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Pläne vom Tisch: Intel sagt Magdeburger Chipfabriken ab

Intel lässt sein Bauvorhaben für Magdeburg platzen. Stattdessen kommt ein anderer Halbleiterhersteller (Quelle: Intel).
Intel lässt sein Bauvorhaben für Magdeburg platzen. Stattdessen kommt ein anderer Halbleiterhersteller (Quelle: Intel).
Nach langer Unsicherheit ist es jetzt beschlossene Sache: Intel wird seine zwei geplanten Chipfabriken für Magdeburg doch nicht realisieren. Das bedeutet allerdings nicht das Aus für die Gewerbeflächen, denn ein anderes Halbleiterunternehmen hat sein Interesse am Standort bekundet.

Die Hoffnungen waren groß, als der amerikanische Konzern im März 2022 seine Investitionsbereitschaft bekannt gab. Rund 30 Milliarden Euro wollte der Konzern investieren (zu unserem Bericht) und 10.000 neue Stellen schaffen. Aus Fördermitteln sollten wiederum weitere 10 Milliarden Euro kommen und die Vorhaben unterstützen.

Jetzt sind die Träume zerplatzt und in der Politik macht sich Enttäuschung breit. Es gibt allerdings auch Positives zu berichten, denn ein anderer Chiphersteller hat Interesse an den Bauflächen angekündigt.

Wirtschaftlich schwierige Lage machte Intels Pläne zunichte

Ursprünglich sollte das Bauvorhaben 2024 beginnen, doch daraus wird nichts mehr. Nachdem das Vorhaben Ende 2024 auf Eis gelegt wurde, herrscht jetzt Gewissheit: Beide Fabriken werden nicht realisiert. Der Hauptgrund dafür ist die anhaltend schwierige wirtschaftliche Lage des Konzerns. 

Laut des Finanzberichts für das dritte Quartal 2024 musste der Halbleitergigant einen Umsatzrückgang von 6 Prozent und Verlust von 16,6 Milliarden US-Dollar hinnehmen. Als Gegenmaßnahme wurde daher beschlossen 15.000 Stellen abzubauen und rund 10 Milliarden US-Dollar einzusparen.

Ein anderer Chiphersteller gibt Interesse am Areal bekannt

Auf dem rund 440 Hektar großem Baugebiet sollten neben den beiden Fabriken auch Zulieferer und Technologie Start-ups Platz finden. Mit dem (vorläufigen) Ende von Intel in Deutschland wird ein Großteil der Fläche frei für einen anderen Anbieter von Halbleiterlösungen.

Das Dresdner Unternehmen FMC (Ferroelectric Memory Company) will sich im Sülzetal ansiedeln und eine Fabrik für Speicherchips errichten. Mit diesem Vorhaben möchte FMC „die europäische Technologiesouveränität und Resilienz bei systemkritischen Speicherchips stärken“.

Zur Absicherung der Investitionsbereitschaft will das Unternehmen demnächst eine Absichtserklärung mit dem Land Sachsen-Anhalt abgeben. Für FMC wäre dies die erste eigene Chipfabrik überhaupt, denn bisher werden die Speicherchips bei Auftragsfertigern produziert. Insgesamt hofft der Konzern auf Subventionen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro.

Gute Nachrichten gibt es zudem aus Dresden, wo TSMC in Kooperation mit Bosch, Infineon und NXP eine Chipfabrik baut.

Quelle(n)

MDR, Bildquelle: Intel

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Autor: Andreas Jakobi, 28.07.2025 (Update: 28.07.2025)