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Meinung: Googlemail-Gängelei im Urlaub - Unbedingt nachbessern, Google!

Meinung: Googlemail-Gängelei im Urlaub - Unbedingt nachbessern, Google!
Meinung: Googlemail-Gängelei im Urlaub - Unbedingt nachbessern, Google!
Ich war im europäischen Ausland im Urlaub, habe meinen persönlichen Laptop mitgenommen und wollte meinen Gmail-Account normal benutzen. Das erwies sich als nahezu unmöglich. Die gleiche Gängelei trat dann ausgerechnet wieder zu Hause auf. Ein kurzer Erfahrungsbericht über Geo-Sperrung, Kontowiederherstellung und andere Zumutungen der Internetnutzung im Urlaub.
Kommentar-Artikel geben ausschließlich die individuelle Meinung des/der angeführten Autors/Autorin wieder.

Mein Urlaub nach Portugal stand an. Da ich meinen Gmail-Account nicht nur auf dem Smartphone nutzen wollte, habe ich extra meinen persönlichen Laptop mitgenommen. Einen Laptop, auf dem ich meinen Gmail-Account bereits unzählige Male verwendet habe. Also ein eigentlich bekanntes Gerät.

Im Urlaub dann die unschöne Überraschung: Google verweigert mir den Zugriff auf meinen Account. Über mein Smartphone konnte ich hingegen weiter auf den, bereits geöffneten, Account zugreifen.

Was also tun? Die Kontowiederherstellung bemühen? Warum, ich möchte ja kein neues Passwort vergeben. Aber meinetwegen. Also rein in die Kontowiederherstellung. Ein Code soll an meine Backup-Mailadresse gesendet werden. Glücklicherweise hatte ich meinen Passwortmanager dabei, ansonsten hätte ich mich in meinen uralten Web.de-Mailaccount im Urlaub gar nicht einloggen können. 

Nach der Codeeingabe in Gmail dann die nächste Negativüberraschung: Der Code sei richtig, aber ich müsse nun weitere, geschlagene 48 Stunden warten, bevor ich auf meinen Account zugreifen kann, da Google erst noch prüfen müsse, ob der Account wirklich mir gehört. Wtf? Wozu habe ich eine Extra-Wiederherstellungsadresse wenn mir Google dann immer noch nicht glaubt? Was ist, wenn ich im Urlaub auf eine dringende (Arbeits) Mail reagieren muss? 48 Stunden, ehrlich Google?

Warum soll ich trotz Codeeingabe 48 Stunden warten? Wie prüft Google hier?
Warum soll ich trotz Codeeingabe 48 Stunden warten? Wie prüft Google hier?

Und was wird da jetzt eigentlich überprüft? Ein Code wurde an meine Backup-Adresse gesendet, durch die korrekte Eingabe bei Gmail habe ich nachgewiesen, dass ich das Passwort meines Gmail-Accounts kenne, dass ich meine Backup-Adresse kenne, dass ich auch das Passwort meiner Backup-Mail kenne und dass ich den korrekten Code empfangen habe. Was wollt ihr denn jetzt bitte noch 48 Stunden lang prüfen? Warum wird mir der Zugang zu meinem Account im Urlaub so schwer gemacht?

Damit war die gängelige Google-Odyssee jedoch leider noch nicht vorbei. Denn als ich mich nach den Urlaubswochen an den heimischen Arbeitsrechner setzte, fing das gleiche Spiel von vorne an: Nun war sich Google also auch nicht sicher ob der Zugriff von meinem jahrelang verwendeten Arbeitsrechner rechtens sei. Wtf?

Und es wurde noch absurder, denn weil ich auf dem Smartphone noch eingeloggt war, bekam ich in meinem Gmail-Account etwas später die Nachricht, dass die 48-Stunden-Wartezeit abgebrochen werden, da ich ja offenbar geschafft hätte mich anzumelden. Super, dachte ich, dann sollte es jetzt klappen. Aber Pustekuchen! Auf dem Desktop wurde ich weiterhin ausgesperrt.

Abbruch der Wartezeit führt zu einem Teufelskreis
Abbruch der Wartezeit führt zu einem Teufelskreis

Letztlich treibt es Google sogar so weit, dass sich deren „Sicherheitssystem“ in einem Teufelskreis verfängt: Anmeldeversuch auf dem Desktop gescheitert – Kontowiederherstellung – Code auf Backupmail – Code-Eingabe – 48 Stunden warten – Wartezeit abgebrochen – Anmeldeversuch scheitert – Kontowiederherstellung – Code – naja, und so weiter. Meine Sicherheitsfrage konnte ich übrigens nie alternativ beantworten.

Wenn Sicherheitssysteme erholungsbedürftige Urlauber dermaßen gängeln, dass Nutzer aus ihren Accounts ausgesperrt werden, nur weil das Geo-Tracking eines Anbieters nicht damit klar kommt, dass man sich auch mal im Ausland aufhält, dann werden die Maßnahmen ad absurdum geführt. Übrigens auch von anderen Anbieter, beispielsweise Paypal. Bitte kräftig nachbessern, Google und Co!

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Kommentar von Christian Hintze
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Autor: Christian Hintze, 24.08.2022 (Update:  5.12.2023)