Test Acer C740-C3DY Chromebook
Weder Tablets noch Convertibles/Detachables können der Beliebtheit kleiner 11,6-Zoll-Rechner etwas anhaben. Entsprechende Geräte sind nach wie vor gefragt. Das gilt für sowohl für Windows Rechner als auch für Chromebooks. Um Letzteres handelt es sich bei unserem aktuellen Testgerät. Acer legt mit dem Chromebook C740 ein Modell vor, das von einem Celeron Prozessor der Broadwell Generation angetrieben wird. Zu den Konkurrenten des C740 zählen Rechner wie das Dell Chromebook 11-3120, das Acer Aspire One Cloudbook 11, das Asus EeeBook X205TA, das Lenovo Ideapad 100S.
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Details
Gehäuse & Ausstattung
Das Kunststoffgehäuse des kleinen Chromebooks ist zweifarbig gehalten: Deckelrückseite und Oberseite der Baseunit sind Grau gefärbt, Displayrahmen und Unterschale sind in Schwarz gehalten. Mit Ausnahme des Displayrahmens sind alle Komponenten mit matten Oberflächen versehen. Die Verarbeitung entspricht dem Preisniveau. So steht beispielsweise der Displayrahmen etwas über, und es ist eine durchgehende Kante zu fühlen. Auf Seiten der Stabilität gibt es keine groben Mängel. Allerdings dürfte die Baseunit etwas steifer ausfallen. Der Rechner verfügt nicht über eine Wartungsklappe. Zudem ist der Akku fest verbaut.
Überraschungen in Sachen Schnittstellen bleiben aus. Einer der beiden USB-Steckplätze arbeitet nach dem USB-3.0-Standard. Ein Videoausgang ist vorhanden. Acer verfrachtet die Anschlüsse in die hinteren Bereiche beider Seiten. Somit bleibt der Platz neben der Handballenablage frei von Kabeln.
Der verbaute Speicherkartenleser lässt es gemächlich angehen. Die Übertragung von 250 jpg-Bilddateien (je rund 5 MB) wird mit einer Geschwindigkeit von 19,4 MB/s absolviert. Wir testen Speicherkartenleser mittels einer Referenzkarte (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II).
Eingabegeräte
Die flachen, leicht angerauten Tasten der Tastatur besitzen einen kurzen Hub und einen deutlichen Druckpunkt. Für unseren Geschmack dürften sie einen knackigeren Widerstand aufweisen. Während des Tippens gibt die Tastatur minimal nach. Als störend hat sich das nicht erwiesen. Acer liefert hier eine ganz ordentliche Tastatur. Das multitouchfähige Clickpad nimmt eine Fläche von etwa 9,1 x 5,1 cm in Beschlag. Die glatte Oberfläche des Pads behindert die Finger nicht beim Gleiten. Das Pad besitzt einen kurzen Hub und einen klaren Druckpunkt.
Display
Das Chromebook bringt ein mattes 11,6-Zoll-Display mit, das mit einer nativen Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten arbeitet. Helligkeit (234,1 cd/m²) und Kontrast (523:1) gehen - gemessen am Preisniveau - in Ordnung. Nichtsdestotrotz dürfte die Helligkeit größer ausfallen. Schließlich wird der Rechner an unterschiedlichen Standorten und somit unter verschiedenen Lichtverhältnissen eingesetzt werden. Leider zeigt der Bildschirm bei Helligkeitsstufen von 90 Prozent und darunter PWM-Flimmern mit einer Frequenz von 185 Hz. Das kann bei empfindlichen Personen zu Augenproblemen und Kopfschmerzen führen.
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Ausleuchtung: 84 %
Helligkeit Akku: 246 cd/m²
Kontrast: 523:1 (Schwarzwert: 0.47 cd/m²)
ΔE Color 12.34 | 0.5-29.43 Ø4.93
ΔE Greyscale 14.3 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.31
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 185 Hz | ≤ 90 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 185 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 90 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 185 Hz ist relativ gering und daher sollte es bei sensiblen Personen zu Problemen wie Flackern oder Augenbeschwerden führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8799 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Im Auslieferungszustand zeigt der Bildschirm eine DeltaE-2000-Farbabweichung von 12,34 - ein normaler Wert im Niedrigpreissegment. Anzustreben wäre ein Wert kleiner 3. Zudem leidet das Display unter einem deutlichen Blaustich.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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24 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 8 ms steigend | |
↘ 16 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 50 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
41 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 21 ms steigend | |
↘ 20 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 61 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (33 ms). |
Das Chromebook ist mit einem blickwinkelinstabilen TN-Panel bestückt. Somit kann der Bildschirm nicht aus jeder Position heraus abgelesen werden. Das Chromebook kann im Freien genutzt werden, wenn die Sonne nicht allzu hell strahlt.
Leistung
Acer liefert mit dem Chromebook C740 ein Modell im 11,6-Zoll-Format. Unser Testgerät ist für etwa 270 Euro haben. Andere Ausstattungsvarianten konnten wir nicht ausfindig machen.
Prozessor
Angetrieben wird das Chromebook von einem Intel Celeron 3205U (Broadwell) Zweikernprozessor. Die CPU arbeitet mit einer Geschwindigkeit von 1,5 GHz. Einen Turbo gibt es nicht. Zudem bietet die CPU keine Unterstützung für Hyperthreading (zwei Threads können pro Kern ausgeführt werden).
System Performance
Das System hat uns keine Probleme bereitet. Es arbeitet rund und flüssig. Das ist nicht zuletzt der SSD zu verdanken. Das Chromebook ist nicht mit einem eMMC-Speicher bestückt, sondern mit einer richtigen SSD. In den von uns durchgeführten Browser-Tests schneidet das Chromebook besser ab als die meisten 11,6-Zoll-Konkurrenten - egal ob diese Windows oder Chrome OS basiert sind. Entsprechende Geräte sind meistens mit deutlich schwächeren Braswell oder Bay-Trail-SoCs bestückt.
Browsermark - 2.1 (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Chromebook C740-C3DY | |
Dell Chromebook 11-3120 | |
Google Pixel C | |
Lenovo N20 Chromebook |
WebXPRT 2015 - Overall (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Chromebook C740-C3DY | |
Dell Chromebook 11-3120 | |
Google Pixel C |
* ... kleinere Werte sind besser
Massenspeicher
Das Chromebook bringt eine 32 GB fassende SSD mit. Davon sind etwa 15 GB nutzbar. Zudem erhalten Käufer des Rechners 100 GB Speicherplatz beim Cloud-Dienst Google Drive zur Verfügung gestellt - kostenlos für 2 Jahre. Der im Chromebook verbaute Speicherkartenleser eignet sich nicht zur Speicherplatzerweiterung, da die Speicherkarten aus diesem herausragen.
Grafikkarte
Der verbaute Grafikkern trägt die Bezeichnung Intel HD Graphics (Broadwell). Die GPU unterstützt DirectX 11 und arbeitet mit Geschwindigkeiten bis zu 800 MHz.
Emissionen & Energie
Geräuschemissionen
Im Inneren des kleinen Rechners ist ein Lüfter zu finden. Dieser steht die meiste Zeit still. Somit herrscht in der Regel Lautlosigkeit. Selbst unter Last dreht der Lüfter kaum auf. Wir messen dann einen Schalldruckpegel von 33,3 dB - ein sehr guter Wert.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.9 / 32.9 / 33.3 dB(A) |
Last |
| 33.3 / 33.3 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Audix TM1, Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 31.2 dB(A) |
Temperatur
Das Chromebook erwärmt sich über den gesamten Lastbereich hinweg kaum. Im Leerlauf wird der Rechner handwarm; unter Last wird an einigen Gehäusemesspunkten knapp die 30-Grad-Celsius-Marke überschritten. Chromebooks können wir nicht auf die gleiche Weise auslasten wie Windows Geräte. Es fehlen die dafür nötigen Tools. Chromebooks lasten wir durch die gleichzeitige Ausführung von Googles Octane V2 Benchmark (in einer Schleife) und der Wiedergabe eines Full-HD-Videos aus.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 29 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.1 °C (von 21.6 bis 53.2 °C für die Klasse Netbook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 32.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.6 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 24.5 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(+) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 29.3 °C (+4.8 °C).
Lautsprecher
Die Stereo-Lautsprecher haben ihren Platz auf der Unterseite des Rechners gefunden. Sie erzeugen einen anständigen Klang, dem der Bass fehlt. Für ein besseres Klangerlebnis empfehlen sich Kopfhörer oder externe Lautsprecher.
Energieaufnahme
Dass das kleine Chromebook nicht sonderlich viel Energie benötigt, sollte nicht überraschen: Im Leerlauf liegt der maximale Bedarf bei 6,7 Watt. Auch unter Last steigt die Leistungsaufnahme nicht in ungeahnte Höhen. Wir messen einen Wert von 12,5 Watt. Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von 65 Watt überdimensioniert.
Aus / Standby | 0.16 / 0.26 Watt |
Idle | 4.9 / 5.9 / 6.7 Watt |
Last |
9 / 12.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Akkulaufzeit
Die Kombination aus geringem Energiebedarf und recht großer Akkukapazität sorgt für lange Akkulaufzeiten. In unserem praxisnahen WLAN-Test erreicht das Chromebook eine Laufzeit von 11:17 h. Mit diesem Test simulieren wir die Auslastung beim Aufruf von Webseiten. Dabei wird die Displayhelligkeit auf etwa 150 cd/m² geregelt.
Pro
Contra
Fazit
Acer liefert mit dem C740 ein sehr ausdauerndes Chromebook im 11,6-Zoll-Format. Eine Akkuladung reicht problemlos für einen Tag in der Schule oder Uni aus. Dank dem Broadwell Prozessor gehört dieses Modell zu den rechenstärksten Chromebooks, die wir bisher getestet haben. Trotzdem arbeitet der Rechner immer leise und erwärmt sich kaum. Die schnelle SSD sorgt für ein flink laufendes System. Dazu gesellt sich eine ordentliche Tastatur. Der matte Bildschirm löst keine Begeisterungsstürme aus, geht - gemessen am Preisniveau - aber in Ordnung.
Das Acer Chromebook C740 erfüllt die Anforderungen, die an ein solches Gerät gestellt werden: Es ist kompakt und sehr mobil.
Acer Chromebook C740-C3DY
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27.04.2016 v5.1 (old)
Sascha Mölck