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Computerschrott: 20 Millionen Altgeräte verstauben in deutschen Haushalten

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In Deutschland vergammeln rund 20 Millionen alte Computer. Fast jeder dritte Bundesbürger sammelt ausrangierte Rechner bei sich zu Hause. Zeit den Müll fachgerecht loszuwerden. Vor der Entsorgung von Altgeräten sollte man aber ein paar Dinge beachten.

Wie der Branchenverband Bitkom heute mitteilte, hat das Marktforschungsinstitut Aris im Auftrag des Bitkom ermittelt, was die Deutschen mit ihren alten und ausgemusterten Rechnern machen. Etwas Sammelleidenschaft steckt wohl in jedem von uns, daher verwundert es nicht wirklich, dass fast jeder Dritte in Deutschland seine ausrangierten Altcomputer zu Hause stapelt.

Laut Bitkom verstauben gut 20 Millionen alte und ungenutzte Computer in deutschen Haushalten. 30 Prozent der Deutschen - beinahe jeder dritte Bundesbürger - hat zu Hause mindestens einen alten PC oder ein altes Notebook stehen. Jeder zehnte sogar zwei oder mehr Rechner. Im Schnitt lagert in jedem zweiten Haushalt ein ausrangierter Computer.

Dabei sind ältere Computer sowohl Gefahr als auch Chance. In Computerteilen finden sich unzählige giftige Substanzen, die fachgerecht entsorgt werden müssen. Aber auch viele wertvolle Materialien und Rohstoffe, für die sich das Recycling lohnt. Laut Bitkom sind über 80 Prozent der verwendeten Materialien recyclingfähig. Die Rohstoffmengen in jedem einzelnen Computer sind zwar gering, in der Masse von Millionen Geräten kann die Entsorgung aber einen wichtigen Beitrag zum Ressourcen- und Umweltschutz leisten.

Stellt sich die Frage, warum die ausgemusterten Computerveteranen zu Hause gesammelt werden. 50 Prozent der Betroffenen hortet ein Ersatzgerät für den neuen PC. 21 Prozent ist die Entsorgung zu aufwändig. 11 Prozent wissen nicht, wie private Daten auf dem Altgerät sicher zu löschen sind. Weiteren 6 Prozent fehlen Informationen, wie sie die alten Rechner entsorgen können.

Der Bitkom gibt hierzu ein paar Tipps. Vor dem Verkauf, der Weiter- oder Rückgabe alter Rechner sollten alle privaten Daten gelöscht werden. Dabei ist folgendes zu beachten:

  • Datenlöschung: Anwender sollten gezielt einzelne Daten oder die gesamte Festplatte mit einer speziellen Software mindestens dreimal überschreiben. Für besonders sensible Daten empfehlen Experten mindestens siebenmal. Am zuverlässigsten funktioniert die Brutalo-Methode - die physikalische Zerstörung des Datenträgers durch Schreddern.
  • Defekte Datenträger: Auch bei kaputten Datenträgern lassen sich von Datenspezialisten noch viele Dateien rekonstruieren. Daher sollten beispielsweise Flashspeicherkarten, HDDs, CDs, DVDs oder USB-Sticks, die sich vom Anwender nicht mehr nutzen lassen, vor ihrer Entsorgung komplett zerstört werden.
  • Do-it-yourself oder Dienstleister: Grundsätzlich kann das Löschen oder Vernichten des Datenträgers selbst vorgenommen werden. Für den Business-Bereich empfehlen sich aber Unternehmen, die auf das Datenlöschen spezialisiert sind.
  • Entsorgung: Defekte und alte Computer können bei den kommunalen Abfallsammelstellen und über Recyclinghöfe kostenlos abgegeben werden. Die Standorte erfährt man bei seinem örtlichen, kommunalen Abfallwirtschaftsbetrieb. Von dort gehen die Geräte in die Verantwortung der Hersteller über, die für eine umweltgerechte Entsorgung oder Wiederaufbereitung durch zertifizierte Recyclingunternehmen sorgen.
  • Rücknahme-Aktionen: Oftmals gibt es zeitlich begrenzte Rücknahme-Aktionen auf Initiative von Herstellern und dem Handel in Kooperation mit Umweltorganisationen und sozialen Einrichtungen. Bei solchen Aktionen spenden häufig die beteiligten Unternehmen für jedes zurückgegebene Gerät einen Betrag an Umwelt-, Sozial- und andere Hilfsprojekte.
  • Entsorgung defekter Akkus: Altakkus und Batterien dürfen nicht in den Hausmüll geworfen werden. Wer seinen alten Computer-Akku durch einen neuen ersetzt und so den Rechner weiter nutzt, muss den Alt-Akku ordnungsgemäß entsorgen. Dazu kann man ihn bei den örtlichen Recyclinghöfen abgeben oder in dem Laden abgeben, wo der neue Akku gekauft wurde.

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Autor: Ronald Tiefenthäler, 19.10.2012 (Update: 19.10.2012)