Lebenselixier aus der Teetasse: Neue Hoffnung für verbrauchte Batterien

Die Zahl alter Lithium-Ionen-Batterien steigt stetig, insbesondere durch die zunehmende Verbreitung von Elektroautos. Lithium-Eisen-Phosphat-Kathoden (LiFePO₄) galten bisher als schwer recycelbar, da sie kaum wertvolle Metalle enthalten. Übliche Verfahren wie chemische Zerlegung oder Einschmelzen sind energieintensiv und liefern nur Rohstoffe, keine funktionstüchtigen Elektroden.

Forscher aus Hefei, Shenzhen und Suzhou setzen laut Advanced Materials auf direkte Regeneration. Polyphenole aus Teeblättern wirken als Elektronenspender, reduzieren Eisenionen zurück in den funktionsfähigen Zustand und reparieren Defekte im Kristallgitter. Aluminium- und Phosphatquellen ergänzen die Methode: Sie schließen Lücken in beschädigten Oberflächen und bilden neue leitfähige Schichten, die schnelle Kanäle für Ionen und Elektronen schaffen – entscheidend für die Leistungsfähigkeit im Alltag.

Die regenerierten Kathoden erreichen nach 400 Ladezyklen noch über 90 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität. Damit können ehemals „verbrauchte“ Batterien wieder in Elektroautos oder stationären Speichern eingesetzt werden. Besonders bemerkenswert ist, dass ein natürlicher, kostengünstiger Hilfsstoff wie Tee-Polyphenol kombiniert mit gezielter Reparaturstrategie echte Wiederverwendung ermöglicht.

Langfristig könnte diese Methode die industrielle Umsetzung der Akkuheilung ermöglichen und auch auf andere Batteriechemien übertragen werden. Statt Batterien am Lebensende zu zerstören, könnten sie künftig einfach „aufgefrischt“ werden. Damit eröffnet sich ein neues Paradigma für die Elektromobilität und die nachhaltige Energieversorgung.

Die Forschung zeigt, dass Tee-Polyphenole Batterien nicht nur recyceln, sondern tatsächlich wiederbeleben können. Diese Kombination aus Naturstoff und Chemie ist ökologisch, ökonomisch und technologisch vielversprechend und könnte die Zukunft des Batterierecyclings nachhaltig verändern.