Test Fujitsu Lifebook S710 Notebook
Business Schwarzweiß
Wegen ihrer Zuverlässigkeit sind Fujitsus Lifebooks seit jeher bei Geschäftsleuten und amibitionierten Privatnutzern beliebt. Mit dem Lifebook S710 bringen die Japaner nun ein 14 Zoll-Notebook auf den Markt, dem es trotz seiner kleinen Abmessungen nicht an Leistung mangeln soll. Ob die Symbiose aus kompaktem Gehäuse und starkem Prozessor glatt verläuft, lesen Sie in unserem Testbericht.
Keine Sorge, natürlich ist bei Fujitsus Lifebooks nur das Gehäuse schwarzweiß, während die Bildschirme durchaus auch farbige Bilder anzeigen. Seit die Japaner sich von Siemens losgesagt haben, produzieren sie vorrangig Laptops für den Business-Einsatz. Auch die Lifebook S-Serie ist für den Geschäftsmann, oder natürlich die Geschäftsfrau gedacht, die ein leistungsstarkes, dabei doch kleines und leichtes System suchen, aber nicht die High-End-Power einer Workstation brauchen. Dafür hat Fujitsu schließlich seine Celsius-Reihe.
Für ein Notebook mit einigen Businessfeatures ist das Lifebook S710 preislich recht erträglich: Wer nur das Beste will, der kann bis zu 1400 Euro und mehr ausgeben, mit 890 Euro sollte man für die von uns getestete Konfiguration inklusive Core i5 520M, 2 GByte RAM und Intel-Grafik rechnen.
Grundsätzlich in Schwarz gehalten, zeigt sich sowohl die Tastatur, als auch die Handballenauflage des Fujitsu Lifebook S710 in Weiß. Daraus ergibt sich ein schöner Kontrast, der für das Auge recht gefällig ist.
Weniger gefällt uns die Verarbeitung, die sich nicht gerade auf Business-Niveau befindet: An der vorderen rechten Ecke lässt sich das Gehäuse deutlich nach oben biegen, den Bildschirm kann man ziemlich stark verwinden, der Deckel lässt Druck von hinten schnell auf dem Monitor sichtbar werden und die Tastatur biegt sich schon bei leichtem Druck sehr deutlich durch – wer bis zu 1400 Euro in ein Notebook investiert, wird mehr erwarten.
Immerhin lässt sich der Monitor auch mit einer Hand öffnen, da die Scharniere zwar straff schließen, aber nicht zu viel Widerstand bieten. Auch fühlen sich die Oberflächen ganz angenehm an, aber das alles kann doch nicht über die schlechte Verarbeitung hinwegtäuschen.
Mit 34-Zentimetern-Breite, 24,5-Zentimetern-Tiefe und maximal 3,5-Zentimetern-Höhe, sowie einem Gewicht von knapp über 2 Kilogramm ist das Fujitsu Lifebook S710 ein recht mobiles Gerät.
Was ein echtes Business-Notebook sein will, das muss natürlich genug Anschlüsse mitbringen, um Geschäftsleute auch wirklich zufrieden zu stellen. Kein Wunder also, das Fujitsu gleich alle vier Gehäuseseiten nutzt, um beim Lifebook S710 Anschlüsse zu verbauen.
Unter der Vorderkante sitzen von links nach rechts ein Kartenleser, der sowohl SD-Karten, Multimediakarten und Memory Sticks, als auch Memory Stick Pros lesen kann, ein Hardwareschalter für die drahtlosen Schnittstellen, ein Firewire-Anschluss, sowie Kopfhöreraus- und Mikrofoneingang.
Auf der linken Seite beginnen die Japaner die Anschlussausstattung mit einem 54mm-Express-Karten-Slot, darunter sind zwei USB 2.0-Anschlüsse verbaut. Es folgen ein eSATA-Anschluss und ein Display-Port, dahinter schließen sich das Lüftungsgitter, hinter einer Klappe der VGA-Port und schließlich der Netzanschluss an.
Rechts oben liegt ein schmaler Spalt, der sich als Chipleser im Scheckkartenformat entpuppt. Mit seiner Hilfe und einer SmartCard lässt sich das System verriegeln, so dass es ohne die SmartCard nicht verwendet werden kann. Darunter liegt ein weiterer USB 2.0-Port und dahinter der Anschluss für ein Kensington Lock. Es folgt ein modularer Schacht, in dem in der Standardkonfiguration ein DVD-Brenner integriert ist. Dieser kann aber auch durch ein zweites Festplattenlaufwerk, einen Zusatzakku oder einfach einen gewichtssparenden Leereinschub ersetzt werden.
An der Rückseite findet der Nutzer noch einen LAN-Anschluss sowie eine zweite Anschlussmöglichkeit für ein Notebookschloss.
Sogar an der Unterseite verbaut Fujitsu eine Anschlussmöglichkeit, nämlich für eine Docking-Station.
An drahtlosen Schnittstellen war in unserem Testgerät WLAN verbaut. Das funkt nach allen aktuellen Standards bis hin zu 802.11n. Auch Bluetooth ist an Bord, hier werden Daten nach Standard 2.1 mit EDR übermittelt.
Alles in allem ist die Ausstattung recht üppig geraten und lässt sich sogar noch durch Optionen wie WWAN oder Modem-Anschluss erweitern. Das einzig unschöne ist die Aussparung für den Modem-Port, die einfach mit einer wabbeligen Gummihaut verschlossen wurde.
Software
Auch hier müssen aktuelle Business-Geräte ihren Kunden etwas besonderes bieten. Das erste Feature ist hier gleich vor dem eigentlichen Betriebssystem im BIOS versteckt: Wird der Rechner geklaut kann man ihn dank der Computrace-Unterstützung lokalisieren, sobald er wieder ans Internet angeschlossen wird. Auch weiß der Systemadministrator auf diese Weise immer, wo sich das Notebook eines Mitarbeiters gerade befindet.
Als Betriebssystem steht Windows 7 Professional 64 Bit zur Verfügung, allerdings ist auf der DVD auch Windows XP Professional enthalten, so dass man auch dieses bei Bedarf auf seinem Rechner installieren kann.
Außergewöhnliche Softwarebeigaben gibt es dann allerdings nicht mehr: Außer dem Brenntool Nero Essentials und der Testversion von Norton Internet Security sind nur kleinere Systemtools installiert, wodurch der Rechner aber schön sauber von zu viel unnötiger Software bleibt.
Tastatur
Wie bereits erwähnt, die Tastatur des Lifebook S710 gibt an beinahe allen Stellen sehr stark nach, was keinesfalls den Qualitätsansprüchen an ein Businessgerät genügt. Das Tippgefühl andererseits ist ganz ordentlich, die Tasten haben einen kurzen Hub, sind dort platziert, wo man sie erwartet und auch ordentlich groß. Übrigens geht Fujitsu nicht mit dem allgemeinen Trend und führt das Keyboard im klassischen Design anstatt als Chiclet-Tastatur aus.
Sonderfunktionen wie Lautstärkeregelung und Bildschirmhelligkeit werden per Tastenkombination geregelt, oberhalb der Tastatur befinden sich aber auch einige Sondertasten. Mit ihnen lässt sich beispielsweise das Notebook sperren, oder man kann die Energiespar- und Wireless-Einstellungen aufrufen. Hier wäre es vielleicht sinnvoller gewesen, die Lautstärkeregelung auf eigene Tasten zu legen oder dem Benutzer die Möglichkeit zu geben, die Tastenbelegung frei zu wählen.
Touchpad
Das Touchpad sitzt mittig und leicht abgesenkt in der Handballenauflage und ist recht klein geraten. Gerade einmal etwas mehr als 7 Zentimeter misst es in der Diagonale.
Dafür ist die Oberfläche ganz ordentlich gewählt: Der Finger hat nicht zu viel und nicht zu wenig Widerstand. Die beiden darunter liegenden Tasten fühlen sich stabil und wertig an und reagieren zuverlässig auf den Tastendruck. Dazwischen sitzt sogar ein Mausradersatz, mit dem es sich leicht scrollen lässt. Ein Scrollbereich in der berührungsempfindlichen Fläche ist dafür nicht vorhanden. Auch mit Multi-Touch-Gesten kommt das Touchpad nicht zurecht.
14 Zoll misst der matte Bildschirm des Lifebooks und löst mit 1366 mal 768 Pixeln auf. Dazu kommt eine recht hohe durchschnittliche Ausleuchtung von 243,3 cd/m² – ein sehr guter Wert. Auch ist die Ausleuchtung sehr gleichmäßig: 89 Prozent sind weit über Durchschnitt.
Verbaut Fujitsu im Lifebook S710 also ein perfektes Display? Leider nicht, der Schwarzwert fällt doch stark negativ auf: Mit 1,58 cd/m² ist er leider sehr hoch und damit schlecht ausgefallen, Schwarz wirkt also nicht dunkel und eben schwarz, sondern ist eher ein milchiges Grau.
Dadurch fällt auch der Kontrast stark ab, der sich aus Schwarzwert und maximaler Helligkeit errechnet. Das Verhältnis beträgt hier nur mittelmäßige 154:1.
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Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 243 cd/m²
Kontrast: 154:1 (Schwarzwert: 1.58 cd/m²)
Im Bezug auf den Außeneinsatz zeigt sich das Notebook trotzdem ganz ordentlich, das matte Display und die große Helligkeit sorgen dafür, dass man stets noch etwas auf dem Monitor erkennt.
Die Blickwinkel sind das Übliche, nach links und rechts alles in allem in Ordnung, bei Neigung nach oben und unten aber viel zu knapp.
Insgesamt sind wir mit dem Display zufrieden, in dieser Preisklasse hat man schon wesentlich schlechteres gesehen. Allerdings ist beim Schwarzwert und den Blickwinkeln noch deutlicher Spielraum nach oben.
Dank des schnellen Dual Core-Prozessors Intel Core i5-520M, der mit 2,4 bis 2,93 GHz taktet, sollte die Anwendungsleistung des Lifebook S710 sehr in Ordnung sein.
Diese Vermutung bestätigt der PCMark Vantage, der 4464 Gesamtpunkte ausgibt. Auch im Cinebench R10 schlägt sich der Prozessor wacker, allerdings gibt es einen sehr großen Abstand zwischen Einkern- und Mehrkernbetrieb. Man sollte also darauf achten, dass die Software mehrere Rechenkerne unterstützt, dann sind Performancesteigerungen um mehr als das Zweifache möglich.
Als Grafiklösung setzt Fujitsu auf den Graphics Media Accelerator HD von Intel, der in den Prozessor integriert ist. Diese Variante bietet wesentlich weniger Leistung, als eine eigenständige Grafikkarte und besitzt zudem keinen eigenen Grafikspeicher, so dass der Hauptspeicher des System angezapft werden muss.
Der ist übrigens insgesamt 2048 MByte groß, besteht aus einem DDR3-Modul und taktet mit 1066 MHz. Maximal lassen sich übrigens 8 GByte RAM verbauen, die mit dem vorinstallierten Windows 7 Professional 64 Bit auch voll ausgenutzt werden können.
Die Spieleleistung überzeugt aufgrund der onboard-Grafik und des knappen Arbeitsspeichers natürlich nicht wirklich, immerhin 2702 Punkte im 3DMark06 lassen aber zumindest die ein oder andere Runde mit einem älteren Game als realistisch erscheinen.
PCMark Vantage Result | 4464 Punkte | |
Hilfe |
3DMark 05 Standard | 2195 Punkte | |
3DMark 06 1280x768 Score | 1256 Punkte | |
Hilfe |
Die Festplatte stammt von Fujitsu selbst, fasst nicht sonderlich üppige 160 GByte an Daten und dreht sich mit bis zu 5400 Umdrehungen pro Minute. Der Festplattenbenchmark erbrachte keine außergewöhnlichen Ergebnisse, die Zugriffszeit ist mit 18 Milkisekunden ebenso Durchschnitt wie die mittlere Transferrate von 59,3 MByte pro Sekunde.
DPC Latenzen
Mittels des Programms DPC Latency Checker testen wir, ob das System fähig ist, in Echtzeit mit angeschlossenen Geräten zu kommunizieren. Werden einzelne Prozesse von Windows aufgrund beispielsweise von fehlerhaften Treibern zu lange in der Warteschleife gehalten, kann es zu Aussetzern in dieser Kommunikation kommen, was besonders im professionellen Bereich sehr ärgerlich wäre.
Allerdings zeigt sich das Lifebook S710 hier von seiner besten Seite: Alle Latenzen bleiben unter 1000 Mikrosekunden und damit im grünen Bereich.
Geräuschemissionen
Trotz des potenten Prozessors muss man sich um die Geräuschkulisse des Lifebook S710 keine Sorgen machen: Besonders im Idle-Betrieb bleibt das Gerät stets angenehm leise. 30,2 dB(A) messen wir, wenn man das Gerät gar nicht belastet, bei einer geringen Erhöhung der Last erreichen wir 30,5 dB(A), eine minimale Erhöhung, die fast noch im Rahmen der Messtoleranz liegt.
Mit 31,1 dB(A) erzeugt auch die Festplatte kaum mehr Lärm, selbst geräuschempfindliche Menschen wird Fujitsus S710 also im unbenutzten Zustand nicht nerven.
Unter Last ermitteln wir eine mittlere Lautstärke von 33,7 dB(A) und ein maximales Betriebsgeräusch von 37,3 dB(A). Damit bleibt das Gerät selbst in seiner lautesten Lüfterstufe einigermaßen erträglich.
Wer DVDs schauen möchte, der muss mit einem Geräuschpegel von 36,1 dB(A) leben, sobald das Laufwerk auf die Filmdaten zugreift. Das ist zwar nicht sehr leise, sollte aber die meisten Nutzer nicht zu sehr in ihrem Filmgenuss stören.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.2 / 30.2 / 30.5 dB(A) |
HDD |
| 31.1 dB(A) |
DVD |
| 36.1 / dB(A) |
Last |
| 33.7 / 37.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Trotz des wenig aufdringlichen Lüfters und der starken CPU bleiben auch die Temperaturwerte im Rahmen. Bizarrerweise ermitteln wir die höchste Erwärmung im unbenutzten Zustand: Bis zu 35,9 Grad Celsius können es an der linken Unterseite werden. Das kommt wohl daher, dass unter Last der Lüfter schneller dreht und somit auch die Komponenten besser gekühlt werden.
Der Maximalwert unter Last beträgt 34,7 Grad an ungefähr der selben Stelle. An der Oberseite wird das Gerät weder unter Last noch im unbenutzten Zustand je wärmer als 32,5 Grad Celsius. Erfreulich auch: Die Handballenauflage bleibt stets kühl und erwärmt sich allenfalls ganz leicht.
Schön, dass Fujitsu es schafft, Prozessorpower mit leisem Betriebsgeräusch und niedrigen Temperaturen zu kombinieren und dann die Gehäuseerwärmung auch noch an Stellen stattfindet, die man kaum einmal berührt.
Das einzige Teil, das etwas wärmer wird ist das Netzteil: Mit maximal 45 Grad bleibt es aber ebenfalls in einem sehr akzeptablen Bereich.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 31.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 34.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30.4 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-2.7 °C).
Lautsprecher
Die Stereolautsprecher sind oberhalb der Tastatur recht günstig platziert: So kann keine Handfläche und kein weicher Untergrund sie verdecken. Diesen Pluspunkt macht aber der Klang der Lautsprecher mehr als zunichte: Die Höhen sind völlig überbetont, die Mitten ganz in Ordnung, Bass fehlt jedoch völlig. Hört man auch mal klassische Musik, so merkt man, dass die Lautstärke der kleinen Speaker dafür nicht ausreicht: Die leisen Töne hört man kaum, die lauten sind zu wenig kraftvoll.
Natürlich erwartet man von einem Businessgerät kein eingebautes 5.1-Soundsystem mit tollem Bass, aber trotzdem hätte man im Hinblick auf all diejenigen, die ihre Lifebook noch für etwas anderes nutzen, als bloß ihr Büro, bessere Speaker verbauen können.
Immerhin gibt es ja noch Kopfhörer, die man an der Vorderseite des Lifebook einsteckt und deren Kabel somit auch keiner Maushand in die Quere kommen kann. Der Klang über die eingebaute Buchse ist tadellos und auch mit ausreichend Lautstärke versehen, so dass man Filme und Musik auch wirklich genießen kann.
Wer sich ein 14 Zoll-Notebook kauft, der erwartet auch einigermaßen ausdauernde Akkulaufzeiten, schließlich bietet sich das recht leichte und kompakte Gehäuse mit dem matten Bildschirm für unterwegs geradezu an.
Das Lifebook S710 versagt hier zwar nicht völlig, liefert aber nur eine mittelmäßige Vorstellung ab, zumindest mit dem in unserem Testgerät verbauten, 56 Wattstunden bietenden 6 Zellen-Akku. Ein größerer Akku mit 62 Wattstunden Kapazität ist allerdings ebenfalls erhältlich. Im Erweiterungsschacht kann ein Zusatzakku verbaut werden, der weitere 41 Wattstunden an Energie liefert.
In unserer Standardkonfiguration lädt der Akku zwar recht schnell auf (dafür werden dann selbst im völlig unbenutzten Zustand 46 Watt aus der Steckdose gezogen), wie erwähnt sind die Akkulaufzeiten aber nur durchschnittlich: Maximal 253 Minuten, also 4 Stunden und 13 Minuten hält der Akku maximal durch, das klingt noch recht vernünftig. Wirklich erschreckt hat uns die Laufzeit unter Volllast, die mit 1 Stunde und 13 Minuten weit darunter liegt. Hier fordert der kräftige Prozessor wohl seinen Tribut.
In unseren Praxistests mit DVD-Wiedergabe und WLAN surfen, ermittelten wir gute 2 ½ respektive knappe 3 Stunden Laufzeit, was zeigt, dass der Prozessor auch ganz schön Energie sparen kann, wenn er will.
Da Fujitsu zumindest laut eigenem Marketing versucht, seine Geräte möglichst energiesparend zu konzipieren, trägt auch das Lifebook S710 das Label der ProGreen Selection. Das soll garantieren, dass die Energieversorgung mindestens einen Wirkungsgrad von 80 Prozent hat. Außerdem hat das Gerät zwei Sterne auf dem GreenIT-Label und wurde mit dem amerikanischen EPEAT Silber-Siegel ausgezeichnet. Wie umweltschonend das Gerät wirklich zu Werke geht, können wir nur anhand der Marketingversprechen von Fujitsu und des Stromverbrauchs ermitteln.
Der liegt minimal bei sehr guten 12,9 Watt, wenn man das Gerät nicht belastet. Maximal werden 57,1 Watt aus der Steckdose gesaugt, beim WLAN surfen kommen wir auf circa 20 Watt Verbrauch.
Wie sich bereits bei den Akkulaufzeiten angekündigt hat, sind die Unterschiede zwischen Weniglast- und Volllastbetrieb hinsichtlich des Stormverbrauchs recht groß. Wer aber nicht ständig Spiele spielt oder sonstige aufwändige Berechnungen durchführen lässt, der darf sich eher am unteren Rand des Verbrauchs orientieren.
Aus / Standby | 0.6 / 1.5 Watt |
Idle | 12.9 / 19.4 / 20.1 Watt |
Last |
35.7 / 57.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Das Fujitsu Lifebook S710 bietet einige Businessfeatures für recht wenig Geld. Dafür leidet die Verarbeitung: Das Gehäuse lässt sich an einigen Stellen deutlich verbiegen und die Tastatur fühlt sich an, als würde man auf Wackelpudding schreiben.
Abgesehen von dem etwas klein geratenen Touchpad und den recht kurzen Akkulaufzeiten unter Volllast leistet sich das Gerät aber ansonsten keine größeren Fehler: Der Bildschirm ist in den meisten Belangen sehr gut, die Anschlussausstattung mehr als komplett und auch deren Platzierung lässt kaum etwas zu wünschen übrig.
Dazu kommen das fast immer sehr leise Betriebsgeräusch, die geringe Wärmeemission und Businessfeatures, wie eine Taste zum Abschließen des Notebooks und die Sicherung des Systems über einen Chipkartenleser. Der Dockingport und der Erweiterungsschacht sind ebenfalls Details, die man sonst in dieser Preislage selten findet.
Toll ist, dass das Lifebook S710 sehr gute Anwendungsleistung mit recht niedrigen Verbrauchswerten kombinieren kann, außerdem bietet das Notebook zahlreiche Möglichkeiten, den Stromverbrauch noch weiter zu senken.
Wer bereit ist, eine externe Tastatur anzuschließen oder das wabellige Gefühl in Kauf zu nehmen und ein kompaktes und einigermaßen mobiles Gerät mit einiger Ausstattung sucht, aber dabei etwas Geld sparen möchte, der sollte dem S710 einen Probeplatz auf dem Schreibtisch frei räumen.