
Basslastiger Hörspaß für die Ohren - Bluetooth-Lautsprecher Marshall Middleton II im Test
Bass aufs Ohr.
Am 1. Juli hat Marshall den Middleton vorgestellt. Der Bluetooth Speaker fällt in die Klasse eines JBL Extreme und setzt sich zwischen den kleineren Emberton und den größeren Kilburn. 30 Stunden Laufzeit und ein Freisprechmikro lauten die Stichpunkte. Wir hören uns den neuen Middleton für 299 Euro an.Christian Hintze Veröffentlicht am 🇺🇸 🇫🇷 ...
Testfazit - Spaß am Musikhören
Marshall hat den Middleton II vor allem sinnvoll verbessert. Endlich lässt sich mit ihm auch telefonieren und die Akkulaufzeit konnte nochmals gesteigert werden. Klanglich erwartet einen zwar kein überragender Detailreichtum, dafür aber ein gut klingender Bluetooth-Lautsprecher, der vor allem durch seinen guten Bass Freude am Musikhören vermittelt. Und stilistisch hat er vielen Konkurrenten sowieso einiges voraus.
Pro
Contra
Preis und Verfügbarkeit
Direkt über Marshall kostet der Middleton II aktuell 299 Euro. Bei Amazon auch. Der Vorgänger kostet dort nur rund 186 Euro, da pünktlich zum Start des Nachfolgers um 37 Prozent reduziert.
Auch wenn das Design beinahe gleich bleibt - der neue Middleton übertrifft seinen Vorgänger in beinahe allen Bereichen: Der Akku ist größer geworden, es gibt endlich ein integriertes Mikro für Telefonfunktionen, es wurde nochmals am Bass und am Sound generell geschraubt. Wir hören Probe.
Specifications
| Treiber | 4 Multidirektionale Lautsprecher: 2x 3 Zoll 15 W Tieftöner, 2x 0,6 Zoll 10 W Tweeter, 2 Passivmembranen |
| Frequenzbereich | 45 - 20.000 Hz |
| Maximaler Schallpegel | 91 dB @ 1 m |
| Steuerung | multidirektionaler Bedienknopf, 1 Bluetooth-Button, 1 Power-Button |
| Verbindungen | Bluetooth 5.3 (Mehrpunkt-Konnektivität, 60 m Reichweite) und 3,5 mm Klinke |
| Codecs | SBC, AAC-mpeg 2 und LC3 |
| Akkulaufzeit | 20 Stunden |
| Akkutyp | Wiederaufladbar, austauschbar, Lithium-Ionen-Akku |
| Schutz | IP67 |
| Ladezeit | 3 Stunden bis zur vollen Ladung; 20 Minuten laden = 5 Stunden Spieldauer |
| Netzeingang | USB-C 5 V / 9 V / 12 V /20 V – 3 A |
| Abmessungen | 230 x 98 x 110 mm (L x B x H) |
| Gewicht | 1,8 kg |
| Farben | Black und Brass Cream |
Gehäuse und Ausstattung - Marshall-Amp-Tradition
Das Design schreit praktisch Gitarrenverstärker und ist wieder einmal eine gelungene Abwechslung zu den sonst üblichen Plastikdesigns. Die glatten Oberflächen sind mit einer leicht entfernbaren Gummihaut überzogen, die von ihrer Oberflächenstruktur her an Leder erinnert. Darunter kommt man beispielsweise leicht an den wechselbaren Akku heran.
Vorder- und Rückseite zieren das stylische Marshall-Geflecht, worin sich allerdings auch Schmutz im Outdoor-Einsatz sammeln kann. IP67 ist mit an Bord. An der Vorderseite prangt der klassische, gold-kupferne Marshall-Schriftzug. Zum Vorgänger hat sich optisch indes kaum etwas verändert. Erkennbar neu ist nur das Freisprechmikro und der Power-Knopf, der zuvor eine andere Funktion hatte.
Neben dem Vorgänger teilt der Middleton II sein Aussehen teilweise auch mit dem kleineren Emberton. Nur dass dem Emberton die separaten Knöpfe für den Bass und die Höhen fehlen, die sich beim Middleton II direkt auf der Oberseite anpassen lassen.
Dabei zeigen die rot leuchtenden LED-Balken nicht nur den Akkustand an, sondern beim Verstellen der jeweiligen Option auch die Lautstärke, den Bass und die Höhen in jeweils 10 Schritten.
An der Hinterseite befinden sich unten die beiden Ports, nämlich der 3,5-mm-Klinkeneingang für analoge Zuspieler sowie der USB-C zum Laden und für die Powerbank-Funktion. Der AKku lässt sich in 3 Stunden komplett wieder aufladen, 20 Minuten Ladezeit ergeben 5 Stunden Spieldauer.
An der Codec-Seite unterstützt der neue Middleton II zwar SBC, AAC-mpeg 2 und LC3, aber leider kein aptX. Ist er mit dem PC oder Smartphone verbunden, so schaltet er sich in ca. 10 Minuten der Untätigkeit von selbst aus, um Energie zu sparen. Die Timeout-Zeit lässt sich in der App in 5-Minuten-Schritten von 10 bis 55 Minuten einstellen.
Gefallen hat uns auch, dass er sich nach dem Einschalten wieder sehr schnell mit dem bereits gekoppelten PC verbindet. Zudem unterstützt der Middleton II Auracast, was wir mangels Geräte vor Orts nicht testen konnten.
Auf der Oberseite befinden sich die Bedienelemte, darunter der goldene, multidirektionale Knopf. Oben rechts gibt es eine stabile Halterung für den beiliegenden Tragegurt, den man optional selbst befestigen kann.
Marshall Bluetooth App - Übersichtlich, ohne Account-Zwang
Die App ist schnell installiert und erfordert keine Accounterstellung - sehr angenehm! Sie ist klar strukturiert, die Optionsvielfalt hält sich jedoch in Grenzen: Man kann einen zusätzlichen Equalizer-Preset abspeichern, das Ladeverhalten des AKkus festlegen, um seine Lebensdauer zu erhöhen, Over-The-Air-Updates/Firmwares erhalten - das war es im Wesentlichen - nützlich aber nicht zwingend notwendig, was wir grundsätzlich begrüßen.
Bei der Wiedergabe von YouTube-Inhalten oder anderen Videos bemerken wir eine Latenz zwischen Bild und Ton, Letzteres erscheint nicht lippensychron sondern etwas verzögert anzukommen, ein Problem, das leider viele aktuelle Bluetooth-Boxen teilen.
Praxis- und Klangtest - Marshall kann Bass
Marshall bleibt seinem Klang auch beim Middleton II treu. Der Bass haut wieder ordentlich rein, was aber vor allem für die Kickdrums in Songs zutrifft und nicht immer für die feine Auflösung von (Kontra-) Basslinien.
Wobei die Bassauflösung keineswegs schlecht ist, gegenüber dem kleinen Emberton wurde sie stark steigert und der Bass legt generell nochmal eine ordentliche Schippe drauf. Ganz so sehr beeindrucken wie der große Tufton kann er dabei aber natürlich auch wieder nicht. Insgesamt überzeugt der Bass aber in nahezu allen Bereichen mit seiner Präsenz für spaßigen Musikgenuss.
Bei den Höhen und vor allem den Mitten brilliert der Middleton II nicht ganz so stark. Die Höhen könnten noch einen Ticken klarer sein, sie sind nicht ganz so vielfältig aufgelöst. Hier fehlt es mehr als beim Bass an Detailfülle.
Bei Aurora - Churchyard zeigt sich, dass der Middleton II mehr als nur Kickdrum kann, auch der Streicherbass kommt hier gut zur Geltung, die elektronischen Klänge sowieso. Überhaupt kann hier auch die zarte Aurora-Stimme am Anfang gut dargestellt werden.
In Rufus du Sol - Innerbloom wummert uns ein kräftiger Bass entgegen ohne matschig zu werden. Die Mitten und Höhen könnten aber etwas peppiger sein.
Rockmusik liegt dem Marshall natürlich sowieso im Blut: Bei Money for Nothing von den Dire Straits röhrt die Gitarre wunderbar voll aus dem Lautsprecher.
Den fehlenden Detailgrad der Höhen kann man beispielsweise beim Stück Simple Man von Lynyrd Skynyrd heraushören: Die Höhen sind durchaus sehr präsent, dennoch fehlt es ihnen etwas an Breite. Das liegt wohl eher am Übergang von den Mitten zu den Höhen, der nicht ganz so gut zur Geltung kommt.
Kurzfazit - Stylische Spaßbox
Klanglich macht der Middleton II wieder viel Spaß und trumpft vor allem beim Bass gut auf.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.





































