Test Xiaomi Mi 9 Smartphone
Das neue Flaggschiff-Smartphone von Xiaomi heißt Mi 9 und bringt die Konkurrenz mächtig in Verlegenheit. Anders als Samsung, Huawei und speziell Apple folgt der chinesische Hersteller nämlich nicht dem Trend, seine High-End-Modelle möglichst teuer zu verkaufen, sondern schlägt genau den entgegengesetzten Weg ein.
Das Mi 9 gibt es bereits für rund 450 Euro – für ein Smartphone nicht wenig Geld, für eines der derzeit schnellsten High-End-Modelle aber fast schon spottbillig. Sein High-End-SoC macht den Testkandidaten mindestens genauso schnell wie die wesentlich teureren Huawei Mate 20 Pro (700 Euro) und Samsung Galaxy S10 Plus (800 Euro und mehr). Verantwortlich dafür ist der neue Snapdragon 855 von Qualcomm, der im Mi 9 seine Premiere feiert.
In der kleinsten Variante ist das Xiaomi Mi 9 mit 6 GB RAM und 64 GB UFS-2.1-Speicher bereits gut ausgestattet. Maximal möglich sind 128 GB, doch mangels microSD-Slot muss man beim Kauf auf die passende Speichergröße achten. Dafür passt die übrige Ausstattung: Eine Triple-Kamera mit satten 48 MP Auflösung, ein schicker Glas-Unibody, Dual-SIM, ein 2.340 x 1.080 Pixel auflösendes AMOLED-Display und zu guter Letzt auch eine Xiaomi-Neuerung: Mit dem Mi 9 unterstützt erstmals ein Smartphone des chinesischen Herstellers auch DRM Widevine L1, kann also Inhalte von Netflix und Co. in HD statt nur SD streamen.
Im Test lassen wir das Xiaomi Mi 9 gegen die besten Smartphones antreten, zu denen es, soviel sei hier schon verraten, definitiv auch gehört. Die Vergleichsgeräte sind: Apple iPhone XR, Huawei Mate 20 Pro, Honor View 20, OnePlus 6T, Samsung Galaxy S10 Plus und Xiaomi Mi 8.
Update: Ein ausführlichen Kameravergleich mit dem Xiaomi Mi 9 finden Sie in diesem Kameratest der Mi-Reihe sowie in diesem Kameratest der Flagship-Smartphones.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion.
Details
Gehäuse - Xiaomi Mi 9 mit edlem Glasgehäuse
Xiaomi kleidet das 174 Gramm leichte und im schlanken 19,5:9-Seitenformat gehaltene Mi 9 rundum in Gorilla Glass 6. Damit ist es nicht nur sehr stabil, sondern sieht auch sehr hochwertig aus. Zum standesgemäßen Design gehören abgerundete Ecken und Kanten sowie ein nur wenige Millimeter schmaler Rand samt einer Notch, in der sich die 20-MP-Selfie-Kamera verbirgt.
Am unauffälligsten wirkt das Mi 9 in der von uns getesteten „Piano-Black“-Variante mit schwarzem Backcover. Wer es lebendiger mag, greift zu „Ocean Blue“ und „Lavender Violet“ (zu sehen auf den beiden letzten Bildern in der Galerie), die je nach Lichteinfall jeweils einen regenbogenartigen Farbverlauf aufs Backcover zaubern. Der dünne Bildschirmrahmen auf der Vorderseite bleibt hingegen in allen Farbvarianten schwarz. Kleiner Schwachpunkt: Eine IP-Zertifizierung besitzt das Mi 9 nicht.
Haptisch fällt das Mi 9 definitiv in die Kategorie Handschmeichler, ist durch seine Glasoberflächen aber anfällig für Fingerabdrücke, auch wenn Xiaomi mit „Anti-oil and anti-fingerprint protective coating“ das Gegenteil behauptet. Weil es ziemlich rutschig in der Hand liegt, empfiehlt sich der Griff zur mitgelieferten Silikonschutzhülle, um unfreiwillige Abflüge und generell die Bruchgefahr einzudämmen. Ohne Schutzhülle liegt das Smartphone zudem recht wackelig auf dem Tisch, weil die von einem Saphirglas geschützte Triple-Kamera einige Millimeter aus dem Gehäuse herausragt.
Ausstattung - UFS-2.1-Speicher, aber kein microSD-Slot beim Xiaomi Smartphone
Im Xiaomi Mi 9 stecken 6 GB LPDDR4X-RAM sowie entweder ein 64 oder 128 GB großer UFS-2.1-Speicher. Welche Variante in den Einkaufskorb kommt, sollte man sich vorher gut überlegen, denn wie bei vielen anderen Flaggschiffmodellen kann man auch beim Mi 9 den internen Speicher mangels microSD-Slot nicht nachträglich erweitern.
Durch die herstellerseitig mit Android 9, MIUI 10 und Apps belegten Bits und Bytes reduziert sich bei unserer 64-GB-Testversion der freie Speicherplatz auf rund 50,5 GB. Wird das für die Multimedia-Sammlung voraussichtlich zu knapp, sollte man die 128-GB-Version in Betracht ziehen.
Neben dem microSD-Slot fehlt dem Mi 9 zwar auch eine Headset-Buchse, doch die lässt sich über den mitgelieferten USB-C- auf 3,5-mm-Klinkenadapter immerhin noch nachrüsten. Physische Schnittstellen gibt es beim Mi 9 damit nur zwei: einmal den USB-C-Port, der es bei USB-2.0-Tempo belässt, dafür aber USB-OTG unterstützt. Und zum zweiten den Dual-SIM-Slot für zwei Nano-SIM-Karten.
Software - Android 9.0 und MIUI 10 für das Xiaomi Mi
Auf dem Mi 9 läuft die aktuelle Android-Version 9, der Xiaomi seine Benutzeroberfläche MIUI 10 übergestülpt hat. MIUI setzt weitestgehend auf das gleiche Bedienkonzept wie ein Standard-Android, denn die Unterschiede beschränken sich letztlich auf Details.
Beispiele: Das Mi 9 verzichtet auf den App-Drawer. Die Android-Standardgeste dafür, das Wischen nach oben, fördert stattdessen die Google-Suche zu Tage, für die man beim Standard-Android nach rechts wischt. Des Weiteren werden geöffnete Apps nicht durch Wischen nach oben, sondern durch Wischen zur Seite geschlossen. Außerdem sind die Android-Einstellungen etwas anders aufgebaut und kategorisiert. Alles in allem also Kleinigkeiten. Android-Nutzer dürften deshalb auf Anhieb mit dem übersichtlichen MIUI zurechtkommen.
Neben MIUI 10 und den Standard-Google-Apps sind nur wenige Zusatz-Anwendungen mit an Bord. Dabei kann man die unter dem Order „Mehr Apps“ abgelegten Apps für Facebook und Aliexpress praktischerweise deinstallieren, aber nicht die Apps aus dem „Tools“-Verzeichnis. Ein Drama dürfte das nicht sein, denn bei ihnen handelt es sich um System-Helferlein wie SIM-Tool, Kompass, Scanner, Downloads, Rechner, Bildschirmaufnahme oder eine Feedback-App. Außerdem belegen die insgesamt 11 Tools frisch nach der Installation auch nicht viel Speicherplatz. Laut App-Verwaltung sind es nur knapp 280 MByte. Mit an Bord ist auch die digitale Rechteverwaltung Google Widevine DRM in der höchsten Stufe L1, so dass man auch Inhalte von Netflix oder Hulu in HD-Auflösung statt nur SD genießen kann.
Die Android-Sicherheitsupdates waren zum Testzeitpunkt (Ende März 2019) auf dem Stand vom 01. Februar und damit aktuell.
Kommunikation und GPS - Mobiltelefon mit sehr präzisem GPS
Das Mi 9 klinkt sich über WLAN 802.11a/b/g/n/ac in lokale Netzwerke ein und unterstützt dabei auch MU-MIMO (2x2). In der von uns getesteten internationalen Version deckt es die LTE-Bänder 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 20, 28 (LTE FDD) sowie 38, 39 und 40 ab (LTE TDD), sodass es beim Mobilfunkempfang wenige bis keine weißen Stellen geben sollte. Zum Funkrepertoire gehören außerdem NFC und Bluetooth 5.0 samt aptX und aptX-HD.
Das im Snapdragon 855 integrierte Modem unterstützt Datenraten von bis zu 2 GBit/s. Zum tatsächlichen Tempo des Mi 9 macht Xiaomi jedoch keine Angaben, sodass die LTE-Geschwindigkeit niedriger sein kann und wohl auch sein dürfte.
Stören könnte Käufer die vergleichsweise hohen Strahlungswerte, die Xiaomi für sein Smartphone angibt, gemessen in SAR, der spezifischen Absorptionsrate. Laut dem Bundesamt für Strahlenschutz sollte der SAR-Wert nicht mehr als 2 Watt pro Kilogramm betragen. Mit Werten von 1,389 W/kg (ans Ohr gehalten) beziehungsweise 1,301 W/kg (am Körper getragen) bleibt das Mi 9 locker unter diesem Grenzwert. Andere Hersteller schaffen es jedoch, speziell den Kopf-SAR-Wert des Mi 9 deutlich zu unterbieten, zum Beispiel das Samsung Galaxy S10 Plus mit 0,52 W/kg. Überbewerten sollte man das Strahlungs-Thema jedoch nicht.
Im WLAN gehört das Xiaomi Mi 9 zu den derzeit schnellsten Smartphones. Verbunden mit unserem Standard-WLAN-Router Linksys EA8500 erreicht es in Empfangsrichtung im Durchschnitt eindrucksvolle 678 MBit/s und lässt damit die versammelte High-End-Konkurrenz hinter sich. Die Transferrate schwankt zwar relativ deutlich, bewegt sich dabei aber immer noch in einem sehr guten Geschwindigkeitsbereich. Gleiches gilt für die Senderichtung. Mit 534 MBit/s zählt das Mi 9 auch dort zu den besten Geräten, nur geschlagen vom Apple iPhone XR und dem Huawei Mate 20 Pro. Die beiden kleinen Performance-Einbrüche, bei denen es auf bis zu 430 MBit/s heruntergeht, sind dabei nicht weiter dramatisch.
Zur Ortung verwendet das Mi 9 die Satellitennavigationssysteme GPS, Glonass, BeiDou und Galileo und nutzt wie das Huawei Mate 20 Pro auch Dual-GPS. Der Satfix dauert nur ein paar Sekunden und ist sehr präzise. Innerhalb von Gebäuden dauert es genauso wie unter freiem Himmel nur ein paar Augenblicke, bis es uns auf 4 Meter genau verortet hat, ein ausgezeichneter Wert.
Ob das im Praxiseinsatz genauso gut klappt, haben wir auf einer kleinen Auto-Testfahrt überprüft, bei der das Mi 9 gegen das Samsung Galaxy S10 Plus antreten muss. Beide High-End-Smartphones liegen bei der Gesamtstrecke nur um 20 Meter auseinander und gehen bei der Ortung so akkurat vor, dass es schwerfällt, einen klaren Sieger zu bestimmen. Genauso wie für das Samsung Galaxy S10 Plus gilt damit aber auch für das Xiaomi Handy: Bei der Standortbestimmung macht es seine Sache sehr gut.
Telefonfunktionen und Sprachqualität - Dual-SIM und VoLTE
Im Xiaomi Mi 9 lassen sich zwei Nano-SIM-Karten gleichzeitig nutzen, die beide simultan eine 4G-Verbindung aufbauen können. Das gelingt wahlweise auch über VoLTE, einen passenden Vertrag bei einem Mobilfunkanbieter wie der Telekom oder Vodafone vorausgesetzt. Der Telefon-App hat Xiaomi ein etwas anderes Layout verpasst als der Standard-App unter Android 9, ihr aber alle gewohnten Features wie die Anrufliste, die Kontakte sowie den Schnellzugriff auf die Telefoneinstellungen mit auf den Weg gegeben.
Das Mi 9 bietet eine sehr gute Sprachqualität. Auch mit aktiviertem Freisprecher konnten sich im Test alle Gesprächsteilnehmer problemlos und ohne störende Hintergrundgeräusche verstehen. Im ländlichen Vodafone-Netz war der Empfang einwandfrei.
Kameras - 48 MP starke Triple-Kamera mit Top-Bildqualität
Die Zeiten, in denen Dual-Kameras bei Smartphones etwas Besonderes waren, sind definitiv vorbei: Im Xiaomi Mi 9 steckt nämlich nichts Geringeres als eine Triple-Kamera mit sage und schreibe 48 Megapixel Auflösung. Speziell dafür hat der Hersteller in seine von anderen Xiaomi-Smartphones bekannte, übersichtlich strukturierte Kamera-App einen 48-MP-Bildmodus eingebaut. Praxisnutzen: Aus den 48-MP-Aufnahmen lassen sich selbst feinste Bilddetails sehr stark vergrößern, ohne dass es dadurch zu einem Qualitätsverlust kommt.
Bei Standardaufnahmen schraubt die Kamera-App die Auflösung deutlich herunter, genauer gesagt um den Faktor 4: Dann rechnet sie jeweils 4 Pixel des 48-MP-Sensors Sony IMX586 (f/1.75, 1/2", 0,8 µm) zu einem Pixel zusammen, was 12 MP große Bilder ergibt (Auflösung 4.000 x 3.000 Pixel).
Vervollständigt wird das Kamera-Setup von einer 12-MP-Zoomkamera (f/2.2, 54 mm, 1/3.6", 1.0 µm) mit einem zweifachen optischen Zoom, einer 16-MP-Weitwinkelkamera (f/2.2, 13 mm, 1/3.0", 1,0 µm) sowie einer 20-MP-Selfiekamera. Zusammen ergibt das eine stattliche Auswahl an Foto-Werkzeugen für Porträt-, Landschafts-, Panorama- und Nachtaufnahmen, wobei letztere auch alle mitsamt ihrem eigenen Bildmodus in der Kamera-App integriert sind. Wer die Aufnahmeparameter manuell justieren will, schaltet in den Pro-Modus.
Bei Tageslicht (Szenen 1 und 2) gelingen der Triple-Kamera hervorragende Aufnahmen, die durch großen Detailreichtum, immense Bildschärfe sowie natürliche und dynamische Farben überzeugen. Dabei wirken die Fotos qualitativ sogar noch einen Tick besser als die Vergleichsbilder des Honor View 20, in dem die gleiche 48-MP-Kamera werkelt. Bei künstlichem Licht (Szene 3) hat die Triple-Optik dagegen etwas mit Bildrauschen zu kämpfen, erzielt aber immer noch passable Resultate.
Für Videoaufnahmen bietet das Mi 9 zahlreiche Auflösungen an, die von Full-HD mit 30 FPS bis zu 4K UHD mit 60 FPS reichen. Auch eine Superzeitlupen-Aufnahme mit 960 FPS ist mit von der Partie. Die Videoqualität hat uns durchweg gut gefallen.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Unter kontrollierten Lichtbedingungen haben wir uns die Kamera abschließend nochmal genauer angeschaut. Dabei überprüfen wir die Farbabbildung mit dem X-Rite ColorChecker Passport und die Bildschärfe mit unserem Testchart.
Wie auf dem ColorChecker Passport zu sehen, trifft das Mi 9 die Originalfarben nicht präzise, was aber für eine lebendigere Darstellung sorgt. Geradezu mustergültig gelingt es dem Smartphone dagegen, den Testchart nicht nur in der Bildmitte, sondern auch bis in die Ecken hinein scharf abzulichten.
Zubehör und Garantie - Nur ein 18-Watt-Netzteil für die globale Version
In der internationalen Version legt Xiaomi dem Mi 9 ein modulares 18-Watt-Netzteil bei (5V/2,5A oder 9V/2A oder 12V/1,5A, Quick Charge 3.0), während Käufer in China ein 27-Watt-Netzteil (Quick Charge 4.0) bekommen. In der Verpackung finden sich außerdem eine Silikon-Schutzhülle, ein USB-C-Kabel (Typ C auf Typ A), ein USB-C- auf 3,5-mm-Klinkenadapter, ein SIM-Tool, eine Kurzanleitung sowie Garantieinformationen.
Auf seiner Webseite verweist der Hersteller für alle Länder, in denen Xiaomi keine offizielle Niederlassung hat, auf den jeweiligen Händler, was Gewährleistungs- und Kundenservicefragen angeht. Beispielsweise gilt dann in Deutschland ganz normal die 2-jährige Händler-Gewährleistung. Käufer in Italien und Spanien, beides Länder mit offizieller Niederlassung, kann man das Mi 9 offiziell kaufen und bekommt dann auch eine Garantie direkt von Xiaomi. Um im Problemfall Support zu erhalten, müssen Käufer das Smartphone dann aber auch im jeweiligen Land einschicken.
Eingabegeräte & Bedienung - Fingerabdrucksensor steckt im Display
Zur hochwertigen Verarbeitung des eleganten Glas-Chassis passen auch die physischen Tasten. Die AI-Taste (dazu unten mehr), die Powertaste und die Lautstärkewippe liefern durch ihren knackigen Druckpunkt gutes Feedback und können Eingaben sofort umsetzen. Gleiches gilt für den AMOLED-Touchscreen, der bis zu 10 Fingereingaben gleichzeitig erkennen kann und praktisch ohne Verzögerung auf Kommandos reagiert.
Den Fingerabdrucksensor hat Xiaomi im Display untergebracht. Er kann bis zu 5 Fingerabdrücke verwalten und hat seine Arbeit im Test reibungslos verrichtet. Wahlweise lässt sich das Smartphone auch über die Frontkamera per Gesichtserkennung entsperren, was genauso zuverlässig funktionierte.
Die AI-Taste auf der linken Längsseite startet in der Standardeinstellung den Google Assistant, lässt sich aber individuell konfigurieren, etwa um die Google-Suche zu öffnen, die Haupt- oder Webcam zu aktivieren, das Blitzlicht einzuschalten oder um zur zuletzt verwendeten App zurück zu wechseln. Dabei versteht die AI-Taste zwei Arten von Eingaben, die man jeweils mit einer Aktion wie den oben beschriebenen belegen kann: Taste gedrückt halten oder Taste doppelt drücken.
Als Standardtastatur verwendet das Mi 9 Google Gboard, das sich natürlich jederzeit gegen ein anderes Keyboard aus dem Play Store austauschen lässt.
Display - Mi 9 mit sehr leuchtstarkem AMOLED-Display
Das Mi 9 verwendet ein 6,39 Zoll großes AMOLED-Display im Seitenverhältnis von 19.5:9 mit einer Auflösung von 2.340 x 1.080 Pixeln, die Xiaomi HD+ getauft hat. Umgerechnet ergeben sich daraus eine stattliche Pixeldichte von 403 PPI und eine Screen-to-Body-ratio von 90,7 Prozent.
Mit durchschnittlich 586,9 cd/m² bei reinweißem Hintergrund erreicht das sehr gleichmäßig (94%) ausgeleuchtete, HDR-fähige Display eine beachtliche Leuchtstärke und bewegt sich damit etwa auf gleicher Höhe mit dem Huawei Mate 20 Pro und dem Samsung Galaxy S10 Plus. Bei einer gleichmäßigen Verteilung heller und dunkler Bildbereiche (APL50) sind sogar bis zu 714 cd/m² drin. Schaltet man den Helligkeitssensor aus, fällt die Lichtausbeute auf maximal 399 cd/m². Mit einer Minimalhelligkeit von 2,28 cd/m² strengt das Display die Augen auch bei völliger Dunkelheit nicht an. Einziger Nachteil: Das PWM-Flackern des Displays kann bei sensiblen Usern zu Augenbeschwerden führen.
|
Ausleuchtung: 94 %
Helligkeit Akku: 593 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 0.9 | 0.5-29.43 Ø4.94
ΔE Greyscale 1.5 | 0.5-98 Ø5.2
95.4% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.27
Xiaomi Mi 9 AMOLED, 2340x1080, 6.4" | Apple iPhone XR IPS, 1792x828, 6.1" | Huawei Mate 20 Pro OLED, 3120x1440, 6.3" | Honor View 20 LTPS, 2310x1080, 6.4" | OnePlus 6T Optic AMOLED, 2340x1080, 6.4" | Samsung Galaxy S10 Plus OLED, 3040x1440, 6.4" | Xiaomi Mi 8 AMOLED, 2248x1080, 6.2" | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Bildschirm | -18% | -22% | -79% | -58% | -113% | -157% | |
Helligkeit Bildmitte | 593 | 672 13% | 576 -3% | 492 -17% | 437 -26% | 710 20% | 430 -27% |
Brightness | 587 | 641 9% | 582 -1% | 475 -19% | 442 -25% | 721 23% | 434 -26% |
Brightness Distribution | 94 | 92 -2% | 90 -4% | 94 0% | 95 1% | 97 3% | 94 0% |
Schwarzwert * | 0.35 | 0.4 | |||||
Delta E Colorchecker * | 0.9 | 1.3 -44% | 1.3 -44% | 2.4 -167% | 2.21 -146% | 3.7 -311% | 5.09 -466% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 2 | 2.7 -35% | 3.5 -75% | 5.2 -160% | 4.27 -114% | 10.3 -415% | 8.05 -303% |
Delta E Graustufen * | 1.5 | 2.2 -47% | 1.6 -7% | 3.2 -113% | 2.1 -40% | 1.5 -0% | 3.3 -120% |
Gamma | 2.27 97% | 2.3 96% | 2.18 101% | 2.06 107% | 2.307 95% | 2.1 105% | 2.257 97% |
CCT | 6548 99% | 6868 95% | 6561 99% | 7125 91% | 6353 102% | 6611 98% | 7026 93% |
Kontrast | 1920 | 1230 |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 245.1 Hz | ≤ 99 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 245.1 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 99 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 245.1 Hz ist relativ gering und daher sollte es bei sensiblen Personen zu Problemen wie Flackern oder Augenbeschwerden führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 17212 (Minimum 5, Maximum 3846000) Hz. |
AMOLED-typisch kann das Display ein völliges Schwarz erzeugen, was zu einem theoretisch unendlich großes Kontrastverhältnis führt und Farben sehr knackig aussehen lässt. Den Kontrast kann man dabei in den Android-Einstellungen individuell anpassen, vom standardmäßig gesetzten automatischen Kontrast auf wahlweise „Erhöhter Kontrast“ oder „Standard“.
In beiden Kontrasteinstellungen ist die Farbdarstellung subjektiv sehr kräftig, wirkt bei erhöhtem Kontrast aber etwas zu kühl. Wie die Messungen mit dem Fotospektrometer und der CalMAN-Software zeigen, liefert das Mi 9 im Standard-Kontrastmodus dagegen eine geradezu mustergültige Darstellung ab. Mit 6.548 K ist die Farbtemperatur quasi perfekt getroffen und die Delta-E-Abweichungen für Farben, Graustufen und Farbsättigung liegen mit Werten von deutlich unter 2 alle im Idealbereich.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
4 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 2 ms steigend | |
↘ 2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 12 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21.1 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
4.4 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 2.4 ms steigend | |
↘ 2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 12 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (33.1 ms). |
Durch seine immensen Helligkeitsreserven ist das Mi 9 so gut für den Einsatz im Freien vorbereitet, wie es einem Smartphone mit spiegelndem Display eben möglich ist. Heißt: Auch bei direkter Sonneneinstrahlung lassen sich Inhalte noch gut erkennen, an einem etwas schattigeren Ort völlig problemlos ablesen.
Die Blickwinkelstabilität des AMOLED-Displays ist wie erwartet sehr gut. Bei seitlicher Betrachtung kommt es schlimmstenfalls zu leichten Helligkeitsverschiebungen, was aber nicht zu Lasten der Lesbarkeit geht.
Leistung - Der Snapdragon 855 feiert Premiere im Xiaomi Mi Phone
Das neue High-End-SoC Qualcomm Snapdragon 855 feiert seine Premiere im Xiaomi Mi 9. Der Achtkerner wird wie der HiSilicon Kirin 980 im 7-nm-Fertigungsprozess hergestellt und setzt sich aus einem Prime Core mit bis zu 2,84 GHz Taktfrequenz, drei Performance-Kernen mit bis zu 2,42 GHz und vier ARM-Cortex-A55-Cores mit bis zu 1,8 GHz zusammen. Als Grafikeinheit dient die Qualcomm Adreno 640. Interessantes Detail: Der Snapdragon 855 kann mit einem 5G-Modem kombiniert werden und dürfte alleine deshalb im laufenden Jahr noch in etlichen weiteren Smartphones zu finden sein.
Bei den synthetischen Benchmarks erweist sich das Xiaomi Mi 9 wie erwartet als würdiger Konkurrent für seine High-End-Rivalen und läuft deutlich früher als das Xiaomi Mi 8 über die Ziellinie.
Geht es um die reine CPU-Leistung wie etwa bei Geekbench 4 Single Core und Multi Core, kommt es zwar wie auch jedes andere Android-Smartphone nicht an das Apple iPhone XR heran, liegt dafür aber praktisch gleichauf mit seinen OS-Kollegen. Befeuert von seiner starken GPU holt es gegenüber den Androiden aber einen Vorsprung bei all jenen Benchmarks heraus, in denen die Grafikleistung eine Rolle spielt, etwa bei AnTuTu, GFXBench und 3DMark. Und dann ist die Führung teilweise auch deutlich: Bei AnTuTu ergeben sich für das Mi 9 zum Beispiel 374.820 Zähler, eine ganze Ecke mehr als beim engsten Verfolger Samsung Galaxy S10 Plus (333.277 Punkte). Fairerweise muss man sagen, dass es das Samsung-Smartphone je nach Land aber nicht nur mit dem Exynos-9820-SoC gibt, sondern ebenfalls mit dem Snapdragon 855 – dann dürfte auch bei AnTuTu sowie anderen Benchmarks wieder Gleichstand herrschen.
Basemark GPU 1.1 | |
1920x1080 Vulkan Medium Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Mi 9 | |
Huawei Mate 20 Pro | |
OnePlus 6T | |
Samsung Galaxy S10 Plus | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (24.5 - 36.3, n=3) | |
Vulkan Medium Native (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Mi 9 | |
Huawei Mate 20 Pro | |
OnePlus 6T | |
Samsung Galaxy S10 Plus | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (22.7 - 32.2, n=2) | |
1920x1080 OpenGL Medium Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Mi 9 | |
Huawei Mate 20 Pro | |
OnePlus 6T | |
Samsung Galaxy S10 Plus | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (33.1 - 37.4, n=3) |
AnTuTu v7 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Mi 9 | |
Huawei Mate 20 Pro | |
Honor View 20 | |
OnePlus 6T | |
Samsung Galaxy S10 Plus | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (217967 - 398720, n=16) |
Bei der Browser-Performance gehört das Mi 9 zu den derzeit schnellsten Smartphones, auch wenn der Vorsprung gegenüber dem Honor View 20, dem Huawei Mate 20 Pro und dem Samsung Galaxy S10 Plus nur relativ gering ausfällt. An der Vormachtstellung des Apple iPhone XR kann aber auch das Xiaomi-Smartphone nicht rütteln.
JetStream 1.1 - Total Score | |
Apple iPhone XR (Safari Mobile 12.0) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73.0.3683.75) | |
Huawei Mate 20 Pro (Chrome 69) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (84.4 - 120, n=17) | |
Honor View 20 (Chrome 71) | |
Samsung Galaxy S10 Plus (Samsung Browser 9.0) | |
OnePlus 6T (Chrome 70) | |
Xiaomi Mi 8 (Chrome 72) |
Octane V2 - Total Score | |
Apple iPhone XR (Safari Mobile 12.0) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 90158, n=192, der letzten 2 Jahre) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73.0.3683.75) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (17011 - 33918, n=21) | |
Huawei Mate 20 Pro (Chrome 69) | |
Honor View 20 (Chrome 71) | |
Samsung Galaxy S10 Plus (Samsung Browser 9.0) | |
OnePlus 6T (Chrome 70) | |
Xiaomi Mi 8 (Chrome 72) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Xiaomi Mi 8 (Chrome 72) | |
OnePlus 6T (Chrome 70) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (1852 - 2611, n=19) | |
Honor View 20 (Chrome 71) | |
Huawei Mate 20 Pro (Chrome 69) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73.0.3683.75) | |
Samsung Galaxy S10 Plus (Samsung Browser 9.0) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (290 - 28190, n=156, der letzten 2 Jahre) | |
Apple iPhone XR (Safari Mobile 12.0) |
WebXPRT 3 - Overall | |
Apple iPhone XR (Safari Mobile 12.0) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (38 - 304, n=83, der letzten 2 Jahre) | |
Huawei Mate 20 Pro (Chrome 69) | |
Samsung Galaxy S10 Plus (Samsung Browser 9.0) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73.0.3683.75) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (90 - 129, n=20) | |
Honor View 20 (Chrome 71) | |
Xiaomi Mi 8 (Chrome 72) |
WebXPRT 2015 - Overall | |
Apple iPhone XR (Safari Mobile 12.0) | |
Huawei Mate 20 Pro (Chrome 69) | |
Samsung Galaxy S10 Plus (Samsung Browser 9.0) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (260 - 316, n=2) | |
Honor View 20 (Chrome 71) | |
OnePlus 6T (Chrome 70) | |
Xiaomi Mi 8 (Chrome 72) | |
Xiaomi Mi 9 |
* ... kleinere Werte sind besser
Xiaomi setzt im Mi 9 flotten UFS-2.1-Speicher ein, und das merkt man im Alltag an jeder Ecke: Ladezeiten gibt es praktisch gar nicht, Installationen aus dem App-Store sind im Handumdrehen abgeschlossen, und der Wechsel zwischen vielen gleichzeitig geöffneten Apps bringt das Smartphone zu keiner Zeit in Verlegenheit.
In Zahlen ausgedrückt: Mit Übertragungsraten von bis zu 165 MByte/s kann dem Mi 9 bei den 4K Reads/Writes abgesehen vom Honor View 20 und dem Huawei Mate 20 Pro kaum ein anderes Smartphone das Wasser reichen. Mit 666 MByte/s gehört der Testkandidat bei den sequenziellen Datentransfers nicht zur Spitzengruppe, was im Alltag aber keine Rolle spielt. Einen microSD-Slot besitzt das Mi 9 nicht.
Xiaomi Mi 9 | Huawei Mate 20 Pro | Honor View 20 | OnePlus 6T | Samsung Galaxy S10 Plus | Xiaomi Mi 8 | Durchschnittliche 64 GB UFS 2.1 Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
AndroBench 3-5 | -5% | -3% | -33% | -28% | -35% | -24% | 147% | |
Sequential Read 256KB | 666 | 853 28% | 847 27% | 735 10% | 811 22% | 693 4% | 696 ? 5% | 1792 ? 169% |
Sequential Write 256KB | 388.3 | 196.4 -49% | 250.1 -36% | 204.4 -47% | 249.1 -36% | 207.8 -46% | 224 ? -42% | 1387 ? 257% |
Random Read 4KB | 149.4 | 157.4 5% | 168.9 13% | 138.5 -7% | 135.2 -10% | 136.3 -9% | 137.2 ? -8% | 270 ? 81% |
Random Write 4KB | 165.3 | 157.8 -5% | 138.9 -16% | 22 -87% | 22.7 -86% | 21 -87% | 84.7 ? -49% | 298 ? 80% |
Sequential Read 256KB SDCard | 83.2 ? | 73 ? | 68.6 ? | |||||
Sequential Write 256KB SDCard | 72.4 ? | 60.7 ? | 52.2 ? |
Spiele - Gaming-Maschine mit Adreno-640-GPU
Wegen seiner starken Qualcomm-GPU Adreno 640 eignet sich das Mi 9 bestens als Spielemaschine. Als erste GPU unterstützt die Adreno 640 auch die Vulkan 1.1 API. Subjektiv läuft auf dem Smartphone jedes Spiel butterweich, egal in welcher Einstellung.
Gerne hätten wir konkrete FPS-Zahlen zu aktuellen und älteren Spielen wie PUGB Mobile, Dead Trigger 2 und Arena of Valor gebracht, allerdings wurde das Mi 9 nicht von unserer Test-Suite Gamebench erkannt. Oder besser gesagt: noch nicht, denn zum Testzeitpunkt gab es seitens des Smartphones noch ein Kompatibilitätsproblem. Wir versuchen aber, die Benchmarks zu einem späteren Zeitpunkt nachzureichen.
Emissionen - Sehr kühl im Betrieb, teilweise Throttling unter Last
Temperatur
Das Xiaomi Mi 9 bleibt auch bei voller Auslastung kühl an der Oberfläche und fühlt sich damit nie unangenehm warm in der Hand an. Wir messen nach einer Stunde Stresstest gerade einmal 31,8 °C als Höchstwert.
Unter der Haube muss das Mi 9 seine SoC-Performance aber mitunter drosseln, so etwa beim Manhattan-Testszenario des Akkutests von GFXBench. Dennoch ist das Xiaomi-Smartphone dann immer noch so schnell unterwegs, dass man von diesem Throttling nichts mitbekommen dürfte.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 31.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 30.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
An der Fußseite sitzt direkt rechts neben dem USB-C-Port der einzige Lautsprecher des Mi 9. Dass er neben dem Monoklang nur einen ziemlich dünnen Basssound produziert, sind aber schon seine einzigen Nachteile. Der Lautsprecher kann bis zu 87,1 dB(A) laut spielen, ohne dabei zu verzerren, und gibt Mitten sowie Höhen sehr linear wieder. Für die gelegentliche Musikuntermalung und das Freisprechen ist er damit gut geeignet, Klangwunder darf man aber nicht erwarten.
Xiaomi Mi 9 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (87.1 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 25.1% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (10.7% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4.4% abweichend
(+) | lineare Mitten (5% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 3.4% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (17.3% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 8% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 6% vergleichbar, 86% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 28% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 64% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Xiaomi Mi 8 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (81.2 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 64.6% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (0% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(-) | kaum Mitten, vom Median 64.6% abweichend
(+) | lineare Mitten (0% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(-) | kaum Hochtöne, 64.6% geringer als der Median
(+) | sehr lineare Hochtöne (0% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (124.5% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 93% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 6% vergleichbar, 1% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 98% aller getesteten Geräte waren besser, 2% vergleichbar, 0% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit - Je nach Einsatzszenario überragend bis mäßig
Energieaufnahme
Das Mi 9 kommt mit wenig Energie aus und verbraucht unter Last nur durchschnittlich 3,71 Watt, während bei der Konkurrenz jeweils mindestens eine 4 vor dem Komma steht. Im Leerlauf sind es im Mittel sogar nur 1,26 Watt, was nur noch das OnePlus 6T unterbieten kann. Am größten ist der Unterschied zum Xiaomi Mi 8, das einen durchschnittlich 76 Prozent höheren Strombedarf anmeldet.
Aus / Standby | 0.01 / 0.24 Watt |
Idle | 0.67 / 1.26 / 1.29 Watt |
Last |
3.71 / 9.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Xiaomi Mi 9 3300 mAh | Apple iPhone XR 2942 mAh | Huawei Mate 20 Pro 4200 mAh | Honor View 20 4000 mAh | OnePlus 6T 3700 mAh | Samsung Galaxy S10 Plus 4100 mAh | Xiaomi Mi 8 3400 mAh | Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -38% | -35% | -58% | -11% | -30% | -76% | -24% | -29% | |
Idle min * | 0.67 | 0.61 9% | 0.95 -42% | 0.97 -45% | 0.7 -4% | 0.73 -9% | 1.5 -124% | 0.939 ? -40% | 0.906 ? -35% |
Idle avg * | 1.26 | 2.67 -112% | 2.17 -72% | 2.58 -105% | 1.1 13% | 1.53 -21% | 2.2 -75% | 1.506 ? -20% | 1.441 ? -14% |
Idle max * | 1.29 | 2.69 -109% | 2.25 -74% | 2.63 -104% | 2.1 -63% | 2.07 -60% | 2.6 -102% | 1.799 ? -39% | 1.605 ? -24% |
Last avg * | 3.71 | 4.34 -17% | 4.47 -20% | 5.24 -41% | 4.2 -13% | 6.03 -63% | 6.1 -64% | 4.61 ? -24% | 6.34 ? -71% |
Last max * | 9.3 | 5.66 39% | 6.15 34% | 8.73 6% | 8.3 11% | 9.18 1% | 10.9 -17% | 9.04 ? 3% | 9.35 ? -1% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Der 3.300 mAh starke Lithium-Polymer-Akku verhilft dem Mi 9 zu guten Laufzeiten, allerdings nicht in bei jedem Einsatzszenario. Sehr ausdauernd ist das Smartphone beim Abspielen unseres H.264-Testvideos, denn hier wird der Bildschirm erst nach 17 Stunden schwarz.
Deutlich früher an die Steckdose muss es dagegen, wenn wir es unser realistisches Wi-Fi-Testszenario durchlaufen lassen, das bei einer auf 150 cd/m² angepassten Displayhelligkeit alle 30 Sekunden skriptgesteuert eine Webseite öffnet. Hier schafft das Mi 9 nur knapp über 9 Stunden. Das WLAN-Modul zehrt also überdurchschnittlich stark am Akku – bleibt zu hoffen, dass Xiaomi mit einem Update den Stromhunger etwas eindämmen kann.
Das Mi 9 lässt sich kabelgebunden mit bis zu 27 Watt aufladen. In diesen Genuss kommen jedoch nur Käufer der chinesischen Version, denn der globalen Version liegt dem Smartphone lediglich ein 18-Watt-Netzteil bei (5V/2,5A oder 9V/2A oder 12V/1,5A). Zwei kleine Trostpflaster: Das drahtlose Laden über Qi mit 20 W – was laut Xiaomi derzeit kein anderes Smartphone kann – unterstützt auch die globale Version. Und mit dem 18-Watt-Netzteil war der leere Akku unseres Testgerätes bereits nach kurzen 1:13 Stunden wieder zu 100 Prozent mit Strom betankt.
Xiaomi Mi 9 3300 mAh | Apple iPhone XR 2942 mAh | Huawei Mate 20 Pro 4200 mAh | Honor View 20 4000 mAh | OnePlus 6T 3700 mAh | Samsung Galaxy S10 Plus 4100 mAh | Xiaomi Mi 8 3400 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 47% | 19% | 25% | 25% | -8% | 9% | |
Idle | 1650 | 2969 80% | 1747 6% | 1928 17% | 1936 17% | 1560 -5% | 1634 -1% |
H.264 | 1008 | 1011 0% | 854 -15% | 932 -8% | 903 -10% | 921 -9% | 897 -11% |
WLAN | 546 | 910 67% | 767 40% | 969 77% | 865 58% | 483 -12% | 736 35% |
Last | 194 | 270 39% | 282 45% | 222 14% | 261 35% | 187 -4% | 215 11% |
Pro
Contra
Fazit - Unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis
Das Xiaomi Mi 9 beeindruckt durch das derzeit vielleicht beste Preis-Leistungs-Verhältnis im High-End-Bereich. In der kleinsten Ausführung ist das Mi 9 mit 6 GB RAM, 64 GB UFS-2.1-Speicher und Dual-SIM bereits gut ausgestattet. Dazu kommen eine hervorragende Triple-Kamera, ein sehr leuchtstarker AMOLED-Bildschirm mit mustergültigen Display-Parametern und das schicke, hochwertig verarbeitete Glasgehäuse, mit dem das Mi 9 optisch wie haptisch ebenfalls in der Champions League spielt.
Der neue Snapdragon 855 macht aus dem Xiaomi Mi 9 eines der momentan schnellsten Smartphones. Das Xiaomi-Flaggschiff muss sich seine Performance-Gegner weniger im Android-Bereich als vielmehr in der Apple- und Notebook-Welt suchen.
Am tollen Gesamtpaket vermissen wir nur wenig. Schade ist allerdings, dass der Speicher des Smartphones nicht per microSD-Karte ausbaufähig ist und der 3,5-mm-Klinkenanschluss nur per USB-C-Adapter nachgerüstet werden kann. Das edle Glas-Chassis ist zudem recht anfällig für Fingerabdrücke, und weil die Triple-Kamera deutlich aus dem Gehäuse hervorragt, liegt das Smartphone ziemlich wackelig auf dem Tisch.
Die Bewertung wurde auf die neue Version 7 umgestellt. Das Xiaomi Mi 9 erreichte zum Zeitpunkt des Tests 89,4 Prozent (V6).
Xiaomi Mi 9
-
31.08.2022 v7 (old)
Manuel Masiero