EU: Technologieunternehmen sollen mehr Steuern zahlen
Einem Reuters-Bericht zufolge haben sich mehrere Finanzminister europäischer Länder auf eine abweichende Besteuerungspolitik für internationale Technologieunternehmen verständigt. Betrachtetet werden soll künftig der Umsatz und nicht der Gewinn.
Im dem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegende Memo sprechen sie die Finanzminister der vier Staaten Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien dafür aus, digital und multinational agierende Konzerne zukünftig anhand des Umsatzes und nicht des Gewinns zu besteuern. Die Finanzminister wollen nicht länger akzeptieren, dass „diese Unternehmen Geschäfte in Europa tätigen und nur minimale Steuern entrichten“.
Der Vorstoß richtet sich insbesondere gegen das Vorgehen zahlreicher Unternehmen, in ganz Europa generierte Gewinne durch Konstrukte wie Lizenzzahlungen in Länder mit geringeren Steuersätzen wie etwa Irland transferiert werden.
Das neue Konzept sieht eine Ausgleichssteuer vor, welche Unternehmen anhand des in einem Land erzielten Umsatzes zu entrichten haben. Das Memo soll beim nächsten Treffen des EU-Ministerrats Mitte September besprochen werden, die EU-Kommission ein entsprechendes Konzept ausarbeiten.
Silvio Werner - Senior Tech Writer - 10020 Artikel auf Notebookcheck veröffentlicht seit 2017
Ich bin seit über zehn Jahren journalistisch aktiv, den Großteil davon im Bereich Technologie. Dabei war ich unter anderem für Tom's Hardware und ComputerBase tätig und bin es seit 2017 auch für Notebookcheck. Mein aktueller Fokus liegt insbesondere auf Mini-PCs und auf Einplatinenrechnern wie dem Raspberry Pi – also kompakten Systemen mit vielen Möglichkeiten. Dazu kommt ein Faible für alle Arten von Wearables und insbesondere für Smartwatches. Hauptberuflich bin ich als Laboringenieur unterwegs, weshalb mir weder naturwissenschaftliche Zusammenhänge noch die Interpretation komplexer Messungen fern liegen.