Test Huawei P9 Smartphone
Das neue Huawei P9 wirkt vom Design wie eine gelungene Mischung des P8 und des Nexus 6P. Das Gerät bietet ein 5,2 Zoll großes IPS-Display, den neuen Kirin 955 SoC, LTE Cat. 6 sowie MicroSD-Support. Unser Testgerät besitzt 3 GB Arbeitsspeicher und 32 GB Flashspeicher, eine Dual-SIM-Variante ist für Europa nicht vorgesehen. Ein Premium-Modell soll es ebenfalls geben, das mit 4 GB Arbeitsspeicher beziehungsweise einem internen Speicher von 64 GB ausgestattet ist. Dieses ist momentan aber nicht für Europa geplant. Die größere Ausstattungsvariante wird hierzulande dem Huawei P9 Plus vorbehalten bleiben. Dieses Modell besitzt außerdem ein 5,5 Zoll großes Display mit Press-Touch, einen stärkeren Akku, Stereo-Lautsprecher sowie einen Infrarot-Sender.
An der Preisschraube hat Huawei ein wenig gedreht. Ist das P8 anfangs noch für 499 Euro verkauft worden, ruft der Hersteller nun 569 Euro für sein Flaggschiff-Smartphone auf, das Plus-Modell soll sogar 699 Euro kosten. Damit bleibt Huawei zwar immer noch etwas günstiger als die Spitzenmodelle von Samsung, LG, Apple und Co., rückt aber spürbar näher heran. Auf unsere Nachfrage begründen die Chinesen dies damit, dass sie sich qualitativ auf einem Niveau mit den anderen Premium-Herstellern sehen und deshalb auch preislich an diese heranrücken.
Zu den Konkurrenten des Huawei P9 zählen das Apple iPhone 6s, Samsung Galaxy S7, OnePlus 2, Moto X Force, Microsoft Lumia 950, Sony Xperia Z5 sowie das LG G5 und HTC 10.
Nachtrag 04.05.2018: Huawei rollt eine neue Firmware aus. Details erfahren Sie im Abschnitt Software.
Gehäuse
Das Huawei P9 ist ein haptischer Schmeichler. Das Gehäuse besteht weiterhin aus einem Aluminium-Unibody, im Vergleich zum Vorgänger wurden die Kanten stärker abgerundet, was für eine angenehme Griffigkeit sorgt. Das Metall ist auf der Rückseite zwar recht glatt, aber das ist nicht so extrem wie bei Geräten mit einer reinen Glasrückseite. Laut dem Hersteller ist das Smartphone um mehr als einen halben Millimeter dicker geworden. Wir haben beim Nachmessen sogar eine Bauhöhe von 7,1 Millimetern ermittelt. Dies ist auf den größeren Akku zurückzuführen, welcher einfach mehr Platz benötigt. Dieser ist übrigens auch weiterhin nicht wechselbar.
Verwindungsversuche und Druck machen dem Huawei P9 nichts aus. Auch wenn wir uns noch so viel Mühe geben, wir können dem Smartphone kein Knarzen entlocken. Lediglich stärkerer Druck auf das Display führt zu einer schwachen Wellenbildung. Die Spaltmaße sind sehr gleichmäßig und der Kartenslot schließt bündig mit dem restlichen Gehäuse ab. Selbst der Schlitten für die Nano-SIM- und die MicroSD-Karte ist aus Metall gefertigt, sodass sich bei der Verarbeitung ein hervorragender Gesamteindruck ergibt.
Ausstattung
In puncto Ausstattung hat das Huawei P9 einiges an Bord, zeigt aber auch Lücken. Der USB-Type-C-Port unterstützt zwar nur den Übertragungsstandard 2.0, beherrscht aber immerhin OTG, sodass externe Speichermedien oder Eingabegeräte angeschlossen werden können. Die Übertragung von Bild- und Ton-Signalen ist nicht möglich. Wird das Gerät an einen Computer angeschlossen, kann über das Schnellstart-Menü schnell und unkompliziert ausgewählt werden, ob der PC lediglich Zugriff auf die Fotos oder den gesamten Datenspeicher bekommen soll. Wird letzteres ausgewählt, wird zudem ein virtuelles CD-Laufwerk auf dem Rechner eingerichtet, über dem sich sie Software HiSuite installieren lässt. Damit kann lokal eine Sicherung des Smartphones erstellt, Daten verwaltet oder Updates durchgeführt werden.
Der MicroSD-Kartenleser unterstützt Medien bis zu einer Größe von 128 GB. Das klingt zunächst toll, doch das Smartphone unterstützt weder die Funktion, den SD-Speicher als zusätzlichen, internen Speicher zu verwalten, noch Apps auf den Zusatzspeicher zu installieren oder zu verschieben (App2SD). Hoffentlich werden diese Funktionen noch mittels Update nachgereicht.
Der Infrarotsender ist dem P9 Plus vorbehalten, auch einen Radio-Empfänger bietet das P9 nicht. Dafür gibt es neben NFC noch den aktuellen Bluetooth-Standard 4.2 LE. Außerdem werden Wifi Direct und Miracast zur Daten- beziehungsweise Videoübertragung unterstützt.
Software
Wie schon beim Mate 8, kommt auch beim Huawei P9 das aktuelle Google Android 6.0 Marshmallow zum Einsatz. Darüber haben die Chinesen ihre hauseigene Benutzeroberfläche (UI) EMUI 4.1 gelegt, welche ohne App-Drawler auskommt. Unser Testgerät ist mit der Build-Version EVA-L09C432B135 ausgestattet.
Etwas störend war die kleine vorinstallierte Spiele-Sammlung, die sich aber rückstandslos deinstallieren lässt. Ansonsten kommt das Smartphone ohne Bloatware aus. Neben einer Gesundheits-App gibt es auch den bekannten Telefon-Manager wieder, welcher der Wartung des Systems dient. Dazu gesellen sich kleine Alltagshelfer wie eine Spiegel-, Taschenlampen-, Rekorder-, Notiz- und Datensicherungs-App.
Wie bereits beim P8, läuft das System sehr flüssig und zeigt kaum Ruckler.
Nachtrag 21.02.2017: Huawei rollt mittlerweile das Update auf Google Android 7.0 Nougat für das Huawei P9 aus, welches auch die aktuelle EMUI 5.0 beinhaltet. Die Google-Sicherheitspatches werden mit dem Update EVA-L09C432B378 auf dem Stand vom 01. Januar 2017 aktualisiert.
Nachtrag 06.06.2017: Mit der Firmware B386 (496 MB) werden allgemeine Verbesserungen vorgenommen und Google-Sicherheitspatches auf dem Stand vom 01. April 2017 aktualisiert.
Nachtrag 02.09.2017: Die Firmware B390 (380 MB) erhöht das Sicherheitspatchlevel von Google auf den 01. August 2017.
Nachtrag 04.12.2017: Mit der Firmware B391 (2,4 GB) erhält das P9 die Funktion Momente. Diese funktioniert im Prinzip genauso wie die Live-Aufnahmen beim iPhone oder dem etwas betagterem Lumia 930 und kann im Standard-Modus der Kamera eine dynamische Aufnahme erstellen, welche ein zweisekündiges Video vor dem Foto erfasst. Die Sicherheitspatches von Google erhalten ein Update auf den 01. September 2017 und die EMUI auf 5.0.1. Außerdem wird die Video-App Quik eingespielt, kann aber einfach deinstalliert werden.
Nachtrag 02.01.2018: Die Firmware B394 (409 MB) erhöht das Sicherheitspatchlevel von Google auf den Stand vom 06. November 2017.
Nachtrag 05.02.2018: Die Firmware B395 (342 MB) erhöht das Sicherheitspatchlevel von Google auf den Stand vom 01. Januar 2018.
Nachtrag 04.05.2018: Die Firmware B399 (572 MB) erhöht das Sicherheitspatchlevel von Google auf den Stand vom 1. März 2018. Außerdem erhält das Smartphone ein neues Kamera-Feature, welches es erlaubt, 3D-Aufnahmen zu erstellen. Das ist nicht sonderlich schwierig und die fertigen Fotos lassen sich durch das Neigen des Handys in Rotation versetzen. Die Qualität ist für die Betrachtung auf kleinen Displays in Ordnung.
Kommunikation und GPS
Mobil gelangt das Huawei P9 mit HSPA+ (max. 42 Mbit/s Downstream) oder flottem LTE Cat. 6 ins Internet (max. Upstream: 50 Mbit/s, Downstream: 300 Mbit/s). LTE Cat. 9 oder noch schneller wird leider nicht unterstützt. Dafür ist die gebotene Frequenzabdeckung sehr breit und sollte in allen Teilen der Welt für einen guten Empfang sorgen, umso schmerzlicher ist es, dass es in Europa nicht die Dual-SIM-Variante des P9 gibt. Für einen noch besseren Empfang integriert der Hersteller drei Antennen in das Gehäuse, was sonst kein anderes Smartphone momentan bieten soll.
Mit dem heimischen WLAN verbindet sich das Huawei P9 gemäß der aktuellen IEEE-802.11-Standards a/b/g/n/ac und funkt demnach sowohl im 2,4-GHz- als auch 5,0-GHz-Frequenzbereich. Die Reichweite des Moduls ist gut, selbst über 15 Meter vom Access Point (Devolo dLAN 1200+ Wifi ac) entfernt wurde uns noch eine starke Verbindung angezeigt und das Surfen im Web ging flott von der Hand. Die verbesserte Signal+ Technologie soll außerdem besser zwischen verschiedenen Netzwerken wechseln und dessen Qualität besser einschätzen können.
Miracast haben wir im Zusammenspiel mit einem Amazon Fire TV Stick ausprobiert. Die Verbindung wurde schnell und unkompliziert hergestellt. Einfache Inhalte wie die Benutzeroberfläche werden korrekt dargestellt. Wird jedoch durch die Fotos gescrollt, dauert es immer einen Moment bis das nächste Bild geladen ist. Die Wiedergabe eines Videos über die Verbindung funktioniert zwar mit Ton, ruckelt aber sehr stark.
Die Positionsbestimmung des Huawei P9 erfolgt mittels der Satelliten-Netzwerke GPS, Glonass und BeiDou. Bereits in Gebäuden gelingt die Ortung auf bis zu acht Meter genau, im Freien ist das Smartphone noch etwas genauer und erreicht eine Präzision von bis zu sechs Metern. Das können andere Geräte aber teilweise besser.
Im direkten Vergleich mit dem Fahrrad-Computer Garmin Edge 500 zeigt sich auf der Gesamtstrecke eine Abweichung von rund zwei Prozent (220 m). Besonders im Bereich des Wendepunktes wird deutlich, warum dies der Fall ist. Die Aktualisierungsintervalle der Standortbestimmung sind etwas zu hoch und lassen auch ein wenig an Präzision vermissen, für die Navigation mit dem Auto oder dem Fahrrad reicht die gebotene Leistung aber dennoch aus.
Telefonie und Sprachqualität
Die Telefon-App des Huawei P9 bietet den bekannten Anblick, der bereits aus anderen Modellen vertraut ist.
Die Sprachqualität des Smartphones kann überzeugen. Auf beiden Seiten werden die Gesprächspartner sehr klar übertragen und auch die Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen funktioniert prima. Im Hintergrund laufende Musik wurde vollständig eliminiert und war nicht mehr zu hören. Auch der Lautsprecher überzeugt uns. Bei unseren Testanrufen liegt das P9 neben uns auf dem Tisch, aber dennoch sind wir zu jeder Zeit gut zu verstehen gewesen. Die Geräuschunterdrückung funktioniert dann zwar nicht ganz so gut, ist aber dennoch spürbar.
Kameras
Auf der Vorderseite des Huawei P9 ist eine 8 MP-Kamera (3.264 x 2.448 Pixel) untergebracht, die eine Blendenzahl von f/2.4 besitzt. Sie funktioniert auch unter schwachen Lichtbedingungen noch ordentlich und bietet eine Vielzahl an Funktionen. So ist der bereits aus dem P8 bekannte Verschönerungsmodus wieder an Bord, welcher einen zehnstufigen Weichzeichner bereithält. Dieser ist nun auch im Video-Modus verfügbar, reduziert aber die Aufnahme-Qualität auf 720p, obwohl im herkömmlichen Modus auch 1.080p möglich wären. Das Gleiche gilt auch für die Zeitrafferfunktion. Der Ton wird jedoch in Stereo-Qualität aufgezeichnet und hinterlässt einen guten Eindruck.
Das selbsternannte Prunkstück des Huawei P9 ist die 12 MP Dual-Kamera (max. 3.968 x 2.976 px, 4:3), welche nach Unternehmensangaben in Kooperation mit Leica entwickelt wurde. Sie soll das Flair von typischen Leica-Fotos in die mobile Fotografie importieren. Vor allem bei schwachem Licht soll der gemeinsam entwickelte Bild-Algorithmus für bessere Ergebnisse sorgen. Huawei spricht sogar von einer neuen Ära der Smartphone-Fotografie. Die Dual-Kamera besitzt zwei unterschiedliche Sensoren. Zum einen wäre da ein herkömmlicher RGB-Sensor und zum anderen ein weiterer, der lediglich Schwarz-Weiß beherrscht. Bei wenig Licht soll der Schwarz-Weiß-Sensor auch dazu dienen mehr Bildinformationen zu sammeln.
Ebenfalls erweitert hat Huawei den Pro-Modus der Kamera. Dieser unterstützt neben den verschiedenen Einstellungen auch Aufnahmen im DNG-Format. Die Lichtempfindlichkeit reicht dabei von ISO 50 bis 3.200 und die Belichtungszeiten von 1/4.000 bis hin zu 30 Sekunden. Bei Langzeitbelichtungen funktioniert jedoch der Live-View-Modus nicht mehr zuverlässig, was wir auch schon beim Galaxy S7 beobachtet haben. Wird der monochrome Sensor verwendet, steht zwar auch der Pro-Modus zur Verfügung, jedoch können keine DNGs erstellt werden.
Die Qualität der Aufnahmen des Huawei P9 gefällt uns bei Tageslicht sehr gut. Die Fotos besitzen eine hohe Dynamik und Schärfe. Die Farben werden gerne etwas wärmer und kräftiger dargestellt, das stört aber nicht. Im Gegenteil, es verleiht den Bildern einen individuellen Look. Generell wirken die Aufnahmen sehr kontraststark. Bei schweren Lichtverhältnissen lässt die Qualität nach, aber das P9 macht seine Sache weiterhin recht gut. Vor allem der Weißabgleich gelingt besser als bei der Konkurrenz, die Konturen bleiben klarer und es gibt etwas weniger Bildrauschen. Im Vergleichsfeld sehen wir das P9 vor dem iPhone 6s und dem LG G5. Mit der Low-Light-Performance des Galaxy S7 kann es jedoch nicht mithalten.
Videos nimmt das Huawei P9 lediglich in Full HD (1.920 x 1.080 px, 30 oder 60 fps) auf. Wobei die Aufnahmen mit 60 Bilder pro Sekunde sichtbar dunkler ausfallen. Wer sich mit 1.080p bei 30 fps zufriedengibt, bekommt ein sehr gutes Ergebnis geliefert. Leider besteht nicht die Möglichkeit, in Ultra HD aufzuzeichnen und auch die speziellen Aufnahme-Modi wie Zeitraffer und Zeitlupe stehen nur in 720p zur Verfügung. Dafür ist der aufgezeichnete Stereoton zu jeder Zeit richtig gut.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Schärfe und Farbtreue
Unter kontrollierten Lichtbedingungen haben wir den ColorChecker Passport mit dem Huawei P9 abfotografiert. Dabei wird die Automatik der Kamera verwendet und es findet keine Nachbearbeitung statt. Dabei bestätigt sich, was sich bereits in der Praxis gezeigt hat: die Farben werden stark gesättigt widergegeben und der Weißabgleich ist etwas zu warm.
Unter den gleichen Bedienungen haben wir unser Testchart abgelichtet. Dabei haben wir je einmal den RGB- und Monochrom-Sensor genutzt. Der Farbsensor zeichnet die Konturen sehr scharf und offenbart keinerlei Probleme mit Farbverläufen. Lediglich an den Bildrändern werden leichte Unschärfen bei voller Vergrößerung sichtbar, was jedoch nicht ungewöhnlich ist. Die Schwarz-Weiß-Einheit des P9 liefert sogar noch etwas bessere Ergebnisse und bleibt in den Randbereichen etwas schärfer.
Zubehör
Dem Huawei P9 liegt neben einer Kurzanleitung und den obligatorischen Sicherheitshinweisen ein modulares Schnelladenetzteil bei, welches über eine Nennleistung von 10 Watt (5 Volt, 2 Ampere) verfügt. Neben dem mitgelieferten In-Ear-Headset gibt es ein Datenkabel dazu, welches auf der einen Seite einen klassischen USB-Type-A-Anschluss bietet und auf der anderen Seite Type-C.
Wer sein Gerät in China kauft, soll darüber hinaus eine kostenlose Schutzhülle erhalten.
Garantie
Huawei glaubt fest an sein Gerät und das äußert sich auch in der Garantie. 36 Monate gibt es beim Kauf des P9, das ist im Smartphone-Sektor eine echte Ansage und macht das Gerät zudem für Unternehmen zusätzlich interessant. Das Smartphone muss hierfür nur mit einem kostenlosen Huawei-Konto verbunden werden.
Huawei packt noch eins oben drauf. Sollte innerhalb der ersten drei Monate versehentlich das Display beschädigt werden, wird dieses kostenlos ausgetauscht. Sollten sogar Hardware-Fehler auftreten, wird das Smartphone innerhalb der ersten drei Monate durch ein neues Gerät ersetzt.
Eingabegeräte & Bedienung
Die Corning Gorilla Glasoberfläche des Huawei P9 sorgt für tolle Gleiteigenschaften des Touchscreens. Eingaben werden schnell und exakt umgesetzt. Auch in den Randbereichen konnten wir keine Einschränkungen feststellen. Als Tastatur kommt das hauseigene Layout von Huawei zum Einsatz, welches bereits von Geräten wie dem Mate 8 oder P8 bekannt ist. Wem diese nicht zusagt, kann sich aus dem Play Store auch ein alternatives Layout herunterladen.
Der Touchscreen unterstützt auch wieder die Eingaben mit dem Knöchel, was mit ein wenig Übung zuverlässig funktioniert. So können einfach Screenshots erstellt werden, indem zweimal mit dem Knöchel auf den Bildschirm geklopft wird. Ein nützliches Feature ist, dass Screenshots auch in der gesamten Darstellungslänge erstellt werden können, so können beispielsweise ganze Webseiten bequem festgehalten werden.
Die physikalischen Tasten an der rechten Gehäuseseite besitzen einen festen kurzen Hub und arbeiten sehr präzise. Für die haptische Unterscheidung wurde der Power-Button leicht angeraut. Die Bedienelemente sind fest ins Gehäuse eingefasst und wirken sehr hochwertig.
Eine Benachrichtigungs-LED verbirgt sich hinter dem Ohrmuschel-Lautsprecher. Leider ist sie in den Einstellungen nur ein- beziehungsweise ausschaltbar und lässt sich nicht weiter konfigurieren.
Mit dem P9 erhält nun auch die P-Serie einen Fingerabdruckscanner. Dieser befindet sich auf der Rückseite und bietet die gleichen Funktionen wie im Mate S. So kann er genutzt werden, um die Benachrichtigungsleiste herunterzuziehen, im in der Galerie zu scrollen oder er kann als Auslöser für die Kamera genutzt werden. Die Erkennungsgenauigkeit und -geschwindigkeit soll nochmals verbessert worden sein. Kommt im Mate S noch ein Level-2-Scanner zum Einsatz, ist es im P9 nun ein Level-4-Modul, welches sogar dreidimensionale Abdrücke des Fingerabdrucks nutzen soll. In der Praxis arbeitet der Scanner zuverlässig und sehr schnell.
Display
Das Display des Huawei P9 ist 5,2 Zoll groß und nutzt wieder die aus dem P8 bekannte IPS-NEO-Technologie. An der Full-HD-Auflösung halten die Chinesen vorerst noch fest, haben aber schon angekündigt, aufgrund von VR zukünftig auch höher auflösende Displays verbauen zu wollen (wir berichten). Die Entscheidung macht durchaus Sinn, für alle anderen Aufgaben reicht die gebotene Auflösung jedoch vollkommen aus und erreicht eine stattliche Pixeldichte von 424 PPI.
Die Helligkeit des Panels hat Huawei weiter erhöht und erreicht nun in der Displaymitte stattliche 582 cd/m². Leider leidet der Schwarzwert ein wenig darunter und bleibt nur knapp unterhalb der 0,4 cd/m². Das ist zwar immer noch ein gutes Ergebnis, das Kontrastverhältnis des Displays liegt dadurch in summa jedoch knapp unterhalb des P8-Panels. Auch mit aktiviertem Umgebungslichtsensor oder bei einer gleichmäßigen Verteilung von hellen und dunklen Flächen auf dem Display verändern sich die Messergebnisse nicht. Die Ausleuchtung ist mit 91 Prozent sehr gleichmäßig. Besonders löblich, bei unserem Testgerät konnten wir selbst bei vollständiger Dunkelheit kein Clouding beobachten.
Das P9 Plus wird mit einem 5,5 Zoll großen Super AMOLED-Panel ausgeliefert.
|
Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 582 cd/m²
Kontrast: 1532:1 (Schwarzwert: 0.38 cd/m²)
ΔE Color 4.4 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 4.8 | 0.5-98 Ø5.2
99.44% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
77.78% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
87.8% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
99.5% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
93.8% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.2
Huawei P9 IPS-NEO, JDI, 1920x1080, 5.2" | Huawei P8 IPS-NEO, 1920x1080, 5.2" | Apple iPhone 6S IPS, 1334x750, 4.7" | Samsung Galaxy S7 SAMOLED, 2560x1440, 5.1" | Microsoft Lumia 950 AMOLED, 2560x1440, 5.2" | OnePlus 2 IPS, 1920x1080, 5.5" | Sony Xperia Z5 IPS, 1920x1080, 5.2" | |
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Bildschirm | -4% | -1% | 15% | 1% | -3% | -44% | |
Helligkeit Bildmitte | 582 | 453 -22% | 552 -5% | 350 -40% | 292 -50% | 451 -23% | 669 15% |
Brightness | 563 | 439 -22% | 549 -2% | 351 -38% | 298 -47% | 446 -21% | 624 11% |
Brightness Distribution | 91 | 91 0% | 87 -4% | 98 8% | 92 1% | 90 -1% | 85 -7% |
Schwarzwert * | 0.38 | 0.28 26% | 0.39 -3% | 0.3 21% | 0.68 -79% | ||
Kontrast | 1532 | 1618 6% | 1415 -8% | 1503 -2% | 984 -36% | ||
Delta E Colorchecker * | 4.4 | 4.7 -7% | 3.4 23% | 2.04 54% | 2.48 44% | 3.84 13% | 7.96 -81% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 7.4 | 3.25 56% | |||||
Delta E Graustufen * | 4.8 | 5.03 -5% | 4.16 13% | 1.63 66% | 1.97 59% | 3.97 17% | 10.95 -128% |
Gamma | 2.2 100% | 2.27 97% | 2.21 100% | 2.07 106% | 2.06 107% | 2.46 89% | 2.61 84% |
CCT | 6175 105% | 7439 87% | 7288 89% | 6391 102% | 6640 98% | 7283 89% | 7402 88% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 77.78 | 72.04 -7% | 62.18 -20% | 86.86 12% | 58.07 -25% | ||
Color Space (Percent of sRGB) | 99.44 | 95.93 -4% | 99.35 0% | 90.14 -9% |
* ... kleinere Werte sind besser
Die Genauigkeit der Farbwiedergabe haben wir mit einem Fotospektrometer und der Analyse-Software CalMAN durchgeführt. Zwar findet hier eine Verbesserung im Vergleich zum Vorgänger P8 statt, doch die Konkurrenz kann die Farben nochmal genauer darstellen. Vor allem in den Standard-Einstellungen zeigen sich zu den Referenzfarben Abweichungen. Die Graustufen machen einen Blaustich sichtbar und auch bei den Mischfarben gibt es den einen oder anderen Ausreißer. Wer es etwas exakter mag, sollte die Voreinstellung für warme Farben nehmen, dann sind die Abweichungen am geringsten. Die wenigsten Nutzer werden sich jedoch daran stören, es geht dabei hauptsächlich um feine Farbunterschiede. Die Farbraumabdeckung ist erfreulicherweise sehr groß.
Im Freien schlägt sich das Huawei P9 sehr gut. Es profitiert von seiner hohen Helligkeit und dem starken Kontrastverhältnis. Inhalte bleiben so auch im Sonnenlicht noch gut ablesbar, nur bei direkter Sonneneinstrahlung können die Reflexionen stören.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
26 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 13 ms steigend | |
↘ 13 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 59 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
49 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 30 ms steigend | |
↘ 19 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 83 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Die Blickwinkelstabilität des IPS-Displays im Huawei P9 gibt keinen Anlass zur Kritik. Ab etwa 45 Grad Neigung kommt es zu einem minimalen Helligkeitsverlust, aber mehr auch nicht. Farbinvertierungen oder Ghosting-Effekte konnten wir keine beobachten.
Leistung
Im Huawei P9 kommt der momentan stärkste SoC zum Einsatz, den die hauseigene Chipschmiede der Chinesen auffahren kann: der HiSilicon Kirin 955. Der SoC ist nahezu identisch mit dem Schwestermodell Kirin 950, wie er im Mate 8 zum Einsatz kommt, lediglich der Cortex-A72-Cluster taktet rund 200 MHz höher. Die Prozessorleistung sollte damit nominell rund acht Prozent höher liegen. Als Grafikeinheit kommt ebenfalls die ARM Mali-T880 MP4 zum Einsatz. Das Gesamtpaket ist damit sehr leistungsstark, wird aber nicht an die aktuellen Exynos 8890 oder den Snapdragon 820 heranreichen.
In den Benchmarks offenbaren sich mehrere kleine Überraschungen. Zum einen zeigt das P9 eine hervorragende Systemperformance und lässt wie das Mate 8 alle Konkurrenten im PCMark for Android klar hinter sich. Zum anderen scheint das P9 die Mehrleistung des SoCs nicht vollständig abrufen zu können. Im Geekbench ist es nur vier Prozent schneller als das große Brudermodell und im GFXBench 3.1 liegen sie auf dem gleichen Niveau. Letzterer ist aber auch eher ein GPU-intensiver Benchmark, weshalb dies weniger verwunderlich ist. Doch bei den Physics-Berechnungen im 3DMark ist das Mate 8 sogar stellenweise minimal schneller. Wahrscheinlich kann das P9 mit der zusätzlichen Hitze auf kleinerem Raum nicht umgehen und hat deshalb keine Vorteile durch den schnelleren SoC.
Die Systemperformance ist, wie der PCMark bestätigt, sehr gut. Auch gefühlt gibt es kaum Ruckler, allenfalls mal, wenn eine anspruchsvolle App kurz zuvor beendet wurde.
PCMark for Android - Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P9 | |
Huawei P8 | |
Huawei Mate 8 | |
Google Nexus 5X | |
Samsung Galaxy S7 | |
Motorola Moto X Force | |
Sony Xperia Z5 |
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P9 | |
Huawei Mate 8 | |
Samsung Galaxy S7 | |
Motorola Moto X Force |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P9 | |
Huawei P8 | |
Huawei Mate 8 | |
Google Nexus 5X | |
Microsoft Lumia 950 | |
Apple iPhone 6S | |
Samsung Galaxy S7 | |
Motorola Moto X Force | |
Sony Xperia Z5 | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P9 | |
Huawei P8 | |
Huawei Mate 8 | |
Google Nexus 5X | |
Microsoft Lumia 950 | |
Apple iPhone 6S | |
Samsung Galaxy S7 | |
Motorola Moto X Force | |
Sony Xperia Z5 |
GFXBench 3.1 | |
on screen Manhattan ES 3.1 Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P9 | |
Huawei Mate 8 | |
Samsung Galaxy S7 | |
Motorola Moto X Force | |
Sony Xperia Z5 | |
1920x1080 Manhattan ES 3.1 Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P9 | |
Huawei Mate 8 | |
Samsung Galaxy S7 | |
Motorola Moto X Force | |
Sony Xperia Z5 |
Lightmark - 1920x1080 1080p (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P9 | |
Huawei Mate 8 | |
Samsung Galaxy S7 |
Basemark ES 3.1 / Metal - offscreen Overall Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P9 | |
Huawei Mate 8 | |
Apple iPhone 6S | |
Samsung Galaxy S7 |
Als Standard-Browser ist Google Chrome vorinstalliert. Dieser liefert im Zusammenspiel mit dem Huawei P9 eine sehr gute Surf-Performance. Im Vergleichsfeld muss sich das Testgerät nur dem Galaxy S7 und dem iPhone 6s geschlagen geben. Im Basemark OS II ist es sogar etwas schneller als das S7, dafür ist neben dem iPhone das Mate 8 schneller. Im Alltag geht das Surfen im Web schnell von der Hand.
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P9 | |
Huawei P8 | |
Huawei Mate 8 | |
Google Nexus 5X | |
Microsoft Lumia 950 | |
Apple iPhone 6S | |
Samsung Galaxy S7 | |
Motorola Moto X Force | |
Sony Xperia Z5 |
JetStream 1.1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P9 | |
Huawei Mate 8 | |
Google Nexus 5X | |
Microsoft Lumia 950 | |
Apple iPhone 6S | |
Samsung Galaxy S7 | |
Motorola Moto X Force | |
Sony Xperia Z5 |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P9 | |
Huawei P8 | |
Huawei Mate 8 | |
Google Nexus 5X | |
Microsoft Lumia 950 | |
Apple iPhone 6S | |
Samsung Galaxy S7 | |
Motorola Moto X Force | |
Sony Xperia Z5 |
WebXPRT 2015 - Overall (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P9 | |
Huawei P8 | |
Huawei Mate 8 | |
Google Nexus 5X | |
Microsoft Lumia 950 | |
Apple iPhone 6S | |
Samsung Galaxy S7 | |
Motorola Moto X Force | |
Sony Xperia Z5 |
Vellamo 3.x - Browser (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P9 | |
Huawei P8 | |
Huawei Mate 8 | |
Samsung Galaxy S7 |
BaseMark OS II - Web (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P9 | |
Huawei P8 | |
Huawei Mate 8 | |
Google Nexus 5X | |
Microsoft Lumia 950 | |
Apple iPhone 6S | |
Samsung Galaxy S7 | |
Motorola Moto X Force | |
Sony Xperia Z5 |
* ... kleinere Werte sind besser
Der eMMC-Speicher des Huawei P9 ist 32 GB groß und bietet nach dem ersten Start rund 23,2 GB freien Speicher. Dessen Geschwindigkeit ist sehr gut und glänzt unter anderem beim sequentiellen Lesen von Daten und muss sich in diesem Bereich nur dem Galaxy S7 geschlagen geben, dessen UFS 2.0-Speicher in einer anderen Liga spielt. Dieses Bild spiegelt sich auch beim Lesen kleiner Datenblöcke wider. Lediglich mittelmäßig schneidet das P9 beim Schreiben großer Datenblöcke ab, dafür sieht es bei den kleinen besser aus und lässt dort sogar das S7 hinter sich.
Auch die Geschwindigkeit des MicroSD-Kartenslots haben wir mit unserer Referenzkarte Toshiba Exceria Pro M401 (max. Lesen: 95 MB/s, Schreiben: 80 MB/s) überprüft. Für ein Highendgerät bietet das P9 einen vergleichsweise langsamen Slot, wahrscheinlich ist dies auch der Grund, warum die DNG-Daten der Kamera nicht direkt auf der MicroSD gespeichert werden können, sondern immer im internen Speicher abgelegt werden.
Spiele
Auch wenn das Huawei P9 von der Performance nicht ganz mit den Konkurrenten mithalten kann, die einen aktuellen Exynos 8890 (Mali-T880 MP12) oder einen Snapdragon 820 (Adreno 530) bieten, so hat es doch sehr viel Leistung unter der Haube. Momentan gibt es keinen Titel im Play Store, der das P9 an seine Grenzen bringt. Wie die Benchmarks zeigen, laufen auch anspruchsvolle Titel wie Asphalt 8 und Dead Trigger 2 mit hohen Framezahlen in der höchsten Detailstufe. Bei ersterem scheint es jedoch eine fps-Begrenzung zu geben, da die Bildwiederholrate sehr konstant ist. Auch von der Sensorenseite oder der Bedienbarkeit des Touchscreens gibt es nichts zu bemängeln. Lediglich die Positionierung des Lautsprechers ist bei Spielen im Querformat suboptimal, da er schnell von der Hand verdeckt wird.
Asphalt 8: Airborne | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 30 fps |
Dead Trigger 2 | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 60 fps |
Emissionen
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen sind im Leerlauf recht niedrig, lediglich im Bereich des USB-Anschlusses werden bis zu 37 °C erreicht. Unter andauernder Last steigen die Werte auf bis zu 42,1 °C an, was zwar warm ist, aber sich nicht unangenehm anfühlt.
Mit Hilfe des GFXBench-Akkutests haben wir das Verhalten des Kirin 955 bei andauernder Last überprüft. Dabei wird der Manhatten 3.1-Test dreißigmal hintereinander wiederholt und sowohl der Akkustand als auch die Framezahlen werden protokolliert. Dabei fällt die Leistung des SoCs bereits nach dem dritten Durchgang konstant ab. Ab der 18. Wiederholung ist dann der Tiefpunkt erreicht. Die Leistung ist dann im Vergleich zur Start-Performance um bis zu 37 Prozent niedriger.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 33.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Das Huawei P9 besitzt einen Monolautsprecher, welcher neben dem USB-Port des Smartphones positioniert ist. Das hat den Vorteil, dass das Gerät auch mal auf dem Tisch liegen kann, ohne dass der Lautsprecher verdeckt wird. Die Qualität ist bei mittlerer Lautstärke recht ordentlich und schafft sogar die Wiedergabe von Mitten. Wird der Ton voll aufgedreht, erreicht das P9 einen Schalldruck von bis zu 87,91 dB(A) und ist damit vergleichsweise laut. Leider neigen die Komponenten dann aber auch zu leichten Verzerrungen, was auch im Pink-Noise-Diagramm gut sichtbar wird. Vor allem die Höhen übersteuern dann.
Die 3,5-mm-Audioklinke arbeitet subjektiv rauscharm. Das mitgelieferte Headset erinnert stark an Apples Ear-Pods und kann klanglich mit einer ausgewogenen Wiedergabe überzeugen.
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Die Leistungsaufnahme liegt in der Gesamtbetrachtung auf einem guten Niveau, das verdankt das Huawei P9 vor allem seiner Sparsamkeit unter Last. Im Leerlauf entpuppt sich das Display als Energiefresser, eventuell kann Huawei in diesem Bereich noch einmal mit einem Update etwas nachbessern.
Das Smartphone unterstützt Quick Charge. Mit dem im Lieferumfang enthaltenen Netzteil werden binnen 15 Minuten 20 Prozent des Akkus wieder aufgeladen. Nach 44 Minuten werden 50 Prozent und nach 72 Minuten 80 Prozent erreicht. Vollständig aufgeladen ist das P9 nach glatten zwei Stunden.
Aus / Standby | 0.02 / 0.38 Watt |
Idle | 0.77 / 2.36 / 2.37 Watt |
Last |
3.09 / 5.35 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Gossen Metrahit Energy |
Huawei P9 Mali-T880 MP4, Kirin 955, 32 GB eMMC Flash | Huawei P8 Mali-T628 MP4, Kirin 930, 16 GB eMMC Flash | Google Nexus 5X Adreno 418, 808 MSM8992, 32 GB eMMC Flash | Sony Xperia Z5 Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash | OnePlus 2 Adreno 430, 810 MSM8994, 64 GB eMMC Flash | Apple iPhone 6S A9 / PowerVR GT7600, A9, Apple AP0064K (iPhone NVMe) | Samsung Galaxy S7 Mali-T880 MP12, Exynos 8890, 32 GB UFS 2.0 Flash | Microsoft Lumia 950 Adreno 418, 808 MSM8992, 32 GB eMMC Flash | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -12% | -1% | -17% | -4% | 23% | 7% | -64% | |
Idle min * | 0.77 | 0.7 9% | 0.55 29% | 0.7 9% | 0.6 22% | 0.5 35% | 0.68 12% | 1.97 -156% |
Idle avg * | 2.36 | 2 15% | 1.44 39% | 1.7 28% | 1.7 28% | 1.6 32% | 1.02 57% | 2.42 -3% |
Idle max * | 2.37 | 2.1 11% | 1.9 20% | 1.8 24% | 1.8 24% | 1.9 20% | 1.14 52% | 2.96 -25% |
Last avg * | 3.09 | 4.9 -59% | 3.36 -9% | 5.6 -81% | 5.7 -84% | 2.5 19% | 4.73 -53% | 5.94 -92% |
Last max * | 5.35 | 7.4 -38% | 9.76 -82% | 8.7 -63% | 6 -12% | 4.8 10% | 7.16 -34% | 7.79 -46% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Der Energiespeicher des Huawei P9 leistet nun 3.000 mAh, was deutlich mehr ist als beim Vorgänger P8 (2.680 mAh). Die Laufzeiten können im Vergleichsfeld gut mithalten. Am aussagekräftigsten sind die Tests bei einer angepassten Displayhelligkeit von 150 cd/m². Beim Test „Surfen über WLAN“ dominiert das P9 die Konkurrenz und muss sich lediglich dem Mate 8 (4.000 mAh) geschlagen geben, welches aber auch einen erheblich größeren Akku besitzt. Die Laufzeiten bei der Video-Wiedergabe ist ebenfalls sehr gut, aber hier haben fast alle Konkurrenten mehr zu bieten. Alles in allem besitzt das P9 eine prima Ausdauer.
Huawei P9 11.46 Wh | Huawei P8 Wh | Apple iPhone 6S 7 Wh | Samsung Galaxy S7 11.55 Wh | Motorola Moto X Force Wh | Google Nexus 5X 10 Wh | Microsoft Lumia 950 12 Wh | Huawei Mate 8 Wh | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | -16% | -6% | 19% | 17% | 2% | -17% | 43% | |
Idle | 1514 | 826 -45% | 1510 0% | 1810 20% | 1610 6% | 1775 17% | 1500 -1% | 1872 24% |
H.264 | 568 | 581 2% | 699 23% | 892 57% | 710 25% | 555 -2% | 570 0% | 963 70% |
WLAN | 569 | 434 -24% | 492 -14% | 456 -20% | 426 -25% | 412 -28% | 250 -56% | 865 52% |
Last | 206 | 215 4% | 137 -33% | 242 17% | 330 60% | 245 19% | 187 -9% | 256 24% |
Pro
Contra
Fazit
Mit dem Huawei P9 gelingt es dem chinesischen Unternehmen, die Erfolgsgeschichte seiner P-Serie fortzusetzen und entwickelt sein Flaggschiff konsequent weiter. Dabei überzeugt uns vor allem wieder das tolle IPS-Display, die gute Performance, die Foto-Qualität der Leica-Dual-Kamera, die starken Akkulaufzeiten sowie die üppige Garantie.
Was Huawei in sein Smartphone steckt, funktioniert in der Regel sehr gut, entspricht aber leider nicht immer dem aktuellen Stand der Technik. So ist beispielsweise kein LTE Cat. 9 an Bord, sondern nur die ältere 6er-Variante. Diese besitzt dafür eine sehr breite Frequenzausstattung. Schön ist zudem, dass die Telefonie-Eigenschaften nicht vernachlässigt werden. Das P9 bietet eine sehr gute Sprachqualität und eine gute Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen.
Das Huawei P9 ist ein starkes Premium-Smartphone, das ohne Superlative auskommt und durch sein stimmiges Gesamtkonzept überzeugt.
Der schnelle SoC liefert im Zusammenspiel mit der schlanken EMUI 4.1 eine hervorragende Systemperformance, zeigt unter andauernder Last jedoch ein durchaus spürbares Throttling. Die Dual-Kamera ist zwar nicht die angepriesene Revolution in der mobilen Fotografie, macht aber tolle Fotos mit einem ganz eigenen Flair. Dafür schwächelt die Kamera bei der Video-Funktion, welche bei Aufnahmen mit 60 fps nicht überzeugen kann und Ultra HD erst gar nicht anbietet.
Auch wenn Huawei beim P9 die Preisschraube angezogen hat, bietet das Smartphone weiterhin ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und ein stimmiges Gesamtpaket. Lediglich Fans von VR-Brillen oder Video-Enthusiasten werden mit dem Gerät nicht voll auf ihre Kosten kommen.
Huawei P9
- 28.04.2016 v5.1 (old)
Daniel Schmidt