Test Toshiba Tecra M11-104 Notebook
Toshiba ist ein Pionier des Elektronik-Zeitalters und hat unter anderem den Begriff „Notebook“ 1989 erstmals für einen mobilen Computer („Dynabook“) geprägt. So sind unsere Erwartungen an ein Notebook aus dem Hause Toshiba nach mehr als 20 Jahren Erfahrung auf dem Gebiet des mobilen Computing hoch.
Auf dem Teststand eingefunden hat sich dieses Mal das Tecra M11-104 – das kleinste Modell von Toshibas „Business-Plattform im kompakten Format“. Durch businesstaugliche Maße und eine besonders robuste Bauweise soll es ein zuverlässiger Begleiter im mobilen Geschäftsalltag sein und auch die notwendige Sicherheit bieten.
Dabei beschränkt sich das M11 tatsächlich auf das Wesentliche für seinen angedachten Job: neben einer Core i3 330M-CPU (inkl. HD Grafik), 4 GByte Arbeitsspeicher und 250 GByte Festplatte finden sich im Laptop keine Atem raubenden Kernkomponenten. Das ist auch nicht notwendig, denn für den modernen Geschäftsmann oder die Geschäftsfrau ist im Regelfall nicht die schiere Rechenleistung notwendig, sondern es steht die Zuverlässigkeit, Konnektivität und Laufzeit im Vordergrund. Die Brüder des M11-104 bekommt man durchaus mit mehr CPU- und GPU-Power. Außerdem bieten sie unterwegs eine bessere Konnektivität dank UMTS. Nachteilig könnte sich die Tatsache auswirken, dass Toshiba nicht auf die Intel’sche vPro-Plattform setzt, die eigens für den unternehmerischen Einsatz konzipiert ist und gerade für größere IT-Bestände neben der längeren Ersatzteilverfügbarkeit auch die notwendigen Wartungsfunktionen bietet, die den „normalen“ Komponenten fehlen.
Ergonomische Anforderungen versucht Toshiba durch ein helles und entspiegeltes 14 Zoll LED-Display, eine gut dimensionierte Tastatur sowie einen Docking-Station-Anschluss umzusetzen.
Augenscheinlich ist beim M11 sofort die Ähnlichkeit mit einem bereits bekannten Vertreter aus dem Businessbereich. Nicht nur äußerlich scheint die Tecra-Serie eine Affinität zu Lenovos’ Thinkpad-Serie zu besitzen, auch manche inneren Werte sind identisch. So werden wir an gegebener Stelle das M11 mit dem vor einiger Zeit hier getesteten Thinkpad L412 vergleichen.
Die Maße des Gerätes liegen mit 349 mm Breite, 242 mm Tiefe und 36,5 mm Höhe an der Rückseite (32,8 mm Vorderseite) im üblichen Rahmen für ein 14 Zoll Notebook.
„Pantherschwarz mit strukturiertem Oberflächendesign“ titelt in den technischen Spezifikationen des Tecra der Eintrag für die Gehäusefarbe. Das hört sich spektakulär an, ist aber in der Realität eher schlicht. Die Oberflächenstruktur erweist sich als unempfindlich gegen Flecken von fettigen Fingern und ist bis auf die Geräteunterseite und den inneren Displayrand auf dem gesamten Gerät angebracht. Geradezu auffällig ist die Tatsache, dass das M11 bis auf die Touchpad-Tasten und den Schriftzug (chromfarben) auf dem Gehäusedeckel komplett schwarz ist – selbst die Tastatur gibt sich im Trauerkleid. Das mag auf den ersten Blick recht trist wirken, diese Gehäusefarbe hat sich aber als unempfindlich gegen Kratzer erwiesen.
Zusammen mit der Oberflächenstruktur macht das Äußere des Tecras zunächst einen robusten Eindruck: an der Vorderseite gepackt und hochgehoben, lässt sich keine Verformung des Gehäuseunterteils feststellen, auch gegen unsere Verwindungsversuche ist der Kunststoff gewappnet. Doch je länger man am Notebook herumdrückt, fallen immer mehr typische Schwachstellen am Gehäuse auf: über der Tastatur, wo sich die Sondertasten befinden, über dem optischen Laufwerk und die Mitte des Display-Deckels, wobei sich letzteres positiv von anderen Geräten selbiger Klasse (z. B. Fjitsu S760) abhebt, denn das Display ist halbwegs robust und verwindungssteif, auch die Scharniere bieten genügend Widerstand. Drückt man jedoch von innen gegen den unteren Displayrand oder das Display selbst, macht sich ein weiterer Verarbeitungsmangel bemerkbar: ein bis zu 5 mm großer Spalt klafft zwischen Panel und Gehäuse– das macht Lenovo wesentlich besser, hier sitzt das Display tatsächlich fest in seinem Rahmen.
Beiden Geräten fehlt darüber hinaus eine Display-Verriegelung, was aber beim Thinkpad auf Grund des Calmshell-Designs nicht dramatisch ist, da dieses für einen sehr guten Abschluss des Displays mit der Baseunit sorgt. Beim Tecra könnte es aber richtig ärgerlich werden, wenn z. B. lose Büroklammern das Display zerkratzen, denn hier gibt es genügend Freiraum zum Eindringen derlei Gegenstände. Diese können auch problemlos in den verbauten Cardreader rutschen, denn dieser besitzt keinerlei Abdeckung. Somit können die Kontakte sehr schnell verschmutzen und Karten evtl. nicht mehr gelesen werden.
Das Tecra M11-104 bringt eine Grundausstattung an Anschlüssen mit. Drei USB 2.0-Ports, einer davon ein kombinierter eSATA-Port, werden geboten. Der Anschluss eines USB-Sticks an diesen Kombi-Port erfordert sowohl Fingerspitzengefühl als auch Kraft - auf jeden Fall muss man vorsichtig sein, um nicht an Stick oder Port etwas abzubrechen. Positiv an diesem Port ist die Ladefunktion – hierfür muss der Laptop nicht eingeschaltet sein. Aber Vorsicht: allzu exessiver Gebrauch dieser Funktionalität ohne Stromanschluss des Notebooks belastet den Akku. Alle Ports und Schnittstellen liegen äußerst eng beieinander – für manchen USB-Stick (UMTS, Speicher, etc.) wird es dann schon schwierig, einen passenden Platz am Gerät zu finden.
Ein Mini-DisplayPort als digitaler Video-Ausgang ist eher exotisch und selten bei externen LCD-Bildschirmen. Unter Umständen hat ein Beamer einen passenden Anschluss, aber das ist auch nicht immer der Fall. Bleibt also nur der analoge VGA-Ausgang für die Präsentation. Es gibt zwar Adapter für den Mini-DisplayPort (DisplayPort, DVI, HDMI), diese sind aber potentielle Kleinteile, die nach dem Gesetz von Murphy immer dann in den tiefen der Laptoptasche verschwinden, wenn man sie dringend braucht.
Vielfältige Erweiterungsmöglichkeiten bietet der 34 mm ExpressCard-Schacht. Allerdings fordern manche Erweiterungen einen 54 mm-Schacht (z. B. Chipkartenleser). Einen solchen Leser bringt das Thinkpad L412 auch nicht mit, wohl aber der große Bruder aus der T-Serie.
Mittlerweile selten gewordene Anschlussmöglichkeiten „Seriell“ und „Parallel“ bietet die als Zubehör erhältliche Dockingstation. Besonders im industriellen Umfeld finden sich noch viele Geräte, die sich lediglich über solche Schnittstellen ansprechen lassen.
Kommunikation
Kommunikativ gibt sich das Tecra mit einer HD-Webcam (720p) und eingebautem Mikrofon. Es ist indes fraglich, ob von unterwegs überhaupt derart hochaufgelöste Datenströme übertragen werden können – UMTS gibt es erst in einer höheren Ausstattungsvariante.
Der an der Vorderseite verbaute Multi-Kartenleser unterstützt SD Karten bis zu 32 GB, Memory Stick bis zu 256 MB, Memory Stick Pro bis zu 4 GB, MultiMedia Karten bis zu 2 GB und xD-Picture Karten bis zu 2 GB. Die Problematik der fehlenden Abdeckung der großen Öffnung haben wir bereits weiter oben erwähnt. Direkt links neben dem Kartenleser befindet sich ein Schiebeschalter für WLAN und Bluetooth.
Sicherheit
Besonderen Schutz soll der Festplattensensor bieten. Dieser erkennt neben Erschütterungen des Laptops auch die Lage der Festplatte und soll so zuverlässig die Festplatte vor einem Headcrash schützen, falls das Notebook herunter fällt oder zu starke Erschütterungen im Zug die Daten gefährden. Diese Technologie wurde in Zusammenarbeit mit IBM entwickelt und findet sich demnach auch in vielen Geräten der Thinkpad-Reihe. Ein gelungenes und sinnvolles Feature, das eigentlich in jedes mobile Gerät mit Festplatte gehört. Selbst Apple ist davon überzeugt und verbaut es in seine MacBooks. Für noch mehr Sicherheit sorgen neben einem TPM-Modul V1.2 auch ein Fingersensor sowie eine spritzwassergeschützte Tastatur.
Zubehör
Außer den bereits angesprochenen Mini-DisplayPort-Adaptern und der Dockingstation enthält die Zubehörliste noch einen KFZ-Ladeadapter, einen Ersatzakku gleicher Leistung, RAM-Erweiterungen und diverse Notebook-Taschen.
Enttäuschend ist das Fehlen eines multifunktionalen Wechselschachtes, der das Benutzen einer zweiten Festplatte oder eines Zweitakkus an Stelle des optischen Laufwerks ermöglicht. Letzteres wäre für eine längere Laufzeit sehr sinnvoll, denn einen größeren Akku gibt es nicht als Zubehör.
Auf dem Tecra M11 ist Windows 7 Professional in der 64bit-Variante installiert. Das mitgelieferte Recovery-Medium ist aber Windows XP (downgrade?). Die Windows 7 Installation selbst hat Toshiba mit einem ganzen Schwung an mehr oder minder nützlichen Tools zugemüllt: fast 25! Programme starten beim hochfahren des Rechners automatisch mit und fallen durch aufdringliche Einrichtungsassistenten, Aktivierungshinweise oder aber auch Abstürze (Eco-Tool) negativ auf.
Garantie
Garantieverlängerungen mit oder ohne Vor-Ort-Service oder "Ganz egal was passiert"-Option gibt es in verschiedenen Preisstufen. Der "Ganz egal was passiert"-Service beinhaltet unter Anderem ein Ersatzgerät bei Diebstahl oder die Datenwiederherstellung bei Beschädigung und ist somit für mobile Personen eine sinnvolle Option.
Tastatur
Die 87 Tasten der schwarzen, spritzwassergeschützten Tastatur sind groß genug, um auch Vielschreibern ein angenehmes Arbeiten zu ermöglichen. Einzig die Enter-Taste ist ein wenig zu klein geraten und provoziert Fehltipper auf die direkt daneben liegenden Tasten „Home“, „Page up/down“ oder „End“. Das kann schon mal ärgerlich sein. Druckpunkt und Hub der Tastatur ist jeweils gut ausgeprägt und durchaus mit der Tastatur des Thinkpad L412 vergleichbar.
Beim Materialeinsatz und der Verarbeitung für die Tastatur gehen Toshiba Wertungspunkte verloren. Die Tecra-Tastatur wirkt auch etwas klapprig – zumal man bei fast jedem Arbeitswinkel unter die Tasten des M11 schauen kann. Damit heißt es aufpassen, dass keine Krümel zwischen die Tasten fallen. Der geringe Kontrast der Tastenaufschrift sorgt bei mangelnder Beleuchtung für schlechte Orientierung. Noch extremer fällt das bei der Zweitbelegung der Tasten im M11 auf: Die jeweiligen Symbole heben sich nur widerwillig vom Schwarz des Untergrundes ab.
Mausersatz
Während Lenovo die Ergonomie seiner Trackpoints verbessert hat, speziell durch Oberfächenvergrößerung und angenehmere Materialien, erinnert der Accupoint an die frühen Ausgaben des IBM´schen Knuppels: klein und hart mit einer unangenehm rauen Oberfläche. Die Präzision und Steuerbarkeit ist indes gleichwertig. Der Accupoint verfügt über eigene Maustasten, die ähnlich der Tastatur, klapprig wirken. Außerdem vermissen wir die mittlere Taste, wie sie bei Lenovo Standard ist.
Aber es scheint ja generell eine Glaubensfrage zu sein, welches Mausersatzgerät man verwendet. Deshalb kommt der Trackpoint nicht alleine, sondern immer mit einem Touchpad als alternatives Eingabegerät daher. Dieses fällt beim M11 nicht zu klein aus und ist angenehm zu bedienen. Die Maustasten sind in einer glänzenden Chrom-Optik gehalten, was nicht recht zum übrigen Design des Gerätes passen mag. Außerdem werden diese schnell hässlich, denn jeder Fingerabdruck bleibt auf den Tasten zurück. Eine dritte Maustaste fehlt auch hier, stattdessen wurde der Fingersensor zwischen den beiden Maustasten platziert.
Beim eingesetzten Display wird die Ausrichtung des Notebooks deutlich: Dank LED-Technologie sparsam, entspiegelt sowie gleichmäßig ausgeleuchtet richtet sich das M11 eindeutig auf Office-Tätigkeiten aus. Wegen des schmalen Farbspektrums, den starken Abweichungen bei der Farbdarstellung (Rot- und Blaulinie), dem hohen Schwarzwert selbst sowie der geringen Blickwinkelstabilität empfiehlt sich das Display sowieso nicht für multimediale Anwendungen. Unverständlich für ein Office-Gerät ist aber, warum Toshiba auf ein Breitbild-Display mit geringer Auflösung (1366 x 768 Pixel) setzt: Denn Erstens werden Dokumente meist im Hochformat bearbeitet und Zweitens ist für die Darstellung von zwei Seiten nebeneinander die Auflösung zu gering.
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Ausleuchtung: 94 %
Helligkeit Akku: 199 cd/m²
Kontrast: 140:1 (Schwarzwert: 1.42 cd/m²)
Der maximale Öffnungswinkel des Displays beträgt 180 Grad. Dadurch kann der Nutzer fast jede beliebige Position vor dem Notebook einnehmen. Zudem tragen die straffen Scharniere einen weiteren positiven Punkt zur Ergonomie bei, indem sie starkes Nachschwingen des Displays verhindern.
Der Außeneinsatz sollte durch die Entspiegelung problemlos möglich sein, leider spielt die Panel-Helligkeit nicht mit - die Leuchtkraft ist selbst im Maximum (203 cd/m²) zu gering. Will man das Gerät dennoch im Freien betreiben, sollte sich der Nutzer ein besonders schattiges Plätzchen suchen. Zudem muss man nach 2 bis 2,5 Stunden schon wieder an die Steckdose.
Die gebotene Blickwinkelstabilität zeigt im horizontalen Sichtbereich großzügigere mögliche Blickwinkel, im vertikalen Bereich ist mit den üblichen Farbveränderungen schon bei geringer Abweichung vom idealen Blickwinkel zu rechnen.
„DESKTOP-LEISTUNG - Ihre Zeit ist kostbar: Mit extra kurzen Bootzeiten […] ist die Tecra M11 im Büro blitzschnell einsatzbereit.“ So titelt die Website des Herstellers über die Geräte-Serie. Naja … das wird ja eigentlich schon durch die ganzen Programme im Autostart verhindert …
Grundsätzlich bietet das M11 solide Office-Leistung. Mehr aber auch nicht. Die Core i3-CPU stammt aus dem Einstiegssegment und bietet zwar zwei Kerne, aber weder das bei den großen Brüdern vorhandene Hyperthreading, noch den Turbo-Modus. Der Arbeitsspeicher indes ist mit 4 GByte gut dimensioniert, auch wenn sich die in die CPU integrierte Grafikkarte einen Teil davon abzweigt. Diese hohe Integration von CPU und GPU fordert die Beachtung einer weiteren Prämisse: CPU- und GPU-Leistung sind unmittelbar durch die thermische Verlustleistung miteinander verbunden: eine hohe CPU-Last verhindert, dass die GPU ihre maximale Rechenkapazität ausschöpfen kann und umgekehrt (siehe Intel Whitepaper). Das erklärt auch das beim Cinebench beobachtete Phänomen einer nicht zu 100% ausgelasteten CPU.
Im Vergleich zum L412 schneidet das M11 deutlich besser ab. Es erreicht im 3DMark 06 ca. 400 Punkte mehr. Auch im Produktivitätsbenchmark PCMark Vantage ist das Tecra um 100 Punkte besser – trotz identischer CPU und GPU. Ursache hierfür könnte der doppelt so große Arbeitsspeicher des M11 sein, von dem auch die Grafikkarte profitiert.
Der Latency-Checker zeigt keine größeren Auffälligkeiten bei der Verarbeitung von Echtzeitdaten. Lediglich bei aktiviertem WLAN kommt es gelegentlichen zu kurzen Verzögerungen bei der Datenverarbeitung. Diese machen sich aber in der Office-Praxis in der Regel nicht bemerkbar.
PCMark 05 Standard | 5084 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 4819 Punkte | |
Hilfe |
Spieleleistung gibt es nicht. Die integrierte HD Grafik bietet lediglich ausreichend Unterstützung für HD-Inhalte. Ein Bluray-Laufwerk fehlt jedoch und wäre für den vorgesehenen Einsatzzweck auch fehl am Platze. Per DisplayPort kann die HD Grafik bis zu 2048 x 1536 Pixel ausgeben und ist somit auch für HD-Beamer geeignet.
3DMark 2001SE Standard | 8091 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 4469 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 3038 Punkte | |
3DMark 06 1280x768 Score | 1735 Punkte | |
Hilfe |
Die eingesetzte Festplatte (5400 U/min) erfüllt ihren Zweck zur Zufriedenheit. Sowohl Transferraten als auch Zugriffszeiten liegen im Bereich des für Notebookfestplatten üblichen Rahmens. Mehr Festplattenspeicher gibt es nur als USB/eSATA-Option oder in den größeren M11-Modellen (320 GByte). Eine bessere Arbeitsgeschwindigkeit könnte durch den Einsatz eine SSD statt Festplatte erreicht werden - diese Option ist aber leider nicht verfügbar und müsste in Eigenregie umgesetzt werden.
In wieweit der Einsatz des Double Layer DVD-Brenner sinnvoll ist, mag Ansichtssache sein. Für ein Datenbackup sind DL-Medien derzeit noch ungeeignet, da sowohl die Brennqualität der Geräte als auch die Haltbarkeit der Medien sehr unzuverlässig sind. Zur Datensicherung empfiehlt es sich damit auf ein externes Laufwerk auszuweichen.
Geräuschemissionen
Bei der Lautstärke bleibt das Tecra bei den erwarteten Werten: im normalen Büro-Alltag kaum hörbar (30,8 dB), sinkt auch bei der DVD-Wiedergabe nach kurzer Zeit das anfängliche Laufwerksgeräusch (35,8 dB) auf diesen Wert. Je nach zusätzlicher Belastung schaltet der Lüfter in mehreren Stufen seine Umdrehungszahl hoch und erreicht unter Volllast 41,4 dB(A), die eine deutliche Rauschkulisse schaffen.
Geräuschvoll kann auch das Netzteil werden: steht es unter nur geringer Last, gibt es ein hochfrequentes Pfeifen von sich. Wird der Akku geladen oder verbraucht das Notebook verstärkt Strom, war dieses Geräusch nicht zu hören.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.6 / 30.6 / 30.6 dB(A) |
HDD |
| 30.8 dB(A) |
DVD |
| 35.8 / dB(A) |
Last |
| 34.6 / 41.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Temperaturen sind im lastarmen Betrieb noch gut: 25° C bis maximal 30° C auf der Unterseite und 29° C auf der Oberseite. Unter Last wird vor allem der Bereich um das Touchpad mit 35° C schon sehr warm, der Spitzenwert beträgt 38° C über der Lüfteröffnung links oben. Die rechte Gehäuseseite bleibt aber mit circa 25° C kühl. Dieses Bild setzt sich auch auf der Unterseite fort. Dort werden aber Spitzentemperaturen von 40° C (Mitte) bis 42° C (Lüfteröffnung) erreicht. Das ist schon unangenehm, wenn der Laptop auf den Oberschenkeln steht. Die andere Gehäuseseite bleibt mit 25° C kühl. Speziell unter Last ist es also besser, man hat eine glatte Arbeitsfläche vor sich, auf der das Gerät abgestellt werden kann und die Unterseite gut belüftet wird.
Das L412 schneidet vergleichsweise nur ein wenig besser ab. Die Unterseite bleibt zwar kühler, dafür wird der Tastaturbereich unter Last mit 41° C zu heiß.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35.6 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-8 °C).
Lautsprecher
Mit HD-Webcam und integriertem Mikrofon scheint das Tecra M11 für umfangreiche Kollaborations-Szenarien gerüstet. Doch der Spaß an einer Video-Konferenz vergeht schnell, sobald die verzerrte Stimme aus den kleinen, elektronischen Lautsprechern des M11 tönt. Die Lage der Lautsprecher an der schräg nach hinten abfallenden Vorderseite ist zudem sehr ungünstig gewählt. Entweder der Gesprächspartner brabbelt so seinen Kommentar in den Schoß des Anwenders, oder die Unterarme des Nutzers bremsen die Schallausbreitung. Tiefen und Mitten fehlen komplett, und sobald die Lautstärke einen gewissen Pegel übersteigt, klirren die Töne in den Ohren.
Mit geringster Displayhelligkeit und ohne Last hält das Notebook mit 5 Stunden und 30 Minuten ordentlich durch. Für einen ganzen Arbeitstag ist diese Laufzeit aber leider nicht ausreichend. Zudem strengt dann die geringe Leuchtkraft die Augen zu sehr an. So ist es besser, man hat einen Ersatzakku mit im Gepäck. Mit knapp zweieinhalb Stunden Laufzeit bei der DVD-Wiedergabe kann man auch einen längeren Film problemlos anschauen. Wenn das WLAN ausgiebig belastet wird und man diverse Seiten im Netz surft, ist die Laufzeit nur ca. 10 Minuten länger als bei der DVD-Wiedergabe. Unter Last verbraucht das Tecra mit maximal 58 Watt ordentlich Strom und somit reicht die Akkuleistung gerade einmal eine Stunde und 12 Minuten.
Schade, dass es keine Upgrades für den Energiespeicher gibt. Hier punktet Lenovo, dessen optionaler 9-Zellen-Akku die sonst identische Laufzeit drastisch erhöhen kann. Mobile Business-Profis könnten außerdem im Wechselschacht der höherwertigen Thinkpads und der Elitebook-Serie von HP bzw. bei diesen auch optionale externe Akkulösungen mit besonders hohen Speicherkapazitäten fündig werden.
Aus / Standby | 0.4 / 0.6 Watt |
Idle | 11.4 / 15.2 / 17.7 Watt |
Last |
42.2 / 57.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Das Einsatzgebiet des Tecra M11-104 ist klar definiert und die Komponenten wurden für das Szenario grundsätzlich passend ausgewählt. Dennoch finden sich im Detail einige Mängel, die wir von Toshiba’s Business-Plattform nicht erwartet haben: vom Displayformat, über die Verarbeitung der Tastatur, die krächzenden Lautsprecher bis hin zur nicht vorhandenen Abdeckung des Cardreaders. Außerdem fehlen uns wichtige Zubehörelemente wie eine Ultrabay samt Konfigurationsoptionen. Ebenfalls vermisst haben wir die Features der vPro-Plattform, die gerade für größere Unternehmen Vorteile für das Asset-Management mitbringt. Die Rechenleistung für das Gerät ist solide, wenn auch nicht überwältigend. Selbiges gilt für die Laufzeit und die Emissionswerte.
Toshiba kann mit dem Tecra M11-104 seine Werbeversprechen leider nur bedingt einlösen. An vielen Stellen wurde die Konfiguration im Detail nur mangelhaft umgesetzt – trotz der vielen, positiven Ansätze.
So scheint uns der empfohlene Verkaufspreis von 999 € als auch der derzeitige Straßenpreis von rund 850 € zu hoch gegriffen. Für diesen Preis gibt es schon wesentlich leistungsstärkere Office-Notebooks, mehr Schnittstellen und besseren Upgrademöglichkeiten. Auch die verfügbaren Service-Optionen sind beim Tecra M11 alle aufpreispflichtig. Bleiben als Argumente lediglich die Gehäusestabilität und der Docking-Station-Anschluss. Aber auch diese können den Preis allein nicht rechtfertigen.
Der Markt für Business-Geräte ist hart umkämpft. Verschiedene Szenarien lassen eine schier unüberschaubare Modell- und Konfigurationsvielfalt sprießen. Durch oftmals identische Hardwarekomponenten und somit resultierend identischer Rechenleistung müssen sich die Hersteller durch andere Innovationen unterscheiden. Diese werden in der Feature-Schlacht häufig kopiert, aber meist nur unzureichend umgesetzt. Leider.
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