In der Vergangenheit haben Mitarbeiter Rockstar Games wegen überzogener Anforderungen kritisiert. Nun steht das Studio hinter Grand Theft Auto erneut im Zentrum einer Kontroverse. Laut Bloomberg hat das Unternehmen am Donnerstag, dem 30. Oktober, 30 bis 40 Angestellte in Großbritannien und Kanada entlassen. Die Independent Workers’ Union of Great Britain (IWGB) bezeichnete die Kündigungen als Akt der Gewerkschaftsbekämpfung.
Wie ein Artikel von Jason Schreier erklärt, hatten sich die Rockstar-Mitarbeiter in einer privaten Discord-Gruppe zusammengeschlossen. Der Schwerpunkt lag auf Arbeitnehmerrechten, wobei es sich bei einigen der Beteiligten um Mitglieder der IWGB handelte.
IWGB-Präsident Alex Marshall zögerte nicht lange und übte scharfe Kritik an den Entlassungen. Marshall erklärte: „Diese offenkundige Missachtung des Gesetzes und des Lebens der Arbeiter, die dem Unternehmen Milliarden einbringen, ist eine Beleidigung für die Fans und die gesamte Branche.“ Alan Lewis, Sprecher von Take-Two Interactive – dem Mutterkonzern von Rockstar –, entgegnete daraufhin, die Entscheidung habe auf „grobem Fehlverhalten und auf keinem anderen Grund“ beruht.
Reaktion auf die Vorwürfe der Gewerkschaftsfeindlichkeit
Spieler zeigen sich bereits misstrauisch, dass so viele Mitarbeiter gleichzeitig fehlverhalten haben sollen – es sei denn, sie wollten tatsächlich entgegen dem Willen des Studios eine Gewerkschaft gründen. Allerdings ist der Entwickler dafür bekannt, seine Angestellten in der Vergangenheit angeblich schlecht behandelt zu haben.
Während der Entwicklung von Red Dead Redemption und Red Dead Redemption 2 protestierten Mitarbeiter gegen 100-Stunden-Arbeitswochen. Im Jahr 2022, als die Arbeiten an GTA 6 bereits liefen, soll Rockstar laut Berichten weniger fordernd gewesen sein. Doch 2024 beschwerte sich die IWGB erneut, nachdem das Unternehmen die Heimarbeit eingeschränkt und die Rückkehr ins Büro angeordnet hatte. Damit wollte das Studio offenbar die Produktivität steigern und Leaks zu kommenden Projekten verhindern.
Angesichts der aktuellen Turbolenzen in der Branche zeigen viele Fans Verständnis für die betroffenen Mitarbeiter. Gleichzeitig wächst die Sorge um eine weitere mögliche Verschiebung des GTA 6-Release-Termins. Einige Spieler fragen sich nun, wie sich der mögliche Fall von Gewerkschaftsbekämpfung auf das heiß erwartete Spiel auswirken könnte – oder ob die entlassenen Mitarbeiter überhaupt an dem Projekt beteiligt waren.














