Test Acer Aspire ES1-131 Notebook
Das Acer Aspire ES1-131 ist uns nicht unbekannt. Es handelt sich hierbei um den baugleichen Nachfolger des bereits von uns getesteten Aspire ES1-111. Änderungen sind nur im Inneren zu finden: Der Bay-Trail-Prozessor des ES1-111 wurde durch eine nagelneue Braswell-CPU ersetzt. Ob dies Vor- oder Nachteile bringt, verrät unser Test.
An Konkurrenten mangelt es dem Aspire nicht. Da wären zuerst Netbooks wie das Asus EeeBook X205TA-FD005BS und das Lenovo S20-30 zu nennen. Aber auch Chromebooks wie das Lenovo N20 zählen dazu. Nicht vergessen werden sollen Convertibles wie das HP Stream 11 x360.
Da die beiden von uns getesteten Aspire Modelle baugleich sind, gehen wir nicht weiter auf das Gehäuse, die Ausstattung, die Eingabegeräte, das Display und die Lautsprecher ein. Entsprechende Informationen können dem Testbericht des Aspire ES1-111 entnommen werden.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion.
Details
Gehäuse & Ausstattung
Eine Öffnung des Gehäuses ist problemlos möglich. Nach Entfernung aller Schrauben auf der Unterseite kann die Unterschale leicht abgelöst werden. Allerdings kann der Nutzer hier relativ wenig bewegen. Arbeitsspeicher und Systemspeicher sind fest auf der Platine verlötet. In dem Gehäuse ist Platz für eine 2,5-Zoll-Festplatte reserviert. Unser Testgerät kann aber nicht mit einer Festplatte bestückt werden, da der entsprechende Anschluss fehlt. 2,5-Zoll-Festplatten sind anderen Varianten des Aspire vorbehalten.
Display
Das Aspire ist mit dem gleichen matten HD-Bildschirm ausgestattet wie das Aspire ES1-111. Nichtsdestotrotz unterscheiden sich die Messwerte etwas. Das ist ein normaler Zustand. Zwei baugleiche Panel stimmen nie zu einhundert Prozent überein.
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Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 200 cd/m²
Kontrast: 454:1 (Schwarzwert: 0.67 cd/m²)
ΔE Color 10.32 | 0.5-29.43 Ø4.94
ΔE Greyscale 11.94 | 0.5-98 Ø5.2
60% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
38% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
41.21% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
59.9% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
39.87% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.37
Leistung
Acers 11,6-Zoll-Netbook bietet genügend Rechenleistung für Anwendungen aus den Bereichen Office und Internet. Gleichzeitig kann es mit langen Akkulaufzeiten aufwarten. Unser Testgerät ist für etwa 250 bis 300 Euro zu haben. Acer hat noch andere Ausstattungsvarianten im Sortiment.
Prozessor
Angetrieben wird das Aspire von dem Celeron N3050 Zweikernprozessor. Hierbei handelt es sich um einen Abkömmling aus Intels aktueller Braswell-CPU-Generation. Der Prozessor arbeitet mit Geschwindigkeiten von bis zu 2,16 GHz. Das macht ihn zum Nachfolger des Celeron N2815 (Bay Trail) Prozessor. Auf Seiten der Leistung bestehen zwischen beiden CPUs praktisch keine Unterschiede. Der Braswell Prozessor kann in einigen Benchmarks einen Vorsprung von wenigen Prozent für sich verbuchen. Multi-Thread-Anwendungen bearbeitet der Prozessor stets mit voller Geschwindigkeit; das gilt größtenteils auch für Single-Thread-Anwendungen. Allerdings wird ein Prozessorkern immer wieder mal auf 1,6 GHz abgebremst. Das Verhalten ist im Netz- und im Akkubetrieb identisch.
* ... kleinere Werte sind besser
System Performance
Das System arbeitet rund und flüssig. Probleme sind nicht aufgetreten. Die Resultate in den PC Mark 8 Benchmarks fallen durchweg besser aus als bei vergleichbaren Konkurrenten. Dafür gibt es zwei Gründe: Zum einen ist das Aspire mit eMMC-Speicher bestückt. Dieser arbeitet schneller als herkömmliche Festplatten. Zum anderen ist das Netbook mit einer deutlich stärkeren GPU ausgestattet als es bei Geräten der Bay-Trail-Generation der Fall ist. Eine Steigerung der Systemleistung des Aspire ist nicht möglich.
PCMark 7 Score | 2602 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 1694 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 1676 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 1389 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 8 - Home Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Aspire ES1-131 | |
Acer Travelmate B115-MP-C2TQ | |
Asus EeeBook X205TA-FD005BS | |
Lenovo S20-30 | |
Asus F200MA-CT067H |
Massenspeicher
Als Systemlaufwerk dient ein eMMC-Speichermodul, das eine Kapazität von 32 GB bietet. Für ein Windows System stellt dies das absolute Minimum an Speicherplatz dar, welcher vorhanden sein sollte. Von den 32 GB stehen dem Besitzer im Auslieferungszustand etwa 10 GB zur freien Verfügung. Der restliche Speicherplatz verteilt sich auf die Windows Installation und die Recovery Partition. Um zusätzlichen Speicherplatz zu erlangen, können einige der vorinstallierten Anwendungen deinstalliert werden. Die Transferraten des Speichers bewegen sich auf einem normalen Niveau für eMMC-Speicher.
Grafikkarte
Während der CPU-Teil des Celeron N3050 nur ein sehr geringes Leistungsplus gegenüber der Vorgängergeneration an den Tag legt, sieht es auf Seiten der GPU deutlich besser. Bei der HD Graphics (Braswell) GPU ist ein Anstieg der Leistung um fast 100 Prozent feststellbar. Die GPU basiert auf der gleichen Architektur wie die Grafikkerne der Broadwell Prozessoren von Intel. Die Resultate in den 3D Mark Benchmarks bewegen sich auf einer Höhe mit denen von AMDs R2 (Mullins/Beema) bzw. R3 (Mullins/Beema) Grafikkernen. Somit begegnet Intel AMD bei den Low-Cost-GPUs zum ersten Mal auf Augenhöhe.
Unser aktuelles Testgerät ist mit der langsamsten Version des HD Graphics Kern ausgestattet. Er arbeitet mit Geschwindigkeiten bis zu 600 MHz. Andere Varianten der GPU können 700 MHz erreichen. Zudem arbeitet der in unserem Testgerät verbaute Arbeitsspeicher im Single-Channel-Modus. Somit besteht noch Luft nach oben und der HD Graphics Kern wird in anderen Notebook noch höhere Resultate in den 3D Mark Benchmarks erreichen.
Intels neue GPU zeichnet sich nicht nur durch ihre größere Leistung aus, sondern auch durch die Fähigkeit 4k-Videos bzw. H.265-kodierte Videos (H.265 ist der Nachfolger des bekannten H.264 Codecs) wiedergeben zu können. Auch dieses haben wir - soweit möglich - getestet. Youtube Videos (H. 264, 4k, 60 fps, Internet Explorer) werden problemlos wiedergegeben. Die CPU-Auslastung liegt bei etwa 60 Prozent. Auch die Wiedergabe entsprechender Videos mit Hilfe des Windows Media Players ist möglich. Hier bewegt sich die CPU-Auslastung zwischen 50 und 60 Prozent.
3DMark 06 Standard Score | 1311 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1479 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 443 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 17593 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 1539 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 204 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Zum Spielen aktueller 3D-Spiele wurde das Aspire nicht geschaffen. Auch wenn der Rechner mit einer deutlich stärkeren GPU bestückt ist als vergleichbare Bay-Trail-Modelle, reicht die Leistungsfähigkeit kaum für Spiele aus. Nur vereinzelte Titel erreichen spielbare Frameraten. Wer spielen möchte, sollte sich an die im Windows Store erhältlichen Casual Games halten.
min. | mittel | hoch | max. | |
Trackmania Nations Forever (2008) | 79.3 | 18.9 | ||
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 6.7 | 4.2 | 2.1 | |
Deus Ex Human Revolution (2011) | 28 | 13.9 | ||
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 16.5 | 8.2 | 5 | |
Anno 2070 (2011) | 28 | 13.1 | 8.1 | |
Dishonored (2012) | 15 | 12 | 11.3 | |
Tomb Raider (2013) | 23.4 | 12.6 | 8.7 | |
GRID 2 (2013) | 19.2 | 12.6 | 12.5 | |
Saints Row IV (2013) | 3.8 | 2.1 | ||
GRID: Autosport (2014) | 23 | 12.5 | ||
Risen 3: Titan Lords (2014) | 7.9 | 5.6 | ||
Sims 4 (2014) | 64 | 18.7 | ||
F1 2014 (2014) | 13 | 12 | ||
Civilization: Beyond Earth (2014) | 6 | 3.2 |
Emissionen & Energie
Temperatur
Den Stresstest bearbeitet das Aspire im Netz- und im Akkubetrieb auf die gleichen Weisen. Der Prozessor werkelt mit 480 MHz, der Grafikkern mit 320 MHz. Sonderlich stark erwärmt sich der Rechner nicht. Lediglich an einigen Messpunkten wird während des Stresstests die Vierzig-Grad-Celsius-Marke überschritten. Das überrascht aber nicht. Schließlich wird das Aspire passiv gekühlt.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.1 °C (von 21.6 bis 53.2 °C für die Klasse Netbook).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.6 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30.5 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 29.3 °C (-1.2 °C).
Energieaufnahme
Im Leerlauf gibt sich das Aspire mit sehr wenig Energie zufrieden. Wir messen eine maximale Leistungsaufnahme von 4 Watt. Damit unterbietet es sein Bay-Trail-Schwestermodell noch etwas. Während des Stresstests steigt der Bedarf auf lediglich 8,5 Watt, da CPU und GPU sehr stark gedrosselt werden.
Aus / Standby | 0.2 / 0.2 Watt |
Idle | 2.7 / 3.9 / 4 Watt |
Last |
10.6 / 8.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Akkulaufzeit
Im praxisnahen WLAN-Test simulieren wir die Auslastung beim Aufruf von Webseiten. Das Profil 'Ausbalanciert' ist aktiv, und die Displayhelligkeit wird auf etwa 150 cd/m² geregelt. Das Aspire erreicht eine Laufzeit von 9:14 h - ein sehr guter Wert. Damit hält es deutlich länger durch als das Bay-Trail-Schwestermodell (5:29 h). Unser aktuelles Testgerät (37,7 Wh) verfügt über etwa mehr Akkukapazität als das Bay-Trail-Modell (30 Wh).
Pro
Contra
Fazit
Die Rechenleistung des verbauten Braswell Prozessor reicht für Office- und Internetanwendungen aus. Dank des Grafikkerns kann der kleine Rechner auch problemlos Videos wiedergeben - inklusive 4k-Material. Durch die verringerte Strukturbreite des Braswell-SoCs sinkt sein Energiebedarf im Vergleich zu den Bay-Trail-Vorgängern etwas. Dies kann - in Kombination mit einer etwas größeren Akkukapazität - in deutlich bessere Akkulaufzeiten umgemünzt werden. Knapp bemessen ist der Speicherplatz. Hier sollte nach dem Kauf des Netbooks Speicher in Form einer SD-Karte nachgerüstet werden. Der matte Bildschirm des Rechners weiß - gemessen am Preisniveau - durchaus zu gefallen. Er bietet eine ordentliche Helligkeit und einen akzeptablen Kontrast.
Die Kombination aus einer ordentlichen Tastatur, einem matten Bildschirm und langen Akkulaufzeiten machen aus dem Acer Aspire ES1-131 eine kleine, mobile Schreib- und Surfmaschine. Es ist ein direkter Konkurrent für Chromebooks, denen es in Sachen Akkulaufzeit auf Augenhöhe begegnet.
Acer Aspire ES1-131
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10.07.2015 v4 (old)
Sascha Mölck