In den letzten Jahren keine Seltenheit: Ein Smartphone, das in China mit 6.000 mAh Akku und höher beworben wird, landet hierzulande mit deutlich geschrumpftem Akku im globalen Handel. Beispiel: Das Xiaomi 15 Ultra hat in China einen 6.000 mAh Akku an Bord, hierzulande verkauft man uns das gleiche Leica-Kamera-Flaggschiff aber mit 5.410 mAh Batterie, etwa hier bei Amazon. Ähnlich gelagerte Fälle gibt es überall, ein weiteres Beispiel ist etwa das Vivo X200 Pro. Smartphone-Anbieter außerhalb Chinas scheinen auf den zunehmenden Akku-Druck aus China auch kaum zu reagieren, so soll etwa das Galaxy S26 Ultra von Samsung laut aktueller Gerüchte erneut nur einen 5.000 mAh Akku an Bord haben- die gleiche Größe mit der auch schon das Galaxy S20 Ultra aus 2020 beworben wurde.
Ist das nur Faulheit oder die Gier der großen Konzerne, wie manche in der Community immer wieder mal vermuten? Es dürfte zumindest auch an den Regulierungen liegen, wie unlängst der bekannte chinesische Leaker Ice Universe auf X (vormals Twitter) betonte. So gibt es etwa in den USA die US Federal Transportation Regulation 49 CFR 173.185 (siehe Screenshot unten), die im Detail regelt, welchem Limit die Lithium-Akkus in einem Smartphone unterworfen sind, wenn sie in die USA verschickt werden bevor sie als "Gefährliches Gut" der Klasse 9 klassifiziert und deutlich kostenintensiver im Transport werden. Die bei Handys übliche Milliamperestunden (mAh) Spezifikation muss man hierbei in Wh umrechnen.
Dual-Cell Akkus als Ausweg?
In den Beispielberechnungen zeigt sich eindeutig, dass die etwa bei Samsung besonders beliebte 5.000 mAh Grenze also einen realen Hintergrund haben könnte, denn sie fällt bei 3,85 Volt mit 19,25 Wh knapp unter die willkürliche Grenze der US-Behörden. Weder Vivo noch Xiaomi verkaufen ihre Smartphones aktuell in den USA, eine ähnliche Regulierung mit vielleicht unterschiedlichen Grenzwerten dürfte allerdings auch für die EU oder Teile der EU in Mitteleuropa existieren, in denen beispielsweise das Vivo X200 Pro mit 5.200 mAh Akku statt 6.000 mAh Akku verkauft wird.
Ein potentieller Ausweg aus der veralteten und wahrscheinlich nicht so schnell zu ändernden Gesetzeslage könnten Dual-Cell-Akkus liefern, wie sie beispielsweise OnePlus beim OnePlus 13 eingesetzt hat. Laut Regulierung darf hier jede einzelne Zelle mehr als 20Wh Kapazität bieten, solange die Gesamtkapazität unter 100 Wh bleibt. Leider gehen die meisten Hersteller nicht sonderlich transparent mit dieser Problematik um und nennen auch auf explizite Nachfrage keine konkreten Gründe für die reduzierten Akkukapazitäten in einigen globalen Märkten. Die Situation dürfte sich 2026 jedenfalls deutlich verschärfen, denn die 7.000 bis 9.000 mAh Akkus im Handy sind in China bald am Start.
Quelle(n)
eCFR via Ice Universe und SamMobile