Test Asus U30JC-A1/QX043V Notebook
Asus machte in den vergangenen 12 Monaten auf sich aufmerksam. Einerseits durch Gaming-Laptops, wie dem G73JH, andererseits durch dünne ULV-Notebooks wie dem UL30A-QX050V (13.3-Zoll), dem UL50Vt (15.6-Zoll) oder dem jüngsten UL50VF mit Nvidia Optimus. Die UL-Modelle basierten auf Intels energiesparenden aber leistungsschwachen Core 2 Duo CULV Prozessoren a la SU7300. Die Notebooks erreichten hohe Laufzeiten, doch die Leistungsdaten waren und sind gering.
Jetzt entledigt sich der Hersteller des Buchstabens L aus der Produktbezeichnung. Heraus kommt ein handlicher 13.3-Zoller, der mit einem aktuellen Standard-Notebook Prozessor gerüstet ist. Der Core i5-430M wird in der Regel in Multimedia-Laptops ab 15.6-Zoll eingesetzt. Asus versucht dennoch den Spagat und nimmt dabei den Mund ganz schön voll. Von “all-day computing with over 9 hours on a single battery charge” ist die Rede auf der Asus-Website.
Kann Asus das Versprechen einhalten? Was steuert das Nvidia Optimus genannte GPU-Gespann aus Geforce 310M und Intel HD zur Mobilität bei? Kann das kleine Gehäuse die Abwärme von Prozessor und Grafik unter Belastung abführen? Unser Test klärt auf.
Die Herstellungsqualität der Notebooks hat sich in den letzten Jahren stark angenähert. Klappernde Plastikbüchsen mit unsauber ausgestanzten Kunststoffteilen haben wir daher so gut wie nie in den Händen. Um sich dennoch von der Konkurrenz ab zu heben, legen viele Hersteller Wert auf hochwertige, matte Metalloberflächen. Auch Asus greift zu gebürstetem Aluminium. Augen und Hände merken sofort, dass der Hersteller damit Erfahrung hat. Die Flächen sind glatt, liegen fest auf und sitzen an Ecken und Kanten passgenau an.
Die Handballenauflage berührt sich angenehm kühl, auch wenn das Gerät bereits einige Stunden ohne große Belastung läuft. Gleiches gilt für den dünnen Deckel, welcher eine gute Steifigkeit besitzt. Nur mittig drückend kann ein Finger die Fläche leicht eindellen. Ansonsten kann der Deckel nur mäßig verzogen werden und er sitzt auf fest arretierten Scharnieren. Bodenplatte und Seiten den Chassis bilden eine Art Schüssel, auf der die Arbeitsumgebung aufliegt. Weil die Klappen auf der Unterseite relativ klein sind, entsteht dadurch eine kompakte und steife Form. Nur mit deutlicher Kraft können zwei Hände das Chassis verbiegen.
Die Stabilität hat aber ihren Preis. Das Gewicht von 2.2 Kilogramm liegt für einen 13.3-Zoller schwer in der Hand. Daher zählen wir das Gerät nicht mehr zu den Subnotebooks. Hinzu kommt ein wuchtiges Netzteil mit 360 Gramm Gewicht. Immerhin ist das daran steckende Netzkabel mit zirka 65 Zentimetern relativ kurz und damit auch leicht.
Als kleines Manko empfinden wir die frontseitig angebrachten Status LEDs für HDD, WLAN, Akku-Ladung und Power-On. Diese befinden sich nicht im normalen Blickfeld und wir mussten uns immer wieder herunterbeugen, um uns über die Aktivität von Festplatte oder Funkmodul zu informieren. Im Gegenzug wird der Nutzer durch eine blaue LED neben der Feststelltaste (Caps Lock) informiert. Wer sich plötzlich über Großbuchstaben wundert, der ist dadurch schnell im Klaren und entlarvt den Übeltäter.
Auf ein optisches Laufwerk wollen 13.3-Zoll Nutzer nicht verzichten und sie müssen es auch nicht. Ein Multinorm DVD-Brenner öffnet sich an der rechten Seite. Multimedialen Ambitionen wird das ASUS U30JC nicht gerecht. Das Gerät bringt bei den Anschlüssen genau die Minimalausrüstung mit, die wir auch beim CULV-Vorgänger UL30 vorfanden: HDMI, VGA, 3xUSB 2.0, Ethernet und 2 x Audio-Ports.
Wer den U30JC als alleinigen PC betreiben will, wird damit schnell an Grenzen stoßen. Schnelle Datentransfers zu eSATA–Festplatten entfallen und der neue USB 3.0 Standard ist auch nicht an Bord. Den ExpressCard-Erweiterungsschacht gibt es ebenso wenig wie einen Docking-Port. Die Rück- und die Frontseite bieten keine Anschlüsse, abgesehen vom CardReader an der Frontseite (SD, MMC, MS, MS-Pro). Das tief liegende Scharnier und der nach hinten abnehmbare Akku verhindern dort Anschlüsse.
Die nicht visuellen Verbindungsmöglichkeiten wie Bluetooth 2.1 und WLAN nach DraftN-Standard befinden sich aber auf der Höhe der Zeit. Die integrierte Ethernet-Netzwerkkarte unterstützt Gigabit-LAN.
Bei der Software setzt Asus wie viele Hersteller auf die 64 Bit Variante von Windows 7 Home Premium. Einen Recovery-Datenträger finden wir nicht in der taufrischen Verpackung. Lediglich einen Treiber-CD fällt uns in die Hände. Asus verteidigte über lange Zeit die letzte Bastion der Hersteller, die Recovery DVDs beilegen. Die Bastion ist leider gefallen, weshalb Käufer mit dem vorinstallierten AI Recovery Burner auf eigene Kosten Wiederherstellungs-DVDs brennen müssen.
Immerhin hält sich Asus bei der Aufbringung von Bloatware zurück. Wir finden Testversionen von Microsoft Office 2007 und von der Sicherheits-Lösung Trend Micro Internet Security. Speziell letzteres nervt ständig und verlangt nach Aktivierung der Testversion.
Tastatur
Die Tastatur ist für Vieltipper nur bedingt geeignet. Als solcher müsste der Nutzer über ein deutlich nachgebendes Tasten-Bett hinwegsehen. Dies fällt aber schon deshalb nicht leicht, weil der Tastenanschlag auch ohne das Einfedern weich ist. Der Druckpunkt ist angemessen deutlich, rückt aber sehr nahe an die Kategorie schwammig. Beim Schreiben haben wir nicht das Gefühl, mit einer hochwertigen Tastatur zu arbeiten.
Die freistehenden Tasten bieten großen Händen genügend Zwischenraum, was die Zielsicherheit erhöht. Im Vergleich mit der Konkurrenz bleibt einzig das gelungene Layout mit den großen Tasten, dem deutlichen Zwischenraum und der markanten Beschriftung als Vorteil stehen.
Asus bringt an seinen Geräten gern Hardware-Tasten zur Aktivierung seiner Energiefunktionen oder der Funkmodule unter. Dies ist beim U30JC nicht so, was der Arbeitsumgebung einen aufgeräumten Eindruck gibt. Selbst die Power-Taste befindet sich kaschiert unter dem rechten Scharnier. Understatement ist in Mode.
Eine Hardware-Taste gibt es aber doch, nämlich zur Aktivierung beider Funkmodule. Diese befindet sich etwas unbeholfen und fast unsichtbar links an der Frontseite. Dieser Schieber bewegt sich äußert schwer und macht den Eindruck, als sei er sehr spät im Entwicklungszyklus ins Chassis eingebaut worden. Alle anderen Funktionen wie Bildschirmhelligkeit, Lautstärke, Mute, Bildquelle oder abermals WLAN/Bluetooth werden wie üblich über blaue Funktionstasten (Fn + F1, F2 etc.) aktiviert.
Touchpad
Das Touchpad befindet sich knapp unter der Höhe der Handauflage. Seine Fläche hat denselben Alu-Look wie die die unmittelbare Umgebung. Sie besteht aber aus einem harten Kunststoff. Das Pad ist sehr groß, bis in die Ränder sensibel und es bedient sich zielgenau und flink. Dennoch gibt es Nachteile.
Es handelt sich um ein Multi-Touch Pad (Elan Smart-Pad V2.2; Treiber ETDWare 7.0.5.9_WHQL). Als Zwei-Finger-Gesten können wir aber nur Rollen (zwei Finger nebeneinander) oder Zoomen (zwei Finger auseinander- bzw. zusammenziehen) verwenden. Eine horizontale oder vertikale Scrollbar gibt es nicht und sie ist auch nicht in der Smart-Pad-Software aktivierbar. Gleiches gilt für den genannten Zoom: Laut Smart-Pad Tool dürfte es ihn gar nicht geben. Nutzer werden diesen aber auch nicht nutzen, denn die Bewegung wird vom Pad nur extrem zögerlich angenommen, obwohl die Sensibilität passend eingestellt ist.
Das nicht entspiegelte 13.3-Zoll Panel löst in 1.366 x 768 Bildpunkten auf. Diese 16:9 Standard-Auflösung bringt eine akzeptable Übersicht auf die Anzeige. Das gleichzeitige Arbeiten mit mehreren, detailreichen Anwendungen wie Word oder Excel ist jedoch nicht empfehlenswert.
Mit einem Schwarzwert von 1.36 (Mitte) ermitteln wir einen geringen Kontrast von 166:1. Ein deutlich höherer Kontrast wäre zur Freude des Auges wünschenswert. Das Resultat ist jedoch für einen mobilen Laptop zu verkraften. Farben wirken auf der Anzeige eher blass als knackig. Die Glare-Anzeige gibt den Farben jedoch optisch eine gewisse Brillanz zurück.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 226 cd/m²
Kontrast: 166:1 (Schwarzwert: 1.36 cd/m²)
Das Panel kann die Tester zwar nicht mit Kontrasten aber mit einer guten Helligkeit überzeugen. Im Durchschnitt messen wir 227 cd/m². Maximal erfasst unser Messgerät eine Leuchtdichte von 237 cd/m² in der oberen rechten Ecke. Angesichts der mobilen Ambitionen und der Reflexionen auf der Anzeige wäre eine Luminanz jenseits der 250 cd/m² dennoch wünschenswert gewesen.
Dem 13.3-Zoll Panel fehlt eine Entspiegelung. Es handelt sich also um ein Glare Type Panel, das nicht aufgeraut wurde. Der Einsatz unter Sonnenlicht ist möglich, bei starkem Licht muss aber ein schattiges Plätzchen aufgesucht werden. Positiv: Im Akkubetrieb drosselt das U30JC die Helligkeit nicht. Ein Lichtsensor ist nicht vorhanden.
Im Einklang mit den robusten und größtenteils matten Flächen und dem kleinen 13.3-Zoll Formfaktor ist eine mobile Nutzung der Displayanzeige durchaus denkbar. Interessenten sollten sich aber bewusst sein: Die Akkulaufzeit wird bei maximaler Helligkeit deutlich unter den im Test ermittelten Werten zurückbleiben.
Die vertikalen Blickwinkel der Glare-Anzeige sind sehr klein. Horizontal können wir schon eher nach links oder rechts abweichen und zwar bis zu 45 Grad. Dann dunkelt die Anzeige deutlich ab und Farben verfälschen. Vertikal beginnt der Effekt schon bei 20 Grad Abweichung. Das Bild wird schnell dunkel und die Farben invertieren. Im Dunkelkammer-Foto sind die kleinen vertikalen Blickwinkel deutlich sehen.
Dunkle Schriften auf hellen Hintergründen sind tendenziell weniger blickwinkelabhängig als Farben und Bilder. Die geringen Blickwinkel haben für den alleinigen Nutzer des Asus U30JC kaum Auswirkungen. Der Film-Abend mit den Freunden kann sich aber schwierig gestalten, wenn der eine oder andere mit seiner Blickposition nicht zufrieden ist. Betrachter aus den oberen Positionen könnten nur verschwommene Umrisse von der Action oder den Urlaubsfotos erkennen.
Das U30JC ist mit einem Intel Core i5-430M bestückt. Die in 32nm gefertigte CPU besitzt zwei physische Kerne mit je 2.26 GHz (Standard-Takt). Der Takt im Turbo-Boost liegt allerdings zwischen 2.26 und 2.533 GHz. Turbo-Boost übertaktet einzelne Kerne des Prozessors vollautomatisch. Die Anwendungen geben dabei vor, wie viele Kerne ihren Takt erhöhen sollen.
Anwendungen können auf bis zu vier Cores zugreifen (Hyper-Threading). Wenn alle vier Kerne arbeiten, so takten nicht alle vier mit 2.533 GHz sondern eher mit 2.35 GHz. Nur wenn ein einzelner Kern den kompletten Rechenaufwand stemmt (Single Core Benchmark), dann kann sein Takt per Turbo-Boost auf die besagten 2.533 GHz steigen.
Besonderheit der Core i5-CPU:Die Integration des Speichercontrollers und der IGP-Grafikkarte (GMA HD) in das Package des Prozessors. Dies erlaubt eine interessante Verbindung mit der dedizierten Nvidia Grafik 310M. Die so genannten Nvidia Optimus Technik erlaubt ein automatisches Umschalten zwischen der Intel HD Graphics und der dedizierten GPU. Anders als bei früheren Hybrid-GPU-Lösungen wird aber nicht mehr zwischen zwei Grafikkernen hin und her geschalten, was stets ein Wechseln des Frame-Buffers und jeweils eine Verdrahtung mit der VGA-Ausgabe forderte.
Die Intel HD bleibt stets aktiv, weil ihr Frame-Buffer stets für die Bildausgabe genutzt wird. Die dedizierte Nvidia GPU ist also nicht physisch mit der VGA-Ausgabe verbunden. Stattdessen schreibt die Geforce 310M die Bildinformation direkt in den Frame-Buffer der GMA HD. Aus diesem Grund entstehen keine lästigen Wartezeiten oder schwarze Bildschirme beim Umschalten. Alles passiert per Automatik und daher entfällt auch der Hardware-Schalter für die Hybridgrafik. Der Nutzen von Optimus soll in einer erhöhten Akkulaufzeit liegen, denn die starke dedizierte Grafik kann zu 100% abgeschaltet werden.
PCMark Vantage Result | 5361 Punkte | |
Hilfe |
Mit dem PCMark Vantage prüfen wir das Zusammenspiel von CPU, Grafik, Arbeitsspeicher und Festplatte. Wir wollen wissen, wie stark sich das System ohne dedizierte Grafik (Intel HD) von dem mit Nvidia 310M unterscheidet. Wir beeinflussten Optimus via den Nvidia Einstellungen und ließen den PCMark Vantage zweimal rechnen. (jeweils Asus High Performance Mode)
U30JC mit Intel HD
Das Gesamtergebnis von 4.057 Punkten überrascht, allerdings negativ. Das Resultat ist zwar an sich nicht schlecht, es liegt aber nur auf dem Niveau eines Core 2 Duo P9500 Systems (z. B. MSI Megabook GX620). Testsysteme mit 430M-CPU erreichten fast immer über 5.000 Punkte (Acer Aspire 4820TG-434G64Mn) bis zu knapp über 6.000 Punkte (MSI GX640-i5447LW7P).
Was bremst das System aus? Die reine Rechengeschwindigkeit des Prozessors liegt gleichauf mit anderen 430M-Notebooks. Wprime, SuperPi und Sisoft Dhry/Whet sind auf normalem 430M-Niveau. Es sind die Festplatte und die schwache Grafik, die der PCMark Vantage gering bewertet. Die HDD Score (2.083) liegt über 1.000 Punkte niedriger als zum Beispiel beim Acer Aspire 7745G-434G50Bn (430M, HD5850). Durch die langsame Seagate Festplatte büßen auch die anderen Scores (Productivity, Music, etc.) jeweils einige hundert Punkte ein, was zu dem oben genannten Gesamtergebnis führt. Siehe folgend, Leistung der Festplatte.
Der Gaming Score (3.255) erreicht die Punktzahl, welche von einem System ohne Grafikkarte (mySN MB6, Intel HD) zu erwarten ist. Wir erinnern: Mit Optimus ist im Standard Office Betrieb die Geforce Grafik inaktiv. Damit ist auch die Nvidia CUDA Hardwarebeschleunigung deaktiviert. Ein Acer Aspire 5740G-434G32Mn (HD 5470) schafft bereits 4.206 Punkte. Eine 430M + 310M Konfiguration im Dell Vostro 3500 erreicht knapp 3.900 Punkte.
U30JC mit Geforce 310M
Mit aktiver Nvidia Grafik lacht die Sonne wieder für die Performance hungrige Kundschaft. 5.361 Punkte ermittelt der PCMark Vantage. Die einzelnen Sub-Scores sind zum Teil deutlich besser als im Intel HD Betrieb. Allen voran der Gaming Score (4.172) mit fast 1.000 Punkten Plus als im obigen Stromspar-Betrieb. Anwendungen, die von der Hardwareunterstützung der 310M profitieren (CUDA, DirectX Compute, OpenCL, H.264), laufen jetzt auch schneller. Dies können wir aus den allesamt gestiegenen Sub-Scores herauslesen. Unerklärlich bleibt für uns jedoch der um 1.200 Punkte gestiegene HDD Score (2.083 -> 3.269).
Das System erleben wir in jedem Zustand flüssig. Gleichzeitig laufende Programme bereiten dem U30JC keinen Stress. Die schnellen 4 GByte DDR3-Arbeitsspeicher sind dafür eine Ursache. Wegen des 64Bit Windows 7 können die kompletten 4.096 MByte genutzt werden. 32Bit Betriebssysteme können lediglich knapp über drei GByte des Arbeitsspeichers adressieren.
3DMark 03 Standard | 10177 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 6786 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 3225 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1177 Punkte | |
Hilfe |
Die Seagate-Festplatte (Typ ST9500325AS) mit einer Bruttokapazität von 500 GByte arbeitet mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 5400 U/Min. HDTune ermittelt einen Durchschnittswert von 63.8 Megabyte pro Sekunde im sequentiellen Lesen. Damit liegt das U30JC im Mittelfeld vergleichbarer Festplatten.
Was die HDD so langsam macht ist die unterdurchschnittliche Burst Rate von nur 58.8 MB/s. Ein hoher Burst-Wert liegt z. B. bei 117 MB/s (z. B. Acer Aspire 5740G-434G50MN). Die Burst Rate sagt aus, welche Transferraten aus dem HDD-Cache (nur aus dem) erreicht werden. Daran erkennen Käufer, welche maximalen Transferraten die Festplatte erreichen kann. Im Falle der Seagate-HDD liegt die Burst-Rate unter der Sequential Read Rate. Die HDD besitzt also einen unterdurchschnittliche langsamen Cache.
Die Nvidia GeForce 310M kann auf 512 MB DDR3 Speicher zugreifen. Es ist eine kleine Einsteiger-GPU, die DirectX-10.1 Effekte aber kein PhysX beherrscht. Die Leistung stimmt mit der GeForce G 210M überein, was bereits am identischen Kern Takt (625 MHz) erkennbar ist (identischer 3DMark06 Wert). Der Speicher taktet mit 790 MHz. Im Gegensatz zur 210M wird die 310M in 40nm hergestellt. Dadurch ist die GPU leicht energieeffizienter.
Die GPU ist nur bedingt für Spiele tauglich, sie sitzt eher zur Unterstützung des Prozessors im Gehäuse. HD Dekodierung (H.264, MPEG-2, MPEG-4 etc.) kann durch den Grafikchip (PureVideo HD) ebenso übernommen werden, wie Video Kodierung (CUDA, DirectX Compute und OpenCL). Im 3DMark06 ermitteln wir schwache 3.225 Punkte. Die negative Beurteilung für das Gameplay liegt auf der Hand. Dennoch haben wir nicht darauf verzichtet, Left4Dead, World in Conflict und FarCry2 aus zu probieren.
Wie zu erwarten läuft World in Conflict nur mit den mittleren Einstellungen halbwegs flüssig (29 FPS, 1.024x768). Bei hohen Details gehen die Frames gnadenlos auf 16 FPS zurück. Das Action-Spiel FarCry2 quittiert hohe Details (1.024x768) mit 20 FPS. Das gilt als nicht spielbar. Einzig ältere und weniger anspruchsvolle Spiele wie Left4Dead sind mit 44 FPS (High, 1.024x768) genießbar. Dies lässt sogar etwas Luft, um in der nativen Auflösung 1.366x768 zu spielen. Ernsthafte Spieler sollten sich aber von der GeForce 310M verabschieden und besser nach ATI HD5650 oder Nvidia GT 330M Ausschau halten. Dies sind die aktuell günstigsten Spieler Einsteiger GPUs in Notebooks.
min. | mittel | hoch | max. | |
World in Conflict - Benchmark | 29 | 16 | ||
Far Cry 2 | 62 | 20.25 | ||
Left 4 Dead | 44.2 |
Geräuschemissionen
Bei der Lautstärke zeigt sich der Laptop von einer guten Seite. Mit zirka 32 dB(A) bleibt der 13.3-Zoller im normalen Betrieb stets hörbar, ist aber konsequent leise. Beim Surfen und E-Mails abrufen wird der in geringen Drehzahlen rotierende Lüfter selten stören. Erst wenn i5-Prozessor und Nvidia-Grafik gleichzeitig gefordert werden (Stresstest), dann macht die Kühlung mit 37.3 dB(A) auf sich aufmerksam. Diese maximale Lautstärke wurde nicht während der Spiele-Tests (34.4 dB(A)) erreicht. Sie gilt nur für den praxisfernen Stresstest mit Furmark und Prime95 (12 Stunden). Der Lüfter bläst in diesem Fall zwar deutlich fühlbar heiße Luft aus dem Chassis, bleibt dabei aber angenehm gleichmäßig.
Unser ergonomischer Eindruck ist positiv. Nutzer bekommen zwar kein lautloses Office-Notebook, aber lärmende Geräusche jenseits der 35 dB(A) müssen wir im regulären Betrieb nicht fürchten. Die Kühlung geht niemals aus, auch nicht im Silent Office Modus. Sie läuft aber mit durchschnittlich 32 dB(A) angenehm leise.
Die verbaute Seagate Festplatte wird während des Betriebs nicht auffällig. Das sanfte Klackern der Schreib-Leseköpfe ist gerade einmal mit aufgelegtem Ohr hörbar. Anders das DVD-Laufwerk. Im Betrieb (Film) sondert es beim konstanten Rotieren einen schrilles Pfeifen an. Dieses störende Geräusch bleibt konstant und stört den Filmgenuss (37.6 dB(A)).
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.8 / 31.9 / 33 dB(A) |
HDD |
| 32 dB(A) |
DVD |
| 37.6 / dB(A) |
Last |
| 34.4 / 37.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Während der Prozessor- und Grafik-Benchmarks wurde das Asus U30JC weder zu warm noch zu laut. Auf der Arbeitsumgebung messen wir nach dem zwölfstündigen Stress-Test mit CPU- und GPU-Auslastung maximal 35.1 Grad Celsius (Touchpad). Die Bodenplatte können wir auch noch anfassen. Punktuell erkennt das Thermometer 39.9 Grad. Der Durchschnitt liegt bei etwa 32 Grad.
Der Stresstest schaffte es, den Core i5-430M auf 90 Grad Celsius (Sensor) zu bringen (Maximalwert während 12 stündigem Test). Einfluss auf die Leistung der Komponenten hat das aber nicht. Ein direkt im Anschluss ausgeführter 3DMark06 erreichte sogar geringfügig mehr 3DMarks wie im normalen Test: 5.255 3DMarks / 2.582 CPU Score (1.280 x 1024).
Aber reden wir nicht immer vom Stress. Der typische Zustand der 13.3-Zollers liegt überwiegend im Idle mit kurzen Last-Zuständen. Bei inaktiver Geforce-Grafik und Prozessor-Idle erwärmt sich die Oberseite des Chassis höchstens auf 26 Grad Celsius. Die Unterseite wird an der vormals wärmsten Stelle knapp 27 Grad warm. Der Lüfter schaltet sich nie ab. Dadurch kommt es nie zu einem Hitzestau im Gehäuse.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 24.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35.1 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-7.4 °C).
Lautsprecher
Die frontseitig angebrachten Lautsprecher liefern ein mageres Klangbild. Die Speaker stammen von Altec Lansing, was aber nicht viel nützt. Bässe können die beiden Stereo-Winzlinge nicht erzeugen und der Klang ist dünn. Eine Ausgewogenheit von Höhen, Tiefen und Mitten liegt nicht vor. Die Lautstärke kann einen kleinen Raum füllen und ist für das kleine Notebook gut. Bei hohen Pegeln kommt es aber zum Klirren der kleinen Membrane. Die SRS Soundverbesserungen sollten aktiv belassen bleiben. Ohne sie wird der Klang noch dünner.
Der Anschluss externer Lautsprecher über das 3.5 Millimeter Klinkenkabel kann aushelfen. Wir testen mit zwei aktiven Yamaha Boxen (YST-M20SDP). Der vom Notebook anliegende Pegel ist relativ stark und kann bei voller Ausnutzung angeschlossene Lautsprecher auch mal überfordern. Der Ausgang erscheint uns rauschfrei, zumindest erleben wir bei niedrigem Ausgangspegel kein Brummen oder Rauschen.
Die Laufzeit des 13.3-Zollers Asus U30JC soll durch die Nvidia Optimus GPU-Schaltung bis zu einem Arbeitstag betragen. Die Aussage des Herstellers können wir fast bestätigen. Beim WLAN-Surfen und inaktiver Geforce Grafik läuft das U30JC stolze sieben Stunden durch (423 Min.). Die Displayhelligkeit lag dabei auf zimmertauglicher mittlerer Stufe. In dieser Zeit wurden News-Portale besucht und einige mit blinkenden Bannern belastete Seiten geladen.
Wer gar nichts macht, die Funkmodule deaktiviert, sowie die Helligkeit auf die niedrigste Stufe dimmt, der kann 1.5 Stunden mehr herausholen. Im Idle mit maximalen Stromsparoptionen geht das U30JC erst nach 8:37 Stunden aus (517 Min.). Obwohl die Geforce GPU während des DVD-Tests natürlich nicht aktiv war, erreichte der 13.3-Zoller in diesem Test nur eine 4:09 stündige Laufzeit (249 Min.). Die Helligkeit war wie beim WLAN-Test auf mittlerer Stufe.
Wer seinen Asus U30JC ständig stresst und zum Beispiel als Video-Encoder betreibt, der kann nur mit zirka zwei Stunden Laufzeit rechnen (Asus High Performance Mode, Geforce 310M aktiv). Die reale Laufzeit ist stark von den verwendeten Programmen abhängig. Wer die Geforce GPU nutzt, der kann davon ausgehen, dass die Laufzeit nicht über vier Stunden hinausgehen wird.
Trotz des hohen Gewichts von 2.2 Kilogramm muss das U30JC den Vergleich mit Acers Timeline X nicht scheuen. Während Acer seine Timeline Modelle mit i5-430M Prozessor und (bis zu) ATI HD5650 Grafik aufbohrte, steckte Asus die Köpfe mit Nvidia zusammen und bietet uns i5-430M Power nebst deaktivierbarem Grafikkern. In der Meisterdisziplin Akkulaufzeit kann das U30JC den Timeline X Kontrahenten 4820TG-434G64Mn (430M, ATI HD5650) deutlich schlagen. 423 Minuten stehen 300 Minuten gegenüber (WLAN-Test), 249 Minuten treffen auf 205 Minuten (DVD-Test). Der Optimus-Vorteil kommt demnach bei normalen, die Hardware wenig belastenden Anwendungen zum Tragen. Hier benötigt das Optimus System weniger Energie als dedizierte GPUs, die im Idle sehr sparsam sein können. Die Idle Laufzeit des Timeline X 4820TG (597 Min.) ist besser als die des Asus U30JC (517 Min.).
Ist allein Optimus für die guten Laufzeiten verantwortlich? Die komplette Abschaltung der Geforce 310M ist nur ein Element, das für einen geringen Energiebedarf sorgt. Hinzu kommt ein 8-Zellen-Akku mit 5.600 mAh (Typ Li-Ion A42-UL50). Es ist derselbe Akku, der in den CULV Notebooks des Herstellers verwendet wurde (UL50Vt). Zudem zeigt sich der Core i5-430M als besonders sparsam, wenn keine Leistung gefordert wird. Ein Vorteil ist auch der mit 4 GB üppige Arbeitsspeicher. Es ist vom Typ her DDR3, was für die höhere Energieeffizienz spricht.
Das Asus U30JC kommt mit Energie-Pass. Das zeigen unsere Messungen ab Steckdose ohne Akkuladung. Sofern alle Energiesparoptionen ausgeschöpft sind, liegt der Strombedarf bei lediglich 8.2 Watt (Idle, niedrigste Luminanz, Quiet Office Modus, Funk aus). Dies benötigt auch ein 10-Zoll Netbook im Idle (Funk an) und ist somit für ein 430M-System ein überdurchschnittlich geringer Idle-Stromverbrauch. Dennoch verstummen die Lobeshymnen auf Nvidia Optimus, wenn wir zwei Acer Timeline X Modelle betrachten. Aspire 5820TG-434G32MN und 4820TG-434G64Mn (430M, ATI HD5650) benötigen nur 7 bzw. 7.5 Watt. Bemerkenswert: Optimus ist bei diesem Vergleichsgerät nicht im Spiel und die HD5650 ist Gaming tauglich.
Doch lassen wir die Haarspalterei einmal hinter uns. Mit 15 bis 30 Watt im Normalbetrieb ist der 13.3-Zoller sparsam, was sich auch in den ermittelten Laufzeiten gezeigt hat. Wenn die Nvidia-GPU während eines 3DMarks06 aktiv ist, so steigt die Wirkleistung auf 50 Watt. Den maximalen Bedarf messen wir beim Stresstest mit Prime95 und Furmark. Das Multimeter zeigt 76.5 Watt an. Das 90 Watt Netzteil erscheint auf den ersten Blick zwar übermächtig, es ist angesichts der maximalen Leistungsaufnahme aber passend dimensioniert.
Aus / Standby | 0.1 / 1.2 Watt |
Idle | 8.2 / 12.2 / 15.6 Watt |
Last |
50.4 / 76.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Asus hält sein Versprechen beinahe ein. Mit Akkulaufzeiten von vier bis sieben Stunden (DVD, WLAN) rückt das All-Day-Computing in greifbare Nähe. Für ein leistungsstarkes System mit Intel Core i5-430M und dedizierter Grafikkarte ist das ein Novum. Auch die vor kurzem erschienenen Timeline X Modelle von Acer (430M) können bei der von Asus gebotenen Akkulaufzeit nicht mithalten. Nvidia Optimus können wir dennoch nicht in die Höhe loben, da sich die Technologie vor allem bei einfachen, die GPU kaum belastenden Anwendungen bewährt. Wenn Leistung gefordert wird, zum Beispiel für Spiele, so räumen Notebooks mit ATI HD 5650 natürlich den Score ab. (Aspire 4820TG-434G64Mn)
Das U30JC verbucht auf der Haben Seite ein stabiles Gehäuse/Deckel, angenehme Oberflächen und ein helles Display. Die Handauflage bleibt dabei jederzeit kühl und der Lüfter bleibt leise. Die Schwachstellen offenbaren sich beim Tippen. Die Tastatur bietet ein schlechtes Feedback. Die Fläche gibt deutlich nach und hinterlässt ein schwammiges Schreibgefühl. Das Glare-TFT hat nur kleine Blickwinkel und die Kontraste sind gering. Wer Peripherie anschließen will, der findet dafür nur USB, VGA und HDMI. Mehr hatte an dem 13.3-Zoller scheinbar nicht Platz.