Behörden entsperren Handys mit Fingerabdrücken von Toten
Wie Forbes unter Berufung auf den FBI-Forensiker Bob Moledor berichtet, wird in den Vereinigten Staaten flächendeckend der Versuch unternommen, mittels Fingerabdruck gesperrte Smartphones von verstorbenen Personen zu entsperren, wenn sich Ermittlungsbehörden von auf dem Smartphone gespeicherte Informationen einen Erkenntnisgewinn erhoffen.
Rechtlich soll dies in den USA der Anwältin Marina Medvin zufolge kein Problem darstellen: So hätten Tote kein Interesse mehr an der eigenen Privatsphäre und können es nicht einklagen, zudem sei es praktisch selbst Angehörigen nicht möglich, Ermittlungsbehörden konkret an dem Entsperrversuch zu hindern. Ein gerichtlicher Beschluss sei zudem nicht nötig, womit eine solche Entsperrung bereits etwa direkt an Tatorten stattfinden könnte.
Im Gegensatz zum - technisch nicht trivialen - Entsperren von Smartphones kostet die Entsperrung durch den Finger des Toten zudem kein Geld. Praktisch können durch die Entsperrung etwa Drogendealer bei einer Überdosis ebenso in Kenntnis gebracht werden wie beispielsweise über verschlüsselte IM-Nachrichten erhaltene Anweisungen etwa bei terroristischen Anschlägen.
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