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iPhone kann ab iOS 11.3 durch exakte Ortung zum Lebensretter werden

Auch das iPhone soll zum Lebensretter werden. (Bild: pixabay.com)
Auch das iPhone soll zum Lebensretter werden. (Bild: pixabay.com)
Nachdem Google das Advanced Mobile Location (AML) bereits seit letztem Jahr auf seinen Android-Geräten unterstützt, zieht auch Apple hier mit seinen iPhones nach. Diese sollen ab iOS 11.3 durch noch genauere Ortung mehr Leben retten können.

Berichte über lebensrettende iPhones oder die Apple Watch, die erst neulich einen Mann vor einem Herzinfarkt bewahrt haben soll, tauchen immer wieder in den Nachrichten auf. Apple möchte hier nach anfänglichem Zögern einen Schritt weitergehen und mit iOS 11.3 iPhones mit dem Advanced Mobile Location-System (AML) ausstatten. AML wurde von der European Emergency Number Association (EENA) entwickelt und wird derzeit in Ländern wie Großbritannien, Estland, Litauen, Österreich, Island und Neuseeland unabhängig vom Netzbetreiber bereits unterstützt. Denn Google hat die AML-Technologie für seine Android-Smartphones schon im Juni 2016 eingeführt, wo Apple noch gezögert hat.

For months, EENA has tried to establish contact with Apple to work on a solution that automatically provides accurate location derived from iPhones to emergency services and rescuers. Unfortunately, with no result. (EENA, Pressemitteilung)

Die Funktionsweise von Advanced Mobile Location ist einfach erklärt: Beim Anruf einer AML-tauglichen Notrufnummer werden am Handy zu Gesprächsbeginn automatisch GPS und WLAN aktiviert. Nach 20 Sekunden werden dann die Koordinaten des derzeitigen Standortes automatisch per SMS an den Notruf übermittelt, dafür ist keine Internetverbindung erforderlich.

Was ist mit der guten alten Ortung über Handymasten und der Cell-ID (CID) geworden? Die ist natürlich nach wie vor im Einsatz, nur ist AML einfach genauer, und zwar circa um 4.000 Mal. Laut EENA kann bei 85 Prozent aller lokalisierten AML-Anrufe von einer Genauigkeit unter 50 Metern ausgegangen werden. In der heutigen Zeit werden rund 70 - 80 Prozent aller Notrufe von Smartphones getätigt, hier spielt die exakte und schnelle Ortung eine wichtige Rolle. Sorgen um die Privatsphäre müsse man sich keine machen, meint EENA. Das AML wird ausschließlich im Notfall aktiviert und dies nur für die Dauer von maximal 30 Sekunden.

Beispiele aus der Realität gibt es genügend. In Neuseeland konnte die Polizei einen Mann bei seinem Suizidversuch von den Schienen retten, das AML hat sein Handy auf 4 Meter genau geortet. In Estland haben bei einem schweren Verkehrsunfall die Einsatzkräfte die Opfer mittels AML auf 11 Meter genau lokalisieren können. Die klassische Handymasten-Ortung kam auf einen Radius von 868 Meter, hier konnte wertvolle Zeit für die Erstversorgung gewonnen werden. Und in Litauen rettete ein 7 Jahre alter Bub seinem bereits ohnmächtigen Vater das Leben. Der Junge wusste die genaue Adresse nicht, die Rettung hat das Haus mit Hilfe von AML auf 6 Meter exakt orten können, während die Ortung über Cell-ID einen Radius von 14 Kilometern ausspuckte.

Bei all den ganzen iOS 11-Updates, die noch in diesem Jahr auf uns zukommen werden, wie die Unterstützung bei der Einrichtung des HomePods oder das rechtzeitige Erscheinen des Totenkopf-Emojis zum Fasching, begrüßen wir mit der Implementierung von AML endlich wieder sinnvoll angewendetes Know-How in der modernen Technikwelt. Eigenartigerweise erwähnt Apple die Einführung von AML nur versteckt und leise, in der iOS 11.3-Preview scheint das Thema gar als allerletzter Punkt auf. Der Erscheinungszeitraum für das iOS 11.3 ist im Frühjahr geplant.

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Autor: Daniel Puschina, 26.01.2018 (Update: 26.01.2018)