
Saugroboter mit Wischwalze und Schnellladen, aber ohne Staubbeutel: Ecovacs Deebot X11 OmniCyclone Test
Marcus Schwarten 👁 Veröffentlicht am 🇺🇸 🇷🇺 ...
Ecovacs Deebot X11 OmniCyclone Test-Fazit: Spannende Neuerungen und punktuelle Schwächen
Der Ecovacs Deebot X11 OmniCyclone hat im Test nicht alles perfekt, aber vieles sehr ordentlich gemacht. Die Wischleistung mit der Rolle ist gut, die Saugleistung kann sich ebenfalls sehen lassen. Zudem hat die Hinderniserkennung sehr zuverlässig funktioniert, die Navigation hingegen leider nicht immer.
Das Aushängeschild des Staubbehälters ohne Staubbeutel ist eine praktische Sache, aber nicht frei von Kritik. Sehr praktisch ist das Schnellladen bei den Reinigungsstopps, das der Akkulaufzeit sehr zugutekommt. Die Wischwalze, mit denen vor einigen Monaten der Deebot X8 Pro Omni noch recht alleine auf dem Markt unterwegs war, bieten mittlerweile auch viele andere Hersteller - teils sogar noch weiterentwickelt wie im Narwal Flow oder dem Dreame Aqua10 Ultra Roller Complete, der seine Wischwalze für die Teppichreinigung "verstecken" kann.
Letztendlich ist der Ecovacs Deebot X11 OmniCyclone vollgepackt mit allerhand (teils neuen, teils verbesserten) Technologien und hat in vielen Bereichen in unserem Test einen guten Eindruck hinterlassen. In einigen Punkten kann er aber nicht ganz mit den Wettbewerbern mithalten, die teils aber auch noch etwas mehr kosten als dieses Modell.
Pro
Contra
Preis und Verfügbarkeit
Inhaltsverzeichnis
- Ecovacs Deebot X11 OmniCyclone Test-Fazit: Spannende Neuerungen und punktuelle Schwächen
- Ausstattung: Reinigungsstation ohne Staubbeutel
- Einrichten und App: Viele Einstellungsmöglichkeiten
- Navigation und Hinderniserkennung: Stärken und Schwächen im Test
- Reinigungsleistung: Wischt gründlich dank Walze
- Akkulaufzeit und Stromverbrauch: Extrem ausdauernd dank Schnellladen
Auf der IFA 2025 hat Ecovacs seinen neuen Deebot X11 OmniCyclone vorgestellt. Das Flaggschiff-Saugroboter wartet mit einigen interessanten Neuerungen auf. Welche das sind und wie gut sich der Nachfolger des Deebot X9 Pro Omni in der Praxis geschlagen hat, schildern wir in unserem Ecovacs Deebot X11 OmniCyclone Test.
Datenblatt Ecovacs Deebot X11 OmniCyclone
| Eigenschaft/Modell | Ecovacs Deebot X11 OmniCyclone |
|---|---|
| Navigation | AIVI 3D 3.0 Omni |
| Hindernisvermeidung | AIVI 3D 3.0 Omni |
| Saugleistung | 19.500 Pa |
| Anti-Haarverhedderung | ja |
| Seitenbürste ausfahrbar | ja |
| Wisch-Technologie | Ozmo Roller 2.0 |
| Wischmopp ausfahrbar/anhebbar/ablegbar | ja/ja/nein |
| Hindernisüberwindung | bis 40 mm |
| Höhe des Roboters | 9,8 cm |
| Absaugstation | ja |
| Wasser-/Schmutzwassertanks | 3,2 / 2,7 l |
| Moppwäsche | 75°C |
| Mopp-Trocknung | 63°C |
| Reinigungsmittel | ja, 2 Tanks |
| Sprachassistent | ja (Yiko) |
| Live-Video | Ja |
| Matter | Ja |
| Besonderheit | PowerBoost-Schnellladen |
| UVP | 1.299 Euro |
Ausstattung: Reinigungsstation ohne Staubbeutel
Das Aushängeschild trägt der neue Flaggschiff-Saugroboters Deebot X11 OmniCyclone von Ecovacs im Namen: OmniCyclone. Es ist das erste Mal, dass der Hersteller die Zyklontechnologie in der X-Flaggschiff-Serie verbaut. Das bedeutet, dass in der Station des Ecovacs Deebot X11 OmniCyclone kein Staubbeutel mehr steckt. Stattdessen ist ein beutelloser Staubbehälter im Einsatz, in den der aufgesammelte Dreck des Saugroboters abgesaugt wird. Dies kennt man seit Jahren von zahllosen Akkustaubsaugern.
Die Neuerung hat den Vorteil, dass eben kein Staubbeutel mehr erforderlich ist. Das sorgt für weniger Folgekosten, da keine Beutel mehr nachgekauft werden müssen, und schont die Umwelt. Auf der anderen Seite kann dies beim Auskippen des Behälters über dem Mülleimer bzw. der Mülltonne dazu führen, dass man in Kontakt mit dem Staub kommt, was für empfindliche Allergiker ein Problem sein könnte.
Zudem stößt uns noch etwas anderes etwas sauer auf. Der 1,6 l fassende Staubbehälter aus leicht getöntem Kunststoff sitzt mittig sehr präsent in der Front der stylisch gestalteten und recht hochwertig aussehenden Reinigungsstation des Ecovacs Deebot X11 OmniCyclone. Sie stellt somit trotz Tönung und Sichtschutz-Aufdruck den aufgenommenen Dreck recht präsent zur Schau und verdreckt bei nicht regelmäßiger Reinigung mit fortschreitender Nutzung. Steht das Gerät irgendwo in einem Abstellraum, ist das zu verschmerzen. Muss der Saugroboter hingegen aus Platzgründen irgendwo präsent im Wohnraum stehen, ist der Blick auf den sich füllenden Staubtank nicht sonderlich schön.
Dazu wartet die OmniCyclone Station mit vielen weiteren Features auf. Neben der Absaugung des 220 ml fassenden Staubbehälters gehört wie gewohnt die umfangreiche Reinigung der Wischfunktion dazu. Die Wischwalze wird mit 75°C heißem Wasser gereinigt, wobei eine Einweichfunktion bei der Fleckentfernung unterstützt. Danach wird mit 63°C heißer Luft getrocknet.
Neu ist, dass nun gleich zwei Tanks für Reinigungsmittel in der Station verbaut sind, versteckt hinter der abnehmbaren linken Blende. So lassen sich eine normale und eine Intensiv-Reinigungslösung einfüllen, je nach Bedarf. Allerdings legt der Hersteller unverständlicherweise keines der Mittel bei - nicht mal eine kleine Probe.
Der Roboter navigiert (wie bei der Deebot X-Serie gewohnt) ohne Laserturm mit Sensoren in der Front. Die Saugleistung mit der BLAST-Technologie beträgt 19.500 Pa. Für die Wischfunktion kommt die bereits aus X8 und X9 bekannte Wischwalze (Ozmo Roller 2.0 mit TruEdge 3.0) zum Einsatz, die punktuell weiterentwickelt wurde.
Sie kann seitlich aus dem Gehäuse fahren, um eine nahezu randlose Reinigung zu ermöglichen. Staubsaugroobotern mit zwei rotierenden Wischmopps gelingt dies in der Regel noch näher entlang on Möbeln. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Für die Ecken ist die Seitenbürste ebenfalls ausfahrbar.
Eine weitere Neuerung des Ecovacs Deebot X11 OmniCyclone ist die sogenannte PowerBoost-Technologie. Diese ermöglicht Schnellladen bei den Zwischenstopps während der Reinigung, wie wir weiter unten im Ecovacs Deebot X11 OmniCyclone Test genauer schildern. Zudem kann nun auch das Flaggschiff von Ecovacs bis zu 4 cm hohe Schwellen überwinden, wobei bei einzelnen Stufen bei 2,4 cm Schluss ist. Die hat er im Test auch geschafft, wobei das Erklimmen nicht ganz so souverän wirkte wie beispielsweise beim Dreame X50 Ultra. Und einmal hat er sich beim Herunterfahren eines simulierten Höhenunterschieds von 2,4 cm komplett festgefahren hat.
Abgerundet wird die Ausstattung des Deebot X11 OmniCyclone unter anderem vom hauseigenen KI- und Sprachassistenten Yiko, der auch beim Reinigungsmanagement helfen kann, sowie Unterstützung von Matter und einer Live-Videofunktion (nach Aktivierung).
Einrichten und App: Viele Einstellungsmöglichkeiten
Der Einrichtungsvorgang des Deebot X11 OmniCyclone hat im Test problemlos funktioniert. Sowohl die Ecovacs App als auch die umfassende Sprachausgabe (in englischer Sprache) des Saugroboters helfen, die Schritte schnell und problemlos durchzugehen. Einmal eingerichtet, kann die Sprachausgabe auch auf Deutsch eingestellt werden.
Bevor es dann mit der ersten Reinigung losgehen kann, scannt der Roboter zunächst sein neues Einsatzgebiet. Hierbei erstellt er eine virtuelle Karte. Das hat im Test solide funktioniert, wobei Lösungen anderer Hersteller hier teils eine noch besser passende Map anlegen. Mit etwas Anpassungen über die Bearbeitungsfunktion ließen sich aber schnell die passenden Namen vergeben sowie zweigeteilte Zimmer zusammenführen. Auch das Anlegen von Sperrzonen sowie die Angabe von Bodenmaterialien sind schnell erledigt.
Die App bietet zahlreiche Möglichkeiten, um die Reinigungsleistung und weitere Einstellungen an die eigenen Bedürfnisse und das Einsatzgebiet des Saugroboters anzupassen. Leider gibt es aber immer noch keinen reinen Wischmodus, was schade ist bei einem Saugroboter mit solch einer guten Wischfunktion wie hier.
Navigation und Hinderniserkennung: Stärken und Schwächen im Test
Der Ecovacs Deebot X11 OmniCyclone kommt ohne Laserturm aus. Dennoch navigierte er im Test bei den Reinigungsvorgängen mit seinen Sensoren weitestgehend systematisch durch unsere Testumgebung, auch wenn nicht immer jeder eingeschlagene Pfad immer zu 100 Prozent nachvollziehbar war. Entscheidend ist, dass der Saugroboter die aufgetragenen Bereiche flächendeckend gereinigt hat, was er getan hat.
Leider hat er aber bei der Reinigung einer Zone, obwohl diese bündig mit einer angelegten Sperrzone verlaufend auf der virtuellen Karte angelegt wurde, den gesperrten Bereich eines hochflorigen Teppichs mit kompletter Gerätebreite befahren. Zu allem Überfluss hatte er sich dann auch noch so sehr mit seiner schnell drehenden Seitenbürste im Langflor verheddert, dass er sich komplett festgefahren hatte und nur schwer zu befreien war. Das sollte eigentlich nicht passieren.
Die Hinderniserkennung des neuen Flaggschiffs von Ecovacs hat im Test sehr gut funktioniert. Unter anderem hat der Deebot X11 OmniCyclone einen lose auf dem Boden liegenden Schnürsenkel zumindest zumeist erkannt, was bisher nicht vielen Saugrobotern im Test geglückt ist. Ein lose aufgerolltes USB-Kabel hat er zwar gelegentlich leicht verschoben, aber auch erfolgreich umfahren.
Sogar tadellos ausgewichen ist er, ebenfalls bei eingestellter hoher Empfindlichkeit der AIVI 3D 3.0 Hinderniserkennung, einem 4x2-Klemmbaustein in einfacher Höhe. Hier haben sich bisher nahezu alle Kontrahenten die Zähne ausgebissen.
Kritik gibt es aber, nicht zum ersten Mal, bei der Rückkehr zur Ladestation. Hier hat der Saugroboter gelegentlich selbst auf größere Hindernisse nicht geachtet, was unverständlich ist. Insgesamt hat der Ecovacs Deebot X11 OmniCyclone in diesem Punkt also ein solides, aber wahrlich nicht perfektes Ergebnis in unserem Testprozedere an den Tag gelegt.
Reinigungsleistung: Wischt gründlich dank Walze
Mit 19.500 Pa Saugleistung liegt der Ecovacs Deebot X11 OmniCyclone zahlenmäßig rund 10.000 Pa hinter den Flaggschiffen anderer Hersteller. Allerdings setzt der Hersteller auch hier auf die in diesem Jahr eingeführte BLAST-Technologie für einen besonders hohen Luftstrom. Das führt zu einer ordentlichen Reinigungsleistung.
Auf einem mittelflorigen Teppich hat er mit Standard-Saugstärke und "Saugverstärkung bei Teppichen" den Großteil des Testschmutzes aus Krümeln, feinem Sand sowie Hunde- und langen Menschenhaaren aus dem Flor gesaugt. Mit maximaler Saugleistung wird das Ergebnis noch besser, aber nicht perfekt. Glatte Böden stellen den Deebot X11 OmniCyclone vor keinerlei Probleme. Alles andere wäre aber auch überraschend.
Zum Wischen setzt Ecovacs erneut auf eine ständig von Frischwasser umspülte Mopprolle. Die war bereits in unserem Test des Ecovacs Deebot X8 Pro Omni positiv aufgefallen und ist nun noch weiterentwickelt im X11 verbaut. Die Wischleistung ist auch hier beachtlich, ob nun mit oder ohne Reinigungsmittel aus einem der beiden Tanks. Der neue MagicScour Wischmopps mit verstärkten Hochdruck-Nylonborsten hat im Test auch hartnäckigere bzw. angetrocknete Verschmutzungen zumeist zuverlässig und (nahezu) rückstandsfrei beseitigt.
Was wir aber weiterhin nicht verstehen ist die Tatsache, dass Ecovacs immer noch auf einen reinen Wischmodus in den Reinigungseinstellungen der App verzichtet. So ist auch immer die Saugfunktion aktiv, sodass das Aufnehmen von schmierigen oder feuchten Verschmutzungen in die Ansaugung kommen kann. Zudem ist die Walze nur wenige Millimeter anhebbar und wird auch nicht (wie bei einigen anderen brandneuen Saugrobotern) hinter einer Blende versteckt. Somit besteht die Gefahr, dass Teppiche benässt werden.
Akkulaufzeit und Stromverbrauch: Extrem ausdauernd dank Schnellladen
Innovativ ist Ecovacs beim neuen Deebot X11 OmniCyclone mit der PowerBoost-Technologie. Dahinter verbirgt sich das Schnellladen des Saugroboters. Die kurzen Zwischenstopps an der Station während des Reinigungsvorgangs zum Reinigen der Wischeinheit nutzt der Roboter zum Nachladen von rund 6 Prozent. Das verlängert die Reinigungszeit am Stück ohne lange Ladezeit erheblich.
In unserem Praxis-Test hatte der Ecovacs Deebot X11 OmniCyclone nach der Reinigung (Saugen und Wischen mit Standardeinstellungen) von rund 50 Quadratmeter noch 76 Prozent Akkustand. Das haben wir so bei noch keinem anderen Saugroboter im Test erlebt. Das sorgt für eine beachtliche Akkulaufzeit, sodass problemlos um die 150 Quadratmeter mit nur einer Akkuladung bearbeitet werden können. Ecovacs spricht sogar von bis zu 1.000 Quadratmeter, was aber sicherlich nur mit auf Minimum heruntergeschraubten Einstellungen funktioniert.
Fraglich ist nur, wie sich das Schnellladen auf die Langlebigkeit des Akkus auswirkt. Beim regulären Laden geht der Vorgang allerdings deutlich langsamer voran, sodass hier für eine Komplettladung fast vier Stunden eingeplant werden müssen.
Für die Vergleichbarkeit des Energieverbrauchs setzen wir ein Szenario der täglichen Reinigung von 50 Quadratmeter mit den Standardeinstellungen für Saugen und Wischen an. Gemeinsam mit dem nachfolgenden Absaug-, Reinigungs- und Trocknungsvorgang liegt der Energieverbrauch inklusive des Standby-Verbrauchs von rund 1,5 W bei ca. 330 Wh pro 24 Stunden. Daraus resultiert ein rechnerischer Energieverbrauch von ca. 9,8 kWh pro Monat (mit 30 Tagen).
Bei angenommenen 30 Cent pro Kilowattstunde belaufen sich die Energiekosten somit auf ca. 3 Euro pro Monat. Dazu kommen die Kosten für das Reinigungsmittel (wenn in Verwendung). Staubbeutel müssen dank der Zyklon-Technologie (wie bereits erwähnt) nicht nachgekauft werden.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.













































