Die Wiener Linien setzen ab September 2025 auf Wasserstoffbusse in Miniform, wie das Urban Transport Magazine berichtet. Der Einsatz ist interessant, denn ersetzen die Wiener Linien doch bisherige Akkubusse durch Brennstoffzellenbusse. Es ist allerdings keine grundsätzliche Abkehr von reinen Akkubussen, sondern ein spezieller Fall. Dazu kam ein Wasserstofftestfall, den die Wiener Linien im März 2025 ankündigten.
Von den neuen Rampini Hydron Kleinbusse werden laut Pressemitteilung insgesamt 10 Stück angeschafft. Durch ihre höhere Reichweite ersetzen sie insgesamt 12 Akkubusse. Es gibt also offenbar Vorteile bei der Umlaufplanung, die die Effizienzverluste durch den Einsatz von Wasserstoff ausgleichen.
Die Hydron arbeiten konzeptionell aber mit Wasserstoff als Range Extender. Die 175-kWh-Batterie (LiFePo4) wird also gegebenenfalls über eine Brennstoffzelle wieder aufgeladen, sollte dies unterwegs notwendig sein. Dazu befinden sich auf dem Dach drei Wasserstofftanks mit jeweils 5 Kilogramm Inhalt. Davon sind 3,6 kg nutzbar, da ein Wasserstofftank nicht geleert wird. Das entspricht laut Datenblatt (PDF) noch einmal 196 kWh.
Der Akku wird per CCS2 aufgeladen. Der Range Extender wird über einen SAE-J2600-Anschluss mit gasförmigem Wasserstoff unter Druck befüllt wird.
Die Gesamtreichweite soll bei rund 400 km liegen. Allerdings nur, wenn keine Klimatisierung erfolgt. Ob und wie stark die Busse ihren Range Extender mit Wasserstoff einsetzen dürfte also auch sehr vom Wetter abhängen. Die Temperaturregelung, egal ob Kühlen oder Wärmen, benötigt maximal 10 kW. Der Motor hat eine Leistung von 230 kW. Bei letzterem muss man allerdings die Rekuperation berücksichtigen und den Umstand, dass dies keine Dauerleistung ist, sondern vor allem kurz für das Anfahren gebraucht wird. Im Linienverkehr einer Stadt passiert das allerdings recht oft.
Das Wasserstofffahrzeuge elektrisch arbeiten und einen Akku haben, ist übrigens nicht ungewöhnlich. Normalerweise puffert der Akku aber nur Lastspitzen und der Wasserstoff ist für die gesamte Fahrt verantwortlich. Beim Range-Extender-Konzept, das es etwa auch bei Oberleitungsbussen (beispielsweise mit Diesel als Range Extender) gibt, kann es aber passieren, dass nur die primäre Energiequelle genutzt wird.
Zum Einsatz kommen die Busse vorwiegend im 1. Bezirk der Stadt. Die engen Gassen machen den Einsatz von regulären Bussen in der Innenstadt sehr schwierig, daher werden die Linien 2A und 3A mit solchen Kleinbussen betrieben. Die Fahrzeuge sind 8 Meter lang und 2,2 Meter breit.
Im Zuge der Umstellung wird die Ladestation für die kleinen Akkubusse in der Stadt abgebaut.
Die Kosten für die Busse sind recht hoch. Die Stadt investiert 12 Millionen Euro, so Urban Transport Magazine.
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