Test Sony Vaio VPC-YB3V1E/S Notebook
Mit dem Vaio VPC-YB3V1E/S hat Sony ein neues Gerät für das Segment der ultraportablen Notebooks im Portfolio. Die Positionierung des 11,6-Zoll-Devices fällt uns nicht ganz leicht. Die AMD-Fusion-Plattform prädestiniert das kleine Vaio eigentlich als Netbook. Mit der WXGA-Auflösung von 1366 x 768 hingegen entwächst das Sony Notebook den Netbook-Schuhen. Letztendlich handelt es sich um ein kompaktes Einsteiger-Notebook. Diesen Anspruch untermauert auch die recht niedrige unverbindliche Preisempfehlung von 479 Euro. Rein äußerlich lässt das kleine Vaio einen höheren Preis vermuten. Unser ganz in Silber gehaltenes Modell macht sich auf jeden Fall auch dem Wohnzimmertisch gut – als schmuckes Dekoelement.
Ob Sony mit dem Vaio VPC-YB3V1E/S die erfolgreiche Y-Serie neu beleben kann, wird unser Test zeigen. Die Optik stimmt zumindest auf den ersten Blick. Und mit dem AMD E-450 kommt auch ein aktueller Prozessor samt integrierter Grafikeinheit zum Einsatz.
Nicht auf der Höhe der Zeit ist das Sony Vaio VPC-YB3V1E/S in Sachen Betriebssystem. Zwar spricht grundsätzlich nichts gegen die 32-Bit-Version von Windows 7 Home Premium mit Service-Pack 1. Dass Sony aber das Gerät mit vier GB RAM ausstattet, ist angesichts des 32-Bit-Systems nicht nachvollziehbar. Mehr als 3.49 GB kann das Betriebssystem im Zusammenspiel mit den verbauten Komponenten nicht adressieren.
Klein, leicht und schick – mit diesen Attributen war die Y-Serie der Sony Vaio Notebooks stets trefflich beschrieben. Das soll auch für das neueste Modell der kompakten Notebook-Familie gelten. Das Vaio VPC-YB3V1E/S gibt es mit drei verschieden farbigen Displaydeckeln: grün, pink und silber. Letzterer Farbton zierte unser Testgerät, das damit fast komplett in mattem Silber gehalten ist. Unserer Ansicht nach würde dem Gerät eine der beiden peppigeren Farben besser stehen, aber das ist zum Glück Geschmacksache. Die Geräteunterseite besteht aus schwarzem Kunststoff und wirkt optisch sehr langweilig. Dank dem Einsatz von Magnesium stimmt auch die Anfassqualität des Sony Vaio VPC-YB3V1E/S.
Von der Seite betrachtet gibt sich das 11,6-Zoll-Notebook nicht mehr ganz so elegant. Es trägt nämlich doch recht auf. Vor allem im hinteren Bereich, wo der Akku sitzt, dürfte es deutlich schlanker sein. Denn mit den Abmessungen von 290 x 25 x 203 Millimeter ist es nicht so kompakt, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat. Sony flacht das Gehäuse zwar zur Front hin etwas ab. An der tatsächlichen Höhe des Gerätes ändert sich indes nichts. Das Gewicht von 1,46 Kilogramm ist hingegen der Klasse angemessen und schränkt die Mobilität nicht ein.
An der Verarbeitung gibt es weitestgehend nichts zu meckern. Die Spalte sind klein und gleichmäßig, scharfe Kanten oder spitze Grate nicht vorhanden. Zwei kleine Kritikpunkte gibt es dennoch: Die beiden filigranen Scharniere halten das Display nicht immer wackelfrei. Außerdem begrenzen sie den Öffnungswinkel mit gerade mal gut 45 Grad nach hinten stark. Hinzu kommt, dass der Akku nicht perfekt im Gehäuse sitzt und daher ein wenig wackelt.
Gut gelungen ist die Integration des Powerknopfes und der Ladebuchse im hinteren Gehäusebereich. Die Power-LED leuchtet in sehr poppigen Farben. Je nach Betriebszustand neongrün, orange oder blau, was dem Sony Vaio VPC-YB3V1E/S einen leicht verspielten Touch verleiht.
Bei einem Notebook dieser Größe und Preisklasse darf man keine überbordende Anschlussvielfalt erwarten. Und doch sind alle wichtigen Anschlüsse und Buchsen vorhanden. Das gilt für die drei USB-2.0-Ports, die sich im Verhältnis 2:1 auf die rechte und linke Gehäuseseite verteilen, die beiden 3.5-mm-Klinkenbuchsen und den Gigabit-LAN-Anschluss, ebenfalls auf der rechten Seite untergebracht. Dazu gesellt sich noch eine HDMI-Buchse, die sich links am Gerät neben dem obligatorischen VGA-Anschluss befindet. Dank HDMI lässt sich hochauflösendes Filmmaterial auf externen Monitore oder Fernsehern in digitaler Qualität ausgeben. Da das Gerät am HDMI-Ausgang eine maximale Auflösung von 1920 x 1200 darstellen kann, ist die Ausgabe von FullHD-Filmen kein Problem. An der Front des Gerätes verbaut Sony noch einen Cardreader. Dessen zwei Slots nehmen SD-Karten sowie MemoryStick Duo und Pro auf. Erwähnenswert ist noch der ebenfalls an der Front – im Gegensatz zum Cardreader auf der rechten Seite – verbaute Schiebeschalter zur De-/Aktivierung der kabellosen Kommunikationsmodule. Der ist sehr praktisch und hilft beim Energiesparen.
Kommunikation
Bei einem derart mobilen Gerät wie dem Sony Vaio VPC-YB3V1E/S spielen die kabellosen Kommunikationsmöglichkeiten eine große Rolle. Auf ein UMTS-Modul verzichtet Sony leider, obschon es die Mobilität noch einmal deutlich erhöhen würde. Natürlich lässt sich die 3G-Funktionalität leicht und günstig per USB-Stick nachrüsten. Diese Lösung benötigt aber meist mehr Energie als ein integriertes Modul. Zudem birgt ein überstehender Stick bei einem Gerät, das viel herumgetragen wird, immer ein gewisses Risiko der Beschädigung.
Mit an Bord ist natürlich Wireless LAN nach aktuellem 802.11n-Standard. Das verbaute Modul funkt jedoch nur im oft stark frequentierten 2.4-GHz-Band. 5 GHz werden nicht unterstützt. Ebenfalls zur drahtlosen Kommunikation – etwa zur Synchronisierung mit dem Handy oder zum drahtlosen Datenaustausch – dient das Bluetooth-Modul. Sony unterstützt im Sony Vaio VPC-YB3V1E/S allerdings nur den bereits recht betagten Standard 2.1 EDR. Besser hätte uns Bluetooth 3.0 oder höher gefallen. Im Vergleich zu 2.1 erreicht Bluetooth 3.0 mit 200 MBit/s theoretisch eine fast 100-mal höhere Datenübertragungsrate. Zudem verbrauchen USB-3.0-Geräte bei der Kommunikation untereinander weniger Energie, da sie nach dem initialen Handshake automatisch auf die im Standard verankerte WLAN-Technologie ausweichen.
Beim kabelgebundenen LAN gibt es Standardkost: Einen Gigabit-Ethernet-Controller sollte jedes aktuelle Notebook, unabhängig von der Preisklasse, mitbringen. Sowohl der WLAN- als auch das LAN-Controller gehören zur Atheros-Familie von Qualcomm.
Zubehör
Zubehör gibt es in der Tat außer dem obligatorischen Netzteil samt Stromkabel keines. Dafür ist es einiges an Papierdokumenten im Karton zu finden. Besonders interessant ist die Beschreibung zur Wiederherstellung des Systems. Da das Sony Vaio VPC-YB3V1E/S nicht über ein optisches Laufwerk verfügt, kommt die Wiederherstellung von DVD nicht infrage – und ein bootfähiger Windows-USB-Stick liegt dem Gerät nicht bei. Sony löst die Aufgabe dennoch sehr geschickt: Mithilfe der über der Tastatur platzierten ASSIST-Taste lässt sich bei aus- und eingeschaltetem Gerät das Tool VAIO Care Rescue starten, das unter anderem die Wiederherstellungsroutine zur Verfügung stellt. Die übrigen Dokumente sind Kurzanleitung, Sicherheitshinweise und Verweise auf die Reparaturdienstleistungen des VAIO International Repair Service.
Software
Dass Sony dem Käufer nur ein 32-Bit-Windows gönnt, haben wir ja bereits kritisiert. Nicht gefallen hat uns aber auch, dass das Sony Vaio VPC-YB3V1E/S quasi vollgestopft ist mit "kostenlosen" Programmen. Hier nervt McAfee Internet Security und drängt zur Aktivierung, dort gibt es ein vorinstalliertes Microsoft Office 2010 – natürlich ohne jede Lizenz.
Besser gefällt uns da schon das Sony Vaio Gate, eine Art Schnellstartleiste am oberen Bildschirmrand, die sich ganz individuell konfigurieren lässt.
Wartung
Auf der Unterseite befindet sich eine recht große Wartungsklappe, die mit drei Kreuzschlitzschrauben gesichert ist. Bei unserem Testgerät war die Klappe nur sehr schwer zu öffnen. Wir waren kurz davor, den Versuch abzubrechen, weil wir befürchten mussten, die Klappe zu zerstören. Mit einem flachen Schraubendreher und etwas Geduld klappte es dann aber doch. Wartungsfreundlich war unser Gerät jedenfalls nicht. Unter der Klappe erhält der Anwender Zugriff auf den Arbeitsspeicher und die Festplatte. Sony verbaut nur einen RAM-Riegel, eine zweite Bank zum schnellen Aufrüsten ist also noch vorhanden. Ein Speicherausbau macht aber nur Sinn beim Umstieg auf ein 64-Bit-Windows. Die Festplatte lässt sich ebenfalls leicht ausbauen und ersetzen. An den Lüfter kommt man über die Wartungsklappe leider nicht ran. Hierfür müsste der gesamte untere Gehäuseteil abgenommen werden, wozu zahlreiche weitere Schrauben zu lösen sind. Vorgesehen hat Sony eine Öffnung sicher nicht. Also haben wir ebenfalls davon abgesehen.
Garantie
Bei der Basisgarantie ist Sony mit 12 Monaten vergleichsweise geizig. Registriert der Kunde jedoch sein Gerät über den Händler, erhält er kostenfrei ein weiteres Jahr Garantie. Weitere Optionen und Service-Modelle gibt es für das Sony Vaio VPC-YB3V1E/S nicht.
Tastatur
Bei einem kompakten Notebook, wie es das Sony Vaio VPC-YB3V1E/S ist, leidet naturgemäß die Ergonomie der Tastatur. Das kann auch Sony nicht verhindern. Sind die "normalen" Tasten mit einer Seitenlänge von 14 Millimetern noch vergleichsweise groß, trifft das auf die Cursor-Tasten, den Bindestrich und auf die F-Tasten nicht mehr zu. Mit gerade mal zehn Millimeter Kantenlänge sind diese Tasten blind nur schwer zu treffen, gerade der Bindestrich wird doch recht häufig gebraucht. Einen gesonderten Ziffernblock gibt es nicht. Er lässt sich aber per NUM-Lock über das normale Tastenfeld simulieren. Aufgrund der schrägen Anordnung der Tasten ist dies aber bestenfalls eine Notlösung. Für eine Chiclet-Tastatur ist der Tastenhub recht gering, reicht aber aus. Einen definierten Anschlag haben wir jedoch vermisst. Außerdem biegt sich die Tastatur leicht durch, das ist aber nicht wirklich störend.
Die dunkelgrauen Tasten spiegeln bei ungüsntigem Lichteinfall, sodass man hin und wieder das Gerät ein wenig aus dem Licht drehen muss. Beleuchtet sind die Tasten indes nicht, im Dunkeln sollte man also das 10-Fingersystem zuverlässig beherrschen. Bis auf die mit "ASSIST" beschriftete Taste rechts oberhalb der Tastatur gibt es keine Sony spezifischen Sonder- oder Schnellwahltasten. ASSIST öffnet VAIO Care. Das Programm soll bei der Fehlersuche behilflich sein, gibt Auskunft über Systemeinstellungen und stellt die Wiederherstellungsroutine bereit.
Touchpad
Das Touchpad ist wie das gesamte Gerät: kompakt, um nicht zu sagen klein. Es misst nur 6.5 x 3.5 Zentimeter und ist damit gerade bei der Nutzung von Multitouch-Gesten räumlich sehr begrenzt. Dabei funktionieren die wichtigsten Gesten wie Scrollen mit einem Finger oder Zoomen per Fingertip einwandfrei. Man gleitet sehr sanft über die Oberfläche, und die Ränder des Touchpads sind gut zu ertasten. Nicht sehr angetan waren wir von den Maustasten, die sich direkt unterhalb des Touchpads befinden. Sie klicken sehr laut und machen nicht gerade einen hochwertigen Eindruck. Da aber das Touchpad selbst auch als linke Maustaste fungiert, ist man nicht gezwungen, die lauten Tasten zu verwenden.
Das Display gehört nicht zu den Schokoladenseiten des Sony Vaio VPC-YB3V1E/S. Während die Auflösung des 11,6 Zoll kleinen Bildschirms mit 1344 x 768 noch recht hoch ist – das Seitenverhältnis beträgt 16:9 –, kann das Panel qualitativ nicht überzeugen. So liegt etwa die maximale Helligkeit bei nur 172 cd/m², gemittelt über den gesamten Bildschirm sind es sogar nur knapp 157 cd/m². Die sehr ungleiche Ausleuchtung trübt den Eindruck noch mehr. Während die maximale Helligkeit nur im rechten Drittel des Displays erreicht wird, ist die linke untere Ecke mit nur 130 cd/m² sogar sichtbar dunkler. Der Grad der Ausleiuchtung liegt bei inakzeptablen 76 Prozent. Für normal helle Umgebungen in geschlossenen Räumen ist die Helligkeit gerade noch ausreichend. Einen Vorteil hat die geringe Leuchtkraft jedoch: Die Helligkeit lässt sich so weit herunterregeln, dass selbst in sehr dunkler Umgebung keine Blendung auftritt.
Die geringe Leuchtkraft des Displays ist keine gute Voraussetzung für einen hohen Kontrast. Das sieht man auch ohne aufwändigen Test. Das Labor bestätigt den Eindruck: Mit einem schwachen Schwarzwert von 1.26 cd/m² errechnet sich ein nicht mehr als befriedigend zu bezeichnendes Kontrastverhältnis von 130:1.
|
Ausleuchtung: 76 %
Helligkeit Akku: 164 cd/m²
Kontrast: 130:1 (Schwarzwert: 1.26 cd/m²)38.69% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
56% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
37.39% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die mäßigen Laborergebnisse unterstreichen lediglich, was der User sieht: blasse Farben, wenig Kontraste, keine satten Schwarztöne. Da reißt auch das spiegelnde Display nichts mehr raus. Insgesamt liefert das Display des Sony Vaio VPC-YB3V1E/S eine schwache Vorstellung ab. Der schwache Schwarzwert wird vor allem bei dunklen Filmsequenzen deutlich, die eher grau und damit unnatürlich wirken.
Rühmen kann sich das Display des kleinen Vaio auch nicht mit dem darstellbaren Farbraum. Die Referenz, den sRGB-Farbraum, deckt das 11,6-Zoll-Display zu gerade mal 57 Prozent ab. Wir erwarten von einem LED-beleuchteten Panel keine Werte über 90 Prozent. Aber das, was Sony hier abliefert, ist insgesamt sehr schwach. Zum Vergleich haben wir das Display des Samsung-Slate-Modells Series 7 XE700T1A-H01DE herangezogen. Es deckt den sRGB-Farbraum auch nur zu 64 Prozent ab, glänzt dafür aber mit hoher Leuchtkraft, niedrigem Schwarzwert und sehr gutem Kontrast.
Die Abmessungen und das Gewicht des Sony Vaio VPC-YB3V1E/S schreien geradezu nach einem mobilen Einsatz – natürlich auch unter freiem Himmel. Doch das Display macht dem User hier einen fetten Strich durch die Rechnung. Nicht nur, dass die schwache Leuchtkraft eine Benutzung nur an sehr schattigen Orten erlaubt, das Display spiegelt auch noch sehr stark. Outdoor-Tauglichkeit ist also nicht gegeben
Die Scharniere des 11,6-Zoll-Displays erlauben nur eine Öffnung bis etwa 45 Grad nach hinten. Nicht nur in diesem Fall wäre eine hohe Blickwinkelstabilität wünschenswert. Und das verbaute TN-Panel macht in dieser Disziplin wieder ein wenig Boden gut. Zwar kann es nicht mit wirklich blinkwinkelstabilen Panels mithalten, erst recht nicht mit IPS-Modellen. Aber seitliche Einblicke verkraftet das Display recht gut. Die Farben werden kaum verfälscht, der Kontrast bleibt nahezu stabil. Gut: Viel schlechter kann er eh nicht mehr werden. Störender als die Blickwinkelabhängigkeit ist bei horizontalen Winkeln das Spiegeln der Oberfläche. Bei vertikalen Blickwinkeln findet relativ früh eine Invertierung der Farben, bei noch stärkeren Winkeln eine starke Abdunklung statt. Für ein TN-Display – erst recht in dieser Preisklasse – geht die Blickwinkelstabilität aber in Ordnung. Nach der bis hierhin schwachen Vorstellung des Vaio Displays mal ein positiver Aspekt.
Bis auf die vergleichweise hohe WXGA-Auflösung des 11,6-Zoll-Displays ist das Sony Vaio VPC-YB3V1E/S eindeutig ein Einsteigergerät. Größenmäßig liegt es zwischen Netbook und Subnotebook. Die gesamte Ausstattung unterstreicht die Zugehörigkeit zum Einsteigersegment. So kommt eine mit AMD Fusion eine typische Netbook-Plattform zum Einsatz, die Prozessor und Grafikeinheit auf einem Chip integriert. In Sachen Performance ist der AMD E-450 höher einzustufen als Intels Atom-Prozessoren. Im Vergleich zu dem ULV-Versionen der Intel-Core-Prozessoren macht die AMD APU aber keinen Stich. Dafür ist sie auch preislich weit darunter angesiedelt.
Prozessor
Im Sony verrichtet eine Zwei-Kern-CPU aus dem Hause AMD ihren Dienst. Der AMD E-450 alias Zacate ist ähnlich der Intel-Atom-Plattform (etwa Atom N550) speziell für Netbooks und Einsteiger-Notebooks konzipiert worden. Der Chip verfügt über eine integrierte Garfikkarte vom Typ Radeon HD 6320. Der Speichercontroller unterstützt DDR3-1333. Der Chiptakt von 1.65 GHz ist gegenüber dem Vorgänger lediglich um 50 MHz angehoben worden. Die Verbesserungen sind weitestgehend der GPU zuteil geworden. Dazu aber mehr im Kapitel "Grafikkarte".
Gerade bei sehr mobilen Notebooks spielt die Leistungsaufnahme der CPU eine wichtige Rolle. Mit einer TDP (Thermal Design Power) von 18 Watt ist der AMD E-450 aber stromhungriger als vergleichbare Atom-Prozessoren – die stärkere Grafikeinheit gibt hier wohl den Ausschlag.
Die Leistungsfähigkeit überprüfen wir mit Cinebench R10 in der 32-Bit-Version. Auf 64-Bit-Benchmarks müssen wir aufgrund des 32-Bit-Windows verzichten. Das Sony Vaio VPC-YB3V1E/S erzielt im Single-Thread-Rendering 1042 Punkte. Im Multi-Thread-Modus sind es 1929 Punkte. Damit befindet es sich in guter Gesellschaft der ähnlich ausgestatteten Konkurrenz wie Samsung 305U1A oder MSI Wind U270.
Ob das Vaio am Netzstecker oder per Akku betreiben wird, hat auf die Ergebnisse bei den Leistungsmessungen im Übrigen keine Auswirkungen.
System Performance
Während die synthetischen Benchmarks einzelne Komponenten auf ihre Leistungsfähigkeit hin überprüfen, geben die PCMark-Benchmarks eine Auskunft darüber, wie sich ein Gesamtsystem bei verschiedenen Anwendungsszenarien verhält. Hierbei nehmen viele Komponenten Einfluss auf das Ergebnis: CPU, Grafikkarte, Festplatte, Speicherausbau, Betriebssystem.
Das Sony Vaio VPC-YB3V1E/S bringt hier die zu erwartende Leistung wie vergleichbar ausgestattete Konkurrenzmodelle. Hier wären etwa Samsung 305U1A, MSI Wind U270 oder Lenovo ThinkPad X130e zu nennen. Kleine Unterschiede gibt es dennoch: Während im PCMark 7 die Ergebnisse noch auf Augenhöhe mit den direkten Konkurrenten liegen, setzt sich das Samsung 305U1A beim PCMark Vantage um gut 25 Prozent ab. Allerdings nicht nur zum Sony Vaio, sondern auch zu anderen ähnlich ausgestatteten Devices. Der Leistungsvorsprung des Samsung Gerätes erklärt sich wohl mit dessen sehr schneller Festplatte.
Mit 3,8 Punkten bringt uns auch der Windows-Performance-Index nicht zum Schwärmen. Als schwächste Komponente identifiziert Windows den Prozessor. Von daher verwundert es nicht, dass vergleichbare Konkurrenzmodelle hier bis auf ein oder zwei Zehntel dieselben Punktzahlen erzielen.
Massenspeicher
Sony verbaut im jüngsten Spross seiner Vaio-Y-Serie eine klassische Festplatte mit 500 GB Speicherkapazität. Es handelt sich um ein 2.5-Zoll-Modell von Toshiba, das mit 5400 Umdrehungen arbeitet. Angesichts der geringen Gesamtleistung des Sony Vaio VPC-YB3V1E/S wäre eine schneller drehende Festplatte auch nicht sinnvoll. Eine 5400er verursacht meist ein geringeres Betriebsgeräusch als eine 7200er-Platte. Das ist in diesem Fall sinnvoller als maximale Leistung. Eine SSD ist in diesem Preissegment kaufmännisch sowieso nicht darstellbar.
Im Vergleich zu ähnlichen Festplatten in anderen Notebooks schneidet die verbaute Toshiba MK5059GSXP nur unterdurchschnittlich ab. So liegt die mittlere Datentransferrate laut HD Tune bei mäßigen 59.2 MB/s. Die Zugriffszeit von 17.5 Millisekunden gefällt uns da schon besser. Mit sieben Prozent fällt die CPU-Belastung zu hoch aus.
Grafikkarte
Die in den Prozessor integrierte Grafikkarte Radeon HD 6320 gilt unter den Netbook-GPUs – also der AMD-C- und -E-Serie sowie Intels Atom-Plattformen – als die aktuell leistungsfähigste. Gegenüber dem Vorgängermodell aus dem AMD E-350 mit 492 MHz GPU-Takt ist die Radeon HD 6320 nun dank Turbo-Technologie mit 508 bis 600 MHz getaktet. An der Zahl der Shadereinheiten hat sich hingegen nichts geändert, die GPU verfügt nach wie vor über 80 Recheneinheiten.
Eine hohe 3D-Leistung darf man von der GPU der aktuellen AMD-Fusion-Plattform dennoch nicht erwarten. Die direkte Konkurrenz der Atom-Familie von Intel lässt die integrierte Grafik zwar deutlich hinter sich. Gegen die Prozessorgrafiken der Intel-Sandy-Bridge- und erst recht der neuesten Ivy-Bridge-Generation macht die Radeon HD 6320 aber keinen Stich.
3DMark 06 Standard Score | 2706 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 885 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 336 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Zum Spielen kauft man sich das Sony Vaio VPC-YB3V1E/S bestimmt nicht. Dennoch möchte man zum Zeitvertreib vielleicht hin und wieder ein kleines Spielchen wagen. Unter den Netbooks und Einsteigergeräten ist die Wahl des AMD E-450 mit der Radeon HD 6320 im Vergleich zu Intels Atom-Plattform sicher die bessere Wahl. Dennoch darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die Grafikleistung der Fusion-Plattform am unteren Ende der Leistungsskala aktueller Grafikkarten anzusiedeln ist. Bei unseren Tests zur Überprüfung der Spieletauglichkeit (siehe Tabelle) zeigt sich denn auch, dass anspruchsvolle 3D-Spiele wie Anno 2070 oder The Elder Scrolls V: Skyrim auch mit Minimaleinstellungen nicht spielbar sind. Das Vaio taugt daher allenfalls für ältere Spiele und vergleichsweise anspruchslose Simulationen. Nichts anderes war zu erwarten.
Geräuschemissionen
Stillstand kennt der Lüfter im Sony Sony Vaio VPC-YB3V1E/S nicht. Stets ist ein leises Rauschen von der linken Seite zu hören. Nicht wirklich störend, aber immerzu präsent. Auch die Festplatte summt immer mit, übertrifft den Lüfter in Sachen Lautstärke jedoch zu keiner Zeit. Selbst beim HD Tune Test mussten wir das Ohr auf die Tastatur legen, um die Bewegungen des Schreiblesekopfes hören zu können.
Im Idle-Betrieb erzeugt das Sony Vaio VPC-YB3V1E/S die meiste Zeit einen Schalldruck von 32.6 dB, was nur unter leisen Bedingungen vernehmbar ist. Im Büro oder gar auf der Terrasse stört das Geräusch nicht. Lauter als 34.9 dB wird das 11,6-Zoll-Gerät im Idle-Betreib nie. Dreht der Lüfter allerdings unter Volllast mit Maximaldrehzahl, wird das Geräusch schon deutlich aufdringlicher. Zum Glück passiert das nicht bei der Wiedergabe von HD-Videos. Hier arbeitet der Lüfter zwar auch schon lauter als im Idle-Mode, seine Höchstdrehzahl erreicht er hier aber noch nicht. So entsteht dabei ein Schalldruck von 35.2 dB, unter Volllast sind es 41.7 dB – auf Dauer nervend. Zumindest erzeugt der Lüfter ein sehr gleichmäßiges Geräusch und neigt nicht zum Pulsieren.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.6 / 32.6 / 34.9 dB(A) |
HDD |
| 32.7 dB(A) |
Last |
| 35.2 / 41.7 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Das Thema Temperatur ist beim Sony Vaio VPC-YB3V1E/S eigentlich keines – zumindest keines, das Probleme macht. In allen Lastzuständen bleibt das kleine Notebook sowohl auf der Ober- als auch auf der Unterseite stets in einem angenehmen Temperaturbereich. Das gilt insbesondere für die Handballenauflage, wo Temperaturen jenseits der 40 Grad Celsius schon unangenehm sein können. Wärmer als 27 Grad wird der Handballenbereich nie. Unter Volllast zeichnet sich auf der Unterseite zentral ein leichter Hot Spot ab. Mit 35.6 Grad wird das Gerät jedoch noch nicht so warm, als dass es auf den Oberschenkeln anfängt, unangenehm zu werden. Da es sich bei der Unterseite um Kunststoff handelt, fühlt sich das Notebook subjektiv kühler an als ein metallenes Gerät mit derselben Oberflächentemperatur.
Was für das Gehäuse gilt, ist 1:1 auch auf das Innenleben des Sony Vaio VPC-YB3V1E/S übertragbar. Bei unserem mehrere Stunden dauernden Stresstest mit Furmark und Prime95 heizt sich die CPU kaum auf und wird maximal 72.3 Grad Celsius heiß.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 30.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.1 °C (von 21.4 bis 281 °C für die Klasse Subnotebook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 35.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 24.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 27.2 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (+1.1 °C).
Lautsprecher
Sichtbar sind die Lautsprecher des Sony Vaio VPC-YB3V1E/S auf Anhieb nicht. Der Hersteller bringt sie im vorderen Teil des Gehäuses unter, die Öffnungen sitzen aber auf der Geräteunterseite. Steht das Subnotebook auf dem Tisch, strahlt dieser den Schall nach vorne oben ab, sodass der Klang recht gut zu den Ohren des Anwenders dringt. Hebt man das Vaio allerdings an, geht ein Großteil der Lautstärke verloren. Und die ist eh nicht sonderlich hoch. Erschwerend kommt hinzu, dass die Boxen sehr höhenlastig sind und dünn klingen. Bässe gibt es nahezu keine. Glasklar klingt auch anders. Die verbauten Lautsprecher sind bestenfalls eine Notlösung für das eine oder andere YouTube-Video. Zum Musikhören sollte der User auf jeden Fall auf anständige Aktivboxen ausweichen oder das Vaio an die Stereoanlage anschließen.
Energieaufnahme
Die größten Stromkonsumenten bei einem Notebook sind in den meisten Fällen das Display, CPU und eine diskrete Grafikkarte. Letztere fällt beim Sony Vaio VPC-YB3V1E/S ja schonmal weg. Zudem ist das Display eher klein, und besonders hell ist es auch nicht. Dennoch fällt die Leistungsaufnahme im Idle-Betrieb nicht so moderat aus, wie man vielleicht erwarten dürfte. Im Vergleich zum Lenovo ThinkPad X130e etwa liegt der Stromverbrauch im Idle-Betrieb um teilweise rund 50 Prozent höher – wohlgemerkt bei identischer Fusion-Plattform und Display-Größe. Der Minimalkonsum des Vaios liegt bei 6.5 Watt, bei höchster Helligkeit im Idle-Mode verbraucht es ganze 11 Watt. Und auch unter Last ist das Subnotebook nicht sehr sparsam: Bis zu 27.2 Watt zieht das Gerät aus dem 38-Wh-Stunden-Akku mit Lithium-Ionen-Technologie.
Aus / Standby | 0.2 / 0.5 Watt |
Idle | 6.5 / 10.2 / 11 Watt |
Last |
20.2 / 27.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Akkulaufzeit
Betrachtet man die Größe des Akkus im Vergleich zum gesamten Gerät, fällt dessen Anteil an Volumen und Gewicht des Sony Vaio VPC-YB3V1E/S nicht unerheblich aus. Daher darf man getrost auf eine lange Akkulaufzeit hoffen, was einem derart mobilen Gerät auch sehr gut zu Gesicht stünde. Um es vorweg zu nehmen: Ganz überzeugen konnte uns das Vaio in dieser Disziplin nicht.
Sony macht im Datenblatt keine Angaben zur Akkulaufzeit des kleinen Notebooks der Vaio-Y-Serie. Auf der Webseite findet sich lediglich der Hinweis "Die tatsächliche Akkubetriebsdauer ist abhängig von Ihren Hardware- und Software-Konfigurationen." Beim Surfen über Wireless LAN bei einer Helligkeit von 150 cd/m² – im Falle des Test Sony Vaio VPC-YB3V1E/S ist hierzu die höchste Helligkeitseinstellung erforderlich – hält der 11,6-Zöller 3:55 Stunden durch. Losgelöst betrachtet ist der Wert ganz ok. Zieht man jedoch die Mobilität des Geräts und die Größe des Akkus ins Kalkül, ist das zu wenig. Im Idle-Betrieb, dem Lesetest der Software Battery Eater, kommt das kleine Vaio auf knapp sieben Stunden Laufzeit. Zu bedenken ist jedoch, dass dieser Test bei minimaler Helligkeit durchgeführt wird. Und da ist auf dem schwachen Display nicht mehr viel zu erkennen. Unter Volllast muss das Gerät nach 2:22 Stunden wieder an die Steckdose. Für lange Vollgasorgien hat Sony das Y-Vaio aber sicher nicht konzipiert.
Unterm Strich wird die Akkulaufzeit dem Anspruch eines ultraportablen und sehr mobilen Notebooks nicht ganz gerecht. Was in dieser Kategorie und mit dieser Plattform möglich ist, zeigt beispielsweise das Samsung 305U1A A01DE, das beim WLAN-Surfen fast achteinhalb Stunden online bleibt.
Zugute halten muss man dem Sony Vaio VPC-YB3V1E/S, dass es sich um ein vergleichsweise günstiges Subnotebook handelt, dessen Ausstattung und Preis von 479 Euro klar auf das Einstiegssegment abzielt. Dafür ist es gut verarbeitet und macht auch optisch eine nette Figur. Die Komponentenauswahl ist für den anvisierten Einsatzbereich durchdacht. Die aktuelle AMD-Fusion-Plattform ist zumindest den Atoms aus dem Hause Intel derzeit klar überlegen – vor allem, was die Grafikleistung betrifft. Bis hierhin macht Sony also eigentlich alles richtig.
Unser Gesamturteil fällt dennoch nur befriedigend aus. Verantwortlich dafür sind in erster Linie das 32-Bit-Windows und das schwache 11,6-Zoll-Display. Es bietet zwar eine hohe Auflösung. Bei Helligkeit, Kontrast und Farbwiedergabe patzt das Panel aber gewaltig. Und damit disqualifiziert sich das Vaio für den Outdoor-Einsatz, zumal das Display auch noch stark spiegelt. Dabei ist ein Notebook dieser Größe und Gewichtsklasse eigentlich prädestiniert für den mobilen Gebrauch – auch unter freiem Himmel.
Doch da spielt auch die Akkulaufzeit nicht richtig mit. Trotz des dunklen Displays ist das Sony Vaio VPC-YB3V1E/S vergleichweise stromhungrig und saugt den Akku aus unserer Sicht zu schnell leer. So können wir dem Gerät keine Kaufempfehlung aussprechen.