Meta hat am Donnerstag, dem 25. September 2025, mit „Vibes” einen neuen KI-Kurzvideo-Feed eingeführt. Zugänglich über die Meta AI App und Webseite, ermöglicht Vibes es Nutzern, Clips mithilfe von Textaufforderungen (Prompts) zu erstellen oder bestehende zu remixen.
CEO Mark Zuckerberg bewarb den Start auf Instagram mit mehreren KI-generierten Videos. Nutzer auf Reddit reagierten jedoch größtenteils skeptisch. Ein User mit dem Namen u/NowaVision bemerkte: „Ich finde es bemerkenswert, dass dies vor ein paar Jahren noch als Durchbruch gefeiert worden wäre und heute einfach als das bezeichnet wird, was es ist: Mist.“ Ein anderer Nutzer, u/garden_speech, sagte: „Ich schätze, dass auf jeden, der es heute als Müll bezeichnet, in ein paar Jahren fünf kommen werden, die süchtig danach sein werden, sich durch den Feed zu scrollen.“
Der Nutzer u/Main-Company-5946 äußerte sich skeptisch: „Sie werden das Ding so entwickeln, dass es so süchtig wie möglich macht, und es wird den Verstand der Leute zerstören.“ Einige sahen jedoch auch Potenzial und vermuteten, dass sich die Anwendung kreativ einsetzen ließe. Der Nutzer u/VismoSofie bemerkte dazu: „Ich vermute, dass es zwangsläufig jemand auf coole Weise nutzen wird.“
Meta hat hinter den Kulissen eine Partnerschaft mit dem deutschen Start-up Black Forest Labs geschlossen, um Vibes zu betreiben. Laut Bloomberg zeigen Finanzunterlagen, dass Meta einen Vertrag im Wert von über 140 Millionen US-Dollar unterzeichnet hat, wovon 35 Millionen auf dieses und 105 Millionen auf das nächste Jahr entfallen. Auch Sifted berichtete über den Deal. Dies zeigt, dass Meta für Teile seines generativen KI-Stacks auf externe Partner angewiesen ist.
Der Zeitpunkt des Starts spiegelt zudem die veränderte KI-Strategie des Unternehmens wider. Nach dem Weggang hochrangiger Mitarbeiter konsolidierte das Unternehmen im Juni Forschungsgruppen in den Meta Superintelligence Labs. Später im Juli berichtete Reuters, dass Meta einen Mitbegründer von ChatGPT zum leitenden Wissenschaftler ernannt hat, um die langfristige Forschung in der Abteilung zu leiten. Meta, das im letzten Jahr einen Umsatz von fast 165 Milliarden US-Dollar erzielte, setzt nun auf Produkte wie Vibes, Bild-zu-Video-Tools für Werbeanzeigen und Smart Glasses, um neues Wachstum voranzutreiben.
Die Datenschutzprobleme und Risiken der Inhaltsmoderation bleiben bestehen. Wie TechCrunch und andere bereits dokumentiert hatten, hatte Metas KI-gestützter Discover-Feed persönliche Interaktionen offengelegt, was Fragen zur Überwachung von synthetischen Videos aufwirft. Angesichts verschwommener Grenzen bei Urheberschaft und Authentizität argumentieren Kritiker, dass es noch schwieriger werden könnte, irreführende oder schädliche Inhalte herauszufiltern.
Mit dem Start von Vibes als kreativem Experiment und Teil seiner umfassenderen KI-Offensive setzt Meta darauf, dass synthetische Inhalte zu einem zentralen Bestandteil seines Ökosystems werden. Ob Nutzer das Angebot annehmen oder es weiterhin als „endlosen Müll“ abtun, wird darüber entscheiden, wie schnell das Unternehmen Vibes zu einem dauerhaften Teil seiner Plattformstrategie machen kann.














