Lange Zeit galt Pluto unter Wissenschaftlern als unattraktiver Himmelskörper, doch er birgt viele Überraschungen. Dieser Zwergplanet ist wenig bekannt, und jüngste Beobachtungen mit dem James-Webb-Teleskop haben eine unglaubliche Entdeckung offenbart.
Bereits im Jahr 2015 flog die Raumsonde New Horizons an diesem Himmelskörper vorbei. Anstelle einer eisigen Welt von geringer Bedeutung entdeckten die Wissenschaftler vielfältige Landschaften mit Bergen aus Wassereis und Hügeln aus Stickstoffeis. Und damit nicht genug: Pluto besitzt tatsächlich eine Atmosphäre, die eine Höhe von 300 Kilometern erreicht und von einem bläulichen Dunst gekrönt wird.
Letzterer [der bläuliche Dunst] ist ziemlich mysteriös. Im Jahr 2017 schlug ein Wissenschaftlerteam um den Planetenforscher Xi Zhang in der Fachzeitschrift Nature Astronomy vor, dass dieser blaue Dunst dazu dient, das Klima Plutos zu regulieren. Demnach sind die schwebenden Partikel in der Lage, tagsüber Sonnenlicht zu absorbieren und diese Energie nachts in Form von Infrarotstrahlung abzugeben. Dadurch wird die Atmosphäre abgekühlt.
Allerdings ließ sich diese Theorie früher aufgrund von Charon, Plutos natürlichem Satelliten, der Beobachtungen des Zwergplaneten verhinderte, nicht bestätigen. Das änderte sich jedoch mit der Inbetriebnahme des James-Webb-Teleskops, das die Beobachtung der Infrarotemissionen des Planeten ermöglichte und somit die im Jahr 2017 aufgestellte Theorie untermauerte.
Diese Entdeckung ist äußerst erstaunlich und könnte sogar Auswirkungen auf andere Himmelskörper in unserem Sonnensystem haben. Bemerkenswert ist, dass einige natürliche Satelliten die gleiche Art von Atmosphäre besitzen wie Triton, der Neptun umkreist, und Titan, der Saturn umkreist. Tatsächlich ist es möglich, dass diese wenig erforschten Welten ebenfalls durch ihre Atmosphären und den dort vorhandenen Dunst beeinflusst werden. Die Wissenschaftler gehen sogar noch weiter:
Bevor auf der Erde Sauerstoff auftrat, könnte auch sie von einem ähnlichen Dunst umhüllt gewesen sein. Sollte sich dies bestätigen, scheint es, als habe dieser Dunst eine Rolle bei der Temperaturregulierung gespielt und somit die Entwicklung von Leben gefördert.
Quelle(n)
Wissenschaftspost.fr (auf Französisch)
















