
Viel Saugroboter für wenig Geld: Dreame L10s Ultra Gen 3 im Test
Marcus Schwarten Veröffentlicht am 🇺🇸
Dreame L10s Ultra Gen 3 Test-Fazit: Preiswert und gut
Der Dreame L10s Ultra Gen 3 macht in unserem Test definitiv nicht alles perfekt. Aber er macht das meiste solide bis gut und bietet eine für viele Haushalte interessante Ausstattung zum attraktiven Preis. Wer sich eine hohe Saugleistung für Teppiche wünscht, der ist hier gut bedient. Voraussetzung ist, dass keine allzu hohen Ansprüche ans Wischen und die Anti-Haarverhedderung bestehen.
Auch sollte der Boden einigermaßen aufgeräumt sein, da der Dreame L10s Ultra Gen 3 im Test an kleinen Hindernissen gescheitert ist. Gleiches gilt auch für Türschwellen und Co über 2 cm. Das alles ist aber, vor allem in Relation zur unverbindlichen Preisempfehlung von knapp 600 Euro, zu verkraften. Zumal im Preis eine umfassende Reinigungsstation mit Absaugung, Moppwäsche sowie Reinigungsmitteldosierung enthalten ist.
Wer einen praktischen Saugroboter mit Wischfunktion sucht und keine Lust hat, die vierstelligen Preise der Flaggschiff-Modelle zu bezahlen, der ist mit dem Dreame L10s Ultra Gen 3 insgesamt gut bedient. Kurzum: Ansprechende Leistung zum attraktiven Preis.
Pro
Contra
Preis und Verfügbarkeit
Die unverbindliche Preisempfehlung für den L10s Ultra Gen 3 Kit beträgt 599 Euro. Erhältlich ist er beispielsweise bei Amazon und Dreame.
Damit ist die dritte Generation laut UVP etwas teurer als der Vorgänger, bietet aber neben besserer Ausstattung in der Set-Version auch mehr Lieferumfang. Zudem gibt es das Modell bereits häufig günstiger.
Inhaltsverzeichnis
- Dreame L10s Ultra Gen 3 Test-Fazit: Preiswert und gut
- Ausstattung: Deutlich mehr Saugleistung und weitere Verbesserungen
- Einrichten und App: Einfache Einrichtung, viele Optionen
- Navigation und Hinderniserkennung: Grundlegend gut
- Reinigungsleistung: Deutlich besser auf Teppich
- Akkulaufzeit und Stromverbrauch: Sparsamer Saugroboter
Dreame hat im Herbst 2025 mit dem Dreame L10s Ultra Gen 3 einen neuen Saugroboter mit Reinigungsstation im günstigen Preissegment vorgestellt. Die dritte Generation ist der Nachfolger des Anfang 2024 erschienenen Dreame L10s Ultra Gen 2 und bringt einige Verbesserungen mit sich. Welche das sind und was wir im Praxis-Test für Eindrücke vom Dreame L10s Ultra Gen 3 gesammelt haben, verrät dieser Testbericht.
Datenblatt: Dreame L10s Ultra Gen 3 Kit im Vergleich zu Dreame L10s Ultra Gen 2
| Eigenschaft/Modell | Dreame L10s Ultra Gen 3 (2025) | Dreame L10s Ultra Gen 2 (2024) |
|---|---|---|
| Navigation | LiDAR | LiDAR |
| Hinderniserk. | 3DAdapt | 3DAdapt |
| Saugleistung | 25.000 Pa | 10.000 Pa |
| Anti-Haarverhedderung | nein | ja |
| Seitenbürste ausfahrbar/anhebbar | ja/nein | ja/nein |
| Wisch-Technologie | 2 Wischmopps | 2 Wischmopps |
| Ausfahrbar/anhebbar/ablegbar | ja/ja/nein | ja/ja/nein |
| Akku | 5.200 mAh | 5.200 mAh |
| Höhe des Roboters | 9,7 | 9,7 cm |
| Absaugstation | ja | ja |
| Wasser-/Schmutzwassertanks | 4,5 l / 4 l | 4,5 l / 4 l |
| Moppwäsche | ja | ja |
| Heißwasser | nein | nein |
| Mopp-Trocknung | ja | ja |
| Reinigungsmittel | ja | ja |
| Hindernisüberw. | 2 cm | 2 cm |
| Sprachassistent | nein | nein |
| Live-Video | ja | ja |
| Matter | ja | nein |
| Farbe | Weiß | Weiß |
| UVP | 599 Euro | 499 Euro |
| erhältlich bei | Amazon | Amazon |
Ausstattung: Deutlich mehr Saugleistung und weitere Verbesserungen
Der Dreame L10s Ultra Gen 3 basiert auf der zweiten Generation, bringt aber einige sinnvolle Neuerungen und Verbesserungen mit sich. Das darf bei einer um 100 Euro höheren UVP auch erwartet werden, wobei auch das brandneue Modell mit 599 Euro UVP gemessen an der Ausstattung preiswert daherkommt.
Wichtigste Verbesserung der dritten Generation ist die deutlich gesteigerte Saugleistung. 150 Prozent mehr gibt es mit den nun 25.000 Pa statt der 10.000 Pa im Vorgänger. Das dürfte vor allem dem Reinigungsergebnis auf Teppich zugutekommen, worauf wir weiter unten in unserem Dreame L10s Ultra Gen 3 Test eingehen. Ein Downgrade gab es hingegen bei der Hauptbürste. Im Einsatz ist nun ein Vollgummi-Modell ohne aktive Anti-Haarverhedderung.
Eine weitere Neuerung ist das AceClean DryBoard im multifunktionalen und schlanken, aber hoch aufgeschossenen PowerDock. Dieses reinigt die Wischmopps nun mit 20 Sprühdüsen gründlicher und zudem sich selbst, was nach unseren Testeindrücken zufriedenstellend funktioniert. Es kommt aber weiterhin kaltes Wasser zum Einsatz, während viele teurere Modelle auf eine Heißwasser-Wischmoppreinigung setzen. Anschließend erfolgt die gewohnte Trocknung mit warmer Luft.
Optional ist der Dreame L10s Ultra Gen 3 auch mit einem Wasseranschluss-Kit ausrüstbar. Dann müssen der 4,5 l große Frischwasser- sowie der 4 l Schmutzwassertank nicht mehr gelegentlich per Hand gefüllt bzw. geleert werden, sondern der Saug- und Wischroboter arbeitet noch autonomer. Die automatische Staubabsaugung in einen 3,2 l großen Staubbeutel ist natürlich weiterhin an Bord.
In der Kit-Version umfasst der Lieferumfang des Dreame L10s Ultra Gen 3 neben Saugroboter und Basisstation insgesamt sechs Wischer-Pads, zwei Staubbeutel (einer vormontiert) sowie 200 ml Reinigungslösung.
Einrichten und App: Einfache Einrichtung, viele Optionen
Wie wir es schon von diversen anderen Saugrobotern von Dreame aus früheren Tests kennen, hat auch beim L10s Ultra Gen 3 der Verbindungsaufbau samt anschließender Einrichtung über die Dreame App problemlos geklappt. Nachdem die WLAN-Verbindung eingerichtet ist, folgt die obligatorische Erkundungsfahrt. Hierbei legt der Roboter eine virtuelle Karte an. Die Erkennung einzelner Räume war hierbei im Test nicht auf Top-Niveau. Nach kurzer manueller Bearbeitung mit zahlreichen Optionen wie Sperrzonen stand das virtuelle Abbild der realen Umgebung aber recht zügig.
Anschließend kann der L10s Ultra Gen 3 wahlweise per automatisiertem Reinigungsplan, manueller Bedienung über die App oder Sprachbefehl an Alexa, Siri oder Google Home an die Arbeit geschickt werden. Einen eigenen Sprachassistenten hat das Modell nicht an Bord, was in dieser Preisklasse aber auch nicht verwundert. Eine Vernetzung im Smart Home via Matter ist aber gegeben.
Für die Reinigung stehen neben dem CleanGenius-Assistenten für automatische Reinigungsanpassung auch diverse benutzerdefinierte Optionen zur Wahl. Der Dreame L10s Ultra Gen 3 kann wahlweise nur Saugen oder Wischen, Staubsaugen und Wischen und Wischen nach dem Saugen, auf Wunsch auch mit individueller Raumanpassung. Die Saugleistung ist in vier (Leise, Standard, Turbo und Max), die Feuchtigkeit der Wischfunktion in 32 Stufen anpassbar.
Dazu lassen sich die Frequenz der Rückkehr zum Waschen der Wischmopps und die Route (Schnell, Standard) festlegen. Im Menü warten neben Reinigungsverlauf, Firmware-Updates und Co noch diverse weitere Einstellungsmöglichkeiten rund um die Teppichreinigung, MopExtend und das Dock. Die Auswahl ist nicht so riesig wie bei manchem Top-Modell, aber absolut ausreichend für übliche Ansprüche. Praktisch ist beispielsweise die Möglichkeit zum Laden in weniger ausgelasteten Nachtstunden, um beispielsweise von dynamischen Stromtarifen zu profitieren.
Navigation und Hinderniserkennung: Grundlegend gut
Hinsichtlich der Navigation hat der Dreame L10s Ultra Gen 3 im Test einen mehr als soliden Eindruck hinterlassen. Das Navigieren durch die Testumgebung hat ohne größere Probleme funktioniert, auch in engeren Passagen. Der Saug- und Wischroboter zählt im Test hinsichtlich der Reinigungszeit nicht zu den schnellsten, hat aber letztendlich systematisch und flächendeckend gereinigt. Hier gibt es also wenig Grund für Beanstandungen.
Zu beachten gilt aber, dass der Laserturm nicht einziehbar ist. Das bedeutet, dass der Roboter mit knapp 10 cm Höhe unter weniger Möbel fahren kann, als es beispielsweise der (allerdings auch teurere) Roborock Qrevo Curv 2 Pro (999 Euro bei Amazon) mit nur rund 8 cm Bauhöhe schafft.
Bei der Hinderniserkennung setzt Dreame dem Preis entsprechend nur auf eine leicht abgespeckte Lösung in der Gerätefront. Für größere Hindernisse wie Stuhlbeine und Co langt dies vollkommen aus, um einen sicheren Weg durch die Reinigungsumgebung zu bahnen.
Bei kleineren Hindernissen kommt das Mittelklasse-Modell (wenig überraschend) aber dann doch an seine Grenzen. Klemmbausteine, Schnürsenkel und Co sind im Test reihenweise zum Opfer gefallen. Das ist nicht perfekt, aber auch schon vielen deutlich teureren Saugrobotern passiert. Wer sich für den L10s Ultra Gen 3 entscheidet, sollte also vor dem Reinigungsvorgang darauf achten, dass kein Kleinkram herumliegt.
Reinigungsleistung: Deutlich besser auf Teppich
Der Dreame L10s Ultra Gen 3 profitiert im Test gegenüber dem Vorgänger vor allem von seiner deutlich höheren Saugleistung. Dies führt zu einer guten Reinigungsleistung auf glatten Böden sowie kurzflorigen Teppichen.
Bei längerem Flor kommt das Modell (wie viele andere) aber teils an seine Grenzen. Dann sind im Test trotz Max-Saugleistungsstufe ein paar Sandkörner auf einem Test-Teppich zurückgeblieben, auch wenn oberflächlich betrachtet der Teppich recht sauber war. Ein weiteres Problem ist, dass die Mopps lediglich um gut 10 mm anhebbar und nicht ablegbar sind. Da ist es sinnvoll, wenn in der App zunächst die Teppichreinigung aktiviert wird, bevor die restlichen Bereiche feucht gewischt werden.
Kurze Hundehaare haben im Test keine Probleme bereitet. Bei langen Haare sah dies anders aus. Sie haben sich häufiger an der Vollgummibürste verheddert, was ohne jegliche Anti-Haarverhedderungstechnologie nicht verwundert. Haushalte mit langhaarigen Bewohnern sollten sich hier also auf regelmäßige händische Beseitigung einstellen. Praktisch, aber heute bei vielen Modellen Standard, ist die ausfahrbare Seitenbürste, dank der im Test nur wenig Schmutz in Ecken zurückblieb.
Während an der Saugleistung wenig zu kritisieren ist, hat die Wischfunktion im Test solide funktioniert. Generell sind die Modelle mit zwei rotierenden Wischmopps den modernen Alternativen mit Wischwalze (wie dem teureren Dreame Aqua10 Ultra Roller) unterlegen, gerade bei hartnäckigeren, feuchten oder schmierigen Verschmutzungen. Hier kommt das Mittelklasse-Modell an seine Grenzen, auch wenn es dank ausfahrbarem Mopp bis nah an Kanten heran wischt. Positiv ist, dass der Dreame L10s Ultra Gen 3 automatisch Reinigungsmittel verwenden kann.
Um den alltäglichen Schmutz regelmäßig zu beseitigen, langt die Saug- und Wischfunktion des Dreame L10s Ultra Gen 3 nach unseren Testeindrücken vollkommen aus. Für alles, was darüber hinausgeht, sind eher andere und teurere Modelle gefragt.
Akkulaufzeit und Stromverbrauch: Sparsamer Saugroboter
Für die Vergleichbarkeit von Energiebedarf und -kosten lassen wir die von uns getesteten Saug- und Wischroboter stets 50 Quadratmeter in unserer Testumgebung (überwiegend glatter Boden und etwas Teppich) mit Standardeinstellungen reinigen. Dies hat der Dreame L10s Ultra Gen 3 im Test zu einem Akkuverbrauch von gut 50 Prozent geführt, sodass rechnerisch gut 80 Quadratmeter pro Akkuladung zu bewältigen sein dürften.
Rechnen wir den Energieverbrauch samt nachfolgendem Ladevorgang (auf Wunsch auch zu Nebenzeiten) und Aufbereitung in der Station und dem Standby-Verbrauch von gut 3 W auf einen Monat hoch, ergeben sich bei täglicher Durchführung dieses Reinigungsplans rund 3,5 kWh Energieverbrauch pro Monat. Damit ist der Dreame L10s Ultra Gen 3 recht sparsam.
Das ist unter anderem mit der fehlenden Heißwasser-Wischmoppreinigung zu erklären. Dennoch wurden die Mopps in unserem Testalltag in der Regel solide gereinigt. Nur bei gröberer Verschmutzung kam die Reinigungsstation an ihre Grenzen. Notfalls lassen sich die Mopps in der Waschmaschine reinigen.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.





























