine Top-Kamera ganz oben auf der Wunschliste steht. Gut passen würde zum Beispiel das aktuelle Xiaomi-Flaggschiff Mi 9, das mit rund 450 Euro auch ein ganzes Stück preiswerter ist.
Alles in allem hinterlässt das Nokia 9 PureView trotzdem einen guten Gesamteindruck. Sein hochwertiges, IP67-zertifiziertes Aluminium-Gehäuse ist dem eines Flaggschiffs würdig, mit Android One sind die OS- und Sicherheitsupdates auf längere Sicht garantiert und mit LTE Cat.16 kommt eine sehr schnelle Mobilfunkanbindung dazu.Überzeugen kann das Smartphone auch durch gutes GPS, ein sehr helles OLED-Display und seine hohe Systemgeschwindigkeit.
Für ein Flaggschiff ist die Minusliste aber trotzdem recht lang. Den fehlenden 3,5-mm-Klinkenanschluss kann man wahrscheinlich noch am ehesten verschmerzen, weil der sich per USB-C-Adapter nachrüsten lässt. Schwerer wiegen aber Nachteile wie der beizeiten störrische Fingerabdrucksensor, der Eingaben manchmal partout nicht erkennen will, und die vergleichsweise kurzen Akkulaufzeiten.
Nokia 9 PureView
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18.04.2019 v6 (old)
Manuel Masiero