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TSB: Bögl kann Magnetbahn auf Testfahrt in Chengdu nochmals beschleunigen

TSB in Chengdu. (Foto: Firmengruppe Max Bögl)
TSB in Chengdu. (Foto: Firmengruppe Max Bögl)
Im Bereich des mittleren Geschwindigkeitssegments für Magnetbahnen hat das Transport System Bögl einen neuen Rekord aufgestellt. Das Nahverkehrssystem kommt damit etwa auf die Geschwindigkeit von Südkoreas schnellstem U-Bahn-System.

Auf der 3,5 Kilometer langen Teststrecke in Chengdu gelang dem deutschen Transportsystem Bögl (TSB) ein neuer Geschwindigkeitsrekord aufgestellt, wie das Bauunternehmen Max Bögl bekannt gab. 181 km/h erreichte der dreiteilige Zug in China im Rahmen einer Testfahrt. Der bisherige Rekord lag bei 169 km/h.

Formal ist das System aber nur für 150 km/h ausgelegt, die aber etwa auf der kurzen Teststrecke im Sengenthal kaum überschritten werden können. Die Teststrecke in Deutschland ist weniger als einen Kilometer lang, besitzt dafür aber eine Weiche für Demonstrationen. Typischerweise braucht es für Zulassungsfahrten einen Puffer über der Geschwindigkeit aus dem Datenblatt. Mit welchem Ziel die 181 km/h ausgefahren wurden, gab Bögl nicht bekannt.

Damit liegt das Nahverkehrssystem in etwa auf dem Niveau des Great Train Express (GTX-A) in Seoul. Das ist ein unterirdisches Rad-Schiene-Metro-System, das mit 180 km/h das Pendeln in die Innenstadt aus Randbezirken erlaubt. Nahverkehrssysteme mit derartigen Geschwindigkeiten im Metropol-Bereich sind noch recht selten anzutreffen. Seoul arbeitet derzeit an mehreren GTX-Linien. Südkoreas eigene Magnetschwebebahnentwicklung Ecobee kann solche Geschwindigkeiten nicht erreichen, da das System eher für den Nahbereich ausgelegt ist.

Das TSB-System kann hingegen auch weitere Distanzen durch die hohe Geschwindigkeit überbrücken. Gleichzeitig sind hohe Beschleunigung, kleine Kurvenradien und eine gute Steigleistung im Bereich der Machbarkeit des Systems. Damit steht das deutsche TSB-System auch in Konkurrenz zu Chinas verschiedenen Nahverkehrsmagnetbahnen, die dort bereits im Einsatz sind.

In Deutschland wollte die CDU in Berlin ein TSB-System mit fünf bis sieben Kilometern Länge für nur 85 Millionen für Euro bauen, nachdem man die Idee erst wieder versinken ließ. Planspiele gibt es noch immer, doch mittlerweile ist der CDU bewusst geworden, dass 85 Millionen bei Weitem nicht ausreichen. 

Zum Vergleich: Die Reaktivierung der 4,5 Kilometer langen Siemensbahn in Berlin rund 900 Millionen Euro. Hier ist zwar eine teure Brückenkonstruktion mit Teil des Projekts, aber auf der anderen Seite steht der Bahndamm samt Bahnhöfen an vielen Stellen noch. Selbst ein günstiger Straßenbahnbau kann im dreistelligen Euro-Bereich liegen, so kostet die neue Citybahn Essen rund 180 Millionen Euro für 5 Kilometer.

Aktuell wird mit dem TSB zudem in Nürnberg geplant. Es ist bereits der zweite Versuch von Bayern, nachdem das TSB-System eigentlich am Flughafen München eingesetzt werden sollte. 

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Autor: Andreas Sebayang, 30.04.2024 (Update: 30.04.2024)