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ZimaBoard 2.0 im Vorab-Test: Raspberry-Pi-Konkurrent jetzt noch vielseitiger

Home-Server-Tutor.

Das erste ZimaBoard war der perfekte Einstieg ins Thema Home Server. Einfach zu bedienen, gut zum Lernen und gleichzeitig vielseitig genug, um auch größere Projekte auf die Beine zu stellen. Wie viel mehr kann der Nachfolger?
Christian Hintze, 👁 Enrico Frahn Veröffentlicht am 🇺🇸 🇫🇷 ...
Zubehör AI DIY Education Gadget How To Mini PC NAS Server/Datacenter Single-Board Computer (SBC)

Testfazit - Evolution statt neuer Revolution

IceWhale hat das erfolgreiche Konzept des ersten ZimaBoards nicht groß verändert sondern nur minimal verbessert. Mehr Geschwindigkeit, ein kompakteres Gehäuse und dazu mehr Komfort und Möglichkeiten durch ZimaOS statt CasaOS. 

ZimaOS ließe sich jedoch auch problemlos auf dem "alten" Zimaboard aufspielen. Und so bleibt eine eher behutsame Weiterentwicklung des ZimaBoards. Am Verbrauch muss während der Kampagne noch geschraubt werden.

Pro

+ alle wichtigen Bestandteile schneller als im Vorgänger
+ Wechsel auf ZimaOS mit mehr Komfort und Möglichkeiten
+ passiv gekühlt und still
+ extrem vielseitig und erweiterbar, viele Projekte möglich

Contra

- ungelöstes Slotproblem bei Erweiterungskarten
- keine NPU für KI-Projekte
- momentan noch schwankende CPU-Auslastung
- noch unoptimierter Verbrauch

Preis und Verfügbarkeit

Parallel zum Erscheinen dieses Artikels startete am 22. April auch die offizielle Kickstarter-Kampagne. Dort kostet es derzeit 159 Euro.

Mitte 2023 haben wir das erste ZimaBoard mit positivem Fazit getestet. Nach dem ZimaBlade oder zuletzt dem professionelleren ZimaCube verbessert der Hersteller seine X86-Alternative zum Raspberry Pi. Wir haben ein frühes Medien-Testmodell erhalten, welches aber noch nicht final ist.

Gehäuse - Server im externen SSD-Format

Statt Dunkelgrau mir orangen Akzenten wie der Vorgänger kommt das Aluminium-Gehäuse nun in klassischem Silber daher. Für eine bessere Kühlung umschließt es jetzt auch die Rückseite, die halbtransparente Acrylabdeckung hinten ist Geschichte.

Links ZimaBoard 1.0, rechts ZimaBoard 2.0
Links ZimaBoard 1.0, rechts ZimaBoard 2.0
Sehr ähnliches Format
Sehr ähnliches Format
Von oben
Von oben
Flachere Kühlrippen beim neuen Modell
Flachere Kühlrippen beim neuen Modell
ZimaBoard 2.0 ist insgesamt leicht flacher
ZimaBoard 2.0 ist insgesamt leicht flacher

Durch das zusätzliche Metall ist das ZimaBoard 2.0 ein paar Gramm schwerer. Ansonsten ist die neue Version etwas dünner, auch die Kühlrippen sind flacher. 

Ausstattung - Zimaboard 2 mit generell mehr Speed

Zunächst ein Hinweis: Laut IceWhale sind die hier angegebenen Specs nicht zwangsläufig final und können sich während der Kickstarter-Kampagne noch ändern. Zudem gab es vom ersten ZimaBoard gleich drei Varianten mit unterschiedlicher Ausstattung. Gut vorstellbar, dass IceWhale jetzt ähnlich vorgeht.

Das ZimaBoard bekommt mit dem Intel Prozessor N150 eine etwas schnellere CPU, der aber leider nur Single-Channel-RAM bietet. Beim RAM erhöht sich die Taktfrequenz. Und statt zuvor 1-GbE-Ports stecken jetzt zwei 2,5-GbE-Ports im ZimaBoard 2.0. Auch der charakteristische PCIe-Slot wird aufgewertet, auf PCIe 3.0 x 4. Die Leistungsaufnahme soll mit 6 W hingegen konstant bleiben.

Specifications - 2x 2,5 GbE Ports

Modell ZimaBoard 2.0 ZimaBoard 1.0
Prozessor Intel N150: 4 Kerne bis zu 3,6 GHz Intel N3450: 4 Kerne bis zu 2,2 GHz
RAM 8 - 16 GB LPDDR5x 4.800 MHz 8 GB LPDDR4x 2.400MHz
eMMC 32 GB 32 GB
LAN-Ports 2x 2,5 GbE LAN Ports - Intel Chip 2x 1 GbE LAN Ports - Realtek Chip
HDD/SSD-Ports 2x SATA 3.0 6 Gb/s Ports mit Power Input 2x SATA 3.0 6 Gb/s Ports mit Power Input
USB-Ports 2x USB 3.1 2x USB 3.0
PCIe-Slot 1x PCIe 3.0 x 4 1x PCIe 2.0 x 4
Display Mini-DisplayPort 1.2 4k@60Hz Mini-DisplayPort 1.2 4k@60Hz
On-Board Interfaces 1x CPU Fan 4-Pin Anschluss, 1x LPC, 1x Front Panel 1x CPU Fan 4-Pin Anschluss, 1x LPC, 1x Front Panel
Kühlung Aktiv/Passiv Passiv
Leistungsaufnahme 6 W 6 W
Abmaße 140 * 81,4 * 31 mm 138,7 x 81,4 x 34,9 mm
Stromversorgung 12 V 3 A 12 V 3 A

Anschlüsse

Vorne: 2x 2,5 GbE, 2x USB 3.1, Mini-DP, Strom
Vorne: 2x 2,5 GbE, 2x USB 3.1, Mini-DP, Strom
Hinten: 2x SATA plus Strom
Hinten: 2x SATA plus Strom
Seite: PCIe 3.0 x 4
Seite: PCIe 3.0 x 4

Zubehör

Die Basisvariante enthält noch das passende Netzteil sowie endlich auch ein SATA-Y-Cable zum Anschluss zweier SATA-Laufwerke. 

Das ist in der Basisbox
Das ist in der Basisbox
Endlich ist auch das Y-Kabel standardmäßig dabei
Endlich ist auch das Y-Kabel standardmäßig dabei
Das Netzteil mit drei Steckertypen
Das Netzteil mit drei Steckertypen

Software - Interessanter Betriebssystem-Wechsel

IceWhale wechselt von CasaOS auf ZimaOS, welches um wichtige Funktionen erweitert wurde. Dadurch bekommen Nutzer beispielsweise ein RAID Management, bessere Administratorfähigkeiten und Co. ZimaOS wird kontinuierlich verbessert.

ZimaOS im Überblick
ZimaOS im Überblick
Der Home Screen
Der Home Screen
Data Police von ZimaOS
Data Police von ZimaOS

Vollständig optimiert ist ZimaOS noch nicht, bspw. wird jegliches Gerät noch als "ZimaCube" beziffert. 

Wir haben keinen ZimaCube angeschlossen
Wir haben keinen ZimaCube angeschlossen
Endlich wird auch die File Size angezeigt, aber nur von Dateien, nicht von Ordnern
Endlich wird auch die File Size angezeigt, aber nur von Dateien, nicht von Ordnern

Praxistest - Tolle Funktionen, stetig verbessert

Netzteil ran, LAN-Kabel in den Router und schon kann man das ZimaBoard über die IP oder den endlich funktionalen ZimaClient von jedem PC im gleichen Netzwerk erreichen.

Alternativ lässt sich das ZimaBoard 2.0 auch wieder als (Mini-) PC betreiben, indem man einen Bildschirm, Maus und Tastatur direkt anschließt. Über ZVM lassen sich andere Betriebssysteme bequem in einer virtuellen Umgebung installieren, u.a. Windows 10 und 11 sowie diverse Linux-Distributionen. 
 

Der Client sucht nach Zima-Geräten im gleichen Netzwerk
Der Client sucht nach Zima-Geräten im gleichen Netzwerk
Und verbindet sich mit ihnen
Und verbindet sich mit ihnen
Virtuelle Umgebung mit 1-Klick-Installationen
Virtuelle Umgebung mit 1-Klick-Installationen

Toll ist nach wie vor der PCIe-3.0-Slot wodurch man eine schier unbegrenzte Auswahl an Erweiterungskarten aufstecken kann. Sogar Grafikkarten lassen sich theoretisch einstecken.

Leider wurde nichts daran verändert, dass die Slotbleche von Erweiterungskarten mit dem Board in Konflikt kommen und abmontiert oder weggebogen werden müssen.

Slotbleche stören weiterhin
Slotbleche stören weiterhin
Große Auswahl an Erweiterungskarten, auch Drittanbieter einsetzbar
Große Auswahl an Erweiterungskarten, auch Drittanbieter einsetzbar

Beinahe der größte Unterschied zum ersten ZimaBoard ist in der Praxis jedoch das Betriebssystem: ZimaOS hat mehr Funktionen als CasaOS, bleibt aber ebenso zugänglich. So können wir über den umfangreichen Docker App Store wieder Adguard, Jellyfin, NextCloud, Home Assistant und Co. per 1-Click installieren. Beim Filemanagement hat ZimaOS ordentlich zugelegt. Angeschlossene Speicherlaufwerke lassen sich zu RAID-Verbünden zusammenschließen, Dateien und Ordner per Link für Freunde freigeben und mehr. So wird das Teilen von Dateien übers Internet nochmals einfacher.

Perfekt ist dies indes noch nicht. So wird noch immer keine Ordnergröße angezeigt, ein Info-Punkt im Kontextmenü wäre Gold wert. So kann man kaum nachprüfen, ob ein kopierter Ordner mit vielen Dateien darin denn nun vollständig gesichert wurde. Und sobald ein Ordner bereits vorhanden ist (auch wenn dieser leer ist), fehlt ein Kopieren nur evtl. fehlende Dateien wie in Windows.

Seltsam ist auch die teils hohe CPU-Auslastung, siehe Screenshot ohne hohe App-Auslastung.

Der Docker App Store
Der Docker App Store
Fotos sind schon vorhanden. Klar, es sind aber neue hinzugekommen, wie kopiere ich die?
Fotos sind schon vorhanden. Klar, es sind aber neue hinzugekommen, wie kopiere ich die?
Unerklärlich hohe CPU-Auslastung
Unerklärlich hohe CPU-Auslastung

Emissionen & Energie - Passiv gekühlt und sparsam


Temperatur

Trotz Vollaluminium-Gehäuse wird das neue ZimaBoard etwas wärmer als der Vorgänger. Schon im Idle messen wir Hot Spots von bis zu 41 °C. Größere Auslastung treibt die Temperatur weiter nach oben auf bis zu 55 °C.

Idle Rückseite
Idle Rückseite
Idle oben
Idle oben
Last oben
Last oben

Verbrauch

Wir messen einen Verbrauch von durchschnittlich 10 bis 11 W im Idle und maximal 26 W unter Volllast, wodurch spürbar mehr verbraucht wird als beim Vorgänger.

Start des ZimaBoards 2.0
Start des ZimaBoards 2.0
Idle-Verbrauch ohne angeschlossene Geräte
Idle-Verbrauch ohne angeschlossene Geräte
Idle-Verbrauch mit 2 SATA-SSDs
Idle-Verbrauch mit 2 SATA-SSDs
Abspielen einer mkv-Videodatei
Abspielen einer mkv-Videodatei

Fazit - ZimaBoard-Evolution

IceWhale verbessert das ZimaBoard an den richtigen Stellen: Überall mehr Speed bei gleichzeitig nicht gestiegenem Verbrauch und der sinnvolle Umstieg auf ZimaOS machen die neue Version noch flexibler.

Transparenz

Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.

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Autor: Christian Hintze, 25.04.2025 (Update: 25.04.2025)