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Forvia Hella und Tau Motors entwickeln innovative E-Auto-Ladelösung: Halb so groß und ein Drittel leichter

Forvia Hella und Tau Motors: Entwicklung eines On-Board-Chargers im Kleinformat als Virtually Isolated Onboard Charger (viOBC), Bild: Forvia Hella.
Forvia Hella und Tau Motors: Entwicklung eines On-Board-Chargers im Kleinformat als Virtually Isolated Onboard Charger (viOBC), Bild: Forvia Hella.
Forvia Hella und Tau Motors entwickeln eine leistungsfähige On-Bord-Ladelösung für E-Autos: Der "viOBC" kommt ohne üblichen Transformator aus, was Gewicht und Bauraum halbiert und gleichzeitig die Energieeffizienz auf über 98 Prozent steigert – inklusive höherer Leistungsdichte, bidirektionalem Laden und voller elektrischer Funktionalität.

Der internationale Automobilzulieferer Forvia Hella und das US-amerikanische Startup Tau Motors entwickeln gemeinsam den "Virtually Isolated Onboard Charger" (viOBC), der das Laden von Elektroautos effizienter machen soll. Die innovative Technik kommt ohne Transformator aus, was den On-Board-Charger nicht nur deutlich kleiner und leichter macht, sondern auch dessen Effizienz signifikant steigert. Die Serienproduktion der Neuentwicklung wird in den kommenden zwei bis drei Jahren angestrebt.

Die Technik hinter dem viOBC

Der Kern der Innovation liegt im Verzicht auf einen Transformator zur galvanischen Trennung zwischen Wechsel- und Gleichstromnetz im Fahrzeug. Diese Isolation wird stattdessen virtuell, also per Software und intelligenter Hardware-Architektur, sichergestellt. Das transformatorlose Design hat enorme Vorteile: Es reduziert den Bauraum um bis zu 50 Prozent und das Gewicht um rund ein Drittel im Vergleich zu herkömmlichen Onboard-Chargern. Gleichzeitig bleibt die volle elektrische und funktionale Sicherheit gewährleistet, sodass der viOBC alle Sicherheitsstandards erfüllt.

Mehr Leistung, höhere Effizienz und neue Funktionen

Die kompakte Bauweise ermöglicht dem viOBC eine sehr hohe Leistungsdichte von bis zu 7 kW pro Liter. Das innovative Design steigert auch die Energieeffizienz auf über 98 Prozent während des Ladevorgangs. Diese hohe Effizienz reduziert nicht nur die Ladezeit, sondern senkt auch die Stromkosten. Zusätzlich ermöglicht das transformatorlose Konzept ein fortschrittliches Energiemanagement. Dazu gehört auch das bidirektionale Laden Vehicle-to-Grid (V2G), bei dem das E-Auto nicht nur Strom aufnimmt, sondern bei Bedarf bspw. auch wieder ins Netz einspeisen kann.

Virtually Isolated Onboard Charger (viOBC) von Forvia Hella und Tau Motors: Kleiner und leichter, höhere Leistungsdichte und Energieeffizienz als konventionelle On-Bord-Ladelösungen (Bild: Forvia Hella)
Virtually Isolated Onboard Charger (viOBC) von Forvia Hella und Tau Motors: Kleiner und leichter, höhere Leistungsdichte und Energieeffizienz als konventionelle On-Bord-Ladelösungen (Bild: Forvia Hella)

Wichtiger Schritt für nachhaltigere E-Mobilität

Mit der Entwicklungspartnerschaft wollen Forvia Hella und Tau Motors ihre Position als innovative Anbieter für leistungsstarke Schlüsselkomponenten bei der Elektrifizierung weiter ausbauen und sich auch künftig lukrative Aufträge in diesem Wachstumssegment der Elektromobilität sichern. Neben dem neuen viOBC hatte das Unternemen bspw. im Herbst 2024 eine High Voltage PowerBox (HV PowerBox) mit besonders hoher Leistungsdichte als kombinierten Hochvolt-Spannungswandler und OBC präsentiert. Die Entwicklungspartnerschaft umfasst darüber hinaus eine Beteiligung an Tau durch den Venture-Capital-Arm Hella Ventures.

High Voltage PowerBox: Die Verbindung von Onboard Charger und Hochvolt-Spannungswandler führt zu einer besonders hohen Leistungsdichte und Effizienz sowie zu geringeren Kosten für Material, Logistik und Entwicklung (Bild: Forvia Hella).
High Voltage PowerBox: Die Verbindung von Onboard Charger und Hochvolt-Spannungswandler führt zu einer besonders hohen Leistungsdichte und Effizienz sowie zu geringeren Kosten für Material, Logistik und Entwicklung (Bild: Forvia Hella).

Börse reagiert mit Skepsis

Trotz der vielversprechenden Ankündigung zeigt die Forvia-Hella-Aktie eine deutliche Schwäche. Der Titel notiert auf einem 52-Wochen-Tief. Offenbar bleiben Anleger, angesichts der allgemeinen Unsicherheit der Autozulieferbranche und der Zeitspanne von zwei bis drei Jahren bis zur Serienreife der Technologie, eher skeptisch. Das Ergebnis zeigt sich im Aktienkurs, der seit Jahresanfang bereits über 7 Prozent nachgegeben hat. Forvia Hella muss ihren viOBC daher möglichst schnell in Serie bringen. Neben den großen Herstellern aus China treiben auch hierzulande Akteure, wie beispielsweise das Fraunhofer IZM, ihre Entwicklung für innovative Ladetechnik bei E-Autos mit Hochdruck voran. Das IZM hat bereits 2024 einen leistungsfähigen On-Board-Charger im Kleinformat vorgestellt.

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Autor: Ronald Matta,  3.09.2025 (Update:  3.09.2025)