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Self-Hosting: 4 Gründe, warum ich bislang noch nicht damit angefangen habe

Zimaboard 2 als Homeserver
Zimaboard 2 als Homeserver
Self-Hosting finde ich spannen, ich lese regelmäßig Artikel zum Thema, habe als PC-Tester natürlich tolle Bedingungen und selbst schon Geräte getestet, die nahezu ideal dafür sind endlich damit anzufangen. Und obwohl ich ständig mit dem Gedanken spiele, habe ich es bislang noch nicht ernsthaft durchgezogen. Warum eigentlich?
Kommentar-Artikel geben ausschließlich die individuelle Meinung des/der angeführten Autors/Autorin wieder.

Als Datenschutz-Befürworter und Technikinteressierter hat mich die Idee des Self-Hostings schon lange eingefangen: Endlich den großen Diensten wie Google Drive, Dropbox, Cloud, Netflix und Co ein Schnäppchen schlagen und benötigte Dienste einfach selber hosten, klingt super.

Die Hardwarevoraussetzungen sind ebenfalls kein Problem, es ist ja auch nicht so, dass bei mir noch kein Server lief, ganz im Gegenteil: Ich habe bereits diverse Homeserver-Hardware von IceWhale, zuletzt den SBC ZimaBoard 2 (auf Amazon zu teuer, lieber das ZimaBlade für 98 Euro), getestet und dabei natürlich auch praktisch in die Materie hineingeschnuppert – und der Einstieg scheint auch recht einfach zu sein. In meiner Freizeit praktisch und ernsthaft weiterverfolgt habe ich das Thema bislang aber nicht. Warum eigentlich nicht? Meine bisherigen Gründe - oder Ausreden - waren wohl:

1. Zeit

So profan es sich anhört, aber Zeit ist wohl einer der entscheidenden Faktoren bei der Sache. Gerade mit kleineren Kindern ist die meiste Zeit neben der Arbeit schon geblockt. Hat man doch mal abends frei, so überwiegen oft andere Prioritäten.

2. Notwendigkeit & Komfort

Self-Hosting kann schon echt praktisch sein, aber sind wir ehrlich – eigentlich ist es ein Hobby, wirklich brauchen tut man es in den meisten Fällen nicht, schließlich gibt es zu fast allem schon existierende Services, die meistens auch noch deutlich bequemer sind. Brauche ich wirklich ein NAS oder speichere ich doch lieber in der Cloud? Brauche ich einen Medienserver wie Jellyfin in dem meist Videos liegen, die ich alle schon kenne, schaue ich die wirklich noch diverse Male an, sodass sie den ungeheuren Speicherplatz rechtfertigen, den die Videodateien einnehmen? Oder schaue ich doch lieber etwas Neues bei einem Streaming-Anbieter.

3. Kosten

Oft wird argumentiert, dass man sich mit den Open-Source-Apps beim Self-Hosting diverse Abos und dadurch Kosten spart. Das kann schon sein, aber: Erstens ist Self-Hosting alles andere als kostenfrei, neben der Anschaffung der Hardware inklusive wachsendem Speicherbedarf sollten auch die laufenden Monatskosten an Strom nicht außer Acht gelassen werden. Zweitens habe ich eh nur sehr wenige Abos, da ich sonst Bedenken hätte den Überblick über meine Kosten zu verlieren und ich Abomodellen generell skeptisch gegenüber stehe. Nimmt man dann noch die notwendigerweise zu investierende Zeit als Kostenfaktor mit in die Rechnung auf, dann dürfte Self-Hosting deutlich weniger kosteneffizient sein als oftmals angepriesen.

4. Steile Lernkurve

Einen PC per LAN mit dem Router zu verbinden und als Netzwerkspeicher zu verwenden ist relativ einfach. Aber Self-Hosting ist ein Fass ohne Boden und kann sehr schnell deutlich komplizierter werden. Beispielsweise wenn man eine Homepage hosten möchte, auf die jeder von außen zugreifen kann, man aber vom Provider keine IPv4 bekommen hat. Und schnell hat man Stunden damit versenkt die Alternativen und Walkarounds zu studieren, Konten (Tailscale, Cloudflare) zu erstellen usw. Die Lernkurve kann schnell recht steil werden, was vor allem auch wieder in Punkt 1 reinspielt.

Mein persönliches Fazit für mich

Ach, suche ich schon wieder nach Ausreden doch nicht selbst zu hosten? Ich schätze ich werde trotzdem ziemlich bald damit anfangen, dafür nervt mich mein innerer Antrieb schon viel zu lange und persistent damit endlich zu beginnen. Die genannten Punkte sind auch nicht als Argumente gegen Self-Hosting zu verstehen, sondern nur meine eigenen persönlichen, bisherigen Hinderungsgründe.

Ich sehe Self-Hosting als potentiell erfüllendes Hobby an, bei dem man viel lernen kann. Und das ist mit Kosten und investierter Zeit eben eh nicht genau aufzuwiegen. Hier darf jeder selbst entscheiden wie viel Freude er/sie an einem solchen Hobby hätte.

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> Notebook Test, Laptop Test und News > News > Newsarchiv > News 2025-12 > Self-Hosting: 4 Gründe, warum ich bislang noch nicht damit angefangen habe
Autor: Christian Hintze, 12.12.2025 (Update: 12.12.2025)