
Mit breiter Walze und Heißwasserwischen: Saugroboter Narwal Flow im Test
Mit breiter Wischwalze.
Narwals neuer Flaggschiff-Saugroboter Flow wartet nicht nur mit einer besonders breiten Walze auf, sondern nutzt zudem warmes Wasser zum Wischen. Auch sonst verspricht der Hersteller viele smarte Features. Wie gut das alles in der Praxis funktioniert, klärt unser Narwal Flow Test.Marcus Schwarten 👁 Veröffentlicht am 🇺🇸 🇫🇷 ...
Narwal Flow Test-Fazit: Wir hatten etwas mehr erwartet
Insgesamt hat der Narwal Flow im Test einen soliden bis guten Eindruck hinterlassen. Vorbildlich funktioniert unter anderem die Navigation. Auch Design und Verarbeitung wissen zu gefallen.
Dazu kommt eine ordentliche Reinigungsleistung, die nach unseren Test-Eindrücken aber teils nicht ganz auf Flaggschiff-Niveau liegt. Das gilt bei unserem Testgerät zweifelsohne auch für die Hinderniserkennung. Hier gibt es noch Luft nach oben, was aber primär per Software verbesserbar ist.
Insgesamt liefert der Narwal Flow ein etwas gemischtes Ergebnis ab. Für den aktuellen Einführungspreis von 899 Euro ist der Narwal Flow für unser Empfinden ein guter Fang. Wenn er dann aber für die unverbindliche Preisempfehlung von 1.299 Euro verkauft wird, gibt es in dieser Preisklasse viele andere Kandidaten am Markt, die teils noch etwa mehr überzeugen.
Pro
Contra
Preis und Verfügbarkeit
Die unverbindliche Preisempfehlung für den Narwal Flow beträgt 1.299 Euro. Bis 28. September 2025 ist er aber deutlich günstiger erhältlich und kostet direkt beim Hersteller sowie bei Amazon nur 899 Euro.
Zudem bietet der Hersteller auch eine Kompaktstations-Variante mit Wasseranschluss an. Hier liegt die UVP bei 1.499 Euro, wobei es auch hier zum Start 400 Euro Rabatt gibt.
Inhaltsverzeichnis
- Narwal Flow Test-Fazit: Wir hatten etwas mehr erwartet
- Ausstattung: Heißwasserwischen mit großer Auflagefläche
- Einrichten und App: Deutlich verbessert
- Navigation und Hinderniserkennung: Einmal top, einmal flop
- Reinigungsleistung: Nicht ganz auf Top-Niveau
- Akkulaufzeit und Stromverbrauch: Ausdauernd und recht sparsam
2025 setzt nicht nur Dreame, sondern auch Narwal erstmals auf eine andere Wischtechnologie als die klassischen zwei Wischmopps. Im Einsatz ist im Narwal Flow das sogenannte FlowWash-Wischsystem, bei dem ein Mopptuch in Laufbahn-Form über den Boden rotiert.
Das ist die gleiche Wischtechnologie wie im Dreame Aqua10 Ultra Track, das Schwestermodell des Dreame Aqua10 Ultra Roller Complete mit Wischwalze. Aber wie gut ist die Wischtechnologie? Und was zeichnet das neue Flaggschiff von Narwal noch aus? Unser Narwal Flow Test gibt die Antwort.
Datenblatt Narwal Flow
| Eigenschaft/Modell | Narwal Flow |
|---|---|
| Navigation und Hindernisvermeidung | NarMind Pro |
| Saugleistung | 22.000 Pa |
| Anti-Haarverhedderung | ja (DualFlow Tangle-Free-System) |
| Seitenbürste ausfahrbar | ja |
| Wisch-Technologie | FlowWash |
| Wischmopp ausfahrbar/anhebbar/ablegbar | ja/ja/nein |
| Hindernisüberwindung | 40 mm |
| Höhe des Roboters | 9,5 cm |
| Absaugstation | ja |
| Moppwäsche | 60°C |
| Mopp-Trocknung | ja |
| Reinigungsmittel | ja |
| Sprachassistent | ja |
| Live-Video | Ja |
| Matter | Ja (kommt später) |
| Besonderheit | 45°C Heißwasserwischen |
| UVP | 1.299 Euro |
Ausstattung: Heißwasserwischen mit großer Auflagefläche
Narwal packt zahlreiche Features in seinen neuen Flow. Da wäre zum einen die besondere Wischtechnologie. Erstmals lässt der Hersteller die rotierenden Wischmopps der Freo-Modelle hinter sich und nutzt nun die bei immer mehr Modellen im Trend liegende Wischwalze, die hier sogar mit bis zu 45°C heißem Wasser wischt. Sie ist hier zudem nicht rund, sondern in Form einer Laufbahn geformt, was per se noch mehr Bodenkontakt (ca. 27 x 5 cm) beschert und damit der Reinigungsleistung zugutekommen dürfte. Ob das so ist, klären wir weiter unten in unserem Narwal Flow Test.
Bei der Saugkraft kann der Flow mit 22.000 Pa nicht ganz mit anderen Top-Modellen mithalten, die schon bis zu 30.000 Pa aufweisen. Die Zahl alleine ist aber nicht maßgeblich. In der Unterseite verbaut der Hersteller die sogenannte CarpetFocus-Technologie. Hierbei umschließt eine adaptive Druckplatte die Hauptbürste und soll so dafür sorgen, dass weniger Luftstrom zu den Seiten hin entweicht und damit Saugkraft verloren geht.
Zur weiteren Ausstattung des Narwal Flow zählen zwei Seitenbürsten. Die sind zwar nicht ausfahrbar, sollen mit ihrer speziellen Bauweise aber dennoch bis in Ecken hineinlangen. Dazu kommen allerhand KI-Features für die intelligente Anpassung der Reinigung.
Navigation und Hidnerniserkennung erfolgen komplett ohne Laserturm, sondern mit dem NarMind Pro Autonomes System über Laser in Front und Heck sowie zwei RGB-Kameras und einen KI-Chip. Hindernisse kann er laut Herstellerangaben bis 4 cm überwinden. Mit 9,5 cm ist der Narwal Flow minimal flacher als die ebenfalls mit Wischwalze bestückte Konkurrenz wie der Dreame Aqua10 Ultra Roller Complete (1.499 Euro bei Amazon) oder der Ecovacs Deebot X11 OmniCyclone (1.299 Euro bei Amazon).
Die mitgelieferte Reinigungsstation hat kein integriertes Display mehr, so wie es früher bei den Narwal Freo Modellen der Fall war. Integriert ist aber eine Taste zum direkten Start des Roboters. Neben Staubabsaugung für bis zu 120 Tage (laut Herstellerangabe) bietet die Station eine KI-adaptive Heißwasser-Wischreinigung mit 60°C temperiertem Wasser. Anschließend folgt eine 45°C Heißlufttrocknung. Dazu kommen eine Heißwasser-Selbstreinigungsfunktion der Station und ein austauschbarer Reinigungsfilter. Reinigungsmittel lässt sich direkt in den Wassertank geben, was etwas weniger komfortabel ist.
Positiv ist, dass die Schale der Wischmopp-Reinigung herausnehmbar ist. Ebenfalls praktisch sind die seitlichen Griffe zum Anheben der rundlich und schick gestalteten Station. Weniger gut gefallen hat uns hingegen, dass auf der Rückseite kein Kabelmanagement für das recht kurze Stromkabel untergebracht ist.
Einrichten und App: Deutlich verbessert
Die Einrichtung des Flow über die Narwal Freo App war im Rahmen unseres Tests problemlos. Anschließend folgt eine kurze Orientierungsfahrt zur Anlegen der virtuellen Karte. Die automatische Erkennung von Räumen war hierbei nicht perfekt. Mit einigen Handgriffen ließ sich die Karte aber zügig an die Gegebenheiten anpassen, samt Einrichtung von möglicher Sperrzonen und weiterer Dinge.
Für die Reinigung stehen beim Flow die folgenden Modi zur Wahl: Saugen und Wischen, Wischen nach Saugen, Saugen, Wischen sowie ein benutzerdefinierter Modus. Während sich die Saug- und Wischleistung sowie der Sorgfältigkeitsgrad in mehreren Stufen individuell anpassen oder vom Freo-Modus intelligent regeln lassen, ist zudem auch die Auswahl einzelner Räume und Zonen möglich.
Direkt auf dem Übersichtsbildschirm lassen sich links die Arbeiten planen und rechts unter "Reise" die bisherigen Reinigungsvorgänge einsehen. Im Menü stehen zudem viele weitere Einstellungen parat, um das Verhalten des Saugroboters an die eigenen Wünsche anzupassen. Dazu zählen neben Firmware-Updates unter anderem die Hinderniserkennung und die Sprache.
Insgesamt gefällt uns die Narwal App nicht ganz so gut, wie von manch anderem Hersteller. Negativ ist uns aufgefallen, dass sich die App manchmal einige Momente Auszeit zum Laden nimmer. Positiv zu erwähnen ist hingegen, dass die Lokalisierung deutlich verbessert ist, nachdem sie bei früheren Modellen bei eingestellter deutscher Sprache teils grausig war. Perfekt ist es aber auch jetzt noch nicht. Matter-Unterstützung fehlt zudem noch, soll aber später nachgereicht werden.
Navigation und Hinderniserkennung: Einmal top, einmal flop
Gut gefallen hat uns im Test die Navigation des Narwal Flow. Der Roboter ist intelligent und weitestgehend zuverlässig durch unsere Testumgebung navigiert. Hier macht ihm kaum jemand etwas vor. So hat er sehr zügig die Fläche gereinigt und war hier deutlich schneller als die meisten Wettbewerber.
Was hingegen bei unserem Testgerät nicht so gut funktioniert hat, ist die Hindernisvermeidung. Größere Hindernisse hat er zuverlässig erkannt. Das ist aber auch das Mindestmaß, vor allem in dieser Preisklasse. Kleinere Hindernisse wie Schnürsenkel, Kabel und Legostein hat der Narwal Flow im "Intelligent"-Hindernismodus zwar zumeist offensichtlich auch erkannt und davor gestoppt. Dann hat er sie aber dennoch beim Ausweichen teils doch über den Haufen gefahren oder zumindest durch die Gegend geschoben.
Das ist aus unserer Sicht unerklärlich und hier hätten wir mehr erwartet, zumal der Hersteller fleißig mit künstlicher Intelligenz wirbt. Hier liegt der Narwal Flow nach unseren Testeindrücken hinter anderen Top-Modellen zurück. Für unseren Test haben wir die aktuellste Firmware installiert. Ob es sich bei unserem vor dem Launch zur Verfügung gestellten Test-Sample um ein ggf. noch nicht ganz ausgereiftes Vorserienmodell handelt und dieser Kritikpunkt bis zum Launch Ende des Monats noch besser wird, können wir nicht final beurteilen.
Reinigungsleistung: Nicht ganz auf Top-Niveau
Bei der Reinigungsleistung schneidet der Narwal Flow gut, aber nicht ganz auf Top-Niveau ab. Auf glatten Böden sorgt er saugend für Sauberkeit, was aber auch Mindeststandard ist. Bei den Ecken erzielt er im Test aber kein so gründliches Ergebnis, wie es andere Modelle mit ausfahrbarer Seitenbürste schaffen.
Die Teppichreinigung ist gut, solange (wie üblich) der Flor nicht zu lang ist. Dann besteht zudem je nach Modus die Gefahr, dass es zu einer versehentlichen Befeuchtung durch die um einige Millimeter anhebbare Wischeinheit kommt. Die Anti-Haarverhedderung hat im Test gut funktioniert.
Auch bei der Wischleistung ist der Narwal Flow auf einem guten Niveau. Die Wischtechnologie einer breiten Wischwalze ist per se eine gute und gründliche Sache - vor allem in Kombination mit der ständigen Umspülung von erwärmtem Wasser. So kann das Modell viele Verschmutzungen auch problemlos beseitigen.
Einzig bei dem einen oder anderen Härtetest, bei dem aber auch schon viele andere Wettbewerber an ihre Grenzen gekommen sind, ist der eine oder andere Rest auf dem Boden verblieben. Die intelligente Reinigungssteuerung hat hierbei zumeist, aber nicht immer einen guten Job gemacht hat. Für alltägliche Verschmutzungen ist der Narwal Flow aber mehr als ausreichend gewappnet.
Weniger gut gefallen hat uns, dass beim reinen Wischmodus die Seitenbürsten dennoch rotiert haben. Zudem sind die Bürsten auch nicht anhebbar, was gerade im Falle der im Test gut funktionierenden KI-Flüssigkeitserkennung sinnig wäre. So verteilt er feuchte oder klebrige Flecken nur unnötig in der Umgebung und am Gerät. Leider mussten wir teils auch beobachten, dass die für nahezu randloses Wischen ausfahrbare Walze teils leicht an Türen, Fußleisten und Co entlanggeschabt ist.
Akkulaufzeit und Stromverbrauch: Ausdauernd und recht sparsam
Nach 50 Quadratmeter Saugen und Wischen mit den Standardeinstellungen hat der Narwal Flow noch rund 70 Prozent Akkustand aufgewiesen. Somit lassen sich auch größere Haushalte mit einer Akkuladung reinigen. Hier schneidet der Narwal Flow deutlich besser ab als der Dreame Aqua10 Ultra Roller Complete. Allerdings lädt auch der Flow sehr langsam und nimmt sich hier mehrere Stunden Zeit.
Für die Vergleichbarkeit des Energieverbrauchs lassen wir im Test befindliche Saug- und Wischroboter jeweils 50 Quadratmeter mit Saugen und Wischen in Standardeinstellungen reinigen und anschließend das übliche Reinigungsprogramm der Station durchführen. Hier hat der Narwal Flow hochgerechnet auf einen Monat gut 12 kWh verbraucht. Damit ist er beispielsweise etwas sparsamer als der bereits häufiger erwähnte Konkurrent von Dreame.
Der Narwal Flow Roboter ist bei der Reinigung nicht lauter oder leiser als andere Modelle. Beim Trocknen der Wischeinheit rauscht die Station allerdings deutlich hörbar, was uns unangenehmer aufgefallen ist als bei anderen Modellen
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.







































