Test Dell Latitude XT3 Convertible
Ähnlich wie bei HPs EliteBook 2760p ist auch bei Dells Business Convertible ein überdurchschnittlich langer Produktzyklus vorgesehen. Das sorgt zum einen für eine lange Verfügbarkeit, führt auf der Gegenseite aber auch zu weniger aktuellen Ausstattungsmerkmalen, vor allem wenn es in das zweite Produktjahr geht. Dells Latitude XT3 befindet sich gerade in diesem 2. Jahr und ist daher noch mit einer Intel CPU der Sandy-Bridge-Generation ausgestattet. Anders als beim HP EliteBook 2760p wurde aber das Gehäuse erneuert und verfügt neben einem aktuellen Formfaktor im 16:9-Format zusätzlich über eine zeitgemäße Schnittstellenausstattung. Unser Testmodell ist mit einer Intel Core i7-2640M CPU, Intel HD Graphics 3000, 8 GB RAM, einer Festplatte und natürlich Windows 7 Professional bestückt.
Das von Dell bezeichnete Tri-Metall-Gehäuse zeigt nur stellenweise metallische Oberflächen und erhält vor allem durch den inneren Aufbau seine recht hohe Stabilität. Diese erfüllt verschiedene Testnormen nach dem US-Militärstandard MIL-STD-810G. Der innere Displayrahmen und der Tastaturbereich bestehen augenscheinlich aus dunkelgrauem Kunststoff, der einen nicht minder robusten Eindruck macht. Die Handballenablage ist fest, und auch an anderen Stellen können wir keine Gehäuseschwachpunkte entdecken.
Während die aktualisierten Latitudes inzwischen auf den rot-orangefarbenen Zierrahmen um die Tastatur herum verzichten, ist dieser beim Latitude XT3 noch vorhanden. Ob dieser gefällt, ist natürlich Geschmackssache. Wirklich aufdringlich oder für den Business-Bereich unangebracht wirkt das Designelement auf uns aber nicht.
Am Unterboden befinden sich der Akkuschacht und eine große Wartungsklappe. Zum Öffnen der Wartungsklappe müssen der Akku entnommen und zwei Schrauben gelöst werden. Danach hat man Zugriff auf den Lüfter, die beiden RAM-Riegel, den Massenspeicher und die Funkmodule. Eine ausführliche Bebilderung mit Anleitungen zum Tausch der Komponenten findet man wie bei Dell üblich im sehr umfangreich ausgeführten Benutzerhandbuch.
Die Gehäusemaße des 13-Zoll-Convertibles sind mit etwa 32 x 22 x 3,1 Zentimetern deutlich ausladender als bei dem 12-Zoll-Konkurrenten HP EliteBook 2760p oder dem Vorgänger Dell Latitude XT2. Spürbar höher ist auch das Gewicht mit 2,2 Kilogramm. Das sprengt den Rahmen der Subnotebook-Klasse nicht unerheblich und stellt eine merkbaren Mobilitätsnachteil dar.
Obwohl das Dell Latitude XT3 weder USB 3.0 noch einen DisplayPort vorweisen kann, ist die Schnittstellenversorgung deutlich besser einzustufen als beim HP EliteBook 2760p. Externe Displays können nicht nur per VGA, sondern auch digital per HDMI angeschlossen werden. Dank eSata ist es zudem möglich, schnelle externe Massenspeicher zu verwenden, ohne dass diese durch den USB-2.0-Standard besonders stark ausgebremst werden. Die Verteilung der Anschlüsse ist gelungen und führt zu keinen unnötigen Beeinträchtigungen mit angebundener Peripherie. Trotz des relativ großen Gehäuses findet man, im Gegensatz zum Fujitsu LifeBook T902, beim Latitude XT3 kein optisches Laufwerk vor. Fehlende Schnittstellen können per ExpressCard/34 ergänzt werden. Für den stationären Betrieb bietet sich eine Dockingstation an, die mit einem Klick eine Vielzahl stationärer Zusatzgeräte mit dem Convertible verbindet. Hierfür kommt zum Beispiel der E/Port-Replikator II in Betracht (452-11415, 170 Euro), der als zusätzliche Anschlüsse USB 3.0, DVI-D und DisplayPort zur Verfügung stellt.
Kommunikation
Intels Centrino Advanced-N 6205 überträgt theoretisch bis zu 300 Mbit/s und kann sowohl das 2,4-GHz-Band als auch das 5-GHz-Band nutzen. In unserem Praxistest konnten wir keine Auffälligkeiten wie zum Beispiel eine schlechte Empfangsleistung oder Verbindungsabbrüche beobachten. Für den Kurzstreckenfunk hat Dell wie üblich ein separates Bluetooth-Modul (Dell Wireless 380) verbaut, und Videotelefonie ist dank der integrierten HD-Webcam ohne externe Zusatzgeräte möglich. Beides ist bei anderen Ausstattungsvarianten allerdings keine Selbstverständlichkeit, sondern muss je nach Basiskonfiguration in Dells Online Store separat ausgewählt werden. Ebenfalls nur optional ist Dells WWAN-Modul Dell Wireless 5550 erhältlich. Die notwendigen Antennen sind aber bereits verbaut und sorgen so für eine einfache Aufrüstbarkeit.
Sicherheit
Smart Card Reader, Fingerprint Reader und verschiedene Passwortoptionen bieten beim Testgerät eine solide Sicherheitsbasis. Für die Nachverfolgung und Wiederbeschaffung seines Notebooks kann man zudem unterschiedliche Computrace Services hinzubuchen. Zur physischen Sicherung des Convertibles steht wie üblich eine Kensington-Lock-Vorbereitung zur Verfügung, mit der man das Notebook an die Kette legen kann. Mehr zum Thema Notebook-Sicherheit findet man in unserem passenden FAQ-Artikel.
Wartung
Die Komponenten sind wie bereits angesprochen gut und einfach erreichbar. Im Benutzerhandbuch findet man zudem detaillierte Anleitungen und Vorgehensweisen zum Tausch einzelner Teile. Neben den üblichen internen Anschlüssen sind zusätzlich zum WLAN-Steckplatz noch ein weiterer Steckplatz mit halber Bauhöhe und ein Steckplatz mit voller Bauhöhe verfügbar. Letzterer nimmt alternativ zum WWAN-Modul auch ein mSATA-SSD auf. Der Lüfter kann bei Bedarf gereinigt werden.
Garantie
Das Testgerät verfügt neben der gesetzlichen Gewährleistungspflicht von 24 Monaten über 36 Monate Dell Pro Support am nächsten Arbeitstag. Eine weitergehende Garantieleistung haben wir zum Testzeitpunkt im Dell Online-Shop nicht gefunden.
Tastatur
Die Tastatur verfügt über Standardtasten im 19-Millimeter-Raster und lässt sich auf Anhieb gut bedienen. Mit mittlerem Hub, angenehmem Anschlag und gutem Druckpunkt ist die Eingabe auch für Vielschreiber geeignet. Die Tastaturmatte liegt insgesamt fest auf und lässt sich nur minimal durchbiegen. Das Layout der Tasten entspricht dem Gewohnten und überzeugt mit einer kontraststarken Beschriftung. Zudem sind die FN-Kombinationen orangefarben abgesetzt und damit gut vom Rest der Zeichen unterscheidbar. In dunkleren Arbeitsumgebungen lernt man schnell die sehr gute Tastaturbeleuchtung zu schätzen. Die Helligkeit ist regelbar und damit individuell einfach anpassbar.
Touchpad/ Pointstick
Das Touchpad unterstützt die üblichen Multitouchgesten. Die Gleit- und Reaktionsfähigkeit ist gut und sorgt für ein angenehmes Arbeiten. Bei manchen Multitouch-Eingaben erreicht man aber schnell den Rand der sensitiven Fläche und muss neu ansetzen. Größere Touchpads bieten hier etwas mehr an Komfort. Die Touchpadtasten sind separat ausgeführt und funktionieren einwandfrei. Die leicht gummierte Oberfläche sorgt für eine gute Haptik.
Nicht so gut überzeugen die glatten Schwestermodelle des Pointsticks. Diese sind von der Funktionsweise her identisch, vermitteln subjektiv aber ein nicht so angenehmes Feedback. Der Pointstick selbst steht den Konkurrenten von Dell und Lenovo in nichts nach und sorgt für eine präzise Steuerung. Neueinsteiger müssen sich mit dieser Bedienart allerdings erst etwas auseinandersetzen, um gute Ergebnisse zu erzielen.
Touchscreen/ Digitizer
Das Display kann mit dem Finger oder mit dem im Lieferumfang befindlichen Stift bedient werden. Beide Eingabemethoden glänzen mit einer sehr hohen Genauigkeit, die sich über das gesamte Panel erstreckt. Selbst in den Randbereichen und den Ecken können wir keine sichtbaren Abweichungen erkennen. Der N-trig Digitizer leistet hier sehr gute Arbeit und übertrifft in diesem Punkt sogar den bisherigen Spitzenreiter Fujitsu LifeBook T902.
Der aktive, batteriebetriebene Eingabestift unterstützt grundsätzlich verschiedene Druckstufen. Mit manchen Programmen wie zum Beispiel Photoshop CS6 hat das bei uns im Test allerdings nicht funktioniert. Besser klappt das mit Art Rage 4. Hier haben wir etwa 4 erkennbar unterschiedliche Druckstufen verwenden können.
Im direkten Vergleich mit dem Stift des HP EliteBook 2760p ist das subjektive Schreibgefühl mit dem Stylus des Testgeräts nicht so überzeugend. Je nach Haltung kratzt es auf der Oberfläche stärker als üblich und die Strichstärke schwankt je nach Winkel recht stark. Eventuell ist hier eine etwas längere Eingewöhnungszeit von Nöten, um ansprechend gute Ergebnisse zu erzielen. Unser relativ kurzer Testeindruck ist jedoch ein eher unausgewogenes Schreibgefühl, das die theoretisch sehr guten Voraussetzungen etwas beeinträchtigt.
Die im Vergleich zum Fujitsu LifeBook T902 (1.600 x 900 Bildpunkte) geringere Auflösung des Dell Latitude XT3 ist zwar für eine kleinere Desktopfläche verantwortlich, bietet andererseits dafür aber größere Icons, Symbole und Schriften. Der Bedienung mit dem Finger kommt das entgegen und sorgt für eine sehr geringe Fehlerquote beim Fingertippen, Fensterziehen und Bilderdrehen.
Das Dell Latitude XT3 ist derzeit mit zwei verschiedenen 13,3-Zoll-Displays erhältlich. Während beide Modelle über eine Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten, weiße LEDs und eine halb spiegelnde Oberfläche verfügen, erweist sich als einziges Unterscheidungsmerkmal die maximal erreichbare Helligkeit. Die Standardvariante gibt Dell mit einer Leuchtkraft von etwa 200 cd/m² an, und unser Testmodell, das sich besonders für den Einsatz in hellen Arbeitsumgebungen eignen soll, wird mit etwa 300 cd/m² spezifiziert.
Das 13,3-Zoll-Display hat ansonsten ein übliches Seitenverhältnis von 16:9 und die Punktdichte liegt bei 118 dpi. Die Kombination aus Darstellungsfläche und Darstellungsgröße ist recht ausgewogen und sorgt für einen massentauglichen Kompromiss. Eine höhere Punktdichte findet man zum Beispiel beim Fujitsu LifeBook T902, das bei gleicher Diagonale 1.600 x 900 Bildpunkte unterbringt.
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Ausleuchtung: 82 %
Helligkeit Akku: 370 cd/m²
Kontrast: 725:1 (Schwarzwert: 0.51 cd/m²)40.35% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
58.1% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
38.96% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
An neun verschiedenen Messpunkten haben wir maximale Helligkeiten von 318 bis 388 cd/m² ermittelt. Im Durchschnitt ergibt das 358 cd/m² und stellt damit einen sehr guten Wert dar. Aufgrund der relativ großen Ergebnisspanne liegt die Ausleuchtung bei nur durchschnittlichen 82 Prozent. Bei einfarbigen Bildinhalten kann man bei genauem Hinsehen Helligkeitsunterschiede erkennen, im regulären Praxisbetrieb fällt das eher nicht auf. Für den Einsatz in geschlossenen Räumen reicht die Helligkeit sehr gut aus und wird in den meisten Fällen deutlich nach unten reguliert werden. Aufgrund der halb spiegelnden Oberfläche wird man andererseits eine etwas höhere Einstellung wählen als bei matten Displays. So stark wie bei Displays mit einer glatten Oberfläche treten die Spiegeleffekte aber bei Weitem nicht auf.
Im Außenbereich ist es möglich, auch im Akkubetrieb die volle Displayhelligkeit zu nutzen. Dank der hohen Helligkeit kann man hier deutlich entspannter arbeiten, als das bei Tablets mit Spiegeldisplay der Fall ist. Die Positionierung des Arbeitsgeräts richtet sich deshalb insgesamt weniger nach dem Sonnenstand und der vorherrschenden Schattensituation, sondern eher nach den eigenen Bedürfnissen. Erst bei einer direkten Sonneneinstrahlung werden dem Panel die Grenzen aufgezeigt und führen zu einer eingeschränkten Nutzbarkeit.
Die weiteren Qualitätsmerkmale der Anzeige sind durchaus gelungen. Der gemessene Kontrast beträgt 725:1 und sorgt für satte Farben und ein deutlich tieferes Schwarz, als man das von Notebook-Standard-Displays gewohnt ist. Der unterstützte Farbraum liegt weit unter dem sRGB-Farbraum. Das Dell Latitude XT3 wird daher für viele grafische und fotografische Einsatzgebiete nur mit Einschränkungen nutzbar sein. Im Auslieferungszustand sind die Graustufenauflösung, die Farbgenauigkeit und die Farbsättigung nicht gut abgestimmt. In allen Teilbereichen haben wir sehr große Abweichungen vom Ideal festgestellt. Mit einer Kalibrierung kann man dieses Ergebnis zwar deutlich verbessern, für ein farbgenaues Arbeiten reicht aber auch das nicht aus.
Die Blickwinkelstabilität des Dell Latitude XT3 ist gut, kommt aber nicht an das sehr gute Niveau des Fujitsu LifeBook T902 heran. In extremen Winkeln ab etwa 160 Grad dunkelt das Darstellung ab und Bildinhalte sind nicht mehr erkennbar. Das geschieht zwar deutlich später als bei üblichen TN-Panels, aber eben auch früher und stärker als bei manchem Convertible der Business-Konkurrenz.
Das Dell Latitude XT3 befindet sich mittlerweile unverändert im zweiten Modelljahr. Das ist für Business-Convertibles grundsätzlich nichts Ungewöhnliches. Ähnlich lange Produktzyklen weist beispielsweise HPs EliteBook 27xx-Serie auf. Die Leistungskomponenten hinken daher jedoch einer ganzen Modellgeneration hinterher und repräsentieren nicht den aktuellen Stand. Hier findet man noch den Intel QM67 Chipsatz, eine Intel Core i7-2640M CPU und Intels HD Graphics 3000 vor. Als CPU-Alternative bietet Dell eine Intel Core i3-2370M oder eine Intel Core i5-2520M. Ansonsten hat man bei der Konfiguration noch Einfluss auf die Arbeitsspeicher- und Massenspeicherausstattung. Unser Testgerät verfügt über 8 GB RAM und eine konventionelle 320-GB-Festplatte.
Prozessor
Der Zweikerner Intel Core i7-2640M verfügt über alle relevanten Schlüsseltechnologien wie Hyperthreading und Turbo Boost. Die Leistungsfähigkeit kann sich so gut den unterschiedlichen Anforderungen anpassen und, egal ob Single- oder Multithread-Anwendung, immer die optimal verfügbare Rechenleistung bereitstellen.
Beim Cinebench R10 (64 bit) erreicht die CPU beispielsweise 5659 Punkte (Singlethread) und 11907 Punkte (Multithread). Diese Ergebnisse sind gut, weisen aber auch einen nicht zu verachtenden Abstand zur aktuellen CPU-Generation auf. Im Toshiba Tecra R950 erzielt die Nachfolge-CPU Intel Core i7-3540M beim Cinebench R10 (64 bit) zum Vergleich 6326 Punkte (Singlethread) und 13307 Punkte (Multithread). Das ist ein Leistungsunterschied von über 10 Prozent, der sich vor allem bei rechenintensiven Aufgaben bemerkbar macht.
Die Konvertierung von MP3-Dateien per iTunes (Singlethread) gelingt mit dem Dell Latitude XT3 in 47,4-facher Geschwindigkeit und die Videokonvertierung (Multithread) zweier Filmdateien wird in drei und knapp vier Minuten absolviert. Selbst die Unterschiede zur Intel Core i7-3520M-CPU aus einem HP EliteBook 8570p sind schon recht deutlich. Je größer und zahlreicher die Aufträge sind, desto mehr wirkt sich dies auf den notwendigen Zeitaufwand aus.
Im Akkubetrieb und unter Volllast haben wir keine Leistungsreduzierung festgestellt.
System Performance
Die Systemleistung ergibt sich aus dem Zusammenspiel aller leistungsrelevanten Komponenten. Beim alltäglichen Arbeiten spürt man hier vor allem den relativ langsamen Massenspeicher. Der Systemstart, das Öffnen von Programmen und Dateien dauert hier spürbar länger als bei Systemen, die mit einem Solid State Drive agieren. Ein weiterer Schwachpunkt ist bei fordernden 3D-Aufgaben die im CPU-Gehäuse integrierte Grafikeinheit. Für Spiele, Konstruktionsanwendungen und Animationsprogramme ist diese einfach zu schwach und kaum geeignet. Für alles andere reicht die Leistungsfähigkeit hingegen völlig aus.
Die Anwendungsbenchmarks PC Mark Vantage und PC Mark 7 schließen mit einem Ergebnis von 7606 Punkten und 2478 Punkten ab. Das sind beides gute Resultate, die wie gesagt durch ein schnelleres Massenspeicherlaufwerk noch verbessert werden könnten.
PCMark Vantage Result | 7606 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2478 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Dell bietet auch das Latitude XT3 wie üblich mit verschiedenen Massenspeicherlaufwerken an. Die maximal angebotene Kapazität geht bei Dell weder bei den Festplatten noch bei den Festspeichern über 320 GB hinaus. Wer mehr möchte, müsste selbst Hand anlegen oder ein zusätzliches mSATA-Drive bestellen. Im regulären Laufwerksschacht können nur Laufwerke mit einer Bauhöhe von 7 Millimetern verbaut werden, und der mSATA-Slot ist auf SATA-II-Geschwindigkeit limitiert. In unserem Testmodell kommt eine konventionelle Festplatte von Seagate zum Einsatz, die maximale Transferraten von knapp 120 MB/s liefert. Die Zugriffszeiten sind mit etwa 17 Millisekunden deutlich langsamer als bei Solid State Drives und sorgen für ein subjektiv verzögertes Ansprechverhalten bei Zugriffen.
Grafikkarte
Intels HD Graphics 3000 ist zwar nicht so leistungsstark wie die aktuelle Intel HD Graphics 4000, wirklich bemerkbar macht sich das in vielen Anwendungsbereichen aber nicht. Full HD Videos lassen sich flüssig wiedergeben und Intel Quick Sync (Konvertierung von Videos) liefert ebenfalls bei beiden sehr gute Resultate. Andererseits reicht die Mehrleistung der Intel HD 4000 auch nicht aus, um fordernde 3D-Aufgaben wirklich gewinnbringend umzusetzen. Für 3D-Spiele, 3D-Konstruktions- und Animationsprogramme sind weiterhin dedizierte Grafikkarten die erste Wahl und sorgen für eine ansprechende Darstellungsleistung.
Die Ergebnisse der 3D-Benchmarks fallen entsprechend niedrig aus: Beim 3D Mark`06 kommen 4435 Punkte und beim 3D Mark Vantage 2001 Punkte zustande. DirectX 11 wird nicht unterstützt. Beim OpenGL Shading werden 6671 Punkte (Cinebench R10 64 bit) und 11,46 fps (Cinebench R11.5 64 bit) erzielt.
3DMark 06 Standard Score | 4435 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2001 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 33636 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 2979 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Dank des im Dual-Channel-Modus arbeitenden RAMs kann die integrierte Intel HD Graphics 3000 ihre volle Leistungsfähigkeit zur Verfügung stellen. Bei den von uns getesteten Spielen reicht aber auch das lediglich für niedrige und manchmal auch mittlere Einstellungen.
Obwohl das Dell Latitude XT3 eine native Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten bietet, hat sich diese Auflösung weder intern noch extern bei den von uns getesteten Spielen auswählen lassen. Alternativ kann man auf 1.440 x 900 oder 1.680 x 1.050 Bildpunkte zurückgreifen. Wie man die WXGA-Standardauflösung dennoch erzwingen könnte (nicht getestet), wird in unserem FAQ-Artikel beschrieben.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
World of Warcraft (2005) | 125 | 74 | 12 | 6 |
StarCraft 2 (2010) | 117 | 7 | ||
Diablo III (2012) | 56 | 17 |
Geräuschemissionen
Die Lautstärkeentwicklung ist bei wenig Last trotz schnell drehender Festplatte als sehr zurückhaltend zu bezeichnen. Mit einem Schalldruckpegel von 30,8 dB(A) hört man vom Dell Latitude XT3 nur das leise Motorengeräusch der Festplatte. Mit einem Solid State Drive könnte man auch dieses Geräuschaufkommen eliminieren, da der Lüfter in weiten Phasen deutlich leiser oder gar nicht agiert. Bei mittlerer Last erhöht sich der Schalldruckpegel auf 37,1 dB(A), und unter Volllast haben wir 41,7 dB(A) gemessen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.8 / 30.8 / 30.8 dB(A) |
HDD |
| 30.8 dB(A) |
Last |
| 37.1 / 41.7 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: PCE-322A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Gehäuseerwärmung ist über weite Teile mit maximal 34,5 °C als sehr gering einzustufen. Lediglich am Luftauslass muss man aufpassen. Hier erhitzt sich der Unterboden auf bis zu 39,7 °C, und beim Luftauslass selbst steigen die Temperaturen auf 49,2 °C. Ein versehentliches Berühren kann da schon mal zu ruckartigen Bewegungen führen.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 33.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.3 °C (von 19.6 bis 60 °C für die Klasse Convertible).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 49.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 26.1 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.1 °C (+2 °C).
Lautsprecher
Die Soundausgabe ist sehr höhenlastig und bietet nur wenig Mitten und Bässe. Die maximale Lautstärke ist relativ gering und neigt auch in den letzten Lautstärkestufen zum Verzerren. Eine hörbare Verbesserung lässt sich mit externen Boxen oder Kopfhörern erzielen. Der kombinierte Audioport vereinigt Mikrofon- und Kopfhöreranschluss. Nutzer von Headsets müssen sich hier entweder ein entsprechendes Modell mit nur einem Klinkeanschluss anschaffen oder einen Adapter verwenden.
Energieaufnahme
Die netzseitig gemessene Leistungsaufnahme bewegt sich im Bereich von 9,6 Watt bis hin zu 60 Watt. Mit praxisnahen Einstellungen wird man im Bürobetrieb meist um die 14 Watt benötigen. Ein relativ großer Verbraucher ist das Display, das von der niedrigsten Helligkeitsstufe bis zum Maximum knapp 4 Watt an Mehrverbrauch abverlangt.
Standardmäßig stattet Dell das Latitude XT3 mit einem Lithium-Ionen-Akku mit sechs Zellen (44 Wh) aus. Dieser Akku ist auch dem Testgerät beigelegt. Optional hat Dell noch einen Lithium-Ionen-Akku mit neun Zellen (76 Wh) und einen Unterschnall-Zusatzakku mit neun Zellen (97 Wh) im Angebot.
Aus / Standby | 0.2 / 0.4 Watt |
Idle | 9.6 / 13.5 / 14.9 Watt |
Last |
47.5 / 60 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Die nicht rekordverdächtigen Verbrauchswerte und der recht knapp bemessene 44-Wh-Akku führen bestenfalls zu durchschnittlichen Akkulaufzeiten. Beim Battery Eater Readers Test (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit, Funkmodule aus) erzielt das Dell Latitude XT3 zwar fast 6 Stunden Netzunabhängigkeit, mit den praxisgerechteren Einstellungen (Displayhelligkeit etwa 150 cd/m², Energiesparmodus, Funk an) des WLAN-Tests reduziert sich diese aber schon deutlich auf knapp 3,5 Stunden. Beim Battery Eater Classic Test (minimale Laufzeit, maximale Displayhelligkeit, Höchstleistungsprofil, Funk an) hält das Convertible noch etwa 1 Stunde lang durch. Das Netzteil oder ein Zusatzakku sind also notwendig, um das Dell Latitude XT3 einen ganzen Arbeitstag nutzen zu können.
Das Dell Latitude XT3 ist ein solides Business-Convertible, das mit seinen guten Basiseigenschaften überzeugt. Bis auf die magere Akkulaufzeit leistet sich das Testgerät in keiner relevanten Testdisziplin eine entscheidende Schwäche. Selbst die einer Generation hinterherhinkende Leistungsausstattung ist für den Einsatzzweck noch sehr gut verwendbar und liefert eine praxisgerechte Systemleistung.
Kleinere Einschränkungen wie die gewöhnungsbedürftige Stiftspitze, der verhältnismäßig träge Massenspeicher oder die für 3D-Aufgaben kaum geeignete Intel Grafik lassen sich entweder in Eigenregie beheben oder treten bei der angestammten Zielgruppe in den Hintergrund.
Eher relevant könnten bei der Kaufentscheidung das relativ hohe Gewicht, der vergleichsweise hohe Preis und das etwas blickwinkelabhängigere Display sein. Auf diese Parameter hat der Käufer wenig Einfluss. Wer bereit ist, diese Nachteile in Kauf zu nehmen, wird mit einem sehr hellen Display, einer sehr guten Erweiterbarkeit und einem sehr genauen Digitizer belohnt.
Vor allem der Digitizer und die Displayhelligkeit sind Eigenschaften, die sogar unseren Spitzenreiter Fujitsu LifeBook T902 übertreffen und damit ein entscheidendes Kaufkriterium darstellen könnten.