Die größten Technologie-Fehlschläge des Jahres 2023

Cruise Robotaxis

Cruise, ein Tochterunternehmen von General Motors, musste seine Robotaxi-Dienste in San Francisco vorübergehend einstellen, nachdem sich mehrere Unfälle mit den Fahrzeugen ereignet hatten. In einem Fall kollidierte ein Taxi mit einem anderen Fahrzeug, ein anderes Mal überfuhr ein Cruise-Fahrzeug einen Fußgänger.

Das Unternehmen hatte zuvor für seine Fahrzeugflotte von 400 Autos damit geworben, dass Menschen furchtbare Autofahrer seien. Die Cruise-Robotaxis sind mit einer Reihe von Sensoren ausgestattet, darunter LiDAR, Kameras und Radar. Mit Hilfe dieser Sensoren sollen die Fahrzeuge ihre Umgebung erkennen und sicher navigieren können. Doch aufgrund der Unfälle bezeichnete die kalifornische Kraftfahrzeugzulassungs- und Führerscheinstelle (DMV) die Robotaxis als "unzumutbaren Risikofaktor für die öffentliche Sicherheit".

Zunahme von Kunststoffen

Die Menge an produziertem Plastik ist enorm und hat zu einer massiven Umweltverschmutzung geführt. Mikroplastik wurde in fast allen Lebensräumen gefunden, auch im Blut von Menschen und Tieren. Von den rund 430 Millionen Tonnen Plastik, die jährlich produziert werden, wird nur ein Bruchteil recycelt.

Es gibt verschiedene Initiativen zur Reduktion der Erzeugung und Verwendung von Kunststoffen. Dazu zählen der Einsatz von recyceltem Plastik sowie die Entwicklung neuer Materialien, die Plastik ersetzen können. Experten sind sich jedoch einig, dass der beste Weg darin besteht, das Material generell so weit wie möglich zu vermeiden.

Humane Ai Pin

Humane AI Pin ist ein neues Gadget, das entwickelt wurde, um unsere Abhängigkeit von Smartphones zu reduzieren. Es ermöglicht das Senden von Nachrichten, Telefonieren und interagiert mit künstlicher Intelligenz.

Entwickelt wurde das Gerät als eine Art iPhone einer neuen Ära von den ehemaligen Apple-Designern Imran Chaudhri und Bethany Bongiorno. Das Unternehmen hat bisher 240 Millionen Dollar an Investitionen eingesammelt, ist aber derzeit nicht erfolgreich, weil das Gerät zu teuer und nach Meinung einiger Technikexperten neben weiteren Schwächen umständlich zu bedienen ist. Es fehlt etwa ein Display, das Gewicht ist zu hoch und es ist mit vielen gängigen Anwendungen nicht kompatibel.

Solar Geoengineering

Beim solaren Geoengineering handelt es sich um eine Klimatechnik, bei der Materialien in die Luft eingebracht werden, die das Sonnenlicht zurück in den Weltraum reflektieren und so die Atmosphäre abkühlen sollen. Allerdings würde diese Methode nur die Symptome des Klimawandels lindern, nicht aber seine Ursachen bekämpfen.

So hat Mexiko das Geo-Engineering verboten, nachdem das Start-up MakeSunsets die Ausbringung von reflektierendem Schwefeldioxid in die Atmosphäre kommerzialisieren wollte. "Sie verletzen die Rechte der Gemeinschaften, ihre eigene Zukunft zu bestimmen", sagte ein Kritiker. Luke Iseman, Mitbegründer von MakeSunset hingegen sieht die Angelegenheit anders:

Ich befrage keine Milliarden Personen, bevor ich einen Flug antrete. Ich werde nicht jeden Menschen auf der Welt um Erlaubnis bitten, bevor ich versuche, die Erde ein wenig abzukühlen.

Solange die Menschheit den Ausstoß von Treibhausgasen nicht reduziert, wird sich die Erde weiter erwärmen. Eine in der Fachzeitschrift Earth System Dynamics veröffentlichte Studie zeigt, dass selbst bei Erreichen der Klimaziele mindestens ein Jahrhundert lang Geoengineering erforderlich wäre, um den globalen Temperaturanstieg unter 1,5 °C zu halten.

Die Risiken für die Umwelt wären dabei aber ungewiss, da das reflektierende Material, wenn es einmal in die Luft gelangt ist, nicht wieder entfernt werden kann und die Zusammensetzung der Atmosphäre verändert, was wiederum die Lebensräume von Menschen, Pflanzen und Tieren beeinträchtigen könnte.

Supraleiter in den sozialen Medien

Das vermeintliche Wundermaterial LK-99, das als Raumtemperatur-Supraleiter gehypt wurde, hat sich als Fehlschlag erwiesen. Trotz anfänglicher Euphorie, das Material könne für neue Batterien, Quantencomputer und Kernfusion verwendet werden, konnten die versprochenen Eigenschaften nicht bestätigt werden. Diese Begebenheit erinnerte daran, dass nicht alles, was in den sozialen Medien hochgespielt wird, der Realität entspricht.

MIT Technology Review | Symbolbild: Bing AI