Test Fairphone 2 Smartphone
Jedem Produkt liegt eine Idee zugrunde. Beim Fairphone entstand sie durch eine Kampagne der Waag Society, einem Forschungsinstitut in Amsterdam. Deren Ziel war es, auf Konfliktmineralien in Verbraucherelektronik aufmerksam zu machen sowie auf die Kriege, die durch ihren Abbau finanziert werden. Zu den begehrten Materialien zählen zum Beispiel Zinn, Tantal, Wolfram und Gold, die bei Mobilgeräten für Lötzinn, Kondensatoren, Vibrationsmotoren und Platinen verwendet werden.
Nachdem die Kampagne drei Jahre lang lief, wollte man es nicht nur bei Appellen an das Gewissen belassen, sondern selbst in den Markt einsteigen und dort ein Smartphone anbieten, das nach ethischen Gesichtspunkten gefertigt wird. Dabei sollten soziale und ökologische Werte bei jeder Etappe der Wertschöpfungskette an erster Stelle stehen, von der Beschaffung der Rohstoffe über die Produktion bis hin zu Vertrieb und Recycling.
Vorhang auf für das Start-up Fairphone: Finanziert durch Crowdfunding lieferte das 2013 gegründete Unternehmen Ende des gleichen Jahres sein erstes Smartphone aus. Das für 325 Euro angebotene Fairphone wurde laut Hersteller mittlerweile 60.000 mal verkauft (Stand 11/2016) und hat damit nachdrücklich gezeigt, dass die Idee eines Smartphones, das möglichst ohne Ausbeutung von Mensch und Natur produziert wird, viele Abnehmer finden kann. Auch das Testgerät nennen bereits 55.000 Nutzer (Stand 11/2016) ihr Eigen.
Das ethische Smartphone ist mittlerweile in die zweite Runde gegangen: Die Neuauflage Fairphone 2 legt den Fokus noch stärker als sein Vorgänger auf Reparierbarkeit und Langlebigkeit. Dazu macht sich das 5 Zoll große Fairphone 2 als weltweit erstes Smartphone einen modularen Aufbau zunutze. Komponenten wie das Display oder die Kamera lassen sich wie bei einem Lego-System austauschen und machen es so sehr leicht, das Smartphone selbst zu reparieren oder bestehende Komponenten durch neue beziehungsweise bessere Versionen auszutauschen. Die Ende 2015 vorgestellte zweite Auflage seines Smartphones hat der Hersteller nun abermals leicht überarbeitet. Das aktuell im Webshop des Herstellers angebotene Fairphone 2, das wir im Folgenden ausführlich auf Herz und Nieren prüfen, besitzt ein dünneres Backcover, das nun in vier Farben zur Auswahl steht.
Unser Testkandidat, das für rund 520 Euro angebotene Fairphone 2 mit neuem Backcover-Look, verwendet das Qualcomm-SoC 801 MSM8974AA samt 2 GB RAM und 32 GB Speicherplatz. Zur Ausstattung gehören außerdem ein Funkmodul mit WLAN 802.11ac, LTE und zwei SIM-Slots sowie eine 8-Megapixel-Kamera. Lobenswert: Getreu seinem Fairness-Ansatz macht der Hersteller die Produktionskosten für sein Smartphone transparent. Eigenen Angaben zufolge verdient Fairphone pro Gerät nur etwa 9 Euro vor Steuern. Bei manch anderem Smartphone-Hersteller liegt der Gewinn pro verkauftem Gerät dagegen nicht selten im dreistelligen Bereich.
Im Test lassen wir das Fairphone 2 gegen zwei Klassen von Konkurrenten antreten, nämlich einmal gegen das ähnlich ausgestattete Sony Xperia XA sowie das Samsung Galaxy A5 (2016). Zum anderen muss sich das Fairphone 2 auch mit Rivalen wie dem Huawei P9 und dem Samsung Galaxy S7 messen, die sich in einer ähnlichen Preisregion wie der Testkandidat bewegen.
Gehäuse
Das Fairphone 2 präsentiert sich in einem sehr zweckmäßigen Design, das wenig mit der schicken Metall-Optik vieler Konkurrenten gemein hat und keinen Schönheitspreis gewinnt. Frisch aus der Verpackung kommt der 5-Zöller in drei Teilen: Das ist einmal der bereits zusammengesetzte Korpus, in dessen rückseitig transparentes Polycarbonat-Gehäuse man buchstäblich hineinschauen und so jede der Smartphone-Komponenten direkt sehen kann. Zum anderen liegt der Box eine zweiteilige, ebenfalls aus Kunststoff gefertigte Schutzhülle bei. Sie besteht aus einem schwarzen Rahmen, der von vorne auf das Smartphone gesteckt wird und neben den physischen Tasten auch das Gorilla Glass 3 des Displays umschließt und so bei Stürzen vor Beschädigungen schützt. Auf die Rückseite kommt dann das eigentliche Backcover, das bei unserem Testgerät in der Farbe Korallenrot gehalten ist. Zum jeweils gleichen Preis von rund 520 Euro gibt es das Fairphone 2 auch mit den Backcover-Farben Indigo, Türkis und Weiß.
Die Gesamtkonstruktion aus Smartphone, Rahmen und Backcover ist sehr stabil, lässt sich aber schon bei relativ leichtem Druck knarzende Geräusche entlocken, speziell wenn man mit dem Finger auf die Gehäuseecken drückt. Nichts zu meckern gibt es dafür bei den physischen Bedienelementen: Die Power- und Kamerataste sowie die Lautstärkewippe besitzen einen angenehm festen Druckpunkt, sitzen fest im Gehäuse und lassen nahezu kein Spiel zu, um sie in ihrer Fassung seitlich zu bewegen. Mit 11 Millimetern Bauhöhe ist der Testkandidat deutlich dicker als die Vergleichsgeräte, die wie das Samsung Galaxy S7 und das Sony Xperia XA maximal 7,9 Millimeter in die Höhe ragen. Auch bei der Gewichtswertung belegt das Fairphone 2 nur den letzten Platz, denn mit 172 Gramm ist es rund 20 bis 30 Gramm schwerer als seine Rivalen.
Die mit Abstand meisten Pluspunkte fährt das Fairphone 2 durch seinen in der Smartphone-Welt bislang einzigartigen modularen Gehäuseaufbau ein. Mit dem Display, der Kamera, der Batterie, dem Core-Modul (enthält unter anderem SoC, RAM, Speicher und SIM-Slots) sowie dem Top-Modul (enthält Headset-Anschluss, geräuschkompensierendes Mikrofon, LED, Umgebungslicht- und Näherungssensor sowie 2-Megapixel-Kamera) und dem Bottom-Modul (Lautsprecher, Vibrationsmotor, USB-Anschluss, Hauptmikrofon) lässt sich das Smartphone in sechs austauschbare Bestandteile zerlegen. Dazu muss man jeweils nur ein paar Schrauben lösen, was in wenigen Minuten erledigt ist. In seinem Webshop bietet Fairphone die dazu passenden Ersatzteile an. Geht beispielsweise das Display kaputt, kauft man sich kurzerhand ein neues Display-Modul (rund 84 Euro) und kann es dann in diesem Fall sogar ganz ohne Werkzeug austauschen. Praktischer Nebeneffekt der modularen Bauweise: Da laut Fairphone nun Komponenten-Upgrades auf der Agenda stehen, lassen sich alle sechs Bestandteile zukünftig unkompliziert durch leistungsstärkere ersetzen, also etwa die 8-Megapixel-Kamera durch eine noch höher auflösende Optik.
Ausstattung
Das Fairphone 2 kann mit dem Qualcomm Snapdragon 801 MSM8974AA und dem darin integrierten Grafikbeschleuniger Adreno 330 auf ein Vierkern-SoC zurückgreifen, das im Jahr 2014 noch zu den Highend-Modellen gezählt hätte, nun aber schon etwas Patina angesetzt hat. Wie sich im Test zeigt, reicht seine Leistung im Zusammenspiel mit den 2 GB RAM aber immer noch aus, um Anwendungen und Spiele flüssig zum Laufen zu bringen. Laut Spezifikationen werkelt übrigens ein etwas anderes Snapdragon-801-SoC im Fairphone 2, genauer gesagt der Snapdragon 801 MSM8974AB. Zumindest bei unserem Testgerät können wir das jedoch nicht bestätigen – die Android-eigene Systeminfo und Apps wie CPU-Z und Geekbench 4 identifizierten das SoC unisono als MSM8974AA.
Von den 32 GB Speicherplatz sind im zurückgesetzten Zustand rund 24,7 GB frei. Der Speicherplatz lässt sich über den MicroSD-Slot flexibel erweitern – um wie viele GB genau, verrät der Hersteller nicht, sondern erwähnt nur lapidar die Formate SDHC und SDXC. Da SDXC-Karten aber theoretisch bis zu 2 TB Speicherplatz bieten, dürfte die aktuelle Obergrenze wohl der Kapazität der größten derzeit am Markt erhältlichen Karten (256 GB) entsprechen. Im Test ließen sich Apps ohne Probleme auf MicroSD-Karte auslagern.
Der Micro-USB-Port an der Fußseite überträgt Daten nur mit 2.0-Tempo, beherrscht dafür aber USB-OTG und erlaubt es damit beispielsweise, in Kombination mit einem Adapter Massenspeicher wie USB-Sticks an das Smartphone anzuschließen. Zudem kann man den Bildschirminhalt des Fairphone 2 mittels Miracast auf kompatible Monitore und Projektoren streamen.
Software
Auf dem Fairphone 2 läuft das inzwischen nicht mehr ganz tauffrische Android 5.1, dem der Anbieter seine Fairphone-OS-Oberfläche übergestülpt hat. Zum Testzeitpunkt trug sie die Versionsnummer 1.8.1.
Die Oberfläche und Funktionen des Fairphone OS entsprechend weitestgehend dem Standard-Android. Ergänzt wurde beispielsweise ein App Drawer, der sich über ein Wischen vom rechten Bildrand zur Bildmitte hin aufrufen lässt. Dann wird zunächst die Favoritenleiste angezeigt, auf der sich in der Voreinstellung Apps wie Google Chrome, die Telefon-App sowie der eigentliche App Drawer („Alle Apps“) finden. Über das Plus-Symbol in der Favoritenleiste lassen sich nach Belieben weitere Apps hinzufügen. Der App Drawer ist in aktive und inaktive Apps unterteilt und soll so für mehr Übersicht sorgen. Eine App wird dann inaktiv, wenn man sie länger als einen Monat nicht aufruft. Gut zum Fairplay-Gedanken des Smartphones passt das „Privacy Impact“-Feature: Beim ersten Öffnen einer App überprüft es die gewährten Zugriffsrechte und zeigt eine Erinnerung an. Für mehr Sicherheit an sich sorgt „Privacy Impact“ allerdings nicht.
Bei den Software-Beigaben beschränkt sich Fairphone auf die Android-typischen Google Apps und Tools wie iFixit und den Amaze-Dateimanager. Dazu gesellt sich ein eigener Updater, mit dem sich das Fairphone-OS auf den neuesten Stand bringen lässt.
Kommunikation und GPS
Das Fairphone 2 unterstützt neben Bluetooth 4.0 LE auch die WLAN-Standards bis 802.11ac und kann damit in 2,4-GHz- und 5-GHz-Netzen funken. Im Test geschieht das in flottem Tempo, ohne dass es dabei zu Verbindungsstörungen oder Aussetzern kommt. Beim Senden von Daten im 5-GHz-Netzwerk übertrifft das Fairphone 2 mit 254 MBit/s sogar das Huawei P9, das es lediglich auf 189 MBit/s bringt. Steht der Testkandidat auf der Empfängerseite, reduziert sich die Datenübertragungsrate auf 164 MBit/s. Das ist kein schlechter Wert, allerdings schaffen die Rivalen hier deutlich höhere Werte, angeführt vom Samsung Galaxy S7 mit 281 MBit/s.
In Mobilfunknetze klinkt sich das Fairphone 2 über GSM-Quadband (850, 900, 1.800, 1.900 MHz), UMTS-Triband (900, 1.900, 2.100 MHz) sowie LTE Cat. 4 ein. Das Smartphone deckt zwar nur die LTE-Bänder 3 (1.800 MHz), 7 (2.600 MHz) und 20 (800 MHz) ab, die dafür aber zu den für Europa wichtigsten LTE-Kanälen gehören. Das maximale Downloadtempo beziffert Fairphone auf 150 MBit/s, während Uploads mit bis zu 50 MBit/s über die Bühne gehen sollen. Gut: Das Fairphone 2 bietet zwei vollwertige Slots für SIM-Karten (Micro-SIM). Vollwertig, weil man sich nicht wie bei anderen Smartphones entscheiden muss, ob man einen davon für eine MicroSD-Karte reservieren soll. Den MicroSD-Slot gibt es beim Fairphone 2 natürlich ebenfalls.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Samsung Galaxy S7 | |
Fairphone 2 | |
Huawei P9 | |
iperf3 receive AX12 | |
Samsung Galaxy S7 | |
Huawei P9 | |
Fairphone 2 |
Das GPS-Modul bestimmt unseren Standort im Test sowohl im Freien als auch in Gebäuden bis auf etwa 10 Meter genau – passabel, aber viele andere Smartphones können das noch besser. Wie es mit den Ortungskünsten im Alltag aussieht, überprüfen wir wie immer auf unserer Fahrradteststrecke, auf die wir neben dem Fairphone 2 auch unser Referenz-Navigationsgerät Garmin Edge 500 mitnehmen. Im direkten Vergleich muss das Fairphone 2 einige Federn lassen. Die grobe Streckenführung stimmt zwar, doch der Testkandidat kürzt den Pfad immer mal wieder radikal ab und lotst uns dabei quer durch Gebäude und Waldgebiete. Die kleinen Ungenauigkeiten summieren sich dann in der Gesamtstrecke zu einem beachtlichen Unterschied von 900 Metern gegenüber dem Garmin-Navi. Der Vergleich wäre sogar noch etwas weniger schmeichelhaft ausgefallen, wenn das Garmin Edge 500 nicht so einen schlechten Tag beziehungsweise Start gehabt hätte (siehe Bild 2). Für die typische App-Nutzung arbeitet das GPS-Modul des Fairphone 2 trotzdem noch ausreichend genau, auch wenn man mitunter ein Auge zudrücken muss.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Telefon-App des Fairphone 2 folgt dem Android-Standarddesign. Neben dem Ziffernfeld gibt es jeweils eine Seite für die Kurzwahl- und Favoritenverwaltung, die Übersicht der neuesten Anrufe sowie für das Kontaktverzeichnis. Im Test lieferte das Fairphone 2 eine ordentliche Sprachqualität ab. Stimmen wurden stets klar, mitunter allerdings auch etwas blechern wiedergegeben. Aussetzer oder Empfangsprobleme traten im Test nicht auf.
Kameras
Die 8-Megapixel-Hauptkamera des Fairphone 2 löst 3.264 x 2.448 Pixel im 4:3-Format auf und schafft im 16:9-Format noch 3.264 x 1.836 Pixel (6 Megapixel). Die Kamera arbeitet mit einer Blende von f/2.2, verwendet den Omnivision OV8665 als Bildsensor und bietet neben einem Timer auch eine HDR-Funktion sowie einen LED-Blitz. Videoaufnahmen gelingen bis 1080p und mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde. Die 2-Megapixel-Webcam bringt es auf eine maximale Foto-Auflösung von 1.600 x 1.200 und nimmt Videos im 720p-Format auf.
Bei guten Lichtverhältnissen schießt die Hauptkamera passable Aufnahmen. Allerdings ist sie bei schwachem Licht oder im Dunkeln schnell überfordert und quittiert das mit gut sichtbarem Bildrauschen. Besonders beim ersten Testbild (Kerze) zeigen sich die Limitierungen des Kamerasensors. Die Kerzenflamme ist praktisch nicht mehr zu sehen, sondern förmlich vom Wiederschein ausgelöscht, und das links neben der Kerze stehende Buch kann man bestenfalls erahnen. Für gelegentliche Aufnahmen hier und da reichen die Foto-Fähigkeiten des Fairphone 2 aber aus.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Unter kontrollierten Lichtbedingungen haben wir unser Testchart möglichst bildfüllend abgelichtet. Dabei kommt es zu keinerlei Nachbearbeitung der Originaldatei. Das Fairphone 2 gibt das Testchart scharf wieder, produziert bei harten Farbübergängen, wie sie zum Beispiel bei Schriftzeichen und geometrischen Mustern auftreten, aber einen unruhigen Verlauf.
Mit dem ColorChecker Passport schauen wir uns unter identischen Bedingungen die Farbdarstellung des Testkandidaten genauer an. Farben gibt das Fairphone 2 recht warm und gesättigt wieder, was für lebendig wirkende Aufnahmen sorgt.
Zubehör und Garantie
In der Verpackung des Fairphone 2 liegen neben dem Smartphone auch eine Batterie, ein Backcover in der gewählten Farbe sowie eine Kurzanleitung. Ein Micro-USB-Kabel oder ein Netzteil zum Aufladen gibt es dagegen nicht, doch genau das ist wiederum Teil der Fairphone-Philosophie. Das Weglassen des Ladegerätes soll zum einen zur Vermeidung von Elektroschrott beitragen. Zum anderen dürften viele Anwender ohnehin schon ein Ladegerät mit Micro-USB-Anschluss besitzen.
Beim modular aufgebauten Fairphone 2 wird das Thema Zubehör groß geschrieben. Alle sechs Module, aus denen sich das Smartphone zusammensetzt (Display, Kamera, Batterie, Core-Modul sowie Top- und Bottom-Modul), stehen im Webshop des Herstellers als Ersatzteil zur Verfügung. Am preiswertesten ist die Batterie (etwa 20 Euro), während die eigentliche Schaltzentrale, das Core-Modul, mit rund 310 Euro am teuersten ist. Zubehörartikel für das Fairphone 2 stehen im Webshop ebenfalls zur Auswahl, darunter zum Beispiel ein transparentes Cover (27 Euro) und ein Verstärker (ebenfalls 27 Euro). Ein Ladegerät bietet der Hersteller bewusst nicht als Zubehör an.
Mit Ausnahme des Akkus gibt es auf alle Bestandteile des Smartphones 24 Monate Garantie. Beim Akku sind es 12 Monate.
Eingabegeräte & Bedienung
Der kapazitive Touchscreen des Fairphone 2 erkennt bis zu 10 Fingereingaben gleichzeitig. Die von einem Gorilla Glass 3 geschützte Displayoberfläche setzt den Fingern angenehm wenig Widerstand entgegen und reagiert im Test zügig auf sämtliche Eingaben. Gut haben uns auch die physischen Tasten gefallen. Die Power- und die Kamerataste sowie die Lautstärkewippe geben ein knackiges Feedback und besitzen einen präzisen Druckpunkt. Als Keyboard kommt standardmäßig die Android-Tastatur zum Einsatz, die sich optional durch Keyboards aus dem Google Play Store ersetzen lässt. Die Steuerung per Spracheingabe, um dem System beispielsweise URLs oder Suchbegriffe mitzuteilen, funktioniert tadellos.
Display
Das 5 Zoll große LC-Display des Fairphone 2 löst 1.920 x 1.080 Pixel auf und bringt es auf eine hohe Pixeldichte von 441 ppi. Inhalte stellt das Smartphone damit nicht nur sehr scharf dar, sondern überzeugt auch bei den übrigen Bildparametern, etwa der Helligkeit. Mit einer Luminanz von durchschnittlich 468 cd/m² gehört es neben dem Huawei P9 und dem Sony Xperia XA zu den leuchtstärksten Smartphones im Vergleich. Bei der praxisnäheren Messung mit einer gleichmäßigen Verteilung von hellen und dunklen Bildflächen (APL50) sind sogar 473 cd/m² drin. Damit man im Betrieb nicht geblendet wird, sorgt ein Helligkeitssensor für die automatische Anpassung der Display-Luminanz an das Umgebungslicht. Der Schwarzwert von 0,38 cd/m² und das Kontrastverhältnis von 1.253:1 sind ebenfalls gute Werte und sorgen subjektiv gesehen für eine knackige und lebendige Farbdarstellung.
Leider messen wir bei jeder Helligkeitseinstellung ein Bildschirmflackern. Dessen Frequenz ist mit 266 Hz zwar relativ hoch, kann von empfindlichen Personen aber durchaus als störendes Flimmern wahrgenommen werden.
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Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 476 cd/m²
Kontrast: 1253:1 (Schwarzwert: 0.38 cd/m²)
ΔE Color 4.5 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 4.2 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.54
Fairphone 2 IPS, 1920x1080, 5" | Sony Xperia XA IPS, 1280x720, 5" | Huawei P9 IPS-NEO, JDI, 1920x1080, 5.2" | Samsung Galaxy A5 2016 Super AMOLED, 1920x1080, 5.2" | Samsung Galaxy S7 SAMOLED, 2560x1440, 5.1" | |
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Bildschirm | -30% | 9% | 23% | 23% | |
Helligkeit Bildmitte | 476 | 518 9% | 582 22% | 378 -21% | 350 -26% |
Brightness | 468 | 475 1% | 563 20% | 380 -19% | 351 -25% |
Brightness Distribution | 92 | 81 -12% | 91 -1% | 91 -1% | 98 7% |
Schwarzwert * | 0.38 | 0.61 -61% | 0.38 -0% | ||
Kontrast | 1253 | 849 -32% | 1532 22% | ||
Delta E Colorchecker * | 4.5 | 6.8 -51% | 4.4 2% | 1.95 57% | 2.04 55% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 9.2 | 11.4 -24% | 7.4 20% | 3.09 66% | 3.25 65% |
Delta E Graustufen * | 4.2 | 7 -67% | 4.8 -14% | 1.86 56% | 1.63 61% |
Gamma | 2.54 87% | 2.35 94% | 2.2 100% | 2.13 103% | 2.07 106% |
CCT | 7296 89% | 8151 80% | 6175 105% | 6376 102% | 6391 102% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 77.78 | 86.86 | |||
Color Space (Percent of sRGB) | 99.44 | 99.35 |
* ... kleinere Werte sind besser
Geht man den Darstellungseigenschaften des Fairphone 2 mit der Analyse-Software CalMAN und dem Fotospektrometer auf den Grund, sind die Ergebnisse immer noch gut. Die Farb- und Graustufendarstellungen liegen mit Delta-E-Abweichungen von 4,5 beziehungsweise 4,2 nicht weit neben dem Idealbereich (Delta-E < 3). Die Farbtemperatur ist mit 7.296 K etwas zu hoch (ideal wären 6.500 K) und sorgt damit für eine etwas zu „kühle“ Darstellung von Inhalten. Um das mit bloßem Auge zu erkennen, muss man aber schon sehr genau hinschauen.
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 266 Hz | ≤ 100 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 266 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 100 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 266 Hz ist relativ hoch und sollte daher auch bei den meisten Personen zu keinen Problemen führen. Empfindliche User sollen laut Berichten aber sogar noch bei 500 Hz und darüber ein Flackern wahrnehmen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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27 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 10 ms steigend | |
↘ 17 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 64 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
51 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 26 ms steigend | |
↘ 25 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 86 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Für den Außeneinsatz ist das Fairphone 2 mit seinem leuchtstarken und kontrastreichen Display sehr gut gerüstet. Wie bei jedem aktuellen Smartphone können Lichtreflexionen die Sicht beeinträchtigen. Für den Whatsapp-Chat oder das Eintippen von Telefonnummern ist das kein Problem. Wenn man allerdings im Web surfen oder längere Texte lesen will, macht man das besser an einem schattigen Plätzchen.
Durch sein IPS-Display kann das Fairphone 2 konstruktionsbedingt keine so hohe Blickwinkelstabilität auf die Beine stellen wie Geräte mit AMOLED-Bildschirm, den zum Beispiel das Samsung Galaxy A5 (2016) und das Samsung Galaxy S7 ihr Eigen nennen können. Von den nicht ganz optimalen Darstellungseigenschaften des IPS-Displays bekommt man allerdings nur etwas mit, wenn man es aus extremen Seitenansichten heraus betrachtet. Beim Fairphone 2 hellt sich dann der Bildschirm etwas auf, worunter die Lesbarkeit leidet.
Leistung
Das Quad-Core-SoC Qualcomm Snapdragon 801 MSM8974AA verhilft dem Fairphone 2 zu einer flotten Systemleistung. Im Test ließ sich das Smartphone auch dann noch flüssig bedienen, wenn zahlreiche Apps gleichzeitig geöffnet waren. Als Grafikchip dient der Qualcomm Adreno 330.
Sieht man vom Ausreißer beim BaseMark OS II ab, liegt das Fairphone 2 bei den synthetischen Benchmarks auf Augenhöhe mit dem Samsung Galaxy A5 (2016). Mit einem kleinen Vorsprung kann sich das auf dem Papier etwa gleich starke Sony Xperia XA von den beiden Smartphones absetzen. Gegen die deutlich leistungsstärkeren Huawei P9 und Samsung Galaxy S7 hat das Trio erwartungsgemäß keine Chance.
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Fairphone 2 | |
Sony Xperia XA | |
Huawei P9 | |
Samsung Galaxy A5 2016 | |
Samsung Galaxy S7 |
Geekbench 4.0 | |
64 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Fairphone 2 | |
Huawei P9 | |
64 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Fairphone 2 | |
Huawei P9 |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Fairphone 2 | |
Sony Xperia XA | |
Huawei P9 | |
Samsung Galaxy A5 2016 | |
Samsung Galaxy S7 | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Fairphone 2 | |
Sony Xperia XA | |
Huawei P9 | |
Samsung Galaxy A5 2016 | |
Samsung Galaxy S7 |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Fairphone 2 | |
Sony Xperia XA | |
Huawei P9 | |
Samsung Galaxy A5 2016 | |
Samsung Galaxy S7 | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Fairphone 2 | |
Sony Xperia XA | |
Huawei P9 | |
Samsung Galaxy A5 2016 | |
Samsung Galaxy S7 |
GFXBench 3.1 | |
on screen Manhattan ES 3.1 Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia XA | |
Huawei P9 | |
Samsung Galaxy S7 | |
1920x1080 Manhattan ES 3.1 Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia XA | |
Huawei P9 | |
Samsung Galaxy S7 |
PCMark for Android - Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Fairphone 2 | |
Sony Xperia XA | |
Huawei P9 | |
Samsung Galaxy A5 2016 | |
Samsung Galaxy S7 |
Bei den Browser-Benchmarks läuft das Fairphone 2 praktisch zeitgleich mit dem Samsung Galaxy A5 (2016) und dem Sony Xperia XA über die Ziellinie. Wiederum in ihrer eigenen Liga spielen das Huawei P9 und das Samsung Galaxy S7.
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Fairphone 2 | |
Sony Xperia XA | |
Huawei P9 | |
Samsung Galaxy A5 2016 | |
Samsung Galaxy S7 |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Fairphone 2 | |
Sony Xperia XA | |
Huawei P9 | |
Samsung Galaxy A5 2016 | |
Samsung Galaxy S7 |
WebXPRT 2015 - Overall (nach Ergebnis sortieren) | |
Fairphone 2 | |
Sony Xperia XA | |
Huawei P9 | |
Samsung Galaxy A5 2016 | |
Samsung Galaxy S7 |
JetStream 1.1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Fairphone 2 | |
Sony Xperia XA | |
Huawei P9 | |
Samsung Galaxy A5 2016 | |
Samsung Galaxy S7 |
* ... kleinere Werte sind besser
Die strikte Trennung in eine Zweiklassengesellschaft wird bei den Schreib-Lese-Benchmarks etwas aufgelockert. Bei zufälligen 4-KB-Datentransfers haben das Fairphone 2, das Samsung Galaxy A5 (2016) und das Sony Xperia XA nach wie vor schlechte Karten gegenüber dem Huawei P9 und dem Samsung Galaxy S7. Geht es um sequenzielles Lesen und Schreiben, liegt allerdings nur noch das Samsung Galaxy S7 in Führung, während das Fairphone 2 mehr oder weniger mit dem Huawei P9 gleichziehen kann. Das gilt übrigens auch bei den Testdurchläufen mit unserer Referenz-MicroSD-Karte Toshiba Exceria Pro M401 (Lesen bis 95 MB/s, Schreiben bis 80 MB/s). Ausreizen kann das Fairphone 2 die MicroSD-Karte aber lange nicht. Das gelingt ansatzweise nur dem Sony Xperia XA und dem Samsung Galaxy S7.
Fairphone 2 | Sony Xperia XA | Huawei P9 | Samsung Galaxy A5 2016 | Samsung Galaxy S7 | |
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AndroBench 3-5 | 66% | 193% | 50% | 217% | |
Sequential Read 256KB | 202.4 | 240.4 19% | 281.3 39% | 209.4 3% | 483.8 139% |
Sequential Write 256KB | 104.1 | 68.6 -34% | 72.2 -31% | 60.4 -42% | 145.7 40% |
Random Read 4KB | 10.77 | 22.05 105% | 39 262% | 22.9 113% | 85.9 698% |
Random Write 4KB | 5.01 | 10.6 112% | 47.45 847% | 11.2 124% | 16.01 220% |
Sequential Read 256KB SDCard | 39.33 | 72.9 85% | 55 40% | 72.3 84% | |
Sequential Write 256KB SDCard | 24.08 | 50.7 111% | 24.83 3% | 53.6 123% |
Spiele
Der in das Qualcomm-SoC integrierte Adreno 330 mag nicht mehr der allerneueste Grafikbeschleuniger sein, verhilft dem Fairphone 2 aber zu einer guten Spieleperformance. Selbst anspruchsvolle Games wie Asphalt 8: Airborne und Dead Trigger 2 liefen mit maximalen Detaileinstellungen flüssig und die Steuersensoren des Smartphones arbeiteten einwandfrei.
Emissionen
Temperatur
Im Betrieb steigt die Oberflächentemperatur des Fairphone 2 auf unbedenkliche Werte. Punktuell messen wir bis zu 45,9 °C, doch im Mittel sind es auf Ober- und Unterseite lediglich 38,9 °C. Interessanterweise wird das Smartphone im Leerlauf nicht wesentlich kühler. Hier sind es im Schnitt 37,3 °C. Im Inneren bleibt allerdings nicht alles cool – unter Volllast senkt das Fairphone 2 seinen CPU-Takt, um die Temperaturentwicklung im Rahmen zu halten. Nach etwa 16 von 30 Durchläufen mit dem Akkutest-Benchmark von GFXBench kommt es zum Throttling.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 37.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der Monolautsprecher des Fairphone 2 sitzt an der Unterseite des Gehäuses, wird aber aufgrund der speziellen Gehäusekonstruktion auch dann nicht in seiner Lautstärke gedämpft, wenn das Smartphone auf dem Tisch liegt. Mit 88,7 dB bietet die kleine Klangmembran eine für den Alltagsgebrauch absolut ausreichende Maximallautstärke. Von der Klangqualität darf man aber nicht allzu viel erwarten. Hohe Töne dominieren, während Mitten und erst recht Bässe bestenfalls sporadisch herauszuhören sind.
Fairphone 2 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (88.7 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 35.4% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (8% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4.9% abweichend
(+) | lineare Mitten (5.2% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 4% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (3.6% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (21.4% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 37% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 8% vergleichbar, 55% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 56% aller getesteten Geräte waren besser, 7% vergleichbar, 36% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Sony Xperia XA Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (82 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 24.9% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (7.9% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 5.3% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (9.3% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 10.7% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (7% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (29.3% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 74% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 4% vergleichbar, 22% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 86% aller getesteten Geräte waren besser, 3% vergleichbar, 12% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Samsung Galaxy A5 2016 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (87.7 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 33.7% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (11.1% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4.2% abweichend
(+) | lineare Mitten (5.4% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 4.7% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (8.4% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (22.1% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 42% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 51% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 60% aller getesteten Geräte waren besser, 7% vergleichbar, 33% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Frequenzdiagramm im Vergleich (Checkboxen oben an-/abwählbar!)
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Das Fairphone 2 bezieht seine Energie aus einem 2.420 mAh starken Lithium-Ionen-Akku und geht nicht gerade zimperlich mit der Batterie um. Sieht man vom Huawei P9 ab, dann fordert das Smartphone im Vergleich zur Konkurrenz vergleichsweise viel Strom und schlägt das energiehungrige P9 dann sogar bei der maximalen Leistungsaufnahme.
Aus / Standby | 0.02 / 0.1 Watt |
Idle | 0.64 / 1.61 / 1.77 Watt |
Last |
5.02 / 6.98 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Fairphone 2 2420 mAh | Sony Xperia XA 2300 mAh | Huawei P9 3000 mAh | Samsung Galaxy A5 2016 2900 mAh | Samsung Galaxy S7 3000 mAh | |
---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 10% | -8% | 4% | 14% | |
Idle min * | 0.64 | 0.72 -13% | 0.77 -20% | 0.96 -50% | 0.68 -6% |
Idle avg * | 1.61 | 1.5 7% | 2.36 -47% | 1.64 -2% | 1.02 37% |
Idle max * | 1.77 | 1.57 11% | 2.37 -34% | 1.71 3% | 1.14 36% |
Last avg * | 5.02 | 3.48 31% | 3.09 38% | 2.98 41% | 4.73 6% |
Last max * | 6.98 | 6.04 13% | 5.35 23% | 5.08 27% | 7.16 -3% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Bei der Akkulaufzeit enttäuscht das Fairphone 2 auf ganzer Linie, denn es kann in keinem einzigen Benchmark-Szenario an die Leistung der Vergleichsgeräte anknüpfen. Im realitätsnahen WLAN-Test geht dem Smartphone bereits nach 5:21 Stunden die Puste aus – das reicht umgerechnet vielleicht gerade so für einen ganzen Arbeitstag. Dem Fairphone 2 am nächsten kommt noch das Sony Xperia XA, das sich in puncto Akkulaufzeit ebenfalls nicht mit Ruhm bekleckert. Von der Ausdauer eines Samsung Galaxy A5 (2016) ist der Testkandidat meilenweit entfernt. Wie schnell sich das Fairphone 2 wieder aufladen lässt, hängt von der Leistung des verwendeten Netzteils ab. Daher können wir an dieser Stelle keine pauschale Aussage dazu treffen.
Fairphone 2 2420 mAh | Sony Xperia XA 2300 mAh | Huawei P9 3000 mAh | Samsung Galaxy A5 2016 2900 mAh | Samsung Galaxy S7 3000 mAh | |
---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 20% | 81% | 169% | 114% | |
Idle | 595 | 775 30% | 1514 154% | 2323 290% | 1810 204% |
H.264 | 342 | 460 35% | 568 66% | 672 96% | 892 161% |
WLAN | 321 | 353 10% | 569 77% | 626 95% | 456 42% |
Last | 163 | 170 4% | 206 26% | 483 196% | 242 48% |
Pro
Contra
Fazit
Die Messlatte liegt hoch: Rohstoffe aus verantwortungsvollen Quellen statt indirekter Finanzierung von Warlords, gerechte Löhne und Arbeitnehmervertretung statt Ausbeutung, faire Arbeitsbedingungen statt Sweatshops und Wiederverwendung statt Entsorgung auf dem Schrottplatz. Dass ein unter solch fairen Produktionsbedingungen gefertigtes Smartphone kein Schnäppchen ist, dürfte klar ein. Mit 520 Euro kostet das Fairphone 2 dann auch fast doppelt so viel wie vergleichbar ausgestattete Modelle. Und anders als der Preis vielleicht vermuten lässt, bekommen Käufer dafür kein High-End-Smartphone, sondern nüchtern gesagt ein Mittelklasse-Gerät mit Android 5.1, solider Performance und ordentlicher Kamera – viel mehr aber auch nicht.
Das Fairphone 2 bewegt sich abseits aller Fertigungs-Konventionen und besitzt mit seinem modularen Aufbau ein schlichtweg geniales Alleinstellungsmerkmal. Mit seinem hohen Preis hat es das Smartphone allerdings nicht leicht auf dem Markt.
Doch das Fairphone 2 nur auf seinen Preis und die dafür gebotene Leistung zu reduzieren, wäre … nun ja, unfair, denn im Gegensatz zu „konventionell“ gefertigten Mobilgeräten läuft es eigentlich außer Konkurrenz und entzieht sich damit streng genommen auch jedem herkömmlichen Vergleich. Schließlich geht es den Machern nicht darum, ein möglichst billiges Mobilgerät anzubieten, sondern der Preis spielt erst die zweite Geige hinter einer möglichst sozial- und umweltverträglichen Herstellung. Dass es dann eben so viel kostet, wie es kostet, ist eine direkte Folge davon. Und genau das ist wiederum eine der großen Stärken des Fairphone 2: Es regt dazu an, darüber nachzudenken, wie viel man wirklich für Smartphones bezahlen müsste, würde der Mensch und nicht das Kapital im Mittelpunkt der Wertschöpfungskette stehen. Die Antwort wird gleich mitgeliefert.
Mit seinem modularen Aufbau hat der Testkandidat ein echtes Killer-Feature im Gepäck, weswegen wir die Gesamtwertung um einen Punkt erhöhen. Das modulare Konzept zeigt, dass Anwender ein Smartphone mit wenig Aufwand selbst reparieren und ihm durch den Austausch der Hardware sogar neue und verbesserte Funktionen spendieren können. Dass genau das in der Industrie nicht gewollt ist, sondern man dort vielmehr Interesse daran hat, dass sich User gleich ein komplett neues und teures Smartphone statt günstigere Hardware-Upgrades kaufen, dürfte auch klar sein. Uns hat das konsequent durchgezogene Gesamtkonzept des Fairphone 2 überzeugt, doch ein wenig einfacher hätte man Anwendern die Kaufentscheidung ruhig machen können. Schließlich muss man dann eben doch einige Abstriche bei der Ausstattung hinnehmen, die in der Summe keine Kleinigkeit sind.
Fairphone 2
- 24.11.2016 v5.1 (old)
Manuel Masiero