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Intel: Dual-Core-Ableger der Haswell-Generation vorgestellt

Teaser
Wenige Tage nach Vorstellung der grundlegend überarbeiteten Haswell-Architektur legt Intel insgesamt 16 weitere Dual-Core-Modelle nach. Die neuen Chips für Notebooks, Ultrabooks und Tablets sollen vor allem mit verbesserter Grafik-Performance und Energieeffizienz punkten.

Nachdem Intel vor knapp drei Tagen eine Reihe verschiedener Quad-Core-Prozessoren der neuen Haswell-Generation vorgestellt hat – hier in unserem ausführlichen Testbericht –, folgen nun die etwas preiswerteren Zweikerner. Wie bereits von Ivy Bridge bekannt, gliedern sich die einzelnen Modelle in drei verschiedene Kategorien: Die M-Serie für normale Notebooks, die U-Serie für schlanke Ultrabooks sowie die besonders sparsame Y-Serie für Tablets.

M-Serie:

Wer sich die Spezifikationen der neuen Dual-Cores genauer anschaut, dürfte schnell leichte Enttäuschung verspüren. Gegenüber dem Vorgänger ist keinerlei Taktsteigerung erkennbar – ganz im Gegenteil: Die Basisfrequenzen sowie der maximale Turbo wurden bei vielen Modellen sogar um 100 MHz abgesenkt. So taktet der Core i7-4600M nur noch mit 2,9 bis 3,6 GHz, während der alte Core i7-3540M noch bei 3,0 bis 3,7 GHz lag. Lediglich bei Belastung zweier Kerne erreichen beide CPUs die gleiche Taktrate.

Ähnliches gilt auch für die Haswell-basierten Core-i5- und Core-i3-Ableger. Trotz einer um knapp 10 Prozent verbesserten Pro-MHz-Leistung sind demzufolge nur geringe Performance-Zuwächse zu erwarten. Gleichzeitig steigt die Leistungsaufnahme von 35 auf 37 Watt TDP an, was jedoch nicht auf einen höheren Verbrauch des Prozessors, sondern die Integration der Spannungswandler in die CPU zurückzuführen ist.

Leider muss die M-Serie auf die schnellste Haswell-GPU (GT3/GT3e) verzichten und stattdessen mit der mittleren Ausbaustufe (GT2), genannt HD Graphics 4600, vorliebnehmen. Bei gleicher Taktrate bietet diese knapp 30 Prozent mehr Leistung als die HD Graphics 4000, wird jedoch von dedizierten Mittelklasse-Beschleunigern wie einer GeForce GT 720M mühelos distanziert.

M-Serie
M-Serie

U-Serie:

Sehr viel spannender ist dagegen das vom Core i7-4650U angeführte Ultrabook-Lineup: Damit künftig noch dünnere und ausdauerndere Mobilcomputer auf den Markt gebracht werden können, stand hier die Reduzierung des Energiebedarfs an erster Stelle. Dafür hat der Hersteller nicht nur die TDP von 17 auf 15 Watt abgesenkt, sondern auch den Chipsatz (rund 3 Watt TDP) mit auf das Package der CPU verfrachtet – insgesamt geht der Maximalverbrauch der Plattform damit um etwa 5 Watt zurück. Zusätzlich unterstützt die U-Serie die neuen S0ix-Energiesparmodi, die vor allem den Verbrauch im Leerlauf drastisch senken sollen.

Während die CPU-Leistung angesichts gesenkter Basis- und Turbotaktraten praktisch stagniert, macht die Grafikeinheit einen großen Schritt nach vorn. Die in einigen Core-i5- und Core-i7-Modellen integrierte HD Graphics 5000 bietet mit 40 Executions Units (EUs) deutlich mehr Rechenleistung als die alte HD 4000 (16 EUs), wenngleich die schmale Hauptspeicheranbindung die Zugewinne etwas schmälern dürfte. In anderen Modellen, darunter die komplette i3-Serie, kommt dagegen lediglich die langsamere HD Graphics 4400 mit 20 EUs zum Einsatz.

U-Serie
U-Serie

Y-Serie:

Die mit Ivy Bridge eingeführte Y-Serie richtet sich vor allem an schlanke Tablets mit begrenzten Kühlungskapazitäten, die mit der Abwärme "normaler" ULV-Prozessoren überfordert wären. Auch hier konnte Intel die bisherige Plattform-TDP von 16 Watt (13 Watt CPU + 3 Watt Chipsatz) auf nur noch 11,5 Watt (CPU inklusive Chipsatz) senken. Die SDP, das heißt der typische Verbrauch unter bestimmten Temperaturbedingungen und mit reduzierter Basistaktrate, geht von bislang 7 auf nunmehr 6 Watt zurück.

Dieser Verbrauchsvorteil wird allerdings mit deutlichen Leistungseinbußen erkauft: Die beiden nun vorgestellten Chips Core i5-4200Y und Core i3-4010Y takten um mehrere hundert MHz langsamer als die schnellsten Vorgängermodelle. Trotz verbesserter Mikroarchitektur dürfte die CPU-Leistung dadurch zum Teil messbar niedriger ausfallen. Immerhin steigt auch hier die Grafikleistung dank der neuen HD-Graphics-4400- respektive HD-Graphics-4200-GPU leicht an.

Y-Serie
Y-Serie

Nach den Erfahrungen aus der Vergangenheit dürfte es nicht lange dauern, bis die soeben genannten Modelle auch im Handel anzutreffen sind. Weiterhin dürften uns in den nächsten Wochen und Monaten noch viele weitere Varianten erwarten: Insgesamt möchte Intel in diesem Jahr fast 60 mobile Core-Prozessoren der 4. Generation auf den Markt bringen. Die meisten davon werden der (U)LV-Klasse angehören, darunter auch die bislang noch nicht offiziell angekündigten 28-Watt-Modelle mit der Iris Graphics 5100.

Ergänzung: Mittlerweile sind auch die 28-Watt-Modelle in Intels Datenbank zu finden. Wie bereits erwartet, handelt es sich bei diesen lediglich um höher getaktete Versionen der besonders sparsamen 15-Watt-Prozessoren, die allerdings durchgängig die schnelle Iris Graphics 5100 integrieren. Erkennbar sind diese Modelle durch die spezielle 4xx8U-Modellnummer.

Viele weitere Informationen sowie individuelle Leistungsbeschreibungen aller Modelle finden Sie wie üblich in unserer CPU-Datenbank:

M-Serie:

U-Serie (28 Watt):

U-Serie (15 Watt):

Y-Serie:

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Autor: Till Schönborn,  4.06.2013 (Update:  4.06.2013)