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Escobar Fold 1: Das 320 Euro Falt-Phone von Pablo Escobars Bruder

Das Escobar Fold 1 könnte ein groß angelegter Scam sein. (Bild: Escobar Inc.)
Das Escobar Fold 1 könnte ein groß angelegter Scam sein. (Bild: Escobar Inc.)
Parodie, Scam oder echtes Produkt, das ist hier die Frage. Der Bruder des berüchtigten Drogenbarons Pablo Escobar verkauft ein neues, faltbares Smartphone mit sehr guter Ausstattung für nur 349 US-Dollar, doch sollte man zuschlagen?

Gute Ausstattung, zu guter Preis

Escobar Inc. gibt an, dass das Fold 1 mit einem "Qualcomm Snapdragon 8150" ausgestattet ist – das war der Codename des Snapdragon 855, seltsam also, dass der Hersteller nicht den finalen, deutlich bekannteren Namen angibt. Dazu gibt's im Basismodell 6 GB LPDDR4X Arbeitsspeicher und 128 GB Massenspeicher oder 8/256 GB im Topmodell.

Das Herzstück ist ein faltbares 7,8 Zoll AMOLED-Display im 4:3 Format mit einer Auflösung von 1.920 x 1.444 Pixel (308 PPI). Das Smartphone kommt mit einem 4.000 mAh fassenden Akku, zwei Nano SIM-Slots, zwei Kameras (16 MP + 20 MP), Android 9.0 und einigen Ports, inklusive USB-C, AUX und einem microSD-Slot.

Das Escobar Fold 1 ist ab sofort über die Webseite des Herstellers für 349 US-Dollar verfügbar, der Versand ist weltweit kostenlos. Wie üblich sollte man Einfuhrumsatzsteuer und Zoll auf jeden Fall mit einberechnen. Der Shop und die Kreditkartenzahlung sind auch absolut echt, beim Smartphone selbst scheint das aber nicht so sicher ...

Parodie, Scam oder Geniestreich?

Wenn der Preis zu gut ist, um wahr zu sein, dann handelt es sich meist um kein echtes Produkt. Da das Unternehmen aber tatsächlich Zahlungen entgegen nimmt darf man wohl weniger von einem Scherz und viel mehr von Abzocke ausgehen. Das Gerät selbst scheint ein goldenes Royole FlexPai zu sein – selbst das Rendering wurde kaum verändert. Es empfiehlt sich also dringend, erstmal abzuwarten, ob das Smartphone tatsächlich ausgeliefert wird, und ob es etwas taugt, bevor man seine Kreditkarte zückt.

Liest man das Kleingedruckte auf der Webseite, so wird das Smartphone auch nicht direkt durch Escobar Inc. verkauft. Stattdessen sollen die Geräte durch Pablo Phone Ltd. in Großbritannien ausgeliefert werden – natürlich ein Unternehmen mit beschränkter Haftung, sodass im Falle eines plötzlichen Konkurses niemand haftbar gemacht werden kann. Oh, und "keine Retouren oder Rückerstattungen", so viel zum Fernabsatzgesetz, das auch in Großbritannien gilt.

So sieht das Escobar Fold 1 aus. Das Design kennen wir doch von irgendwo her ...
So sieht das Escobar Fold 1 aus. Das Design kennen wir doch von irgendwo her ...
Na, das haben wir es doch: Das Rendering des Royole FlexPai ist fast identisch. Zufall?
Na, das haben wir es doch: Das Rendering des Royole FlexPai ist fast identisch. Zufall?

Selbstbewusstes Marketing

Zumindest das Marketing gibt sich selbstbewusst. Mit dem unten eingebetteten Trailer wurde das Smartphone angekündigt. Scheinbar hat Escobar Inc. einige Supermodels engagiert und in einer Stilechten Umgebung mit dem Escobar Fold 1 gefilmt. Das passt auf jeden Fall zum Image der Marke. Was man im Video allerdings nicht sieht ist das Display – oder irgendein Zeichen dafür, dass das Smartphone auch tatsächlich funktioniert.

Dafür liefert das Unternehmen einen weiteren Clip, der so aussieht, als wäre er in einem Supermarkt aufgenommen worden – und das im Hochformat. Wurde das ganze Budget schon für die Models aufgebraucht? In jedem Fall bleibt es spannend, wie es mit dem Escobar Fold 1 weitergeht – dass Kunden ein funktionierendes Produkt oder aber ihr Geld zurück bekommen scheint aber unwahrscheinlich.

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Autor: Hannes Brecher,  4.12.2019 (Update: 12.03.2021)