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Die ICE Junior 3.0 in freier Wildbahn

Für das elterliche Sicherheitsbedürfnis - Kinder-Smartwatch ICE Smart Junior 3.0 mit Apple Find My im Test

Find My Child.

Statt großem, dickem Smartwatch-Gehäuse mit SIM-Slot setzt die normal-dünne ICE Smart Junior 3.0 auf Apples Find My Netzwerk zur Positionsbestimmung. Damit sollen Eltern eleganter nachvollziehen können wo sich ihr Kind gerade aufhält, ohne dass diese einen dicken Klotz am Arm tragen müssen.
Christian Hintze Veröffentlicht am 🇺🇸 🇫🇷 ...
Zubehör Gadget Smartwatch

Testfazit - Apple Find My vs GPS und SIM-Slot

An der ICE Junior 3.0 gefällt uns der eingänglich bedienbare OLED-Touchscreen, auch Kinder finden sich in der Menüstruktur relativ schnell zurecht. Dazu gibt es diverse nützliche Funktionen wie Alarme, Taschenrechner & Co direkt auf der Uhr, für Kinder in der Symbolik bunter aufbearbeitet. 

Unter Android ist das Hauptverkaufsargument der Positionsbestimmung nichtig, die Uhr bleibt eine "normale" Smartwatch. Eltern mit iPhone bekommen hier eine deutlich dünnere Geo-Tracker-Smartwatch für's Kind als die dicken Modelle mit SIM-Slot. Allerdings kann das Kind ohne eigenes, zusätzliches Smartphone keine Nachrichten verschicken oder Anrufe tätigen. Ob Eltern sich für die Positionsbestimmung des Kindes darauf verlassen wollen, dass zu jeder Zeit in jedem Gebiet andere Apple-Geräte vorhanden sind, ist ebenfalls eine relevante Entscheidungsfrage.

Pro

+ OLED-Touchscreen
+ eingängige Bedienung
+ viele Funktionen direkt auf der Uhr
+ Positionstracking in iOS

Contra

- keine Positionsbestimmung unter Android
- auf andere Apple-Geräte in der Nähe angewiesen
- Touchfunktion manchmal nicht empfindlich genug

Preis und Verfügbarkeit

Direkt auf der Herstellerseite ice-watch.com kann man die Junior 3.0 für 69 Euro bestellen. Auf Amazon werden derzeit noch rund 93,50 Euro fällig.

Wer (kleinere) Kinder hat, kennt sicher das Elternproblem: Ab wann ist der richtige Zeitpunkt sie selbständig zur Schule gehen zu lassen, vor allem wenn diese etwas weiter weg liegt? Kommen sie auch gesund an? Ganz sicher kann man wohl nie sein. Um die innere Unruhe etwas zu befrieden, gibt es diverse Möglichkeiten, zum Beispiel eine (Kinder-) Smartwatch mit Standortbestimmung.

Die teureren Modelle integrieren GP und/oder eine SIM-Karte, damit können die Kinder auch ein paar eingespeicherte Nummern anrufen oder Nachrichten verschicken. 

Die ICE Junior hat weder SIM-Slot noch GPS, sie setzt auf Apples Find-My-Netzwerk für das Standort-Tracking.

Spezifikationen

Merkmale Junior 3.0
Display AMOLED 1.75 Zoll; 390 x 450 Pixel; 35 x 42 mm
CPU 8763EWE-VP
Speicher Flash 128 MB
Akku 300mAh, Lithium
Laufzeit 5 bis 7 Tage
Sensor 3-Schsen G-Sensor STK8321
Wasserschutz IP68
SIM Nein
Gesundheitsfunktionen sleep monitoring, heart rate, blood oxygen level and blood pressure measurement, etc.
Weitere Funktionen notifications, watchface customization, pedometer, calculator, alarm clock, games, weather, music control, etc.
Sportmodi walking, running, cycling, soccer, tennis, hiking, baseball, etc.
Gewicht 160 g
Garantie 2 Jahre
Preis 69 Euro

Gehäuse und Ausstattung - OLED im Kunststoffchassis

Das Gehäuse besteht aus Kunststoff, das AMOLED-Display ist mit einem Schutzglas überzogen. Seitlich rechts gibt es den metallenen Einschaltknopf, darunter einen weiterer Druckknopf.

Das 2 cm breite Armband besteht aus Silikon und lässt sich leicht austauschen.

Die Farboptionen und diverse Watchfaces (Bildquelle: Screenshot ICE-Webseite)
Die Farboptionen und diverse Watchfaces (Bildquelle: Screenshot ICE-Webseite)

Einrichtung und Bedienung - 3 Stunden vorladen

Vor der ersten Verwendung soll man die Smartwatch laden - mindestens 3 Stunden lang! Das spezielle Magnetkabel mit Kontakten liegt bei, könnte aber schwierig zu ersetzen sein.

Währenddessen lädt man sich am besten gleich die ICE Junior App (Android/iOS) herunter, die man auch als "Gast" verwenden kann. Wer sich die Datenschutzerklärung genauer durchliestbekommt den Eindruck, dass der Hersteller potentiell diverse Daten sammelt, diese teils außerhalb der EU speichert und auch an externe Dienstleister weitergeben kann - keine guten Voraussetzungen für eine Kinder-Smartwatch. Das Koppeln mit der App gelingt zügig, sofern man allen Berechtigungen zustimmt.

Man kann die Uhr aber problemlos über den Touchscreen auch ohne App verwenden. Der Homescreen zeigt die Zeit, Schritte, Herzrate und optional den Akkustand wieder.

In der Uhr selbst lassen sich Einstellungen vornehmen, Watchfaces ändern, sechs simple Games spielen, Timer und Alarme stellen, ein Taschenrechner aufrufen und Sportaktivitäten tracken.

Sofern mit der App verbunden lassen sich auch Nachrichten anzeigen oder der Musikplayer über die Uhr bedienen und, auf iOS, die Standortbestimmung aufrufen.

Animiertes Start-Watchface
Animiertes Start-Watchface
Am Kinderarm: Update nach App-Kooplung
Am Kinderarm: Update nach App-Kooplung
Sensoren, IP68 und das magnetische Ladekabel
Sensoren, IP68 und das magnetische Ladekabel
Wisch nach links - Displayhelligkeit & Co
Wisch nach links - Displayhelligkeit & Co

Die ICE Junior App - Bunt

Bei jedem Start nervt die App mit einem lauten Werbeclip in eigener Sache. Die Oberfläche ist bunt und dadurch etwas unübersichtlich. Das erste, große Banner auf dem Homescreen ist nur ein Link zur ICE-Webseite. Darunter erscheint die Anzeige zu Apple Find My. 

Neben dem Auswählen verschiedener Skins und Watchfaces bildet die App die Smartwatch-Anzeigen ab.

Im letzten Tab nehmen wir Einstellungen der Uhr vor, beispielsweise zur Gestensteuerung, dem Screen Lock ("Screentime" einschränken) usw. So kann man die Uhr auch dazu nutzen, um per Schütteln des Arms die Smartphonekamera auszulösen.

Homescreen auf Android - 3 Tabs
Homescreen auf Android - 3 Tabs
Homescreen auf iOS - 4 Tabs
Homescreen auf iOS - 4 Tabs
Themes im 2. Tab wählbar
Themes im 2. Tab wählbar
iOS Homescreen heruntergescrollt
iOS Homescreen heruntergescrollt
3. Tab - die Watchfaces
3. Tab - die Watchfaces
Eines der beliebtesten Watchfaces
Eines der beliebtesten Watchfaces
4 Tabs unten - hier die Uhr
4 Tabs unten - hier die Uhr
klingt hier ok, aber Restzweifel durch die ausführlichen Bedingungen
klingt hier ok, aber Restzweifel durch die ausführlichen Bedingungen

Praxistest - Android-Nutzen und Apple Find My

Zunächst fällt der kontraststarke OLED positiv ins Auge. Seine Helligkeit lässt sich noch erhöhen, was sich auf die Laufzeit auswirkt.

Die Bedienung ist einerseits gut gelungen, mit jedem Wisch in eine andere Richtung vom Homescreen aus erreichen wir einen Screen mit neuen Funktionen (nach links: Games; nach nach oben: Messages usw.). Andererseits sind einige Funktionen doppelt vertreten und beim Tippen und Wischen fällt auf, dass die Empfindlichkeit noch etwas besser sein könnte oder alternativ die Uhr nicht ganz flüssig läuft. 

Auf Android gibt es keine Standortbestimmung! Immerhin lassen sich viele Funktionen über die Uhr selbst aufrufen. Dennoch ist dann der Preis eigentlich etwas zu hoch! Zumindest für mein Kind waren die simplen Spielchen nicht reizvoll genug, um länger Gefallen an der Uhr zu finden.

Korrekt getrackt, falsches Google Maps Listing - Uhr ist in einer Boulder-Halle
Korrekt getrackt, falsches Google Maps Listing - Uhr ist in einer Boulder-Halle

Auf iOS-Smartphones greift das Kaufargument der Positionsbestimmung. Bei meinem Versuch lasse ich das gekoppelte, alte iPhone SE zu Hause und bringe mein Kind zu einer Kletter-Halle, die Uhr liegt im Sportbeutel.

Zurück zu Hause schaue ich auf das iPhone, der Standort wird vor meinen Augen von zu Hause auf die Boulderhalle geändert. Wenn sich das Kind mit Uhr allerdings in einem Gebiet ohne weitere Apple-Geräte befindet, kann die Ortung nicht funktionieren. Hier haben SIM- oder GPS-Watches einen deutlichen Vorteil.

Bei der Laufzeit gibt ICE 5 bis 7 Tage an. Unserer Erfahrung nach kommt das in etwa hin, je nachdem wieviel man die Uhr aktiv benutzt oder die Positionsbestimmung nutzt.

Transparenz

Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.

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Autor: Christian Hintze, 30.10.2025 (Update: 30.10.2025)