Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3: Erste Benchmarks und Analyse

Das Herzstück bleiben jedoch die CPU und die GPU. Erstere setzt zwar weiterhin auf acht Kerne, jedoch sind diese nun anders angeordnet: Den ersten Cluster besetzt ein Prime-Core (Cortex X4), welcher mit bis zu 3,3 GHz arbeitet, dazu gesellen sich gleich fünf Leistungskerne (alle Cortex A720), von denen drei mit bis zu 3,2 GHz und zwei mit bis zu 3,0 GHz werkeln. Im dritten Cluster finden sich zwei Effizienzkerne (Cortex A520) mit bis zu 2,3 GHz.

In diesem Jahr konnten wir (bislang) keine eigenen Benchmarks durchführen. Stattdessen überlässt uns Qualcomm entsprechende Benchmark-Werte für den Snapdragon 8 Gen 3. In den letzten Jahren haben wir diese auch immer zusätzlich ausgehändigt bekommen und sie waren immer im Rahmen unserer eigenen Ergebnisse. Als Basis für die Benchmarks dient ein sogenanntes Qualcomm Reference Design (QRD), welches in diesem Jahr ein 6,65 Zoll großes AMOLED-Display (2.340 x 1.080 Pixel, bis zu 144 Hz) besitzt, auf 24 GB LPDDR5x-RAM sowie 512 GB UFS-4.0-Speicher zurückgreifen kann. Der Akku des Gerätes leistet 4.192 mAh und als Betriebssystem kommt Android 14 zum Einsatz. 

Die CPU-Leistung ist beeindruckend. Erwartungsgemäß kann die Single-Core-Performance im Geekbench 6.1 nicht mit jener des Apple A17 Pro mithalten, doch wenn alle Kerne im Verbund agieren, hat der Snapdragon 8 Gen 3 die Nase vorn. Aber auch im Vergleich zum Vorgänger legt das neue Qualcomm-SoC kräftig zu und erreicht sogar ein Plus von bis zu 57 Prozent.

Auch im AnTuTu ist der Zuwachs beachtlich und der Snapdragon 8 Gen 3 schlägt auch locker das iPhone 15 Pro Max. Bei einem Blick auf die einzelnen Teilwerte ist dies aber insbesondere auf die wesentlich stärkere GPU-Performance zurückzuführen. 

Als interne Grafikeinheit kommt die Adreno 750 zum Einsatz, über welche Qualcomm wieder nur sehr rudimentäre Details preisgibt. So soll die Leistung um 25 Prozent höher ausfallen als noch bei der Adreno 740 im Snapdragon 8 Gen 2 und gleichzeitig die Effizienz um 25 Prozent verbessert worden sein. Hardware-basiertes Ray-Tracing ist bei Qualcomm nichts Neues, aber auch hier soll es nochmals spürbare Verbesserungen geben. Ein Highlight ist sicherlich das Upscaling von Spielen auf 8k sowie das Frame Motion Engine 2.0, welches Spiele mit nominell 60 FPS auf 120 FPS boosten können soll. Auch das Gaming mit 240 FPS soll möglich sein.

In den Benchmarks glänzt die Adreno 750 besonders dann, wenn die Vulkan-API zum Einsatz kommt, welche im GFXBench für ein Leistungsplus von 16 Prozent gegenüber dem gleichen Benchmark mit OpenGL ES 3.1 sorgt. Aber auch mit der älteren API liefert die Qualcomm-GPU 37 Prozent mehr Frames wie jene des A17 Pro - beeindruckend.

Für den 3DMark stellt Qualcomm uns leider nur Onscreen-Werte zur Verfügung. Auch hier ist die Adreno 750 des Snapdragon 8 Gen 3 deutlich schneller als alle Konkurrenten, hat jedoch auch die geringste PPI, sodass in kommenden Offscreen-Tests die Leistungsdifferenz sicherlich etwas geringer ausfallen wird. Dennoch sind insbesondere die Werte im Ray-Tracing (Solar Bay) eine Klasse für sich.