Smartphones: Wachstumsmärkte treiben Verkäufe an
Die Analysten von der GfK passen ihre Prognosen für das Umsatzwachstum des globalen Smartphone-Markts für das Gesamtjahr 2016 von 400,7 Milliarden Dollar auf 426 Milliarden Dollar an. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Anstieg von 5 Prozent. Als Hauptursache für diese Entwicklung sieht die GfK starke Umsätze im mittleren und oberen Preissegment. Das habe den bisherigen Trend der Marktanteilgewinne im Niedrigpreissegment (< 100 Dollar) umgekehrt.
Arndt Polifke, Global Director für Telekommunikation bei GfK, dazu: "Das Wachstum ist bedingt durch die starke Nachfrage in aufstrebenden Märkten, insbesondere im wieder erstarkenden chinesischen Markt, aber auch durch die Nachfrage in asiatischen und afrikanischen Schwellenländern. Um die Gründe für dieses starke Wachstum zu erkennen, müssen wir uns mit den Verkaufszahlen jenseits der Großstädte und jenseits der Lieferungen der globalen Hersteller beschäftigen. Es sind vor allem die Konsumenten in ländlichen Regionen, die die Nachfrage vorantreiben. Eine Schlüsselrolle in dieser Entwicklung spielt China. Es ist nicht überraschend, dass die lokalen Anbieter von diesem Trend am meisten profitieren."
In Nordamerika verschieben Konsumenten laut der GfK offenbar Neuanschaffungen in das 4. Quartal 2016. Die Smartphone-Nachfrage beläuft sich im zweiten Quartal 2016 auf insgesamt 42 Millionen Geräte. Verglichen zum ersten Quartal entspricht das einem Rückgang von 5 Prozent beziehungsweise von 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Für Westeuropa bleibt der Ausstieg von Großbritannien aus der EU offenbar ohne große Folgen. Die Nachfrage nach Smartphones beläuft sich im Q2/2016 auf 30 Millionen Geräte. Sowohl im Vergleich zum ersten Quartal als auch verglichen zum Vorjahreszeitraum entspricht das einem Nachfragerückgang von 1 Prozent.
Smartphones mit einer Größe von 5 Zoll und größer konnten ihren Anteil an der Nachfrage gemäß der GfK-Studie signifikant steigern. Während er in Q2/2015 noch 38 Prozent betrug, sind es im 2. Quartal 2016 bereits 60 Prozent. Dementsprechend ist auch die Nachfrage nach High-End-Geräten mit einem Preis von mehr als 500 Dollar von 31 Prozent in Q2/2015 auf 35 Prozent in Q2/2016 gestiegen. Das entspricht verglichen zum Vorjahreszeitraum einem Stückzahlwachstum von 12 Prozent. Für 2016 prognostiziert GfK für die Region einen 1-prozentigen Nachfragerückgang verglichen zum Vorjahr auf 134 Millionen Geräte.
Auch die Märkte von Russland und der Ukraine, Ägypten und Südafrika sowie in den APAC-Schwellenländern Philippinen und Vietnam verzeichnen laut den Analysen der GfK starke Verkäufe. In China führen vor allem Verkäufe in ländlichen Regionen zum stärksten Wachstum seit zwei Jahren. Laut der GfK steigt dort die Nachfrage für Smartphones in Q2/2016 auf 109,7 Millionen verkaufter Geräte. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Plus von 24 Prozent. Das ist die höchste Wachstumsrate seit über zwei Jahren. Das starke Wachstum wurde maßgeblich durch seit Anfang des Jahres gewährten Subventionen der Netzbetreiber vorangetrieben.