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Outlast nativ über Steam auf einem Android-Tablet installiert und gespielt (Screenshot: Marc Zander, Notebookcheck)

Steam-Spiele nativ auf Android mit GameHub spielen: Ein Erfahrungs...äh...Leidensbericht

Steam-Spiele nativ auf Smartphones, Tablets und anderen Android-Devices spielen?

YouTube ist voller Videos, auf denen Creator zeigen, wie man seine Steam-Spiele jetzt auch installiert auf Android-Geräten spielen kann. Geht das wirklich so einfach? Ich habe es mal ausprobiert.
Marc Zander Veröffentlicht am 🇺🇸 🇫🇷 ...
Gaming Android Software Tablet Smartphone

Das Dark Souls der Software Gaming-Hubs

Ich war nach rund vier Stunden Testen ernüchtert. Wenn ich stetig an den Parametern herumfummeln muss, bevor ein Titel dann vielleicht mit Glück läuft, hat das mit Benutzerfreundlichkeit nichts zu tun, sondern ist nur empfehlenswert für alle, die gern herumprobieren, bis sich ein Erfolgserlebnis einstellt. Daher auch mein Vergleich mit Dark Souls, da man viel Geduld aufbringen muss und quasi sämtliche Schwachstellen analysieren muss, bevor man erfolgreich ist. Allen anderen kann ich ob der Frustration beim Testen nur raten, Spiele lieber auf einem PC, Mac, Linux-PC, Windows-/Linux-Handheld oder Steam Deck zu spielen. Da stellt sich ein völlig anderes Feeling ein, entfernt von verschenkter Lebenszeit. Nichtsdestotrotz zeigt GameHub, dass es Licht am Ende des Tunnels gibt. In einiger Zeit werden Android Devices vielleicht wirklich komfortabel für das native Spielen von Steam-Games unterstützt und mutieren zu Mitbewerbern für Steam Deck und Windows Handhelds. Stand heute lautet mein Fazit: lieber Finger weg, vor allem, wenn man keine große Frustrationsgrenze hat.

Pro

+ Schnell installiert
+ Viele Parameter zum Einstellen
+ Übersichtliche Benutzeroberfläche

Contra

- Beinahe kein Spiel läuft nativ, vor allem nicht auf Anhieb
- Keine Wiederaufnahme von gestoppten Downloads

Preis und Verfügbarkeit

Zum Zeitpunkt des Tests ist GameHub kostenlos online herunterladbar.

Wer in letzter Zeit etwa im YouTube-Feed Videos mit dem Thema „Steam-Spiele jetzt nativ auf Android spielen“ bekommen hat, dürfte (wie ich) direkt glänzende Augen bekommen haben. Steam-Spiele und Cloud-Saves auf Android-Geräten spielen, klingt wie der nächste logische Schritt nach SteamOS. Gemeint ist immer die Version 5.0+ von GameHub. Also habe ich mir direkt zwei verschiedene Android-Geräte geschnappt und es ausprobiert. Wichtig vorab: GameHub kann auch PC-Spiele und Playstation-Spiele streamen, das habe ich nicht getestet, hier geht es nur um die native Spielbarkeit.

So einfach installiert man GameHub auf Android-Geräten:

1. Die Seite gamehub.xiaoji.com/en-us besuchen.
2. Den Button „Android Download“ anklicken und Warnung ignorieren „Trotzdem herunterladen“.
3. Datei installieren (eventuell muss hier noch die Drittanbieter-Quelle als vertrauenswürdig freigeschaltet werden).
4. GameHub starten und Nutzervereinbarung akzeptieren.
5. Konto erstellen via E-Mail-Adresse, Google-Konto oder Apple ID, nochmals akzeptieren, indem man auf den Kreis links unten klickt.
6. Avatar wählen und den Button „Continue“ klicken, danach einen Namen für seinen Spieleraccount wählen.
7. Der GameHub Game-Launcher startet.

Die Benutzeroberfläche von GameHub 5.0:

Im GameHub kann man nicht nur viele vorausgewählte Titel sehen, sondern nach Klick auf eines der Spiele auch die empfohlenen Systemspezifikationen dafür, und sich bei Steam anmelden, um Spiele herunterzuladen und spielen zu können. Wer ein spezielles Spiel sucht, klickt auf das Fragezeichen und gibt den Spielnamen ein, danach meldet man sich in seinem Steam Account an (sicherheitshalber empfehle ich die Nutzung nur mit Zwei-Faktor-Authentifizierung) und klickt auf „Get Game“. Das System weist dann darauf hin, dass man in der App bleiben soll, da sonst Download-Abbrüche drohen könnten.

Obwohl ich das beherzigte und für eine gute WLAN-Verbindung sorgte, hatte ich zweimal einen Network Error, der dazu führte, dass das Spiel erneut von Anfang an geladen wurde. Lädt man zwei Spiele hintereinander herunter, sollte man das separat machen, da direkt beim Download des zweiten Spiels, der erste gestoppt wird, und man diesen von Beginn an erneut laden muss, denn ein Wiederaufnehmen von Downloads gibt es nicht. Mein gewählter Titel „Last Time I Saw You“ war glücklicherweise unter 1 GB groß, sodass der dreimalige Neubeginn zu verschmerzen war.

Die Benutzeroberfläche von GameHub ist englischsprachig und ziemlich übersichtlich (Bildquelle: GameHub)
Die Benutzeroberfläche von GameHub ist englischsprachig und ziemlich übersichtlich (Bildquelle: GameHub)

Verschiedene Games unter GameHub versucht:

Nach dem erfolgreichen Download gibt es vier Auswahlmöglichkeiten: Play Now und nach Klick auf die drei Punkte auch PC Game Settings, Add to Home Screen und Uninstall Game. Das Menü kann sowohl per Touch als auch mit dem Controller bedient werden, ich habe es zuerst mit dem Ayn Odin probiert. In den PC Game Settings stecken unter Compatibility und Translation Params diverse Voreinstellungen für das jeweilige Spiel wie Extreme. Wenn ein Spiel nicht auf Anhieb möchte, kann hier das Ändern auf „Stable“ oder „Compatible“ helfen.

Nach Klick auf Play Now muss man noch Bluetooth aktivieren und den Standort freigeben, andernfalls startet nicht der Download der benötigten Firmware und Treiber für das genutzte System. Nettes Detail: Während des Treiber-Downloads wird im Hintergrund der Trailer des Spiels gestartet. Nach dem Starten des Spiels wird oben rechts angezeigt, welcher Controller von GameHub entdeckt wurde. Dann jedoch bleibt GameHub im Startprozess stecken. Auch eine Änderung in den Spieleinstellungen auf den Steam Light Weight Mode bewirkte nichts, ebenso wenig das Ändern von proton10.0-arm64x2 auf die Version proton9.0-arm64x3. Das gleiche Misslingen danach mit Amnesia: The Dark Descent, The Stanley Parable, Outlast und Raft. Kein Spiel möchte starten, trotz verschiedener, getesteter Parameter.

Also änderte ich die Hardware und nutze ein Tablet mit Snapdragon 7+ Gen3 und 8 GB RAM plus 8 GB virtuellem RAM. Hier verweigern die meisten Titel jedoch ebenfalls den Dienst, ich sehe jedoch, dass ein paar Titel meiner Steam-Bibliothek einen grünen Haken haben, als wolle mir GameHub sagen "probiere lieber die". Neben Crysis 2 hat das Tomb Raider Reboot von 2013 so einen grünen Haken. Also installiere ich das Spiel und probiere es aus. Ich komme auch ins Setup-Menü, danach geht es jedoch nicht weiter, auch nicht mit verschiedensten Parameter-Änderungen. Okay, eine letzte Chance gebe ich GameHub noch. Ebenfalls mit grünem Haken versehen: The Elder Scrolls V: Skyrim (war mir zu groß als Testobjekt) und Outlast. Letzteres installiere ich. Und tatsächlich: Das Spiel funktioniert, läuft mit 1280x720 Pixeln und rund 30 FPS ganz okay, von einigen Grafikfehlern mal abgesehen. Es gibt also doch Lichtblicke.

Im Game Overlay unten links sieht man, dass das Spiel Outlast auch auf mehr als 40 FPS kommen kann (Screenshot: Marc Zander, Notebookcheck)
Im Game Overlay unten links sieht man, dass das Spiel Outlast auch auf mehr als 40 FPS kommen kann (Screenshot: Marc Zander, Notebookcheck)

Fazit zu Steam-Games und GameHub

In Foren tauschen sich viele Nutzer aktuell aus und beklagen, dass fast kein nativ installiertes Steam-Spiel mit GameHub auf einem Android-Gerät zum Laufen zu bekommen ist. Das habe auch ich leider bemerkt. Ausnahmen scheinen je nach Device unter anderem Hollow Knight: Silksong, Sea of Stars, Broforce, Metro 2033 Redux und Thief 3 zu sein, wie Nutzer bei Reddit sagen. Ich spiele gern mit technischen Geräten und Software herum, aber hier fehlte mir nach rund vier Stunden schlicht die Geduld - vor allem, weil es bereits viele Möglichkeiten gibt, Steam-Spiele auf den verschiedensten Devices zu spielen. Es fehlt also irgendwie die echte Notwendigkeit, ein Spiel unter allen Umständen zum Laufen zu bekommen. Dazu kommt: von mehr als 600 Spielen in Steam waren nur um die zehn Stück mit einem grünen Haken als lauffähig markiert, und selbst die liefen oftmals nicht. Outlast war bei mir die einzige Ausnahme, sah mit 720p auf einem Android-Tablet (11,2 Zoll/ca. 28 cm Diagonale, 3.200 x 2.136 Pixel) allerdings sehr unscharf und verwaschen aus. Spielen wollen würde ich das in der Form nicht gern.

Transparenz

Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde vom Autor auf eigene Kosten im freien Handel erworben. Der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung, es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.

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Autor: Marc Zander, 25.09.2025 (Update: 25.09.2025)